Deutsche allgemeine Zeitung : 29.09.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-09-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184409291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440929
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-09
- Tag1844-09-29
- Monat1844-09
- Jahr1844
-
2393
-
2394
-
2395
-
2396
-
2397
-
2398
-
2399
-
2400
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 29.09.1844
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
UM Deutsche Allgemein Zeitung. rtzM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Deutschland. *AuS Norddeutschland, 26. Sept. Es geschieht an gar man chen Orten und in gar manchen Fällen, daß die Parteitendenzen, selbst von denselben Parteien getragen, doch, sobald sie ernstlich erfaßt und am Eoncreten zur Erscheinung gebracht werden, einander direct entgegentreten und zu völligen Unverträglichkeiten und Widersinnigeren führen. Die Ideen der Freiheit und die der Gleichheit, die der Freiheit und die der Einheit, die der Selbständigkeit, des Gedeihens und aller wahren Be rechtigung der Glieder und die des Glanzes und der Macht des Ganzen, alle diese Zdeen werden oft neben einander von denselben Personen ge feiert und von denselben Personen dann im Einzelnen in einer Weise aus geprägt, wo sie sich auf das feindlichste entgegenstchen. Oft finden fie sich aber auch äußerlich getrennt, während all ihre Träger das Gute und Rechte zu wollen glauben und auf dasselbe Banner Anspruch machen. Sic sind zu versöhnen, zu vereinigen, aber dann gewiß nicht, wenn sie in misverstandener Ueberlreibung, wenn sie einseitig, extrem, wenn sie partimännisch aufgefaßt werden oder wenn fie nur nebelhafte Phantasma- aorirn, nur körperlose Abstraktionen, nur blendende Phrasen und Täu schungen, nur MaSkeN der Demagogie,, wenn sie losgerissen sind von Ort und Zeit, von Wirklichkeit und Leben, von Maß und Einsicht. — München, 25. Sept. Gestern ist der Schwiegervater Unsers Prinzen Luitpold, der Großherzog vonToscana, von Berchtesgaden hier angckommen. Heute sah man denselben mit seinem Schwiegersöhne ver schiedene Neubauten und sonstige Merkwürdigkeiten unserer Stadt in Au genschein nehmen. — Gestern haben wir Briefe aus Athen vom 10. Sept, erhalten, die ohne Belang sind, man müßte denn irgendwo gefürch tet haben, eS würde dort noch zu weitern Wahlcxccsscn kommen. Die gericht liche Komödie von der Freisprechung Theodor Grivas'(Nr. 272), dcS Gendar- menbratcrs, war auch leicht vorauszusehen und ist in diesen Blättern vor ausgekündigt worden. Fast alle Abgeordnete und Senatoren waren cin- getroffen, und die Möglichkeit, den Landtag noch in diesem Monate zu eröffnen, darf nicht mehr bezweifelt werden. Seit Kapodistrias' Zeit ist in Griechenland nicht mehr so ungenirt gestohlen und geraubt worden als dermalen. — In unserer Stadt herrschen wegen der seit etwa Mo natsfrist in verschiedenen Gegenden AltbaiernS ausgebrochencn eigen- thümlichen Epidemie große Besorgnisse. Die Aerzte taufen die neue Krankheit „weißes Frieftl", die Landleute nennen sic die „schwarzen Blattern", allaemeinhin spricht man wol auch von dem Ausbruche der „schwarzen Pest". Die Aerzte haben natürlich recht, aber auch die Laien bezeichnen etwas Wirkliches durch ihre Ausdrücke, indem nach dem rasch erfolgenden Tode der Angesteckten sich die Leichname mit schwarzen blat terartigen Geschwüren bedecken, die wiederum die Verkündiger sofort ein- trctender Fäulniß sind. Ich habe wol kaum nöthig, zuzufügtn, daß diese Angaben ihren Weg von den Bezirken, innerhalb deren die Krankheit ge genwärtig herrscht, bis hierher von Munde zu Munde gemacht haben, daß Uebervrt». Deutschland. -Aus Norddeutschland. Widerspruch der Tendenzen- — München. Der Großherzog von ToScana. Nachrichten von Athen. Epidemie. Die Polizeiübertretungen. Ulm. Der Festungsbau- — Land tag-Wahl in Stockach. — Senatorwahl in Hamburg. Preußen. Königliche Ordre. **ÄerUn. Das Justizministerium. Hr. Al laire. *posen. Deutsche Einwanderung in Posen. tvefterreich. *Aus Oesterreich. Die Einverleibung Siebenbürgens in Ungarn. Der Panslawismus. — Der Kaiser. — Das „unparteiische Recht" Nroßdrttannien. Der Handelsvertrag mit Brasilien. Montevideo. Frankreich. Der Konstitution»«! über den belgischen Vertrag mit dem Zollvereine. Französische Zournallügen. Die Unterhandlungen mit Ma rokko. Die Landenge von Panama, b Paris- Otaheiti. Belgien. * Uerviers- General Uminski- Italien. Der italienische Zollverein. Dänemark. H Kopenhagen. Der König von Preußen- Ministerwechsel. Di« schleswig-holsteinische Regierung. Schweden und Norwegen. ---- Stockholm. Anträge. ManoeuvreS. Der Hof. Ueberschwemmungen- vr. Lholuck. Moldau und Walachei. Der Aufstand in den Salzgruben von Lclega. Türkei. Die Angelegenheiten der Libanon. .Personalnachrichten. Wissenschaft und «unst. "Leipsig. Theater. Handel und Industrie. * Frankfurt a-M Börsenbericht. - Frequenz der Magdeburg-Leipziger und - Halberstädter Eisenbahn. — Berlin. Neueste Nachrichten. Paris- Abd-el-Kader. NnkündigungeN. noch keinerlei öffentliche Bekanntmachung erfolgt ist, und daß vor der Bildung irgend eines bestimmtern Unheils vor Allem die Rückkehr der von hier nach den infieirten Landgerichten abgcgangenen Aerzte abaewartet werden muß. Nach gewöhnlicher Annahme fodertc die Krankheit bis jetzt, wo sie nur ausgetreten, ein BevölkcrungSopfcr von 20 Proc., was auch so ziemlich mit der höchst wahrscheinlich aus officicller Quelle stammenden, zur Beruhigung gegebenen Correspondenznotiz von hier in der augsburger Allgemeinen Zeitung übercinstimmt. Nicht unbemerkt möchte ich bei dieser Gelegenheit lassen, daß in den öffentlichen Gesundhcitöverhältnissen dahier seit dem Verschwinden der gräßlichen Schleimficber, also seit ungefähr zwei Jahren, ein solcher Stillstand eingctreten ist, wie sich dessen kaum die ältesten Aerzte aus einer frühern Periode, ja nicht einmal aus der Zeit unmittelbar nach dem Herrschen der Cholera, erinnern können. So ist denn auch in diesem Sommer trotz aller Witterungs- und Tcmperatur- wcchsel der öffentliche Krankenstand hier sowol in Bezug auf die Zahl der Patienten als rücksichtlich des' Verlaufs der Krankheiten ein überaus günstiger. Touristen wissen in der Regel von der Trunksucht und von den ins Un zählige gehendenTrunkenheitscxcessen zu berichten, die hier in Mün chen an der Tagesordnung sein sollen, wie denn selbst im Angesicht unserer berüchtigten Maiexcesse manche Berichterstatter über diese von nichts als von BiersuchtSvorkommnissen wahrgenommen haben wollten. Welchen Charak ter von Sentimentalität erhalten wir dagegen in den polizeilichen Ver zeichnissen über die in der Haupt- und Residenzstadt München „abgcwan- delten Polizeiübertretcr". Vierzehn Individuen wcgcn^Trunkenheit und 23 wegen Ehierquälerei: das soll man uns an der Spree nachmachen. Auch die Menschenguälerei faßt unsere löbliche Polizeidirection gelegent lich ins Auge; wenigstens liest man, daß von ihr ein (wahrscheinlich weib liches?) Individuum wegen Störung des häuslichen Friedens der betref fenden Behörde überantwortet worden ist. Ulm, 22. Sept. Die zweijährigen Vorbereitungen zum Festungs bau auf der bairischen Seite sind jetzt so weit gediehen, daß vor wenigen Tagen der Anfang der eigentlichen Befestigungsarbeiten mit Aus hebung deS Hauptgrabcns gemacht worden ist, vor der Hand zwar nur mit weniger Mannschaft. Unter die schon vollendeten oder noch in der Ausführung begriffenen Vorarbeiten muß der Festungsbauhof mit seinen Nebengebäuden, eine große Ziegclbrennerei bei dem Dorfe Pfuhl und eine Traßmühle in der Donau gerechnet werben. Das ganz ebene Ter rain bietet auf dieser Seite der Donau weit weniger Schwierigkeiten als auf der entgegengesetzten; daher wird die hier anzulegendc Befestigung sich nur auf ganz regelmäßige Fronten beschränken, eben dadurch aber auch einen ganz andern Charakter als die auf württembcrgischer Seite in Ausführung begriffene Befestigung und eine weit geringere Ausdehnung erhalten. So viel man hört, wird die feierliche Grundsteinlegung auf beiden Ufern der Donau noch im Laufe dieses Herbsts erfolgen, jedoch unter weniger Feierlichkeiten, als man früher vcrmuthcte. (S. M.) — Bei der am 21. Sept, in Stockach im Badenscben vorgcnomme- ncn Abgeordnctenwahl für den dritten Aemtcrwahlbezirk wurde dcrNechts- praktikant Straub von Stockach zum Dcputirten gewählt. (Karlsr. Z.) — In der Versammlung des Hamburger Senats am 25. Sept, ist Hr. Friedrich Rücker an die Stelle des auf sein Ansuchen entlassenen Senators Ludendorff (Nr. 267) zum Milgliedc des Senats erwählt worden Preußen. Die zu ätönigsberg erscheinenden Zeitungen enthalten die nach stehende allerhöchste Ordre: „Vor meinem Scheiden aus der Provinz kann ich nicht unterlassen, Ihnen meine Zufriedenheit über den Zustand, in dem ich dieselbe abermals getrof fen, auszusprechen. Durch Ihre thätige und umsichtige Verwaltung haben Sie sehr günstige Resultate erzielt und sich dadurch meine volle Anerkennung erworben, di« ich Ihnen hiermit gern bezeige. Möge Gott ferneres Unglück, wie in diesem Jahre die ungünstige Witterung herbeiführte, wenden und Ihrem erfolgreichen Wirken seme» Segen verleihen. Auch veranlasse ich Sie, durch Veröffentlichung dieser meiner Ordre allen Einwohnern der Provinz für die vielen Beweise d'er ungeheuchelten Liebe, mit der sie mir überall entgegen gekommen sind, meinen herzlichsten Dank zu sagen. Danzig, I I. Sept. 1841. (Gez-) Friedrich Wilhelm. An den Oberpräsidenten Bötticher." ** Berlin, 27. Scpt. Dcr Nachfolger des Justizministers Mühler ist nun ernannt; der bisherige zweite geheime Cabinctsrath des Königs, Uhden, erhält dieses Amt. Hr. Uhden, ein Sohn des hier verstorbenen Criminalraths Uhden (eines Freundes und Gönners Stägcmann's), hat eine sehr rasche Laufbahn gemacht. Er war vordem Kammcrgcrichtsrath und erhielt als solcher auch die Justitiariatsstclle im Gencralpostamt als ge heimer Postrath. In beiden Stellen fungirtc er bis zum Regierungsantritte
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode