Deutsche allgemeine Zeitung : 03.11.1844

Nr 3V8 Sonntag 3. November 1844 «idt t erschienen Ei- -ers Hamburg dlungen zu tunde von en unserer er verwit- »*inr in losophie rr Welt. en des it Belgien. Brüssel. Ueberreichung der Adresse. Rothschild. Betrug, senbahn- Schweiz. Die Abstimmung in Wallis. Unfall. Dänemark. Algreen-Ussing in der rothschilder Ständeversammlung. -cziehen.) MS. bisherigen ndigkeit, richtung > vortheil- f3888) gr ist jedem entlichst zu r zu Gott s zum Ra- e derchrtst- Principien (3838) gie, Prof, owen rc. setzt . rstes «ch» en Svra- (uödrucke, iffenschgf- rkommen, ^ennamrn, che bear- eutfch HVt, in ie Elbe. Zortheile, Schiff- Geheftet. (3680) kAe. chwer aber geborenen ,t hier n Mel (»!->») 44. s-orff. U-berblick. Dentfchland. * Von der Pleisse. Die kirchliche Polemik. "Annaberg. Die katholische Kirche. 2c Stuttgart Der gmünder Oberamtmann. — Die Bundcsfestung Mains. "Äiet. Die Adresse. — Ein mecklenburger Gutsherr.— Ehehinderniß im Lippeschen. f-Frankfurt a. M. Re formen. Die Mutter Rothschild. "Hamburg- Domherr Meyer. Das Domcapitel. N*enHen. ** Berlin. Ein Indier, ».r. Sachs. Angcfallenc Handelsschü ler. SÄus Schlesien. Das Gesinde.— Die Schullehrer. — Der Rheini sche Beobachter. — Die Amazone. Oesterreich. Militairmord. Portugal. Die geistlichen Seminare. Spanien. "Paris- Die Cortes. Die Königinnen. Die Presse! Die Flücht linge. Die Nordprovinzen. Das Berhältniß zu Rom. Der Familienver trag. — Die Deputationen. Aymerich. Galicien. Truppenbewegungen. Hr- Zea Bermudez. Troßvritannien. Der Besuch der Königin in der City. Die neue Börse. Birkenhead. Capitain Hay. Frankreich. Marschall Sebastiani. Die Generale in Algerien. Einweihung einer Kirche. Das Schloß Soubise. Alex. Dumas. Der deutsche Steuer mann. Abd - el - Kader. Die Kabylen. -j Paris- Geistlicher Handel. Rußland und Polen. Vertrag mit Persien. Politische Verurtheilung. Nordamerika. St.-Louis. Die Ucberschwemmungen. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und ^unst. "Frankfurt a. M. Der Rcdactionswechscl beim Conversationöblatt. — Bombenfestes Dampfboot. Handel und Industrie. "Elberfeld- Eine Klage über den belgischen Zollvertrag. "Frankfurt a-M- Börsenbericht. "Leipzig. Börsenbericht. "Mains. Die Mainz-Ludwigshafener Eisenbahn. Bamberg Eisenbahn. Glasgow. Arbeiterlöhne. — Ungarisches Getreide in Passau. — Berlin. Neueste Nachrichten. Ankündigungen. sueta cancessi." 2! Stuttgart, 27. Oct. Was über die Betrügerei und das unerklär liche Durchkommcn des Oberamtmanns Binder von Gmünd berichtet wurde (Nr.277), scheint böses Blut gemacht zu haben, weil es einen fau len Fleck traf. In den vorgeblichen Berichtigungen ist wenig Erhebliches, als daß das Oberamt Gmünd zum Jaxtkrcise mit der Hauptstadt Ellwan gen und nicht zum Donaukrcisc mit der Hauptstadt Ulm gehört; es liegt zwischen beiden ungefähr in der Mitte. Der Schwäbische Merkur ent hält abermals eine scinsollende Berichtigung. Wenn diese „Berichti gung" (Nr. 305) halbofficiell ist, so war sie offenbar auf die schwä bische Gutmüthigkeit, welche dem Merkur Alles glauben soll, berechnet. Denn aus derselben ergibt sich, daß der Krciscommissar den Obcrbeamten, dessen Kanzlei er zu untersuchen hatte, zwei Tage lang vermißte und in seinen Papieren Andeutungen fand, die auf bezweckten Selbstmord hin wiesen: „Man (d. h. die Commission mit dem Actuar) fand den Ober amtmann bewußtlos in einem Bach und brachte ihn in ein benachbartes Pfarrhaus, wo er ins Leben zurückgcrufen wurde. An dem Orte, an welchem er getroffen worden war (also im Bach?!), wurden Papiere ge funden, darunter Schuldscheine mehrer Gemeinden — fährt die Berichti gung fort — für die Kasse des Taubstummen- und Blindeninstituts in Gmund, dessen Rechner der Oberamtmann war, und ein auf einen Drit ten lautender Reisepaß. Auf den sonst echt scheinenden Schuldverschrei bungen stand von der Hand des Oberamtmanns: «Ist falsch»." Also die Commission hatte vier Data: zweitägige Entfernung des Oberamtmanns vön seiner Amtsstadt während einer Untersuchung seiner Kanzlei; Selbst mordsversuch, von ihm selbst falsch dcclarirte Scheine und ein falscher Paß. Die Commission mochte allen möglichen Respcct vor dem in guten Conncxioncn stehenden Bezirksbeamten haben, sie mochte meinetwegen eher an den Welteinsturz als an die Spitzbüberei eines College» glauben; aber durfte sie einen geisteskranken Selbstmörder, der offenbare Zeichen einer verwirrten Geschäftsführung bei sich trug, ohne alle Beaufsichtigung und Bewachung lassen? Durfte sie ihm Gelegenheit geben, nach Stuttgart u entwischen, dort ungestört zwei Tage bei einem Verwandten zu leben, ich Geld von einem Kaufmann aus Gmünd bringen zu lassen und dann achte abzureisen? Kein Wunder, daß der Minister Schlaycr und der Behörden!" — Sollte der Schlag nicht so derb fein? Es war ja recht, als der Mann für die Freiheit des Vaterlandes derb schlug, soll eS für die Freiheit des Geistes auf einmal nicht mehr recht sein? Welcher Feind ist denn der schlimmere? Es wird Jedermann wünschen, daß es nicht so weit gekommen sein möchte, baß Geistliche nöthig haben, so drein zu schlagen; aber da es nun einmal so weit ist, da das Leisetrcte» und das Stillzusehcn es so weit hat kommen lassen, daß der Uebcrmuth unerträglich wird, so hat Niemand mehr Verpflichtung, derb aufzutreten als der Geistliche, der eben der geistigen Angelegenheiten im Volke sich anzunehmcn verbunden ist. Man beruft sich so gern in unserer Zeit auf Luther; warum denkt man nicht an ihn, wenn einmal ein Geistlicher für die Sache der Freiheit fest auftritt? Pharisäern und Schriftgelehrten gegenüber hatte selbst bei dem Stifter des Christenthums oft die Milde ein Ende. Schlimm genug, daß die Gemeinden so wenig daran denken, in welche Lage ihre freisinnigen Geistlichen täglich mehr gerathen durch lichtscheue Priester! Sie sollten die Geistlichen in Ehren halten, die mehr thun als ihre Predigt halten und ihren Kaffee trinken, denn bei dem Kampf, in den sich diese mit Sclbstvcrläugnung mischen, handelt cs sich nur um das Licht und Heil des Volks, nicht um eine bessere Pfründe, da tritt der Geistliche nicht für sich, sondern für seine Gemeinde und für die Menschheit in die Schranken. Meint ihr denn nicht, es sei leich ter und bequemer, still zu sitzen und mit der Gemächlichkeit des Philisters höchstens nachzuscken, ob alle Läden fest verschlossen sind, wenn sich ein Sturm erhebt? Armes Volk! Deutschland. * Von der Pleisse, 3l. Oct. < ...... Behörden zum Einschreiten gegen die Freiheit! Wollen denn die Deut schen durchaus nicht lernen die freie Presse vertragen? In Nr. 304 dieser Zeitung wünscht ein Aufsatz von der sächsischen Grenze, die kirch liche Oberbehörde möchte den Geistlichen, unter denen sich jetzt einige Hy perorthodoxe mit einem Rationalisten in kleinen Flugschriften und in Zei tungen streiten, Schweigen oder mindestens Anstand zur Pflicht machen. Es ist wahr, es scheint nicht löblich zu sein, wenn Geistliche öffentlich einander schmähen und höhnen. Allein vor Allem lasse man nur Jedem seine Freiheit, und sodann bedenke man doch nur in dem gegebenen Falle die Lage der Dinge! Die Evangelische Kirchenzcitung in Berlin und mehre ihrer Freunde haben seit zehn Jahren unausgesetzt alle freisinnigen Män ner der protestantischen Kirche, die sich einen guten Namen in Deutsch land erworben haben, aufs unverschämteste geschmäht und verhöhnt. Her mann, Gesenius, Wegscheider, Bretschneider, Röhr, Großmann — über wen wäre man nicht hergefallen, um sein Müthchen an ihm zu kühlen! Eben so ist cs den protestantischen Freunden — Lichtfreunde haben sie sich nie gcnapnt — vom ersten Tag ihres Zusammentretens an ergangen, zu denen sich auch Pastor König in Anderbeck zählt. Die protestantischen Freunde haben in ihren Versammlungen, in ihren für öffentliche Blätter geschriebenen Berichten, in ihren Erbauungsblättern und deren Beilagen stets die größte Milde und Besonnenheit sich angelegen sein lassen, so oft die Sprache auf ihre zelotischen Gegner kam; sie haben nicht einmal ver ketzert und geschmäht, und die Sache streng von den Personen geschieden. Die Einzelnen unter ihnen haben ruhig ertragen, daß man sie namentlich verdächtigt und heruntergerissen hat, indem man die Ausdrücke dazu nicht scharf und entwürdigend genug zu wählen wußte. Endlich tritt, nachdem es so weit in der Hauptstadt Preußens gekommen war, daß eine Pasto- ralconfercnz berathen hatte, ob sie nicht den Bann über einen Sprecher der protestantischen Freunde verhängen wolle, und da man das doch be denklich gefunden, wenigstens fußfällig um Erleuchtung der Irrenden ge meinschaftlich gebetet hatte—endlich tritt Pastor König, ein alter Sol dat, der mit Ehren im Befreiungskämpfe gefochten hat, hervor und schlägt in der ihm eiaenthümlichen Weise in das „Wespennest". Kaum ist der Schlag geschehen, so stürmt man von allen Seiten auf ihm''ein. Soll sich der brave Mann nicht der Stiche erwehren? Er schlägt zum zwei ten Mal, und — siehe da! schon schreit man: „Duldet das doch nicht, ihr "Annafterg, 31. Oct. Hier gibt die bei uns erbaute katholische Kirche jetzt viel zu reden. Wurde sie früher gleich als unnöthig ange sehen, so konnte doch Niemand gegen die Erbauung einer Kirche für un sere katholischen Brüder etwas cinwenden, und es kommt nur jetzt die Be deutung, welche ihr ihre Erbauer unklugerweise geben zu wollen schei nen, hinzu, um dieselbe zum Gegenstände einer beklagenswcrthen Bespre chung zu machen. Es soll nämlich an einem Orte in derselben folgende Inschrift angebracht worden sein, welche ich Ihnen nach der hier circuli- renden Copie mitthcilc. Sic lautet: KII)666XHV llie 6. mens. 8ept. Lßa Franciscus Laurentius IVIauerman» episcapus liama- nensis, vicarius apastalicus in 8axoniae rvsna cansecravi altare Kac in kunorem 8ti Ignatii l^a^ala«, 8ti Francisc! Xaverii alio- rumquv 8t<>rum et religuias 8ti Iz-natii I^a^alav, 8ti Xaverii alia- rumcjuv 8torum in ea inclusi et singulis tlkristi Lllelikus Kallis Schon wieder ein Aufriß an d>c ! unum annum et in llie anniversaria cansecratianis kujus aellis insam — vjsitantikus Xl^ llivs lle vera inllulgentia in sarma ecclvsiav con- WM Deutsche Allgemeine Zeitung.ZWT «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»