Deutsche Uhrmacher-Zeitung

Bezugspreis: für Deutschland und Oestr.-Ungarn unmittelbar von der Geschäftsstelle bezogen in Streifbandsendung vierteljährlich 1,75 Hark, jährlich 6,75 Hark vorauszahlbar. Bestellungen nimmt ferner jede Postanstalt oder Buchhandlung zum Preise yon 1,50 Mark vierteljährlich Bezugspreis fürs Ausland jährlich 7,50 Hark voran» zahlbar. * rs» Postzeitungsliste No. 1968 w w 7 Juergensen, nesse/s A. Lange fnT/ede Preise der Anzeigen: die Tiergespaltene kleine Zeile oder deren Raum für Geschäfts- und vermischte An zeigen 35 Pfg:., für Stellen - Angebote und Gesuche *5 PfS- Die ganze Seite (100Zeilen zu 35Pfg.) wird mit 1ÜO Hark berechnet. Die Deutsche Uhrmacher-Zeitung erscheint am 1. und 15. jedes Monats. Einzelne Nummern kosten je 30 Pfg. Probenummem (aus überzähligen Beständen) werden auf Verlangen gratis und franko zugesandt. ^4+ Verlag von Carl Marfels, G.m.b.H., Berlin SW, Zimmerstr. 8 Fernsprech-Anschluss Amt I, No. 2984 XXIII. Jahrgang * Berlin, den 1. ÜKtober 1899 * No. 19 nr Nachdruck ohne ausdrückliche Genehmigung der Redaktion unbedingt untersagt Inhalt: Sehulsammlung. — Deutscher Uhrmacher-Bund. — Versicherung gegen Einbruch und Diebstahl. — Die Reibung in der Uhr. II. — Die Thurmuhr des Rathhauses in Philadelphia. — Physikalische Unterhaltungen. I. — Aus der Werkstatt (Neue Schleif- und Abziehsteine. — Werkzeug zum Festhalten der Federwelle beim Aufsetzen des Stellungszahns). — Sprechsaal (Eine Zwangsinnungs-Versammlung). — Vermischtes. — Geschäftliche Mit theilungen. — Briefkasten. — Patent-Nachrichten. — Anzeigen. Sehulsammlung Im dritten Quartal 1899 gingen für die Deutsche Uhrmachersehule in Glashütte bei uns ein: Von den Herren Hillmer & John - Berlin 4 Mk., Ueberschuss an ver sandtem Einwickelpapier 5 Mk., Gebühren für entmagnetisirte Taschen uhren 60 Mk., Beitrag des Deutschen Uhrmacher-Bundes 200 Mk., ins- gesammt 269 Mk. Hierzu die Eingänge vom ersten und zweiten Quartal 1899 mit 544 Mk. = Gesammt-Summe 813 Mk. Redaktion der Deutschen Uhrmacher-Zeitung. Deutscher Uhrmacher-Bund Nachdem zwischen dem Zentralverbande der Deutschen Uhrmacher und dem Deutschen Uhrmacher-Bunde in der letzten Zeit sich ein erträgliches Verhältniss herausgebildet hatte und der erstere anscheinend zur Erkenntniss gekommen war, dass die beiden Vereinigungen sehr wohl neben einander bestehen können, ohne dem Fache oder sich selbst zu schaden, erscheint plötzlich der leipziger Verein in dem Verbands organ neuerdings mit einem Angriff auf dem Plan. Der Unterzeichnete, dessen Person darin nicht eben sympathisch ge dacht wird, sieht keine Veranlassung, rein persönliche Schmähungen zu beantworten; er beschränkt sich vielmehr darauf, jenen Angriff behufs grösserer Verbreitung nachfolgend wortgetreu zum Abdruck zu bringen und die Entgegnung anzufügen, die unser mitangegriffener langjähriger Redakteur, Herr Wilhelm Schultz, dem Organe des Zentralverbandes einsenden zu müssen glaubte. Der Artikel des Leipziger Vereins lautet: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“ Als im Jahre 1897 der Zentralverbands - Vorstand sammt den Vertrauensmännern die Pläne des Herrn Marfels durchschaut und her ausgefunden hatten, dass es nicht Idealismus und Liebe zu uns und unserem Gewerbe war, welche Herrn Marfels veranlassten, seine Zeitung uns als Verbandsorgan anzubieten, und wonach sie seinen Vorschlag ablehnten, gründete dieser Herr einen Zeitungsbund, an dessen Spitze er sich selbst stellte. • Das war die Antwort für die undankbaren Uhrmacher! Der Fehdehandschuh war uns zugeworfen worden, man hat denselben aber unberücksichtigt liegen gelassen und tröstete sich mit den Worten: „Lasst ihm doch sein unschuldiges Vergnügen.“ Inwieweit diese Trost worte „unschuldiges Vergnügen“ sich bewahrheiteten, überlassen wir dem aufmerksamen Beobachter und Leser der Zeitungen. Wenn wir auch in dem „Bunde“ keinen gefährlichen Nachbar erblicken, so doch mindesten einen bösen, welcher seinen Nachbar durchaus nicht in Frieden lässt. Einrichtungen, welche die Pioniere unseres Verbandes schon vor 20 und mehr Jahren berathen und eingeführt haben, tischt der Herr Bundes präsident seinen Lesern als seine geistigen Produkte auf; aber Niemand hat sich die Mühe genommen, in dem Herbarium seiner Erinnerungen oder in den Akten des Verbandes nachzuforschen, um festzustellen, dass das eigentlich Alles schon dagewesen ist, was Herr Marfels zu seinem neuesten, geistigen Eigenthum stempelt. Wenn nun auf die verschiedenen Anzapfungen weder der Vorstand des Zentralverbandes noch einzelne Mitglieder desselben die Feder zu Entgegnungen ergriffen, so hat uns solches wohl gewundert, aber nie Veranlassung gegeben, dass wir es thun mussten. Jetzt aber lässt uns, trotzdem wir nicht die „Frömmsten“ sein wollen, der böse Nachbar auch nicht in Frieden, da hat sogar die bekannte „sächsische Gemüthlichkeit“ ein Ende genommen. Bei Gelegenheit der Uhren-Fachausstellung in Magdeburg beliebte es dem Herrn W. Schultz, Redakteur der Deutschen Uhrmacher-Zeitung, in seiner Ansprache hervorzuheben, dass der Bund des Herrn Marfels die