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Deutsche allgemeine Zeitung : 28.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184704284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-28
- Monat1847-04
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 28.04.1847
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Mittwoch — Nr 118. - 28. April 1847. WW Deutsche Allgemeine Zeitnng. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» n eb erblick. Deutschland. 8Rus Dcuischlano. Baierns Aufschwung. — Der Aus- gangSzoll. Prof. Phillip«. Dresden. Bekanntmachung. — Markt- ercesse in Dresden- — Hülfsverein in /Neiesen. f Hannover. Das Schreiben de« König«. — Civilgesctzentwurf in Württemberg. — k)> . Pfizer. — Die Rekruten in Fulda. "Aus dem Grosshcriogthum Hessen. Verbot des Branntwcinbrenncns au« Kartoffeln, z Gotha. Ge setz in Betreff des Grundcigenthums. "Bremen. Die Auswanderer. Der preußische Landtag. NreuHen. Berlin. Landtag. '/-Berlin. Die Adresse. Der Frhr. v. Bo- delschwingh. »Posen. Die Getreidepreise. Die polnischen Deputir- ten. Der Kasser von Rußland. Die Annäherung Rußlands an Frank reich. Bertin. Unruhen. HülfSmaßregeln. — Die Vorgänge in Stettin. — Fürst Hatzfeld. Dpauien. Congreß. General Roncali. <GroH>rita«nien. Unterhaus. Ultrahochkirchenmänncr- Lord Lorring- ton. Nachrichten vom Cap. Der Thunderbolt. Kulies. Mehlpreise auf den westindischen Inseln. Die Zucketärnte. Frankreich. Parlament. Die Zeitungen. Das Journal des DebatS über die Abstimmung über den Remusat'schen Vorschlag. Die progressiven Conservativen. Die Kohlengrubenarbeiter von St.-Etienne. Hr. Vernes. Hr. Quinet. Revue. »»Paris. Der Re'musat'schc Antrag. Eehweiz. l)r. W. Snell. Italien. »Rom. Statistisches von Sardinien. — Der Nuntius für Konstantinopel. Der Cardinal Micara. tRuIlanb und Nolen. »Petersburg. Strafurtcl. Dftindien. Die neueste Ueberlandpost. Handel und Aybufitrie. * teipsig. Börsenbericht.— Fruchtpreisc. — Lotterie. Wasserstand der Elbe. — Berlin. «ukündisungen. 8 Äus Deutschland, 20. April. In Frankreich hat man die Ein- verleibung Krakaus benutzt, um nebst andern kleinen deutschen Staaten auch Baiern zu schrecken. Das war, von der gänzlichen Verschiedenheit des Rechtsverhältnisses noch abgesehen, ein Anachronismus; w>k sich denn die Franzosen, wenn sie an DeütschMV denken, gern um 4V Jahre zu rück verrechnen. Aber sie haben eS nicht mehr mit dem alten Deutsch land, mit dem alten Baiern und auch nicht mehr mit dem alten Oester reich zu thun; wenigstens in der Beziehung gewiß nicht, in welcher die Franzosen so gern an die für sie gute alte Zeit denken. Deutlicher ge sprochen, die Verhältnisse stehen jetzt so: das heutige Oesterreich denkt nicht mehr an eine Verkleinerung oder gar Verschlingung Baierns; das heutige Deutschland würde auch eine solche nicht zulasten, das heutige und künftige Baiern braucht sich also zum Schutze seiner politischen Exi stenz nicht mehr nach fremder Hülse umzuschen. Aber auch abgesehen hiervon steht Baiern für sich gegenwärtig ganz anders da als zu den Zeiten, wo es durch beklagcnswerthe Zustände zu einem beständigen Schwanken zwischen dem Reich und dem Rcichsfeind verführt war. Baiern ist jetzt groß und stark genug, um als selbständige Macht aufzutretcn und sich als solche nicht etwa blos im Deutschen Bunde, sondern selbst auf dem Schauplatze der großen Wcltpoliiik: geltend zu machen. Es ist in der That unpassend, wenn dem annoch herrschenden Sprachgebrauchc nach Baiern zu den sogenannten kleinen deutschen Bundesstaaten gerechnet wird. Baiern ist in der That kein kleiner Staat. Was seinem Gebiet an Quadrat meilen fehlt, das ersetzt die abgeschlossene Arrondirung und die unerschöpfliche Fruchtbarkeit, und was der Bevölkerung an Zahl mangelt, das ist dreifach er setzt durch den reinen unvermischten <?) Urstamm und durch die besondere Kraft und Gesundheit der Bevölkerung. Baiern kann sich zu einer selbständigen Weltthätigkeit befreien, sobald es sein eignes Bewußtsein entfesselt, d. h. selb ständig und frei sein will. Von dem Augenblick an wird Baierns befrei ter Wille auch die mächtige Unterstützung der allgemeinen öffentlichen Mei nung erhalten. Der Mangel dieser Zuneigung des öffentlichen Urthcils war bisher die Schwäche Baierns, und wie sehr darunter das ganze Deutschland litt, das wird durch den Gegensatz erst klar werden, wenn ein geistig belebtes Baiern freithätig für Deutschland wirken wird. Wo Baiern durch seine frühere Abgeschlossenheit "nicht gehindert war, für die deutschen Interessen kräftig das Wort zu führen, da hat Deutschland den gewichtigen und wohlthätigm Einfluß Baierns gefühlt, wie zuletzt noch in der schleswig-holsteinischen Nationalsachc. Deutschland hofft für die Zukunft noch viele ähnliche Willensäußerungen von Baiern. — Aus München vom 23. April erfährt die augSburger Allgemeine Zeitung: „Wie man vernimmt, haben die Regierungen von Baiern und Württemberg den AusgangSzoll gegen Frankreich und die Schweiz von Getreide, Mehl und Brot auf 50 Proc. erhöht. — Professor Phil lipe, der nach Berlin und Breslau adgercist ist, soll, öffentlichen Blät tern zufolge, bald nach München zurückkchren wollen, um seine Thätig- keit an den Historisch-politischen Blättern wieder aufzunehmen." Dresden, 22. April. Die Ministerien des Innern und der Justiz, v. Falkenstein und v. Carlowitz, haben folgende Bekanntmachung unter heutigem Datum erlassen: „Mehrfachen Anzeigen zufolge sind schon seit einiger Zeit nicht allein auswärts, sondern auch in Sachsen häufig aufrührische Druckschriften auf verschiedene Art, durch AuSwcrfcn in den Straßen und Häusern, un bestellte Zusendung an Einzelne, oft mit der Auffodcrung zu weiterer Ver- theilung, Anbietung durch Hausirer oder sogenannte Colporteurs rc., ver breitet worden. Muß auch deren Inhalt von jedem Verständigen sofort als nichtswürdig und verbrecherisch erkannt werden, so sind doch die darin ent haltenen gefährlichen Grundsätze ost in solcher Weise dargcstellt, daß minder Einsichtsvolle leicht davon befangen und irre geleitet werden könnten. Liegt eS nun im Interesse der Einzelnen wie des Ganzen, diesem überhand neh menden verbrecherischen und nach Maßgabe der Bestimmungen de« Criminal- geseybuchs strafbaren Treiben zu steuern, und reichen gteichwol hierzu, der Verschmitztheit gegenüber, welche dabei angewendet zu pflegt, die gewöhn lichen Mittel nicht aus, so haben sich die unterzeichneten Ministerien bewo gen gefunden, hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen: «daß Demjeni gen, welcher zur Entdeckung und Ueberführung der Verbreiter solcher auf- rührischer Schriften dergestalt mitwirkt, daß mit Erfolg zu einer Criminal- untersuchung zu gelangen ist, insofern er nicht ohnehin eine amtliche Ver pflichtung zu dieser Mitwirkung hat, eine außerordentliche Belohnung von 20 bis IM> Lhlr. zu Theil werden soll.» UcbrigenS ist von der Pflichtmä ßigkeit der Behörden aller Kategorien -^erwarten, daß sie auch ihrerseits fort während dieser wichtigen Angelegenheit ihre ernsteste Aufmerksamkeit wid men und eintretcnden Falls den Gesetzen gemäß zu verfahren unvergessen sein werden." . , Dresden, 26. April. Auch hier ist es heute früh wegen der Thcuerung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse zu ernstlichen Tätlich keiten gekommen. Eine Baucrfrau, welche das Mäßchen Kartoffeln für I2Pf. verkaufte, fodertein Folge des starken Andranges bald I5Pf.dafür, soll sich aber auch, damit noch nicht begnügt, sondern zuletzt sogar 2 Ngr. verlangt haben. Dies hatte denn bald die Nachfragenden so aufgercizt, daß heftiger Zank entstand; und als gar die Frau ihren Knecht beauf tragte, zusammenzupacken, um den Markt zu verlassen, siel die gereizfe Menge thcilö über die Kartoffeln her, mit denen jene geworfen wurde, thcils schlug man auch auf sic ein. Um die gefährlichsten MiShandlun- gcn zu verhüten, mußte sie im Rathhause in Schutz genommen werde». Auch andere Thätlichkcitcn erzählt man sich, welche durch enorme Fode- rungcn und aufreizende Aeußerungcn der Verkäufer veranlaßt sein sollen. Durch die Bestimmung einer am 2l. April in Meißen gehaltenen Versammlung hat sich dort ein Hülfsverein gebildet, welcher den Zweck hat, die zur thunlichstcn Erleichterung des cingetretenen Nothstandes crfo- dcrlichen Maßxcgeln mit Unterstützung mildthätigcr Gaben aufs schleu nigste zu ergreifen. Der Verein wird an Unbemittelte Brot zu vier Fünf- txln des Taxpreises verkaufen und sucht zu weiterer Verwendung Aufkäufe von Kartoffeln und Hülsenfrüchten zu machen. (D. T.) f Hannover, 25. April. Erst jetzt, nachdem die hiesige Morgenzeitung damit vorausgegangcn, bin ich im Stande, Ihnen das bereits besprochene Schreiben des Königs an die Stände (Nr. 116) vollständig mitzutheilcn, worin derselbe die verlangte Herstellung der Landtagsöffcntlichkeit ab schlägt. Die Gründe, aus denen dies geschieht, hat zwar bei der frühem Berathung Hr. v. Schele schon vollständig vorgetragen; allein im Munde des Monarchen selbst gewinnen sie doch ein so ganz anderes Ansehen, ein so viel stärkeres Gewicht, daß wir dieses Königsschreiben zu den denkwürdigen Actcnstücken aus der Regierung Ernst August'ß zählen und eS deshalb vollständig hier cinreihen wollen: „Ernst August rc. Wir hegen die, auf langjähriger eigner Erfah rung und aus fortwährender Wahrnehmung beruhende Ueberzeugung: daß von der Nützlichkeit öffentlicher ständischer oder parlamentarischer Verhand lungen nur in sogenannten constitutionellen Staaten die Rede sein kann, in denen den Organen des Volkes eine wesentliche Lheilnahme an der Regie rung eingeräumt wird, in denen die monarchische Gewalt durch Verantwort lichkeit der Minister gegen-die Stände eine Lhcilung erlitten hat, in denen endlich das RegierungSsystcm von den wechselnden Majoritäten der Kam-
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