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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184703082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-08
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1847
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Montag Nr. «7. 8. März 1847. Deutsche UV-emeiue Zeitung. i . «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Preis für das Äterule jahr 2 Ldlr. — 5tnjertio»«gebühr für den Stauen einer Selle 2 Ngr. Uevervlick. Deutschland. Die Excesse in München. — Präsident Fischer. ^sDres- , de». Landtag. — Die Verunglückten in Karlsruhe. -s-Darmstadt-Land tag. »Aus Nassau. Einberufung der Landstände. — Die nassauischen Civildiener. »Aus Waldeck. Unterstützungsmaßregel. »»Äremen. Ol- ' denburgische VcrfassungSwünsche. KeeuDen. (g-)Äerlin. Dänischer SocialiSmuß. Destereeich. Die Königin von Baiern. ** Lemberg. Galizische Wirren. Die Juden. Dpanie«. Die Cortes. Schreiben des Jnfanten Don Enrique an die Kö nigin. Die Königin Christine. Zwei ehemalige Beamte Espartero's kehren zurück. Decret über die Vereinigung der -Bank San Fernando und der Bank Isabella ll. Vraßbritaunitn. Parlament. Prinz Albert soll die.Kanzlerwürde der Universität Cambridge annehmen wollen. Die 8-Millionenanlcihe. Gra ' Ste.-Aulaire. Das Testament des Barons v. Bode. Ein jünger Soldat Araukreich. Die Zeitungen. Der Herzog von Montpensier. Hr. Ernst PortaliS in Toulon gewählt. Die Königin Christine von Spanien in > Paris erwartet. Der Herzog v. Polignac stirbt. Baarsendungcn nach den levantischen Häfen. Der transatlantische Packetschiffsdienst. Htalteu. Nom. Sendung nach Wien. Die Schweiz.' 1Sri«ch«Nland. ch Äthen. Die Differenz mit der Pforte. — Depesche ' ,deS Hrn: Kolettis. Personalnachrichten. Handel und ^«du-trie. »Frankfurt a. M. Dampfschiffahrt zwischen - Triest und Alexandrien. Die württembergische Eisenbahnanleihe. Börse, ch Leipzig. Die Sächsisch-Baiersche Eiseubahn. — Fruchtpreise. »Leip- . «g. Oel- — Der freiberger Bergbbau.— Verkehr deutscher Eisenbahnen. - Wasserstand der Elbe. — Berlin. Ankündigungen. Die Münchener politische Zeitung gibt folgende Darstellung der Ruhestörungen in München: Durch «inen Anschlag an der Uni versität, durch welche« der qniescirte Professor vr. v. Lassaulx von den Studenten Abschied nahm, wurde apl Morgen des 1. März eine Bewe gung unter einem Theile der Studixenden zu Gunst«» de- QuicScirten h«rvorgeruf«n., die sich mit einem ihm gebrachten Bioat Luft machte. Di« Nachricht davon war schnell von Mund zu Mund gragngen, und am Nachmittage desselben Tages nach 4 Uhr hatten sich ein« Menge Stu- dircnder, denen sich Haufen anderer Leute anschlosscn, in der Theresienstraße eingefunden und durch lautes Schimpfen und Toben die Ruhe der Straße gestört. Bald rückten jedoch 20 M. Gendarmen zu Fuß, lv zu Pferd und eine Abtheilung Infanterie an. Die Unruhestifter wurden zurückge drängt, und als gegen 6 Uhr noch 6V M. Kürassiere angerückt waren, gelang es, die Straße ganz argen die Tumultuanten abzusperrcn. Um 7 Uhr zogen die abgesperrten Haufen unter gellendem Schreien und Pfei fen, wobei sich Knaben am meisten bemerkbar machten, die Ludwigsstraße entlang, an der Residenz vorüber nach dem Markte hin, nach dem Thal hinab und, in verschiedenen Richtungen durch mehre Straßen. Bei dieser Gelegenheit'wurden Fenster, und eipe große Menge Straßenlaternen vom Pöbel zerschmettert. Nachdem einige Verhaftungen vorgefallen, war gegen II Uhr des Nachts die Ruhe vollkommen wieder hergestell.t. Am Nachmittag und Abend d«S lt. Watz war es zwar auf den Straßen auch wieder sehr lebhaft, eS, erhob sich auch hier und da unanständiges Ge schrei und Pfeifen, allein b«i der Wachsamkeit des Militairs kam es zu keinen weitern EigrnchuWb«fchädigu»gen; namentlich verhielten sich die Studirenden der Unwtxsität ruhig, und es wurden Nachts nur wenige Verhaftungen, vorgeNonMM" — Aüs vtm 2. März meldet die Ulmer Schnellpost: „Heute hören wir, daß .unser bisheriger Präsident Fi sch er nun doch nicht m Augsburg bleiben, sondern nach Landshut an die Stelle des zum Mi nister beförderten Zenetti als Präsident von Nicderbaicrn versetzt sein soll." StDresden, 6. März. In der I. Kammer wurde heute die Be- rathung über den Bericht der außerordentlichen Deputation, die Nah- rungsverhäl tnisse^betrtffend, zu Ende gebracht- Der Dcputations- bericht erklärte sich mit den Anträgen her tt. Kammer in Bezug auf die für den Straßenbau zu bewilligenden Stimmen, ferner in Bezug aus die Einschärfung der münzpolizeilichcn Vorschriften einverstanden, und schlug der Kammer vor, den deSfallfigen Anträgen beizutreten, dagegen aber dem Beschlusse der II. Kammer wegen Freigebung des Reises vom Btreins- ljoll im laufenden Jahre den Beitritt zu versagen. Im zweiten Theile ocS Berichts wendet sich die Deputation zu Dem, was für die Zukunft geschehen soll, um einem ähnlichen Nothstande vorzubeugcn. Im We sentlichen hatte die Deputation zu Dem, was im Berichte der jenseitigen Kammer als beachtenswerth empfohlen war, nur noch einige Punkte hin zuzufügen, nämlich auf die nothwcndige Beförderung der Landwirlhschaft und auf den Mangel der geistigen und sittlichen Fortbildung der jungen Leute, besonders in den untern Klassen, hinzuweisen. Mit Dem, wü? die Deputation der II. Kammer über die Anlegung von Mehlmagazincn ge sagt hatte, war die Deputation der l. Kammer nicht nur ganz einver standen, sondern glaubte, daß noch ein Schritt weiter zu gehen sei; sie stellt« daher den Antrag: „Die Kammer wolle im Vereine mit der tt. Kammer die hohe Staalsrcgierung ersuchen, bei eintretcnden wohlfeilen Preisen eine geeignete Quantität Roqgenmehl anzuschaffen und oorräthig zu halten, um in denjenigen Landestheilen, welche von einem Nothstande heimqesucht werden, angemessene Quantitäten an diejenigen Behörden ge gen Bezahlung ablassen zu können, bei welchen sich die Nothwendigkeit zeigt, den bedürftigen Klassen ein billiges Brot zu verschaffen." Auch den Beschluß der tt. Kammer bezüglich der Enqueten hielt die Deputation ungeachtet der von den Regierungscommissarcn dagegen ausgesprochenen Bedenken für so wichtig, daß sie der Kammer den Beitritt zu demselben in folgender Fassung empfahl: „Der Staatsregierung zur Erwägung an heimzugeben, ob nicht zur Erörterung der in Anregung gebrachten und anderer, auf die allgemeinen Zustände des Landes sich beziehender wichti ger Fragen der Weg der Enquete cinzuschlagen und deshalb zuvörderst über die in einigen Ländern diesfalls bestehenden Einrichtungen und ge machten Erfahrungen Erkundigung einzuziehen sei; hierüber allenthalben aber dir nächsten Ständcversammlung Mittheilung zu machen." In der vorgestrigen Sitzung war über den ersten Theil deS Deputa tionsberichls beistimmender Beschluß gefaßt und die Berathung des zwei ten Theiles begonnen worden. In der heutigen Sitzung lag außer den Deputationsanträgen auch ein Antrag des Hrn. v. Erdmannsdorf vor, welcher dahin lautete, „die StaatSregierung zu ersuchen, dafür Sorge z« tragen, daß in allen Theilen des Landes dem,Landbewohner Gelegenheit gegeben werde, seine Ersparnisse zinsbar anzsslegen". Die Verhandlung eröffnet« Hr. v. Heynitz, welcher die Ursachen des Rothstandeö thrils in der Mackt des Geldes, theilö in den Gewerbtreibenden selbst fand, in sofern dieselben durch unsolide Fabrikate die Industrie herabgebracht hät ten, waS.in der Oberlausitz insbesondere von der Leincnindustrie gelte. Er wünschte daher Maßregeln, durch welche thcils auf größere Solidität der Waaren, theils auf gesicherten Absatz derselben hingewirkt werde, zn welchem Zweck er den Antrag stellte: „die Staatsregierung wolle in Er wägung ziehen, ob nicht durch Einführung obrigkeitlicher Bestempelung der zum Export bestimmten Fabrikate dem Herabkommen mancher Ge werbe Einhalt geschehen könne". Domherr vr. Schilling machte zuvörderst gegen eine stelle des Deputationsberichts die Bemerkung, saß'die Verpflichtung des Staats, im Allgemeinen dafür zu sorgen, daß die Einwohner niemals von der Kalamität einer Theucrung oder allgemeiner Gewerbsstockung betroffen werden können, nicht unbedingt in Abrede zu stellen sei, denn der Zweck des Staats sei, nicht bloS das Recht, sondern auch das Wohl seiner Angehörigen im Allgemeinen auf all« mögliche Weise zu fördern. Freilich sei die zu gewährende Hülfe nach den Kräften des Staats zu bemessen und die Regierung könne, wenn sie das Ihrige gethan habe, für die Erreichung des Zwecks nicht ver antwortlich' gemacht werden. Die Frage sei aber nicht blos eine theoretische, ondcrn auch praktisch höchst wichtig, weil ihre Folgen unmittelbar in das .'eben eingreifcn. Es gereiche ihm zur Beruhigung, daß im Berichte jene Verneinung später wieder aufgehoben werde, und noch mehr, daß die Staatsregierung selbst bereits thatsächlich seine Ansicht bestätigt habe. Die Ursachen des Nothstandes finde er, wenn nicht ausschließlich, doch vor zugsweise 1) in der Uebervölkerung und dein Mißverhältnisse zwischen den Erzeugnissen des Bodens und dem Bedürfe der Menge, 2) in dem im mer weiter verbreiteten Luxus und der vermehrten Vergnügungssucht unter >en ärmer» Klassen des Volks- Abhülfe gegen die erste Ursache sei zu üchcn in möglichster Beförderung der Landwirthschaft, namentlich der Spatencultur, der Ackaubauschulcn rc.; ferner in Beförderung der Aus wanderung. Er glaube, daß die Zeit gekommen sei, die uns mahne, ernst an die Auswanderung zu denken. Die Auswanderung scheine in der Welt ordnung, im Plane der Vorsehung zu liegen, die Erde habe noch Raum genug, aber in der ungleichen Äerth'eilüng der Bevölkerung liege die Schwierigkeit. Unsetc Sache sei cs, dieser Ungleichheit abzühclsen. Daß bisher die Auswanderung, minder günstige Resultate geliefert, liege daran, weil sic blos Privatuntcrnehmen gewesen und in die Hände von Spccu- lantcn gerathen sei. Wenn die Staatsregierungen leitend, unterstützend und vermittelnd an die Spitze träten, glaube er nicht, daß ein ungünsti- cs Resultat erztest .werde; die Leute würden sich dann auch seichter zur Auswanderung entschließen. Die Mittel gegen die zweite Hauptursache, den Luxus, crkekpc er zunächst in der größten Verbreitung der Spar- und Untcrstühüngskässcn, unter denen er namentlich solche verstehe, die bis her gewöhnlich'Gesellcnkäflcn genannt worden sind, und sodann in der
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