Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 18.08.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-08-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184708185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-08
- Tag1847-08-18
- Monat1847-08
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 18.08.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Mittwoch Nr. 230. 18. August 1847. Leipzig. Dt« Zeitung «rsLemi täglich ÜbcndS. Lu beziehen durch alle PlMmter deä^n. und Datsche Allgemeine Zeitung. Preis für daS Biertel jahr 2 Mir. —, Jnserlionogebubr für den Raum einer Zeil« 2 Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueberbrick. Deutfe-lanb. ch Von der Nordsee. Die portugiesischen Angelegenheiten. — Die städtische Gerichtsbarkeit in Bautzen. — vr. Christiani. PreuGen. Denkschrift über die Reform des Consularwcscns. — Die barm herzigen Schwestern. — Hr. Cobden- Portugal. Collectivnote der intcrvenircndcn Mächte wegen Entlassung des dermaliaen Ministeriums. Die Ruhe. Madeira. San Michael. Spanien. Madrider Nachrichten. Die Zustände in Catalonicn. Großbritannien. Die Reise der Königin nach Schottland. Die Wah len. Die Limeß über die Zustände in Madrid. Der Herzog ». Welling ton. Denkmal für O'Connell. Die Etablissements an der londoner Ge treidebörse. Hr. Dalziel. Frankreich. Der Hof in Eu. Das Wahlreformbanket in ManS. Die Auftritte im Faubourg St.-Antoine. Der Herzog v. Montebcllo. Die Präsidentschaft des CabinetS. Proceß gegen den Vicomte d'Ecqucvillcy. UnalückSfälle. Feurige Aufrufe. ** Paris. Die Unruhen. Belgien. Das Programm des neu.cn Ministeriums. Die neuen Gouver neure. Das Ministerium de Theux. Das Uebungslager bei Bevcrloo. Italien. »Nom. Placat. Cardinal Orivli. Calabrien. Nom. Die Klöster. Statistisches. Amnestie. Rom- Nusconi. Die Dcputirten. Fest. Ferretti. Der Aufruhr in Calabrien. Neapel- Stimmungen und Maß regeln. Prinz von Joinville. Griechenland. Die türkische Differenz. Nordamerika. Sp-culalion auf Cuba. Die Verhältnisse zu Brasilien. Die Einwanderung über Canada. Auswanderung nach dem Oregongebict. Handel und Industrie. Berlin. Das neue Wcchsclgesctz. * Frank furt a. M. Börsenbericht. »Leipzig- Börsenbericht. Wien- Die deutsche Postrcform. — Berlin. WnSün-igungen. Deutschland. -s 1)on der Nordsee, 13. Aug. Die Kölnische Zeitung, deren Li beralismus wir, seit die jetzige Redaktion an der Spitze jenes Journals steht, wenn auch vielfach von seinen einzelnen Tendenzen abweichend, auf richtig achten, weil er kein oberflächlicher und, wie wir fest überzeugt sind, ein wohlmeinender ist, brachte neulich doch einen Artikel über die portugiesischen Angelegenheiten, dem wir wenigstens das erstere Lob zu erthcilen uns außer Stand sehen und den wir gern einer Feder zuschreiben möchten, die wir zcilhcr in ein paar norddeutschen Blättern zu treffen gewohnt waren. Es wurde nämlich darin all das Unheil, was die neuesten Ereignisse über daS unglückliche Portugal gebracht haben, zu sammen summirt, so viel als möglich in Zahlen ausgcdrückt, wogegen wir nichts haben, dann aber in Bausch und Bogen und lediglich den angeb lichen „unconstitulionellen Gelüsten der guten dicken Königin Maria" zur Last gelegt. Nun, wir glauben recht gern, daß diese Königin, die ja mit ihrer königlichen Schwester von England in den fortwährenden interessan ten Umständen wetteifert, gar mancherlei Gelüste hat; aber die unconsti- tutioncllen Gelüste haben wir zeither zwar sehr häufig in den Behaup tungen der Gegner der Königin und in den Artikeln solcher Parkeilcute, denen alle Opposition heilig und alle Autorität von Haus aus verdam- menswerth ist, gefunden, sonst aber einen reellen Beweis dafür nicht ent decken können. Vergesse man doch nie, daß der constitulionellc Staat eben dazu bestimmt ist, Monarchie, Aristokratie und Demokratie zu ver binden, zu vermitteln und eben dadurch dem Gemeinwesen die Dienste zu sichern, welche demselben alle diese Principe, jedes an seinem Platz, alle in allseitiger gegenseitiger Mäßigung und Durchdringung, zu leisten geeignet sind, und welche die zusammengesetzten Zustände und die vielarti- gen Aufgaben unserer Gesellschaft, jede Einseitigkeit und Unbedingtheit abwehrend, gebieterisch fodern. Oie Freiheit will ihren Ausdruck haben, und die Ordnung, ohne die keine Freiheit ist, wie noch neuerdings Dahl mann so kräftig hervorhob, den ihrigen gleichfalls. Die Gesichtspunkte der Bürger, die Kräfte und Richtungen des Volks im engcrn Sinne des Worts fodern ihre Vertretung; die Gesichtspunkte des Staats, die des Volks als eines großen, dauernden politischen Organismus, die Be dürfnisse, Pflichten, Aufgaben der Gesellschaft bedürfen einer solchen, auch um des Volkes selbst willen, ebenso dringend. Im Wege der Demokratie bestimmt sich das Volk für die Angelegenheiten des Einzelnen, für die Dinge, zu deren Beurtheilung der Standpunkt des gewöhnlichen Hausvaters aus reicht. Für die großen politischen Fragen muß die Bestimmung des Volks in gar vielfacher anderer Weise und anthcilSweise auch durch den Thron erfolgen, der auch aus dem Volke stammt und auch zum Volk im höch- sten" Sinne des Worts gehört. DaS Unconstitutionelle liegt also nicht bloS in den Gelüsten der Gewalt gegen die Freiheit, sondern auch in den Gelüsten der Demagogie gegen die geordnete Staatsmacht, der De mokratie gegen die Monarchie und die Aristokratie. Zu den portugiesischen Angelegenheiten zurückkehrend finden wir, selbst wenn wir bei dem nächsten geschichtlichen Anlässe stchen bleiben, der zu dem Ausbruche der Revolution führte, in dem Verfahren der Königin nichts Unconstitutionclles. Sie hat ihr Ministerium entlassen und ein neues bestellt. Dazu hat jeder conflitulionelle Monarch zu jeder Zeit daß Recht, und auch König Wilhelm IV. von Großbritannien hat es wieder holt zu Zeiten geübt, wo das bestehende Ministerium die Mehrheit des Parlaments für sich hatte, was von dem Ministerium Palmella noch gar nicht gesagt werden konnte. Ob das vom König bestellte Ministerium sich behaupten kann, das ergibt sich dann aus dem Verlaufe der parla mentarischen Verhandlungen. Die von der Königin ernannten Minister, sofort von einem Aufstande angegriffen, suspendirten die politischen Ga rantien. DaS hatten sie vor Len Cortes zu rechtfertigen, deren Verfas sung nicht angetastct ward, und vor Niemandem anders. So lange die Volksvertretung in ungeschwächtcr Verfassungsmäßigkeit besteht, hat auch die Verfassung die Kraft, durch sich selbst ihre Integrität zu zvahrcn, und ist von keinem unheilbaren Bruche der Verfassung, der dem Ergreifen der Gewalt einen Vorwand böte, zu reden. Die Emcute neben der Volks vertretung ist nicht bloö ein „unconstitutionelles Gelüste", sondern ein ro hes, leidenschaftliches und viel gcmeinschädlichcreS Verbrechen als Alles, was die Gewalt unter der Controle der Volksvertretung gegen die Frei heit unternehmen mag. Gehen wir aber vollends ein paar Monate wei ter zurück, da gestaltet sich die Sache noch ganz anders, und der Borwurf der „unconstitutioncllen Gelüste" fällt auf eine ganz andere Seite. Da sehen wir ein Ministerium, was das Vertrauen der Königin und die größte Mehrheit in beiden Kammern besitzt und, unter den vielfachen Schwierig keiten dortiger Zustände, wenigstens bemüht ist, einige der ersten uner läßlichsten Reformen, welche eine bessere Zeit für das verwahrloste Land anbahnen müssen, durchzuführcn. Den Widerstand des Vorurtheils der unwissenden Menge in den dunkelsten Provinzen und den der Selbstsucht, die dem Gemeinwohl keinerlei Opfer bringen will, des Schlendrians, der an dem hergebrachten Unwesen fcsthält, benutzt die politische Gegenpartei, um durch rcvolulionaire Gewalt das verfassungsmäßige Ministerium zu stürzen, seine Leiter zu vertreiben, der Königin ein verhaßtes Ministerium aufzuzwingcn, und des Letzter» erste Maßregel ist offener VcrfassungS- bruch, nämlich eigenmächtige Aendcrung des Wahlgesetzes, welche die Her stellung der Verfassung durch sie selbst zur Unmöglichkeit macht, weil nur aus dem rechtsgültigen Wahlgesetz eine rechtsgültige Kammer hcrvor- gchcn kann. Auf welcher Seite waren also die „unconstitulionellen Ge lüste?" Freilich die Septcmbristcn wollen eine demokratischere Constitution als die Carta des Dom Pedro. Aber rechtfertigt die Demokratie jedes Mittel? Und wer kann behaupten, daß das portugiesische Volk auf dem Standpunkte stehe, daß die Carta es nicht befriedigen könnte, daß eö durchaus eine noch weitere, noch weniger Mittel der Ordnung und Zü gelung und Les besonnenen Unterscheidens in sich fassende Verfassung brauche, daß cs auch nur die Carta, an sich eine der besten Verfassungen unter Liesen modernen, auszufüllen vermöge, daß nicht ein weit besseres Mittel zur Hebung seiner Uebel, als alle Bemühungen der Septcmbri- sten, darin liegen würde, wenn cS sich nur erst der Carta recht würdig zu machen und sie recht vernünftig und mannhaft zu benutzen beflissen wäre? — In Bautzen sind die Stadtverordneten am 12. Aug. mit 14 ge gen 3 Stimmen der Ansicht des Stadtraths für Beibehaltung der städ tischen Gerichtsbarkeit bcigetreten. (L. Z.) — Mus RorddeutschlanS wird dem Nürnberger Correspondenten über den bekannten Ur. Christiani Folgendes geschrieben: „Der Mirabcau aus der Lüneburger Haide spielt gegenwärtig in Kopenhagen eine höchst zweideutige Rolle. Er ist ein Jugendfreund des Königs von Dänemark und soll jetzt dessen rechte Hand und Rathgeber in den schleswig-holsteini schen Angelegenheiten sein. Er wohnt im königl. Schloß, und seine Frau soll in Aufwand und Kleiderpracht mit der Königin rivalisircn. Es ist hier wol am Platz, aus die Gründe hinzuweiscn, welche Christiani ver mocht haben, seinem Valcrlande den Rücken und sein Talent gegen das selbe zu kehren. Diese Gründe sind wenig ehrenvoll. Nachdem die libe ralen Sprecher der hannoverschen Abgeordnetenkammer in den Hintergrund getreten waren und sich »Heils in den Pietismus, »Heils auf die Bären haut, theils in dumpfes Brüten und Stillschweigen verkrochen halten, lebte Christiani in Lüneburg, seiner Vaterstadt, wo er eine untergeord-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview