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Deutsche allgemeine Zeitung : 27.08.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-08-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184708278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-08
- Tag1847-08-27
- Monat1847-08
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.08.1847
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Freitag —— Rr. 238 27. August 1847. MM Deutsche Allgemeine Zeitung. UM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Iteb-rblick. Deutschland. Samenkartoffeln. — Pfarrer Frantz. * Plauen. Gustav- Adolf-Stiftung. — Der König von Württemberg. — BunveSbeschluß in Sachen württembergischer StandeSherren. — Proceß in Glückstadt. «Weimar. Der König der Niederlande. Herzogin Ida. PeeuDen. **Kerlin- Der Polcnproceß. — Herzog Georg von Strelitz. — Antwort der Königs auf die Adresse von Unna. tvefterreich. Di« fremden Handwerksgesellen. — Szela. GroGdeitannte«. Die Reise der Königin. Die Schiffahrtsgesetze. Die Zoll- und Steuereinnahmen. Krankreich. Gnadenbezeigungen. Der Proceß Praslin. Die Leiche der Herzogin de PraSlin. Vorbereitungen zur Begräbnißfeierlichkeit der Her zogin. Beschlagnahmen. Die Strasburg-Baseler Eisenbahn. Der Her zog v. Rovigo. 4k-Paris. Die Wahlreform. Vtiederlande. Der Militairdienst in den Colonien. chchVriz. Rüstungen. Hjt-iien. Livorno. Cantelli. Ein nordischer Gast. Räthsel. Grasselini. Die Bürgergarde. — Oesterreichische Erklärung. — Oesterreichische Rü stungen. Verhaftungen. Aom. Geistliche Vereine. Freisprechung. Ketten brücken. Neapel. Zollerlasse. Calabrien. Griechenland. Eröffnung der Kammern. Ttegypten. *Äleranbrlen. Hr. v. Rothschild. Ein österreichischer Graf. Erdbeben. Der Vicekönig. Wissenschaft und chunst. * Leipzig. 0r. P. Caspari, handel und Knduftsie. * Leipzig. Börsenbericht. — Berlin, «nkündigungen. - - Deutschland. In der dairifchdn Pfalz sind bereits 28 —30,VVÜ Fl. zum An- Laufe von Samenkartoffeln zusammengebracht worden, um eine Regeneration der dort so sehr benutzten Kartoffeln zu erleichtern. — Pfarrer Frantz hat sich als Bewerber um die zu Erlangen errich tet werdende Professur für die Lehre der vereinigten protestantischen Kirche der Pfalz gemeldet. * Plauen, 2!>. Aug. Die Jahresversammlung des Leipziger Haupt- vereinS zur Gustav-Adolf-Stiftung ward gestern in ihrem bera- thenden Theile hier abgehalten; 38 Zwcigvcreine waren vertreten, und diese zahlreiche Theilnahme sowie die für ein Jahr der Noth nicht unbedeu tend eingegangenen Gelder bewiesen abermals, wie tief der Gustav- Adolf-Verein im Volke Wurzel geschlagen und welche hohe Bedeutung für die evangelische Kirche man ihm nach innen und außen beilegt. Un ter den zu unterstützenden protestantischen Gemeinden war es vor allen Geisa im Eiscnachischen (Großherzogthum Weimar), das die wärmste Theilnahme fand. Nur mit tiefem Schmerze sah man in einem Lande, dessen Fürsten ehedem für daS reine Evangelium Gut und Blut Hinga ben, HU Protestanten ohne alle kirchliche Pflege mitten unter Katholiken leben. Nur vor kurzem erst haben sie die Erlaubniß zur Erbauung eines BcthauseS, nicht, aber einer Kirche erhalten, ohne daß ihnen irgendwie die Mittel dazu gewährt würden, mährend in demselben Lande die Katholiken, von allen Seiten unterstützt, am Fuße der Wartburg eine katholische Kirche erbaut und damals selbst am Reformationsfest eingeweiht hatten. -Die Jahresversammlung bewilligte deshalb IVÜOTHlr. für Geisa und beschloß auch, Geisa der Jahresversammlung zu Darmstadt zudem jährlichen gemein schaftlichen großen Liebeswerke dts Gustav-Adolf-Vereins zu empfehlen. Der Rest der Einnahme ward Laaz und Leutschau in Ungarn überwiesen. Hierauf kamen die Anträge der Zwcigvcreine über die Rupp'sche Ange legenheit zur Berathung. Sie gingen fast alle darauf hinaus, in Darm stadt zu beantragen, daß in Zukunft die Prüfungen der Legitimationen zur Hauptversammlung sich nur auf das Formelle beziehen möchten, und daß h. I der^Statuten,. welcher sich über die Mitgliedschaft ausspricht, eine solche authentische Erklärung finde, daß Jeder vom Verein als evangelischer Ahnst zu betrachten sei, der sich selbst dafür erkläre. Es trat im Laufe der W lidhaften Debatte immer deutlicher hervor, daß Alles sich blos darum ! Mdle, wer nach den Statuten Mitglied des Vereins sein könne. Konnte -Rr.pl> nicht Mitglied des Vereins sein, so konnte er auch nicht als Ab ¬ geordneter anerkannt werden, wurde er aber als Abgeordneter ausgeschlos sen, so konnte er auch nicht Mitglied bleiben, und das Verfahren des Ccn- tralvorstandeö der berliner Majorität, die Rupp als Abgeordneten ausschloß, weil er nicht berechtigtes Mitglied sei, seine Mitgliedschaft aber gar nicht be anstandete, war mindestens inconsequent. Man überzeugte sich aber auch, daß, wenn es im Princip falsch sei, die persönliche Qualification und Glaubens- Überzeugung der Abgeordneten zu beurtheilen, man dieses falsche Princip auch nicht in den einzelnen Vereinen zur Anwendung bringen und diesen die Berechtigung zu Glaubensgerichtcn und Ausschließungen geben dürfe. In Beziehung auf den Begriff der evangelisch-protestantischen Kirche ver wahrte man sich aber entschieden gegen die Ansicht, als ob sie nur die anerkannten Landeskirchen cinschließe. Wenn tz. 2 der Statuten selbst die nicht-lutherischen, nicht-reformirten, nicht-unirten Gemeinden sür unter- stützungssähig erkläre, sobald sie ihre Uebereinstimmung mit der evangeli schen Kirche glaubhaft nachweisen, so dürfe man gewiß die als Bedin gung der Mitgliedschaft zum Vereine gefederte Zugehörigkeit zur evan gelisch-protestantischen Kirche wenn nicht in einem weitern, so doch keineu- falls in einem enger» Sinne nehmen. Von den einzelnen Mitgliedern dürfe und könne der Verein, ohne in Glaubcnsgerichte zu verfallen, keinen weitern Nachweis fodern als das Sclbstbekenntniß zur Kirche; die bloße äußere Zugehörigkeit sei ein ganz trügerisches Kennzeichen. Man müsse Jeden so lange für gut halten, bis er sich als schlecht erwiesen; Jeden so lange für einen Christen und ein Glied der evangelischen Kirche an- fehcn, als er eS sein wolle und durch nichts thatsächlich dargethan, daß er cs nicht sei. Die ausgesprochene Furcht, daß Jesuiten re. in den Ver ein eindringcn könnten, sei ein „Gespenst", ein „Popanz", mit dem man schrecken wolle. Die Jesuiten seien gar nicht abzühalten, aber sie gerade würden nicht als Katholiken, sondern jedenfalls als orthodoxe Protestan ten erscheinen. Es sei undenkbar, daß z, B. Katholiken, unter dem Vor gehen, sie seien evangelische Christen, als Verein (um die eigentlichen Zwecke des Vereins zu untergraben) bciträten, und wenn es Einzelne thätcn, so werde jeder katholische Geistliche ihnen den Beichtschein ver weigern. UebrigenS müsse der Verein sich in sich selbst stark genug füh len, solche Tendenzen abzuweiscn und wirklich fremde Elemente uüschäd- lich zu machen. Wenn vr. Zimmermann in Darmstadt in seinem ersten Aufruf Alle: Protestanten, Katholiken und Juden, aufgefodert habe, an dem bestimmten Liebeswerk, an der Unterstützung bedrängter evangelischer Christen Theil zu nehmen, und wenn diefer freie, großartige Gedanke in Leipzig durch Gründung eines kirchlichen Vereins damals „zusammenge schrumpft" sei, so habe der leipziger Hauptverein einen speciellcu Beruf, DaS wieder gut zu machen und auf einer möglichst weiten Auslegung der Statuten zu bestehen, sodaß aus einem engherzig und exclusiv kirchlichen Verein ein evangelisch-christlicher werde. Es sei gerade nichts mehr zu wünschen, als daß er ein „HumanitätSvcrein" einer „AllerwcltSgescll- schaft" werde, und daß er dieses Ideal mehr und mehr erreiche, dafür müsse der Verein gerade im Sinne des Evangeliums und im Geiste Christi sorgen. Man dürfe nicht centralisiren auf Kosten der Freiheit des Individuums; halte man den alten Begriff der orthodoxen Kirche fest, so würden Alle sich von dem Vereine lossagen, welche die Zu kunft des Protestantismus nicht abhängig machen wollten von dem Be- kenntniß alter Formeln oder von den Machtsprüchcn irgend eines Kir chenregiments. Ein hierbei auflauchcndcr Antrag, daß man alle über Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche entstehende Zweifel durch Zeug nisse der Kirchenbehörde entscheiden lassen und geradezu erklären möge, daß man nur Glieder der lutherischen, reformirten und unirten Kirche als Mitglieder des Vereins anerkennen möge, fand gar keine Unterstützung. Man wies darauf hin, wie die Kirchenbehörden zu Weimar und Berlin, zu Dresden und Magdeburg ganz anders entscheiden würden. Man werde durch die Kirchenbchörden also auch nicht zur Klarheit darüber kommen, wer ein evangelischer Christ, und cs ward bemerkt, wie ja daS Kirchen- rcgiment auch Luther nicht für einen Christen gehalten und wie der heu tige Tag, der Jahrestag der Bartholomäusnacht, noch auf ganz andere Machtsprüche eines KirchcnregimentS Hinweise. Immer und immer wie der kam man darauf zurück, daß der Verein für seineZwecke nichts Bes-e sercs thun könne, als wenn er, ohne weiter Glaubcnsprüfungen und Glau bensgerichte in den Hauptversammlungen oder in den einzelnen Vereinen anzustellen, das Recht der Mitgliedschaft auf daS Selbstbekenntniß zur
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