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Deutsche allgemeine Zeitung : 25.05.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-05-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184705253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-05
- Tag1847-05-25
- Monat1847-05
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 25.05.1847
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G A«, Sacksrn. Die RegierungSmaßregtln in Betreff der Lheuerung. »Rus Württemberg. Das Placet. — Der stuttgarter Lurnverein..— AUchvänderungSgesellschaft in Stuttgart. — Badische Ver ordnungen. »Kassel- Die Dorrathe. — Lod Ernst Emil Hoffmann'«. — Nassüuischer Landtag. »Lübeck. Die Eisenbahnverhqndlungen. Lod de« Kaufmann« Jacoby. Da« Sängerfest. — Au-wanderungSwesen. Dr<EG«». X Eerlin- Da» deutsch-katholisch« Concil. r Königsberg. Ex- ces — Lurnwesen. — Die theologische Fakultät in Paderborn. Berichtigung au« Karlsbad. Die Schmuggler. E-partero. Die Ruhe in Madrid. Die Kö nigin. Lristany. Parlament. Die Auflösung de« Parlament«. Da« Parlament und die Armen. Earl of Clarendon. Der Earl of Be«bo- rongh. Lheuerung-tumult auf Jersey. Die Ruhe in Manchester. Da« Lran«portschiff Peel scheitert. Da« Schiff Prima Donna. Der St. Vincent. Der Herzog v. Lerceira. Mrattkyet«-. Parlament. Der Proceß Cubiere«. Der Herzog v. Monte- bello. Da« Geyeraldirectoriat der Posten. Graf Duchatel. Der Scandal von Chantilly. Marqui« of Normanby. Lod de« Prinzen Jerome von Montfort. »»Paris. Hr. de Genoude. Der Proceß Eubiere«. Der Scandal von Chantilly. Wekstie«» »Brüssel. Der Eisenbahnunfall. Die Unruhen. — Excesse in Gent. Gch»*i, Duellsache. Mrtschenland. Athen. Die griechisch-türkische Differenz. AEskKau und Walachei. Deputation de« Handtlrstandtö inLukarescht. CLsShPt««. Alerandrien. Der Kanalbau. Der Vicekönig. Grundstein Wmg de« Rildamme«. Mrs. Piermont. Die Münze. Wohlthätlge Reger. Brief- säkke au« Kautschuk. Mlata-Staaten. Oribe. Ermordung des bolivianischen Gesandten in Bueno« Ayre«. Wifseafchaft ut»d Kunst. Dje Akademie der Wissenschaften in Wie«. Generalversammlung de« Lestrrnichi- sch«n Lloyd. D-»tschranB. *AUS Sachsen, 22. Mai. Wer ruhig und unbefangen die Mit tel und Wege beobachtet, auf welchen man sich in den verschiedenen Ge genden Deutschlands btmüht, dem hier und da sich zeigenden wirklichen Mangel an Getreide, Aartoffeln und dergl. und der überall herrschen den Lheuerung jener nothwcndigsten Lebensbedürfnisse «ntgegenzuwir- ken Und abzuhelfen, dem kann die traurige Wahrnehmung nicht ent gehen, daß wir von der vielbesprochenen Einheit Deutschlands noch weit entfernt sind, daß man in der Mehrzahl der getroffenen Maßregeln «in leitendes Princip, eine klare Anschauung der Verhältnisse vergebens sucht, statt dessen aber eine engherzige Beurtheilung dieser großen Angelegenheit nach kleinlichem Maßstabe, eine furchtsame Befriedigung der augenblickli chen Wünsche und Federungen der Menge, ein unsicheres Hin- und Her schwanken zwischen dem Zuviel und Zuwenig findet. Consignationen der Dorrathe und Zwangsmaßregeln zu deren Verkauf, Erschwerungen des Verkehrs auf den Märkten, oft bis ins kleinste, einer wirksamen Controle nicht einmal mehr zu unterwerfende Detail herabgehend, Erhöhung der Zölle und endlich gar Ausfuhrverbote auf der einen Seite; auf der andern aber tumultuarischc Aufstände in Stadt und Land, Vernichtung eben der Borräthe, die man zu Beseitigung des Mangels gesucht hat, förmliche Plünderung endlich des ersten besten Besitzenden in einer Weise, die man in einem auf Bildung und Freiheit Anspruch machenden Jahrhundert nicht für möglich halten sollte, und nicht ausgehend von einem hungernden, sondern von einem am Scandal, am Zerstören Freude empfindend«» soge nannten Pöbel — darf chan sich da wundern, wenn die Zeit, eine trübe bleibt? Wenn die Staaten sich gegenseitig abschließen, statt sich gegen seitig zu Helsen; wenn sie, gegenüber der großen Idee des Zollvereins, Hemmungen eintreten lassen, die zwar nicht die Form, wohl aber den Er folg eines Ausfuhrverbots haben; wenn Die, für welche die Regierungen sorgen wollen und sollen, Das, was helfen kann, zerstören, nur darum, weil eben nicht sie, sondern Andere es besitzen; wenn Tumult und Auf ruhr herrscht und Blut vergossen wird in einer Seit, wo echte Bruderliebe nöthiger ist als je: kann man da hoffen, daß Handel und Wandel ge deihen, daß die Verhältnisse sich ausgleichen, die Theuerung allmälig ver schwinden und die bevorstehende Aernte wahren Segen bringen werde? Wahrlich, jene Erscheinungen in der Noth sind betrübender als die Noth selbst? Wohl uns! in Sachsen sind wir bis jetzt einen andern Weg ge gangen; ruhig hat die Regierung, ruhig hat, da« Volk die Lage b« Dings erwogen, aber thätig und unermüdet ist di« Regierung, ist da« Volk ge wesen im Ertragen, im Helfen, imUnterstütz«». Bedeut«nd« Ankäufe von Getreide und Kartoffeln, Geldunlerstützung, Anweisung von Arbeit, Auf- foderuog zu zweckmäßiger Sparsamkeit, möglichste Beförderung eine« freie» Ungehinderten Verkehr» auf d«n Märkten: das sind di« Mittel, die unsere Regierung ang«wendet hat, um die Roth zu mildern; und da« Volk? Da» Volk hat e« dankend erkannt, daß di« Regierung thut, wä» sie vrr- mag, es hat mit Ergebung das Unvermeidliche getragen, ab« e« hat nicht die Hände in den Schoos gelegt, Vornehme und Geringe, Arm« und Reiche haben sich nicht bekriegt, sondern sich gegenseitig unterstützt und geholfen. So hat man Mangel.verhütet und dir Roth gemildert und den höher» Sinn, der in so trüber Zeit liegt: Auffoderung zu echter Humanität, richtig erkannt und geübt. Wenn sich aber doch hier und da unklare Ansichten kundgegeben, so ist die Regierung nicht müde geworden, einfach und rühm zu belehren und zu verständigen, wie «« unsere gebil det« Zeit mit R«cht fodert. Wir mögen «S uns nicht versägnt, zum Beweis unserer Behauptung eine Verordnung biizufügen, die erst kürz lich noch an eine Stadt erlassen worden ist, um die, wenn auch wohlge- meinteu,'doch irrig«» Ansichten und Anträge ihrer Vertreter zu beleuchten und zu berichtigt»; sie ist insofern nicht ohne Interesse, glö sich aus ihr der Sinn, in welchem-msere Regierung ihre Aufgabe erfaßt hat, entnehmen läßt. „Da« Ministerium d«S Inner» hat 'aus der anbei zurückfolgendrn Bei lage de« yo» dem Vorstände de« StadtratHS zu rc. über die dortig«» Rah- rungSverhältnisse unter dem It/lt. diese« Monat« erstattete» Bericht« von den Bemerkungen und Anträgen Kenntniß genommen, mit welchen die Stadt verordneten daselbst in einer an den Stadtratb gerichteten Borstellung vom v. d. M. in Beziehung aus hie gH«»wärtige LheuerungSnoth hirvorzulreten sich veranlaßt gefunden haben, und st«ht hierauf um so wenigrr an, sichüber den. Anhalt jener Borstellung im Nachstehenden umständlicher zu äußern, al» es ihm selbst nur evwünßcht sei« kann- zur Aufklärung des von der Regie rung in der fraglichen Hinsicht zeithrr befolgten Berfahren« und zu Berich tigung der darüber hier und da werhreitettn Ansichten Gelegenheit zu finden. Die Stadtverordneten ermessen zunächst selbst sehr richtig, daß die mehrfach in Anregung gekommene, auch in einige» auswärtigen Staaten wirklich au«- geführte allgemeine Consignation der Getreidevyrrathe wenig geeignet gewe sen sein würde, al« Hülst- und Beruhigungsmittel zu dienen. Da«.Mini, sterium hat daher auch zu einer solchen Maßregel sich nicht entschließen möx gen, und zwar nicht blot, weil e« sie in Beziehung auf das davon zu er wartende thatsächliche Ergebniß für entbehrlich hielt, sondern zugleich, weit es davon sogar eine positiv nachtheilige Rückwirkung auf den Gang ve» Getreideverkehrs und die nachhaltige Marktversorgung befürchten zu müs sen geglaubt hat. Wenn aber die Stadtverordneten die allgemeine Consta« Nation zwar selbst für nicht zweckmäßig erkennen, gleichwol aber di« Borräthe Derer, welche da« Publicum als mit solchen versehen bezeichne, polizeilich unter sucht wissen wollen, damit die Besitzer theil« durch da« Bekanntwerden der Borräthe schon indirect zum Verkaufe genöthigt. wurden, theil« man in de» Stand gesetzt werde, denselben hierzu angemessene Fristen zu stellen, so wird ihnen bei nochmaliger Erwägung nicht entgehen, daß die Behörden zu einem solchen, schon al« Ausnahmemaßregel im hohen Grade gehässigen Verfahren, welches den Betheiligten zu gerechten Beschwerden Anlaß gegeben haben würde, eben so wenig die Hand würden bieten können, al« von Anwendung eines polizeilichen Zwanges zum Verkaufe hie Rede sein könnte, ohne einen empfindlichen, verfaffungSmaßjg schwer zu rechtfertigenden Eingriff in die freie Gebahrung mit dem Eigenthume zu verhängen, deren sorgfältige Scho nung die Regierung sich gerade, ebensowol aus Gründen des Recht« wie der Politik, zum Gesetze gemacht hat. Wie unzuverlässig oder vielmehr un? begründet übrigen« die hier und da circulirenden Gerüchte von bedeutende» Boträthen, die an dem oder jenem Orte aufgespeichert sein sollten, sind, hat die Erfahrung im Allgemeinen, insbesondere aber auch der Erfolg der Er örterungen gelehrt, welche auf den ausdrücklichen Wunsch der Betheiligte» in einigen Gegenden ds« Lande« durch die betreffenden Behörden auf eigne Gefahr hin veranstaltet worden sind. Die Stadtverordneten fodern die Re gierung ferner auf, allgemein durchgreifende Mittel zur Linderung der Noth zu ergreifen, und haben dabei inSbtsondere auf die Nothwendigkeit, möglichst ausreichende Quantitäten Getreide aus dem Ausland« zu beziehen, hingewie sen. Es würde jedenfalls zu spät sein, hätte die Regierung ihrer Verpflich tung, unter den seit den ersten Monaten dieses Jahres sich bedenklicher ge staltenden Verhältnissen des Getreidemarkts auf Maßregeln zur Abwendung eines möglichen Mangels an den zur Ernährung des Lande« erfoderlichen Lebensmitteln Bedacht zu nehmen, sich erst jetzt erinnern wollen. Dies ist jedoch keineswegs der Fall; die Regierung hat nicht unterlassen, sich recht zeitig in die Verfassung zu setzen, um dieser Verpflichtung nach Bedürfniß genügen zu können; die zu dem Ende getroffenen Veranstaltungen befinden sich im vollen Gange;' sie haben, auch ihren wesentlichen Zweck, Mangel zu verhüten und den Markt gegen daraus entstehende ungeregelte und unna türliche Preissteigerungen zu sichern, bis jetzt in der Hauptsache auf befriedi gende Weise erfüllt unh werden die«, wie zu hoffen steht, auch ferner thun. Daß die Regierung hierbei geräuschlos und mit Vermeidung unnöthigen Auf-
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