Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 09.10.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-10-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184710093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18471009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18471009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-10
- Tag1847-10-09
- Monat1847-10
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.10.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Deutsche Allgemeine Zeitung. MM « Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «ebeevlick. Deutschland. Der Erzbischof von München. — Festmahl in München. — Die Staatsgetreidespeicher. *Rus Obersachsen. Die Differentialzölle, v Hamburg. Festmahl zu Ehren der Hrn. Cobden. PreuHen. * Berlin. Die kirchlichen Dissidenten. Die DenunciationSsache in Königsberg. — Frhr. v. Müfflina. tvefterreich. Oesterrcichische Note. upeeth. Der Schutzverein. DieFa- briken. Graf gay. Spanien. Die Insurgenten. Die Maßregeln des FinanzministerS. Die Cor tes. Hr. Pacheco. General Narvaez. Hofintriguen. SiraHVeitannien. Die Königin-Witwe. Daily News über den Herzog von Aumalc. Das Morning Chronicle widerruft sein Urtheil über Sir ' I. Davis. Reynolds. Nachrichten vom Cap. K London. Die Anti Gold- law League. Krankreich. Ratification dcS sicilischen Handelsvertrags. Die Anleihe. Die Presse und der Conservateur über die englische Allianz. Beabsichtig ter Mäßigkeitsverein. Verhaftungen in Algier. Graf Malewski und seine Mission im Plata. >/- Paris. Hr. Guizot als Conseilpräsident. Erwei terung der Budgetmotive. Die Reformbanketc. Schweiz. Luzerner Abstimmung. Landgemeinde in Uri. Watten. Preßgesetz in Lucca, kam. Denkmal. Cardinal Ferretti. Die Angelegenheit von Ferrara. Nom. Krankheiten. Pater Lacordairc. Luc- chesische Deputation. Die Freiwilligen in Imola. — Nachrichten aus bei den Sicilien. — Der Aufstand in Calabrien. Türkei. Die Cholera. Die griechische Frage. Albanien. Da Platafltaaten. Erneuerung der Feindseligkeiten gegen Montevideo. RosaS. Der Courrier de la Plata über die englisch-französische Vermittelung. Mttsfenschast und chunfll. Die Germanistenversammlung.— Auerbach's „GevatterSmann". Handel und An»ufirie. * von der Oder. Die Kartoffelärnte. * Leip zig. Börsenbericht. — Lotterie. — Berlin- — Leipzig. Ankündigungen. —... .> D eutschlan-. Die augsburger Allgemeine Zeitung schreibt aus '«tünchen vom 4.^Oct. j „Bei Prüfung der Legitimationen der Reichsräthe soll sich er geben haben, daß die des Erzbischofs von München-Freysing zwar in pchterieller, jedoch in formeller Beziehung nicht ganz vollständig wa ren, von der Kammer übrigens als genügend befunden wurden, da als bald die nöthige Ergänzung eingeleitet ward.' Fürst Wrede glaubte aber gegen den Eintritt des Grafen Rcisach protestiren zu müssen, weil der selbe im Collegium Germanicum zu Rom erzogen worden, folglich, so schloß der Fürst, dem Orden der Gesellschaft Jesu angehöre. Er ver langte daher, sich insbesondere auf die Kammerbeschlüffe vorigen Jahres berufend, daß, da dieser Orden in Baiern verboten sei, der Erzbischof vor der Ausnahme in die Kammer erklären solle, daß er kein Mitglied jenes Ordens sei. Die Kammer fühlte sich übrigens nicht bemüßigt, in die Ansichten deß Fürsten einzugchen, da sie nicht über diesen Punkt zu entscheiden habe, indem der Erzbischof von dem König und dem Papst als solcher anerkannt sei und bereits seinen Verfaffungseid eingcschickt habe. Man schritt sofort zur Einführung des Erzbischofs. Fürst Wrede bemerkte dem Grafen Rcisach gegenüber, daß er geglaubt habe, obige Gründe gegen ihn geltend machen zu müssen, worauf aber der Erzbischof erklärte, daß er keineswegs dem fraglichen Orden angehöre, was schon daraus hervorgehe, daß ein Mitglied desselben keine geistlichen Würden bekleiden könne, folglich ei» Eintritt in den -Orden ihm die Annahme seiner spätem Stellung unmöglich gemacht hätte. Der Fürst fand sich hierdurch zufriedengestellt." — Der Nürnberger Correspondent berichtet aus München vom 5. Oct. von einem Mittagsmahle, das am Tage vorher von gegen fünfzig Mitgliedern der H. Kammer zu Ehren des preußischen Deputirtcn Han- ßMann gehalten worden. MU^Rus ^ubwürdiger Quelle, sagt die Augsburger Abendzeitung, WWdit Man, daß von Seiten der Regierung an die Rentämter die ^sMMsi Befehle ergangen find, um die Staatsgetreidespeicher in dem Zmnde zu erhalten, gegebenen Falls kräftigst zur Abwehr etwaniger Noth Mwirken zu können. *ÄUS Obersächsrn, 6. Oct. In den bedeutendem süddeutschen Organen der Gegner der Handelsfreiheit ist seit kurzem eine merkwürdige Wendung hcrvorgetreten: fie haben das so lange mit so vielem Eifer ver fochtene Shstrm der industriellen Schutzzölle, sic haben den „Schuh der nationalen Arbeit", worunter sie daß Fabrikanteninteresse verstanden, die „Erziehung der.Ration zur Industrie" und alle diese schönen Dinge theils stillschweigend, theils ausdrücklich fallen lassen und sich mit ganzer Ge ¬ walt lediglich auf die Differenti alzö lle und die dadurch zu vermit telnde Förderung der deutschen Schiffahrt und des deutschen Handels nach dem Auslände geworfen, nach einer Seite also, die sie früher Preisgaben, um nur der Industrie den innern Markt zu sichern. Es liegt darin ein Vorschritt, aber auch eine Unklugheit. Ein Vorschritt, weil der Handel und die Schiffahrt wohlthätigete und von weit weniger Schattenseiten be gleitete Richtungen in dem wirthschastlichen Leben einer Ration sind als die Fabrikindustrie, und weil sich Differentialzölle rechtlich und theoretisch öfter rechtfertigen lassen als die industriellen Bequcmlichkeits - und Er- ziehungszölle. Eine Unklugheit, weil sie dadurch die Klasse aufgebe», welche auf ihren Beistand Anspruch machte, und dafür einer andern zu Hülfe eilen, die von ihnen und ihren Vorschlägen nichts wissen will. Ei» Theil der Fabrikanten wollte Schutzzölle, die deutschen Rheder aber wol len nichts von Differentialzöllen wissen, protestiren vielmehr fast einmüthig höchst eifrig dagegen, die preußischen so gut wie Hamburg. Die Erster» werden von den Süddeutschen ignorirt, gegen Hamburg aber und seine Denkschrift ergießen sie ihren ganzen Ingrimm. Drollig ist es dabei, daß sie sich stellen, als weise Hamburg Anträge des preußischen StaatS ab, und daß sie den Stolz des preußischen Staats in jeder Weise gegm Hamburg aufzurcizen suchen, während gleichzeitig die Allgemeine Preußi sche Zeitung, welche die Jkitentionen der preußischen Regierung weit treuer darlegen dürfte als irgend eine deutsche Zeitung die öffentliche Meinung Deutschlands, der Hamburger Denkschrift mit gehaltreichen Artikeln se- cundirte, welche den Inhalt derselben in allen Hauptsachen anerkennen und bekräftigen. Wenn wir nun oben sagten, die Differentialzölle ließen sich rechtlich und theoretisch öfter rechtfertigen als die industriellen Schutzzölle, so haben wir damit nicht sagen wollen, daß Diffcntialzölle beliebig und un bedenklich «»gewendet werden könnten. Sie sind anzuwenden, wenn man sicher ist, daß man durch sic seinen Zwecke das Ausland zur Nachgiebig keit zu bestimmen, erreicht und durch düs angewendete Mittel sich selbst nicht mehr Nachtheil zuzieht, als man Vortheil erstreben will. Nur als Retorsionsmittel sind sic unter Umständen zulässig; als Treibhausmittel taugen sic so wenig wie die industriellen. Die Hamburger Denkschrift hat aber nachgcwiesen, daß in den jetzt in Frage begriffenen Fällen jene Vor bedingungen nicht zutreffcn. Diesen Nachweis hat man nur sehr ober flächlich, durch dreiste Sophismen, offene Verdrehungen, beweislose Be hauptungen zu entkräften gesucht und ist der Hamburger Börsen-Halle, welche die Blöße dieser Kunstgriffe aufdeckte, die Antwort zur Zeit schul dig geblieben. Man bestieg lieber ein Paradepferd, auf dem man weid lich herumgerittcn ist: die patriotische Entrüstung. Man sprach es offen aus, daß man die nüchterne Erörterung und Berechnung bei diesen Fra gen verachte und eine Aufwallung warmer Leidenschaft für sie fodere. Man appellirtc an das nationale Ehrgefühl, das durch die angebliche Demü- thigung und Schutzlosigkeit der deutschen Flagge an fremden Küsten sich gekränkt finden, das nach einer stolzen Kriegsflotte, wie sic eines großen Volks von vierzig Millionen würdig sei, verlangen müsse. Und auf alle bedenklichen Zweifel über' Möglichkeit und Aussichten antwortete man im mer wieder mit der Hinweisung auf jene vierzig Millionen. Wir glau ben, so viel Sinn für die nationale Ehre des deutschen Volks zu haben wie irgend wer am Lech oder Neckar, und unser Eifer dafür geht sogar so weit, daß es uns wurmt, wenn man dem deutschen Vatcrlande mehr Schwächen und Gebrechen andichtet, als ihm zu Theil wurden, oder die Augen für seine Vorzüge und das Gedeihliche in ihm verschließen will. Aber wir sind zuvörderst der Meinung, daß alle nationalökonomischen Fra gen durchaus eine Sache der nüchternsten Erwägung und sorgfältigsten Berechnung sein müssen und keinerlei Art von leidenschaftlicher Aufwal lung und Entrüstung vertragen. Wir finden ferner nicht, daß die natio nale Ehre bei wirthschastlichen Fragen als solchen interessirt sei und daß es nothwendig und durchgängig die Ehre eines Landes berühre, ob cß überseeischen Handel treibt und eine Flotte besitzt. Man könnte mit ganz gleichem Rechte die Nationalehre dadurch gekränkt halten, daß etwa ei» Land keine Bergwerke besitzt, daß keine Baumwolle, kein Mahagoniholz in ihm wachsen will, und der Nichtbesitz z. B. von Salz ist gewiß cm viel größeres Uebel als der von Seeschiffen. Wir finden aber auch ferner nicht, wo die große Demüthigung und Mißhandlung Deutschlands zu suchen sei, wenn wir sehen, daß die deutsche Flagge in den meisten Län dern der Erde der der meistbegünstigten Nationen gleichsteht, und wir be rufen uns mit viel bcsserm Grund, als der den Lamentos unserer Gegner
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview