02 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.11.1925
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19251114022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925111402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-14
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Zweites «latt Erieyrtnl Dlenslag. Donnerslaa unt Sonnabend und wird am Abend vor- her ausoegebm u. versendet. Monat licher Be»ugspreis 100 Psg., aus- schließlich Boten und Postgebühren Bestellungen werden in unserer Dr- schSstsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 42884 Vemeindegirokonto Zschopau Nr 41. Dewerbeband e. G. m. b. H Zschopau Kemlprech-Anschluß Nr 12 WcheMM Der Znierttonsprel» beträgt ili» cie 6-g,spalt. Petitzeile oder deren Raum im Ämtsgerichtsbeziri Zsckopau 15 Pfennige, außerhalb 20 Psennige. Im amtlichen Teil« die S-gespaltene Zeile 40 Psennige Reklamen, di, 8-gespalten« Zeile 60 Pfennige Für Nachweis u Offerten-Annahme 15 Pfennige Lxtragebühr Bei Platz Vorschriften erhöht sich der Zeilenpreis um 25 Prozent. für Zschopau D und Umgegend Dav „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amrshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Zschopau Schriftleitung: Rickard Voigtländer Drrck und Verlag: Wochenblatt für Zsckopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2l -U 136 Sonnabend, Sen 14. November 192L S3. Jahrgang. Ne MMW -cs Ailersdegriffcs Nach Ausführung des bekannten englischen Forschers Professor Or. meck. Percy Hall hat der Altersbcgriff in den letzten hundert Jahren eine starke Wandlung erfahren. Percy Hall knüpft an die Aeußerung von Goethes „Faust" an, daß Faust bittet, ihn um dreißig Jahre jünger zu machen. Es ist also nach Ansicht Professor Halls anzunehmen, daß Faust ungefähr sünfundfünfzig Jahie alt gewesen ist, als er den Vertrag mit Mephisto unterzeichnete. Dieser fünfundfünfzigjährige Mann fühlt sich aber in der Goetheschen Dichtung vollkommen als Greis, während heute ein sportlich gestählter Mann von fünfundfünfzig Jahren durchaus im besten Alter ist. Ein zweites Beispiel dafür, daß die Leute vor sogar noch nicht langer Zeit andere Altersbegrisfe hatten als wir, ist darin zu sehen, daß Tolstoi in seinem Roman „Anna Karenina" einmal von einem „Greis" von 55 Jahren spricht, ohne dabei aber einen besonders hinfälligen Menschen zu meinen. Heute kommt uns die Bezeichnung „Greis" von 55 Jahren komisch vor, da wir sehen, daß Manner von 60 und 65 Jahren noch rüstig auf dem Golfplatz, auf dem Tennisplatz und im Bureau arbeiten. Eine ähnliche Wandlung deL Altersbegriffes, die aller dings noch viel weiter geht, ist auf dem Gebiete des Frauen lebens zu beobachten. Noch vor 30 oder 40 Jahren galt eine Frau von 35 Jahren als durchaus außerhalb der Jugend stehend. Sie hatte mit den Vergnügungen der Jugend abgeschlossen und war ganz dem Haushalt und der Familie verfallen. Balzac hat eine Lanze für die „Frau von 30 Jahren" brechen müssen, weil damals bereits dieses Lebensalter die Frau als überreif erschienen ließ. Diese Anschauung der Welt drückte sich auch in der Kleidung der Frau aus, die sich bereits mit 30 oder 40 Jahren wie eine Matrone anziehen mußte. Heute sind die Verhältnisse voll kommen andere geworden. Heute spielt eine Frau von 40 Jahren Tennis, tanzt noch auf Bällen, macht wie die Jüngsten Vergnügungsreisen und spielt im Leben der Männer mindestens eine so große Nolle wie die Fünfundzwanzigjähngc. „Die Frau von 40 Jahren", ist also jung. Professor Hall wagt nicht zu entscheiden, woher das kommt Er nimmt an, daß der Sporlbetrieb und die Beschästigung im wirt schaftlichen Leben der Frau ihre Jugend bewahrt hat, da sie und ihre Umgebung sich freihalten von albernen Vor urteilen und Prüdereien, die in früheren Jahrzehnten eine große Rolle gespielt haben. Es kommt noch dazu, daß die Frau sich anders kleidet und ihre Haarsrisur anders trägt. Der vielgeschmähte Bubikopf läßt die Frau sicherlich jünger erscheinen und die fuß- und kniefreien Nocke sind ganz be stimmt dazu angetan, ein jugendlicheres Bild von der Frau zu geben, als die langen und weiten Schleppkleider, in denen früher die Frauen würdig cinherzuschrciten gezwungen waren, selbst wenn sie sich noch jung und übermütig fühlten. Die Lust, die Laune und der Uebermut kommen aber in den kurzen und schmalen Röcken viel besser zum Ausdruck, als in den unförmigen mit allerlei Rüschen besetzten breiten und durch den Staub schleppenden Kleider. 8kgcn Sie KWslWülik her Mst- mlcdrsMsW MslM SM». Den „L. 4t. N." wird folgendes aus Dresden geschrie ben, daß auch für unsere Verhältnisse von Interesse ist: Die Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen ist bekanntlich ein Zweig der Sächsischen Werke. Gegen deren Verkehrspolitik richtet sich schon seit einiger Zeit die Kritik der Gemeinden und Bezirksverbände, an der auch die dein Finanzminister Reinhold nahestehende de mokratische Presse mit teilnimmt. Vor allen Dingen wird beklagt, daß die Kraftverkehrsgesellschaft als ein staatliches Monopolunternehmen sich trotzdem auf den rein geschäftlichen Standpunkt stellt entsprechende Ga rantie zu übernehmen. Das hat zur Folge, daß ver kehrsarme Gegenden auch weiterhin vom Verkehr ab- geschnitten bleiben, oder wenn sie doch auf die Einfüh rung einer Kraftmagenlinie zukommen, sehr erhebliche Zuschüsse übernehmen müssen die über ihre allgemeine Wirtschaftskraft hinausgehen. Angesichts dieses Uebel- staudes bereitet sowohl der sächsische Gcmeindetag als auch der Verband der sächsischen Bezirksverbände einen gemeinsamen Schritt vor, um die Kraftverkehrsgesell schaft zu veranlassen, einen Nentibilitätsausgleich im ganzen Lande zu suchen. (Sehr richtig!) Eine der artige Regelung werde dem Grundsätze der Gemein nützigkeit besser entsprechen. Ebenso wird beanstandet, daß die Kraftverkehrsgesellschaft innerhalb kurzer Zeit die Selbstkosten für den Fahrtkilometer von 90 Psg. auf l,04 Mk. erhöht hat und neuerdings gar auf 1,14 Mk. Die „Zittauer Morgenzeitung" bemerkt dazu, daß da bei vor allem ein entsprechender Nachweis der Not wendigkeit der Erhöhung vermißt wird. Das alles geschieht im Zeichen des von Staats wegen propagierten Preisabbaues. GpreWsaal Kaufmnnnslehrlinge — und nichts weiter. Viele Ellern werden sich schon in den nächsten Wochen Gedanken über die Berufswahl ihres die Schule ver lassenden Sohnes machen. Viele Jungen werden sich dem Kaufmannsberufe zuwenden wollen. Darum scheint es geboten, kurz einiges Wissenswertes über die kauf männische Lehre herauszustellen. Wir leben in einer Zeit wirtschaftlicher Krisen. Die Stabilisierung der Währung brachte es mit sich, daß viele während der Inflation neu eingestellte kaufmän nische Kräfte plötzlich abkömmlich wurden und ihre Ent lassung erhielten. Andere Sparmaßnahmen haben lei der bewirkt, daß in vielen Geschäften weiteren kauf männischen Angestellten gekündigt wurde. Dafür stellte mau dann aus „Billigkeitsgründen" Lehrlinge ein. Das hat dazu geführt, daß heute die Zahl der Lehrlinge iu keinem Verhältnis zu der der beschäftigten Gehilfen steht, von den geradezu trostlosen Ziffern der stellen losen Kausmannsgehilfen nicht zu reden. Daher steht augenblicklich die üble Lehrlingszüchterei wieder mit all ihren Nachteilen im Bezug auf Ausbildung, Fortkom men usw. in voller Blüte. Am schlimmsten sieht es mit diesen Dingen bei den Banken aus. Rund 140 000 Bankangestellte sind nach den neuesten Feststellungen bis jetzt dem Abbau zum Opfer gefallen. Was das an persönlichem und familiärem Elend bedeutet, davon machen sich die wenigsten ein Bild. Doch nicht genug damit, daß durch ein ganz unmögliches Verhältnis zwi schen der Zahl der in den Banken tätigen Angestellten und der der Lehrlinge von einer regelrechten Ausbil dung nicht mehr gesprochen werden kann, hat das un verantwortliche Vorgehen einiger Großbanken einen In stand herbeigefübrt, dem, mit allen Mitteln gesteuert werden muß. So hat neuerdings die Berliner Zen trale der Deutschen Bank 150 jungen Bankangestellten die jetzt ihre Lehrzeit beendigten, gekündigt, während sie ans der anderen Seite zum gleichen Termin 200 Banklehrlinge suchte. Sind also schon im KauNnannsberuf die Verhältnisse als wenig rosig zu bezeichnen, darf man nur solchen Jungen zuraten, die wirklich über die notwendigen Vor kenntnisse, Fähigkeiten, körperliche nnd geistige Gesund heil verfügen, so muß vor dem Erlernen des Bank- Bankbcrnfes - bis auf wenige Ausnahmen — abge- raten werden. Diese Tatsachen sollten sich alle Eltern vor Augen halten, die vor der ernsten Frage der Be rufswahl ihres Sohnes stehen. Auskunft, über alle, den Kaufmannsberuf betreffen den Fraoen werden vom Deutschnationalen HandGngs- gcbilfen-Verband, Leipzig, Dittrichring 17, kostenlos und gern erteilt. GvortnathrieHlen Fuhballim Verband MltteldeuilckerVoMvkekverelne 1. Z. F. C. I — V. f. B. Augustusburg I 7 : 2 (3 : 0). Der 1. Z. F. C. bestand auch fein letztes Verbands spiel der 1. Runde siegreich, denn er fertigte V. r. B. Augustusburg unerwartet hoch mit 7 : 2 ab. Um eS vor weg zu nehmen: Der 1. Z. F. C. knüpfte bei weitem nicht an seine am Vorsonntog gegen den Eppendorfer Meister ge zeigte Form an, trotzdem aber langte es völlig zu einem sicheren Siege. Hätte nibt Kuhn gefehlt, so wäre das Re sultat zweifellos noch höher ausgefallen. Lobenswert ist der große Eifer und Kampfgeist des Gegners, welcher bis zu letzt nicht locker ließ und dadurch 2 Tore erzielte, letzteres ein Elfmeter. Die Elf des 1. Z. F. C. spielte nicht schlecht, doch blieb noch manches zu wünschen übrig. Torwart und Verteidigung waren gut. Die Läuferreihe war ebenfalls gut aufgelegt. In erster Linie verdient hier Werner vollstes Lob, er ist die Seele der Mannschaft. Aber auch Delling schlug sich hervorragend, allerdings sein auffälliges Hand spiel muß in Zukunft Wegfällen. Uhlmann ist noch nicht der geborene Läufer, wenn auch sein Zerstörungsspiel nicht schlecht ist, so mangelt es bei ihm an der nötigen Ausbau arbeit. Was nützen planlose Vorlagen für den Gegner, sauberes Zuspiel an die eigenen Leute ist erste Bedingung. In der Stürmerreihe ist Konrad z. Zt. zweifellos der beste Mann. Auch Eysert entwickelt sich nach und nach zu einem brauchbaren Stürmer. Buchstädt und Kreysel erfüllten ihre Aufgabe glänzend. Der 1. Z. F. C. überrumpelte seinen Gegner bereits zur Halbzeit mit 3 Toren; das erste ein sicherer Schuß Konrads, das zweite erzielte Buchstädt aus dem Gedränge und Nr. 3 durch Schönfelder. Letzterer war nicht schlecht, aber auch nicht in besonderer Form. In der zweiten Spielhälfte erzielte der 1. Z. F C. noch 4 Tore. Durch Eysert 2, Werner 1, Schönfelder 1. Werners Tor war ein prachtvoller Kopfball. Schiedsrichter Wölfel-Flöha pfiff sehr gut und hatte das Spiel vollkommen in der Hand. 1. Z. F. C. l — National Reserve Chemnitz 2:1 (2 :0). Der 1. Z. F. E. errang gegen National einen knappen, aber verdienten Sieg; wobei zu berücksichtigen ist, daß der Club mit 2 Ersatzleuten antreten mußte. Einen imponieren den Eindruck machte der 1. Z. F. C. in diesem Spiele, besonders in zweiter Halbzeit, nicht. Der Hauptversager war diesmal Schönfelder, er ist zeitweise nur noch ein Schatten seines einstigen Könnens. In der ersten Spiel- Hälfte noch ganz auf dem Posten, spielte er in den nächsten 45 Minuten nur noch eine Statistcnrolle und ließ seine Nebenleute ganz im Stich. Merkwürdig war auch seine unsportliche Disziplin und wäre es nur zu wünschen, wenn er in Zukunft derartige „Extravaganzen" außer Acht ließe. Recht glänzend schlug sich wieder Konrad, welcher sich die Sympathie der Zuschauer mehr und mehr verschafft. Eysert ließ trotz seiner „schwachen" Stunde nicht locker und kämpfte unermüdlich, welches auch in einem schönen Tor belohnt ward. Kreysel war bis auf einige Fehler gut und erzielte auf Vorlage Schönfelders das erste Tor. In der Läufer reihe war wieder Werner der Turm der Schlacht. Delling bot ebenfalls eine gute Leistung. Die Verteidigung mit Auerbach und Neubauer hielt sich sehr gut. Recht brav hielt sich Ulbricht im Tor. Abgesehen von dem sich gelei steten Selbsttor hielt er in glänzender Form. Die Ersatz leute Rückert und Bock schlugen sich hervorragend. Schieds richter Barth vom 1. Z. F. C. war in seinen Entscheidungen nicht schlecht aber auch nicht glücklich; eines besonderen Lobes seitens des Gegners konnte er sich jedoch nicht erfreuen. Das Schiedsrichtern ist eben immerhin eine schwielige Ge schichte, man soll niemand Vorteil bieten, anderseits aber auch niemand benachteiligen. Um ein Spiel immer in den erlaubten Grenzen zu halten und es ordnungsgemäß durch zuführen, dazu gehört eine große Portion Energie. Das Amt eines Schiedsrichters ist deshalb keine leichte Sache und außerdem höchst verantwortungsvoll. Sonntag, den 15. November empfängt der 1. Z. F. C. auf seinem Platze Hellas-Germania Reserve Mittweida. In dieser Mannschaft wird der 1. Z. F. C. einen Gegner finden, mit dem er nicht so ohne weiteres fertig werden wird. Die HellaSlcute, alles tüchtige, kampferprobte Spieler, werden dem Club den Sieg nicht so leicht machen, wenn überhaupt dieser dazu kommt. Wir erwarten natürlich, daß der 1. Z. F. C. zu bester Form aufläuft, und seine An hänger nach der angenehmen Seite enttäuscht. Dieses Ge- sellschaftstrcffen sollte deshalb niemand versäumen, ein in teressanter Kampf dürfte zweifellos zu erwarten sein. Be ginn 2 Uhr nackun. A—m-o—b * Fustball im Arbelter-Tura- und Sport-Bund. Voi schau für Sonntag, den 15. November. Am kommenden Sonntag empfängt die 1. Elf von „Ring" Kruwhcrmersdoif die 1. Elf von „Vowäris'-Schellenberg Ein spannender Kampf ist zu erwaitcu. lieber den näheren Begegnungen dieser beiden Elfs lag etwas nadttioncileS. Ständig blicben die Schellenberger Sieger odcr eizwaugli!
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