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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.07.1849
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1849-07-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18490715012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1849071501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1849071501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-07
- Tag1849-07-15
- Monat1849-07
- Jahr1849
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.07.1849
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lischcn Thcilcs gestaltet. (F- J-) (D.Z.) her crblickt. — Aus Heidelberg vom 8. Z»I. wird der Allgemeinen Zeitung ge schrieben: Heidelberg, das jetzt nicht 300 Studenten zählt, Hal viel mehr den Charakter einer preußischen Garnisons- als einer Universi tätsstadt. Ucbrigcns versucht man hier an einigen Orten wieder lustig darauf loSzuwühlen und die Soldaten wo möglich zur Desertion zu verleiten! Man hat deshalb den Belagerungszustand, der hier wie überhaupt in ganz Baden von den preußischen Commandantcn un- gemein mild gehandhabt wird, sodaß man nur sehr geringe Belästi gungen davon hat, verschärfen müssen. Am besten beantworten freilich die hier garnisonircndcn kurmärkischcn Landwchrsoldaten derartige ver brecherische Auffodcrungcn, nämlich durch kräftige Faustschlägc. Die Leute hier schütteln dann den Kopf, daß die preußische Landwehr nicht so zugänglich ist, wie die frühcrn badischen Soldaten cs leider waren. — Der Schullehrer von Hardheim, welcher die Functionen cincs Schriftführers bei dem dortigen Vvlksvcrcin auSüblc, ist am 9. Jul. durch die Gendarmerie verhaftet worden; ein Arzt, Di. Lump, welcher auch fcstgcnommen werden sollte, entzog sich dieser Maßregel durch die Flucht. Auch in Walldürn haben Verhaftungen stuttgcfundcn.— Durch Rcgicrnngöbcschluß ist dem Main- und Tauberbotcn das Wic- dcrcrschcincn als Anzeigcblatt mit Hinweglassung allen und jeden poli- LttdkN, 8. Jul. AmtSverwalter vc. ChcliuS, Professor Eckerle, KricgScommissar Hcunisch, BczirkßförstcrKißling und Stadtkaplan Vivcl, welche am 24. Jun. früh dahier durch die Willkür des nun entlaufenen sogenannten CivilcommissarS Advocat Wolf und seiner Helfershelfer ver haftet und nach der Festung Rastatt, später aber nach Freiburg gebracht wur den, sind heule wieder zu den Ihrigen zurückgckehrt, nachdem sic, ohne An gabe irgend einer Ursache der Verhaftung, ohne alles Verhör, sieben vcr- hängnißvollc, schwere Tage unter steter Lebensgefahr und Todesangst umhergcschlcppt worden; da doch die sogenannte provisorische Regie rung wenige Tage vorher selbst das Gesetz gab, daß jedem Gefangenen innerhalb 24 Stunden die Ursache seiner Verhaftung eröffnet werden müsse. Erst am siebenten Tage der Gefangenschaft wurde ihnen be kannt gemacht, und selbst auch in dem Frcilassungspaffc bemerkt, daß sic als Geiseln aufgcgriffcn worden seien. Am 22. Jun. erging näm lich von dcm Ministerium des Innern der sogenannten provisorischen Nc picrung der Gcncralcrlaß an alle Civilcommissarc des Landes, daß alle rcactionairc Beamte zu verhaften und außer Wirksamkeit zu setzen seien. Donaueschingen, 8. Jul. Das Hauptquartier des Generals v. Peucker ist hier, auch weilt General v. Schäffer in unserer Mitte. Die Ein - und Durchmärsche der preußischen und sonstigen Re ich s- lruppcn dauern ununterbrochen fort. Gestern bewegte sich unter dem Commando des Generals v. Bechtold eine Colonnc, mecklenburger Jä ger, bairische Linicninfantcric, hessisches Geschütz und Reiterei, gegen Neustadt, wahrscheinlich um die Verbindung mit der Rhcinarmcc auf der frcidurgcr Straße in dieser Richtung hcrzustellcn. Heute wurde eine Abtheilung Hesscn auf der stockachcr Straße vorgeschoben und soll bis heute Mittag in Engen cintreffen, auch wcrdcn heute die beiden Bataillone dcß würltcmbergischcn 4. und 8. Infanterieregiments hier erwartet. — Die Entwaffnung geht überall rasch und ruhig ihren' Gang. Unsere Honvcds sind zum größer» Theile schon gestern Nacht, meist im traurigsten Zustande, ohne Waffen und Gepäck zu einer fried lichen Beschäftigung zurückgckehrt. Sie sagen aus, ihr General Sigel hätte ihnen oberhalb Stühlingen seine Hoffnungslosigkeit für die weitere Verfolgung ihrer Sache eröffnet und sic zum Nachhause, gehen ermächtigt. Die badische Artillerie soll sich nach Schaffhausen gewendet haben. Soeben höre ich, daß sich noch Reste des FrcihcitS- hccrcs zwischen Stühlingen und Thiengcn hcrumtrciben und ihr Un wesen fortsctzen. Ma» will wissen, cS seien Unterhandlungen wegen Ucbcrnahmc des Artillcrieparkö mit wchaffhauscn angeknüpft; sollten sic zu keinem Resultate führen, so beabsichtige man, denselben den FIu- icn des Rheins zu übergeben. — (3 Uhr Nachmittags.) Es kommen Flüchtlinge von Mößkirch hier mit der Nachricht an, cö Hause dort Adolf Ma ier mit seiner Bande nicht anders als die übrigen Banden. (SM) i Engen (im Srekreist), I«. Jul. Dem NcckarcorpS unter Gk ricral Peu cker, dessen Hauptquartier vorerst in Donaueschingen bleibt, ! setzt. Das Gros unter General Schäffer Bernstein (die hessische Di vision und zwei Bataillone Württemberger) rückt nach Radolfzell «sth Konstanz, um die noch dort anwesenden Freischarcn zu vertreiben, und hält den ganzen Seekrcis durch Besatzungen im Zaume, wo cß n?- ihig ist. (A.Z.)^ Maillf, 7. Jul. General Aschoff, diese berliner Bürgcrwkhr- und Mainzer Garnisoncclcbrität, ist vor kurzem von hier nach Breslau versetzt worden. Hoffen wir, daß diese Versetzung einen glücklichen Wendepunkt in dcm Vcrhältniß zwischen der hiesigen Besatzung unv Bürgerschaft bezeichnen wird, und wir glauben, daß wir dies hoffen dürfen. Ein Artikel in der Obcrpostamts-Zcitiing vom 26. Jun. gibt nicht undeutlich zu verstehen, daß die „Wicdcrbcgründung des gütest Einverständnisses zwischen Garnison und Bürgerschaft" wesentlich sein Werk sei. Wir können darin nur eine Wohldicncrci in doppelter Hin sicht erblicken; denn erstens ist bas alte Vcrhältniß leider noch nicht wieder begründet, und zweitens ist man namentlich seitens der Bürger schaft ziemlich einig darüber, daß gerade General v. Aschoff einen großen Theil der Schuld trägt, daß dieses Einvernehmen noch nicht wiederhct- gcstellt ist, und Garnison und Bürgerschaft sich, wenn auch nicht feind lich, doch entfremdet gcgcnüberstchcn. Gerade den; General v. Aschoff wird hier die Schuld bcigcmcsscn, daß dcm preußischen Offizicrcorp's der Besuch des Theaters während dieses Winters verboten war, daß sogar zwei Oragoncroffizicrc, die sich an dieses Verbot nicht kehrten, zur Strafe von hier wcgvcrsctzt wurden. Daß solche Erscheinungen in einer Stadt, die ihr Thcatcrinstitut auf die anwesende Garnison thcil- wcise begründet, Erbitterung Hervorrufen muß, ist uni so natürlicher, als sogar von österreichischer Seite niemals ein solcher Trotz geübt Mor den ist und die Thcatcrdircction sogar versprochen hatte, Alles zu ver meiden, was das „preußische Nationalgcfühl" verletzen könne. Ge rade in Hrn. v. Aschoff, den man hier im Allgemeinen von keiner an dern Seite als der eines lustigen Lebemanns kennt, hat der „dcnkrnhe Theil" unserer Einwohnerschaft den Repräsentanten des Schwarzwciß- thums, gegenüber der anerkannt deutschen Gesinnung des Generals v. Hüser, den ja sogar Arndt in den „Erinnerungen aus dem äu- fern Leben" unter seinen deutschen Gesinnungsgenossen ncnnt, von je «I» chliterh'K vffii« EkM^tjAsjfig M grv^h'crzögl. LandeSeommissärS stir 'den ist dir Aufaükw geworden, ,h«n GMiii! d'Mtkidick -ll pacissciren, M UnieLrhettifttih zü einerlei Dersammkrtilg berufen lvkrden dürft. Ebbst '«KGM Md/Ä LbÄADm, Äö öS Mhtg, mö^ Tölvn'tiest MsttM fp Wtih M' GrsKeNWvWen zuzülaffen. Ferner (st In dein genann- tviid. All« DH toer^e'N «ntchaffntt, alle Bündelt die sich noch zttKt test Dekrete aVÜgrfprbchrn, daß den bestellten Gemeindebedicnsteten die aufgehoben, daS Standrecht überall verkündet und M Bcfördebet Vks llcbcrndhme Wr betreffenden kraft der dcm großhcrzogl. Landes Aufstandes verhaftet. Die Schweizcrgrenzc wird stLcnge im Auge bv- rommisfar übertragenen Vollmacht zur Pflicht gemacht wied und eine halten und in militairischrr und politischer Beziehung möglichst vtf- Ablchnung durchaus unzulässig ist. — Außer andern Truppen, welche schlossen. Die Vorhut unter General v. Bechtold rückt nach ThicngtzN wir öfter auf dcm Durchmärsche haben, scheinen die Preußen, na und Waldshut, und seht sich mit den von Basel das RhciNIHül auf- mrntlich vom 12. Rcgimcntc, hier längere Zeit zu verweilen. Sic sind wärts rückenden Preußen in Verbindung, während die Reserve dilV schon mehre Wochen hier. Daß Vcrhältniß, welches zwischen ihnen Corps (die Mecklenburger unter Oberst v. Äitzlebcn mit dem sraUkl- und den hiesigen Einwohnern obwaltet, ist das beste. — Von den ba- furter Bataillon) Villingen, Donaueschingen, Neustadt beseht und durch bischen Truppen passircn täglich Viele unsere Stadt; sic wcrdcn dcn Höllcnpaß die Verbindung mit Freiburg unterhält. Der wichtige bis auf weiteres auf Urlaub nach Hause entlassen. (F. I.) Straßenknotcnpunkt Bonndorf ist auch noch von der Avantgarde bk- Oückeburg, 8. Jul. Unscr Fürst beabsichtigt die Trockenlegung und Cultivirung des circa eine Quadralmcilc großen «sumpfeS, Slrin- hudcr Meer genannt, und sind dir Vorarbeiten und Ucbcrcinkunfl mit der hannoverschen Negierung ihrem Abschlusse nahe, sodaß die techni schen Arbeiten demnächst begonnen wcrdcn können. Die Requisition einer so bedeutenden Fläche culturfähiqcn guten Bodens im Winkel der beiden Eisenbahnen, wodurch das hiesige Land um dcn achten Theil an nutzbaren Ländcrcicn vergrößert wird, ist für Bückeburg und das benachbarte Hannoversche von hoher Bedeutung. Die Ausführung ist unter dcn günstigsten Verhältnissen gestaltet, daher die Kosten vcrhäll- nißmäßig sich sehr gering stellen werden. (Z. f. Nd.) f Dessau, 13. Jul. Heute in dcn Morgenstunden wurde hier folgendes Placat veröffentlicht: Wir, Leopold Friedrich, ältcst- rcglerenbcr Herzog zu Anhalt ic., Haven uns bewogen gefunden, dcm wirklichen Gchcimrath Habicht die nachgcsuchtc Dienstentlassung in Gna den zu bewilligen, dcn Ministerialrat!) Köppe zugleich von seiner bisheri gen Stellung zu entbinden, und dcn seitherigen Regierungspräsidenten Plötz zum wirklichen Gchcimrath, zum Vorsitzenden unscrS Staatsministeriums, sowie dcn bißhcrigcn Gesandten (für Anhalt-Dessau und Köthen bei dkr provisorischen Centralgcwalt in Frankfurt a. M.) Anton Vicrthaler zum Ministerialrath zu ernennen. Das anhalt-dcffauische und anhalt-kvthcnschc Gcsammtministerium besteht demnach l) aus dcm wirklichen Gtheimrath Goßler, 2) aus dcm wirklichen Gchcimrath Plötz, 3) aus dcm Ministcrial- rath Vierthalcr. Einstweilen hat dcr wirkliche Gchcimrath Goßler zugleich die Leitung dcS anhalt-Lcssauischcn StaatSministeriums übernommen; Mir ühlen uns hierbei zu der Versicherung veranlaßt, daß diese Maßregel cdiglich aus dem gewissenhaften Streben hervörgcgangcn ist, daS w-hrc Wohl unscrs gelicbtcn Volks dauernd zu befestigen, und hegen die Uebcr- zcugung, daß dadurch daS seither unS von demselben erwiesene Vertrauest in keiner Weise erschüttert wcrdcn wird. Wörlitz, 11. Jul. 1848. Leo pold Friedrich, Herzog zu Anhalt. Goßler. — Dcr Magdeburger Zeitung wird aus lveffau vom 12. Jul. in Betreff der gestern von un§ gemeldeten Entlassung des Minist«-
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