01 Deutsche allgemeine Zeitung : 12.03.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510312017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851031201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851031201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-12
- Monat1851-03
- Jahr1851
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537
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- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 12.03.1851
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Erste Abgabe. Bimittag« ll Uhr. Mittwoch IS. März I8S1 W>»rM4 ,»«<»1«» i» I I Nh», «r«u< o Mj tu ch»i«^ »bei>d< t Uyr, Dormittaz« 8 Uhr da, H »W.; je». «„U-e «W>- W«I«ar. DmWt Mgtmme Zcitung. «Wahrheit Lod Recht, Freiheit «ob Test-! » 5» »qtchm »euch alle Wp, »m« »^ In- »«» «»««»M, sowie d»tch di« t» »riphtg (Q«M-ik»»e Nr. »> »>it »,—».« lh^ «. Höckner, Neustadt, «» der «rückt, Nr. » Lasertioaigeithr für der Raum einer Aeil« I Ngr. Die Dresdener Conferenzen. LkArankfurt a. M., 9t März. Während über die Plenarsitzung Dvm 23, Kebr. vielfache Nachrichten in die Presse gedrungen sind, kennt »an im Publicum btSjetzt noch wenig die Vorgänge in der Plenar- fbtzung vom-28. Febr. In de« hiesigen gutunterrichteten politischen Kreise« unterhält man sich vielfach darüber, ob der in der letztgenannten Sitzung von der Conferenz eingeschlagene Weg wol irgend zu einem be- Mmmten Ziele zu führen Aussicht gewährt. Man hat nämlich eine Commission niedergesetzt mit der Aufgabe, über definitive Erklärungen und Vorschläge der Regierungen gutachtlich zu berichten und auf Ver» anlassung derartiger Eingänge selbst Vermittelungsvorfchläge zu machen. Unter den neun oder zehn Mitgliedern dieser Commission sollen nur zwei solcher kleinen Staaten sich befinden, welche die Commissionsprojecte ab- gelehnt haben. Wir wissen nicht, ob Vorschläge zur Einreichung an diese Commission schon getaugt sind, soviel ist aber gewiß, daß dieselbe noch keine SitzuW gehalten hat. Man scheint vielmehr vorläufig denjCabi- rzeten von Wien und Berlin Zeit zur Verständigung und Unterhandlung zu lassen. War nun auch in den letzten Wochen eine wichtigere Thä- ligkeit der Conferenz nicht bemerkbar, so ist diese Zeit doch nicht ohne Resultat geblieben. ES hat sich in derselben nämlich wenigstens soviel herausgestellt, daß das sogenannte Elferp roject nunmehr definitiv geschei tert ist. Preußen betrachtet dasselbe als aufgegeben; Oesterreich scheint sich mit demselben Gedanken vertraut zu machen und selbst die Mittlern Königreiche sollen fich daran gewöhnen, daß ihre Hoffnung, von '/>, zu Ai Deutschland aufzuschwellen, zunächst wieder in den Hintergrund tre ten muß. Zu diesem negativen Resultat kann man dem Paterlande ge- wiß nur gratuliren, Unter allen Versuchen, Deutschland zu reconstitui- ren, welche seit 1815 gemacht worden sind, war wol keiner so unfähig, keiner so unheilvoll als der eben gescheiterte. Schon die Basis, auf welcher das ganze Project aufgebaut war, bestand in einer unglücklichen Anschauung. Die Theilnahme an der Executive beruhte bei allen, au- siyr bei den Staaten der 11. Stimme, auf der vollkommenen Bereithal tung einer ErecutionSarmee, welche für jede Großmacht auf 30,000, für Baiern auf 15,000, für die übrigen Stimmen auf je 10,000 Mann festgestellt war. Unter vollkommener Bereithaltung verstand man aber r»icht etwa die Möglichkeit, diese Trnppenzahl in kürzester Frist einzube- rufen; denn Dies haben auch die Staaten der 11. Stimme bisher lei sten können ; sondern das betreffende Corpö sollte beständig unter Waffen stehen. Wir wollen Nicht erörtern, welche Kosten eine derartige Präsent- Haltung für Staaten wie Sachsen, Württemberg rc. gemacht haben, Welche Unzufriedenheit in der Bevölkerung, welche immer wiederkehrenve Conflicte mit ihren Ständen daraus gefolgt sein würden. Aber die Auf fassung, aus welcher diese Bestimmung hervorging, welche die Revolu tion in Deutschland als permanent voraussetzt und nur und ausschließ lich durch die drohende milttairische Haltung gegen dieses beständig spü rende Gespenst Deutschlands Schäden zu heilen hofft, ist bezeichnend für den Geist, in welchem auch die übrigen Einzelheiten des Commissions- MojectS verfaßt find. ES ist die Kunst des schlechten Fechters, der nur yach der Seite parirt, von der er den-letzten Stoß erhalten hat; es ist Die mechanische Vorstellung enger Geister, daß man nur durch äußere Mittel die Revolution bannen könne, ohne den tiefliegenden Bedürfnissen der Ration Rechnung zu tragen. Hierzu kam die Schwerfälligkeit der neu projectirten Organisation. Die Befugnisse des Elfercollegiums waren allerdings unter der Hand von denen eines Vollzugsausschusses zu den Rechten einer Bundesregie rung hcrangewachftn. Gleichzeitig hätte die konsequente Durchführung Dieses Gesichtspunkts die Selbständigkeit der Einzelnen doch zu sehr be schränkt. In sehr wichtigen Fragen, wie sie gerade bei kritischern Um ständen besonders praktisch werden, war also daS noch schwerfälligere Plenum von 85 Stimmen zu befragen. Dieses Plenum war nicht wie in der bisherigen Bundesverfassung nur ein besonderer AbstimmungS- moduS für dieselben Gedanken; sondern bei der Zusammensetzung der Behörden und der Zusammenschachtelung der verschiedensten Staaten in Die drei Curiatstimmen, war das Plenum eine verschiedene erst einzube rufende und zu neuer Äerathung zu veranlassende Behörde. Der neue Organismus wäre also langsam in Krisen der Entscheidung, schwach gegen die Revolution gewesen. Das Hauptmotiv für das CommisstonS- Project bestand in der Behauptung, daß die Ursachen der bisherigen Un- thätigkeit und' geringen Wirksamkeit der Bundesversammlung in der zu großen Betheiligung der kleinern -Staaten gelegen haben. ES ist merkwürdig, wie man in solcher Weise gegen die Erfahrungen unserer Geschichte verstoßen konnte. Jedermann weiß, daß die Richtung der grö ßern Staaten es war, welche im Bundestage den Haupteinfluß gewiß nicht in heilsamer Weise übte, und daß überall, wo eS eine nationale Maßregel und eine freie Regung galt, die Stimmen der Kleinern fich dafür erhoben, sodaß man nur bedauern mußte, daß hinter diesen Stim men kein größeres thatsächliches Gewicht, keine wahrhafte Macht stand. Soviel über die Fehler der CommissiouSberichte. Deutschland wird kei nen Grund haben, diesem Todtgeborenen nachzuweinen. ES wird nicht beklagen, daß die Dresdener Confereuz dem Saturn gleicht, der seine eigenen Kinder frißt. Wir aber hier in der alten Kaiser- und BundeS- stadt freuen uns, daß Penelope gierigen Freiern gegenüber eben ihr erstes Gewebe wieder aufgetrennt hat. — Die Neue Preußische Zeitung schreibt unterm 11. März: Wir haben eS früher wiederholt ausgesprochen, daß von den Dresdener Conferenzen kein günstiges Resultat für die deutsche Einigung zu er warten sein werde, wenn nicht schon vorher eine gründliche Verständi gung zwischen Preußen und Oesterreich zustandegekommen sei. Die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen haben unsere Voraussagung bestätigt. Um so erfreulicher ist es, zu vernehmen, daß die preußi sche Regierung jetzt mit ganz kategorischen Bedingungen für eine Aus gleichung zwischen den beiden deutschen Großmächten aufgetreten ist, indem sie erklärt hat: es könne dieSseit auf allgemeinere Verhandlungen in der deutschen Frage nicht eher wieder eingegangen werden, als bis Oesterreich in der bündigsten Form Preußen die volle Parität in der Oberleitung d«S Bundes, sowie die gleiche Betheiligung an der aus schließlich von den beiden Großmächten zu handhabenden BundeSmilitair- erecutive gewährleistet habe. Deutschland. Berlin, 11.März. Die Sitzungen der I. Kammer werden durch das gestrige Feuer keine längere Unterbrechung erfahren, sondern schon nach wenigen Tagen in der Aula der Universität wieder fortgesetzt wer den. Das erfoderliche Mobiliar dürfte schon übermorgen aus dem Er furter Parlamentshause herbeigeschafft sein. — Das Feuer, welches einen großen Theil der Localien der I. Kam mer gestern Abend zerstört hat, war durch das Springen einer Lufthei zungsröhre an der Wand des großen Sitzungssaales entstanden. Sowol dieser wie die angrenzenden Räume sind vollständig niedergebrannt. DaS Vordergebäude, welches die Aussicht auf die Französische Straße hat, ist bis auf das untere Stockwerk innen ausgebrannt. Dem Umstande, daß das letztere verschont blieb, verdankt man die Rettung deS Archivs, der Bibliothek und der Acten, die bis auf CommisstonSarbeiten und Druck schriften von geringerm Wertbe in den Räumen desselben aufbewahrt werden. Der Theil deö Gebäudes, welcher der Oberwallstraße zunächst liegt, ist erhalten und von den benachbarten Häusern haben nur die der HH. Taglioni und Schickler Beschädigungen am Dache erlitten. Das verbrannte Mobiliar ist, wie man vernimmt, bei der Aachen-Münchener FeuerverstcherungSgesellschast mit 18,000 Thlrn. versichert. Der Bureau- vorsteher der I. Kammer, Justizrath Fritze, hat sein Mobiliar und die ihm anvertraute kleinere Kaffe, in der sich gegen 500 Thlr. befunden haben sollen, eingebüßt. — Die Deutsche Reform bringt die Ankündigung ihrer Verwand lung in eine „Preußische.Zeitung'^ in einen Causalneruö mit der Ab stimmung der II. Kammer über den Vincke'schen Antrag. „In dem Au genblicke", sagt sie, „in welchem die preußische Kammer sich zu diesem würdigen Ausdrucke preußischen Selbstgefühls erhoben, wollen auch wir nicht länger zögern, auch in einen: äußern Zeichen zu bekennen: wie wir von der innern Ueberzeugung durchdrungen sind, daß alle «deutsche Reform», aller Fortschritt in der Entwickelung deutschen Lebens eine seiner sichersten Bürgschaften in der ungehemmten Entwickelung Preußens findet rc." München, 8. März. In mehren Blättern, schreibt die Neue Münchener Zeitung, findet sich die Nachricht, daß der Ministerpräsident vr. v. d. Pfordten heute oder morgen sich nach Dresden begeben würde; wir können diese Nachricht vorerst als völlig unbegründet be zeichnen. — Bezüglich der Fallmeraver-RingSeiS'schen Angelegenhei hat die hiesige Akademie der Wissenschaften in ihrer gestrigen Plenar sitzung dem jüngst mitgetheilten Beschluß der von ihr hierzu niedergesetz- ten Commission ihre Zustimmung ertheilt, und die Angelegenheit ist so-
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