01 Deutsche allgemeine Zeitung : 23.08.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-08-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510823016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851082301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851082301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-08
- Tag1851-08-23
- Monat1851-08
- Jahr1851
-
1767
-
1768
-
1769
-
1770
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 23.08.1851
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Sonnabend. Eiste Ausgabe. Vormittags U llhr. S3 August 18S1. EsipzgA. Die Aeltuog er scheint täglich zw^i mal «nd wird antgegeben in »etpztg Vormittag« l l Uhr, Abend« 6 Uhr i In «reld«« Abend» s Uhr, Vormittag» 8 Uhr. Pret« für da« Dterteljahr » Lhlr. j jede einzelne Rüm mer 1 Ngr —- Nr. 431. -— Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Beseh!» Zn beziehen durch alle Post ämter de« 3n- und ÄuSlande», sowie durch die ErpedUionen in «etpjig lOuerftraße Nr. 8) und «reibe« tb-i E. Höckner, Neustadt, An dec Brücke, Nr. »). Insertion-gebühr für den Raum einer Zelle » Ngr. an- mehr oder weniger unbegründet oder ungenau. Die betreffenden Verab redungen sollen sich vor allem Andern auf ein paralleles Auftreten H noverS mit Preußen am Bundestage bezogen haben. In zweiter Linie erst standen die Verhandlungen über die Zollangelegenheiten und zwar nicht nur über daS Verhältniß des Zollvereins zum Steuerverein, son dern und vornehmlich über die Stellung Deutschlands gegenüber den immer wieder aufs neue angeregten österreichischen Vorschlägen hinsicht lich einer deutschen Zoll- und Handelseinigung. In diesen vertrauten in Hannover gepflogenen Verhandlungen soll eine vollkommene Ueber einstimmung erzie t worden sein. ES dürfte dies indessen doch nicht da hin zu verstehen sein, daß an eine Vereinigung deS Zollvereins mit dem Steuerverein in kurzem zu denken wäre. N ? Ist K ch 1 Nl W H. (*) Hannover, 2l. Ang. Als ich Ihnen schon mit dem Schluß der Dresdener Conferenzen schrieb, der Eintritt Gesammtö st erreiche in den Deutschen Bund sei als aufgegeben zu betrachten, und dies mit un zweifelhafter Bestimmtheit meldete, da schrie der ganze ChoruS: „Es ist nicht wahr". Wir konnten aber nicht anders als diesen vielfältigen Ent gegnungen gegenüber immer wieder mit aller Bestimmtheit unsere auS den sichersten Quellen geschöpften Nachrichten mit ruhiger Kaltblütig keit wiederholen. Jetzt, nach Verlauf von etwa drei Monaten sind wir denn so weit, daß selbst die augöburger Allgemeine Zeitung, die Stimm führerin dieser Idee, die Segel streichen läßt und unter dem Vorwande, Laß sich jetzt auch Rußland gegen diese Neuerung ausgesprochen, die ganze Sache für hinfällig erklärt, hoffentlich um dieselbe nie wieder auf zunehmen. Sowie nun diese, die Federn deutscher Publicisten so viel in Bewegung setzende Frage für todt erklärt werden muß, obwol bei Ein sichtigen und die Verhältnisse der europäischen Politik praktisch kennenden Publicisten die ganze Idee von Anfang an für eine todtgeborene ge halten worden, so kommt demnächst die zweite große Idee des Jahres 1851: die Zoll- und Handels ein igung des gesammten Deutschlands mit Oesterreich, an die Reihe, daS Zeitliche segnen zu müssen. Auch hier war kein Fünkchen Lebensfähigkeit vorhanden, als höchstens große Pathetische Phrasen und journalistische Aufschneidereien, und der Todes tag, der nahe genug ist, wird gefeiert werden, wenn die gesammte Presse aller Parteien und Schattirungen erklärt: „daß es nunmehr zu Ende sei", wie solches jetzt mit dem Gesammteintritt Oesterreichs geschehen. Sind nun einmal diese rein theoretisch politischen Fragen beseitigt, so handelt eS sich darum, daß man die praktischen mit desto regerm Eifer aufnimmt. Ja, wird man unö fragen, welches sind denn die praktischen Fragen, die ausgenommen werden sollen? Wir müssen darauf erwidern: praktisch sind diejenigen Fragen, welche, ohne alle Schwierigkeit zum Wohle aller Betheiligten ausgenommen und eingeführt werden können und Mlche durch das einfache, übersichtliche Terrain leicht realistrbar sind. Hierzu rechnen wir zuvörderst eine gänzliche Reorganisation des Zollvereins, ohne Verrückung seiner Grundbasis, sondern nur mit Aus scheidung derjenigen Elemente, die sich in ihm nicht wohl fühlen und die der Entwickelung derselben nach den Principien der Freiheit deö Verkehrs, der möglichsten Begünstigung der Consumenten, welches alle Bewohner deS Zollvereins sind, und der Beförderung des Tausches mit allen Na tionen hemmend in den Weg treten; ferner mit Hineinziehung solcher Elemente, die schon ihrer ganzen Natur, ihrer Lag« und ihrer Solida rität der Interessen gemäß zusammengehören, die auch schon den prakti schen Beweis geliefert haben, daß ihre Handelspolitik dem Staare wie den Einzelnen mehr Nutzen gebracht hat als selbst der Zollverein in seiner gegenwärtigen Gestalt. Die Gleichmäßigkeit der Bedürfnisse, die Stammverwandtschaft der Racen der Bevölkerung und gleichmäßige Ent wickelung in Eultur, Sitte und LebenSgewohnheit deS ganzen NordeiiS erfoderu einen engen Anschluß aneinander, eine immer steigende Entwickelung zur Freiheit und ein Durchbrechen der Schranken, die dem Verkehr mit aller Welt hemmend in den Weg treten. Der Anschluß deS Steuervereins, Mecklenburgs, Oldenburgs und der Hansestädte an den Zollverein, jedoch auf Grundlagen eines sehr modificirten Tarifs des letztem, sind Bestrebungen, die allen Theilen von gleichem unberechen barem Nutzen sein müssen. Wollen dann einige süddeutsche Staaten wie . Baiern, Baden und Württemberg ihre eigenen Interessen und die ihrer Bevölkerung gänzlich verkennen, so mögen sie immerhin auS jenem Ver bände auStreten, sie werden alsbald zeitig genug wieder eintreten. Berlin, 22. Aug. Von verschiedenen Seiten ist über den Inhalt Ler Besprechungen berichtet worden, welche der Ministerpräsident, Hr. v. Manteuffel bei seiner Anwesenheit in Hannover mit dem dorti gen Ministerium hatte. Wie unS mitgetheilt wird, sind diese Berichte Generallieutenant v. Rochow wird in Frankfurt a. M. durch Krank heit festgehalten, weghalb derselbe erst später hier eintreffen wird. Die Reise desselben nach Petersburg verzögert sich auS demselben Grunde. (C.-B.) — Die berühmte Rede deS Königs von Preußen inKöln erhält immer neue Zusätze. Die officielle Preußische Zeitung bringt jetzt ihren un gefähren Inhalt in Folgendem, wonach der König zu dem Bürgermeister Stupp und den Beigeordneten äußerte: „Ich freue mich, daß die Stadt Köln gegenwärtig einen so guten Gemeindevorstand hat, ich will eS gelten lassen als ein Zeichen besserer Zukunft. Ich bin nicht hergekom men, um Schmeicheleien zu sagen, aber freilich auch nicht bloS um zu tadeln, sondern hier, wie allenthalben, soweit es die mir kurz zugemes sene Zeit erlaubt, die Wahrheit zu sagen, und danach muß Vieles hier bei Ihnen besser werden, wie eS gegenwärtig ist. Ich weiß, daß hier in vielen Kreisen eine Misstimmung und ein MiSmuth herrscht über den Gang meiner Regierung, der hervorgerufen und geschürt wird durch die neumodischen, dazu gemisbrauchten Mittel. Sie wissen, was ich meine. Ich kann in dieser Beziehung nur wiederholen, was mein Bruder Wil helm darüber zu Ihnen gesagt hat, und bekräftige es Alles mit meinem Amen. Die Regierung wird sich in ihrem Gange nicht irre machen lassen, sie wird ihren Maßregeln Nachdruck zu geben und sie durchzu führen wissen und die Fortsetzung der Erregung solchen MiSmutheS nicht dulden. Aber ich erwarte, daß von Ihnen selbst auS die rechte Hülfe geschafft wird. So lange daS nicht geschieht, können wir nicht gute Freunde sein." — Der König besuchte am 18. Aug. auf eine von Seiten deS Für sten Metternich an ihn ergangene Einladung denselben auf dem Jo hannisberg, wo er sich eine Stunde aufhielt. — Aus London vom 18. Aug. berichtigt Ferdinand Freiligrath in der National-Zeitung: Der Steckbrief des ObcrprocuratorS Seckendorfs cl. ck. 14. Aug. 1851, der mir in der zweiten Ausgabe der Kölnischen Zeitung vom 15. Aug. soeben zu Händen kommt, enthält die Unwahrheit, daß ich mich der Vollziehung eines von dem königlichen Instructionsrichter erlassenen Borführungsbefehls durch die Flucht entzogen habe. Ich bin am 12. Mai d. Z. mit einem regelmäßigen Passe fürs In- und Ausland auf ein Jahr aus Preußen abgereist, nachdem ich mich vorher meines Bürgerrechts in Düsseldorf versichert hatte. Aber selbst bis zum 14. Aug., dem Datum deS Steckbriefs, hatte der Znstructionsrichter eS noch immer vergessen, den angeblichen Vorführungsbefehl in mein Domicil zu Bilk gelangen zu lassen. Ich würde mich übrigens auf diese Einladung des rc. Seckendorfs sofort nach Köln verfügen, wenn nicht die neuesten Erfahrungen zeigten, daß die Angeklagten Mo nate sitzen, ohne auch nur verhört zu werden. — In Erfurt forscht die Polizei in allen Buchhandlungen nach ei ner Schrift von Krackrügge, um sie mit Beschlag zu belegen. Krack rügge hat nämlich die Gewerke der Fleischer, Bäcker, Müller, sowie die Oekonomen zur Subscription auf diese Schrift aufgefodert, welche die drohende Wiedereinführung der Mahl- und Schlachtsteuer behandeln soll. — Von der Stadtcommandantur ist strenger Befehl an die Gar nison ergangen, durch welchen ihr der Besuch der öffentlichen Locale ver boten worden ist, welche als der Sammelplatz von Personen der demo kratischen Partei bekannt sind. Die Uebertretung dieses Befehls soll mit geschärftem Arreste bestraft werden.--Hr. v. Radowitz ist von seinem seitherigen Sommeraufenthalte, dem gothaischen Schlosse Molsdorf, nach Erfurt zurückgekehrt. München, 20. Aug. Wie seinerzeit mitgetheilt, wurde Nr. 4 deS VIII. Bandes der Leuchtkugeln wegen deS Gedichtes „Litanei zu allen Heiligen der Reaction" von der Polizei mit Beschlag belegt, diese Beschlagnahme aber wieder aufgehoben, weil die Staatsanwaltschaft keine Untersuchung einleitete. Dieses Verfahren der Staatsanwaltschaft wurde in einigen Blättern scharf getadelt und nachzuweisen versucht, wie im vorliegenden Falle mit Nothwendigkeit eine Anklage hätte erhoben werden sollen. Infolge eines Erlasses deS AppellattonSgerichtS ist nun nachträglich eine Untersuchung wegen der obenerwähnten schon vor zwei Monaten erschienenen Nr. 4 der Leuchtkugeln eingeleitet worden. (N.C.) Füßen, 19. Aug. Seit einigen Tagen stürzten wieder Regen güsse in die Beme, daß der Lech heute neuerdings höher als seit vie len Jahren die Wogen an die von der vorigen Flut noch arg beschä digten Ufer treibt, während anderwärts her von den GebirgSwässtrn die trübe Kunde gelangt, daß in verflossener Nacht an manchen Orten harte Noth den Wohngebäuden und den Grundstücken drohte und mancher Fa milienvater nur mit schwerer Mühe große« Unheil abwehrte. (A. Z.) UlM, 19. Aug. Seit gestern Abend ist die Donau, nachdem sie auf daö jüngste Hochwasser wieder» aus den Mittlern Wasserstand ge-
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