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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185408029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-02
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.08.1854
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chen und europäi- endsburg weniger , Artikel hem In- i Blatts ! Solda- rüffe die net sein, tional- gespräck. »ill. Fl., acht sein die Ne daß die lszustand uer von orts auf coppauer ng zicm- zen vor- Königin sammen- nfanterie Madrid 25. Juli chgereist, wll und die Bot- )e unter 37 pro- s höchst >deS an- O'Don- n Sinn imadura werden gezogen en treff- e (Gen- kational- ita noch in Hast, rdarmen in blos, wollte, illa soll gewesen, und ihn zu ver- Decret »äste so- affe des er Bank ing der rabinets ige wei- nstande, l selber ndigkeit en Ge- erpflich- lpartero lassen, r wird, m jctzi- -egung, her ihr m ihre Grade n Füh- de, so an die leisten in sich Nadrid ion ge- I4S5 worden. — Die Cholera wüthet in einigen Städten Frankreichs, wie zu Marseille, Gray (Haute Saöne) rc., so gewaltig, daß der Verkehr unter- krochen ist und viele Läden geschlossen bleiben. — Von dem ehemaligen Pri- vatbocenten zu Heidelberg, l)r. H. B. Oppenheim, ist unter dem Titel: „Praktisches Handbuch der Consulate aller Länder", ein nach dem Aus spruch von Sachkennern in seiner Art vortreffliche- Buch erschienen, das einem schon ost fühlbar gewordenen Bedürfniß dadurch abhilft, daß es die internationalen Beziehungen aller Länder auf ihre legislativen Grundlagen zurückführl und dadurch in dergleichen Conflicten entscheidenden Rath er- theilt. Das Buch wird von einem Manne, der nicht genannt sein will, ins Französische übertragen, was, wie ich glaube, auf höhern Antrieb geschieht. Paris, 30. Juli. Die Erklärung Oesterreichs, von der ich Ih nen Meldung gcthan, daß es „unbedingt" in die Fürstenthümcr cinrücktc, I hat wie begreiflich die Sachlage im Orient mit einem male gänzlich um- I gestaltet. Die Staatsmänner hier betrachten nun die vorläufige Integrität k des osmanischen Reichs als eine Thatsache; denn abgesehen davon, daß i Hr. v. Hübner im Namen der von ihm vertretenen Regierung die Hoff- I nung ausgesprochen haben soll, daß Rußland, ohne sich durch einen Kampf l zwingen zu lassen, die Donaufürstenthümer räumen werde, glaubt Nie- I mand, daß der Zar seinen Widerstand so weit treiben werde, der durch den Anschluß der österreichischen Armee in jeder Beziehung und so weit überlegenen Macht Trotz bieten zu wollen. Was die Journale und an- s dere für Rußland schwärmende Organe von einem Einfall der MoSkowi- s ter in Oesterreich lautwerden ließen, belächeln alle Männer von Einsicht, welche unbefangen die Verhältnisse erwägen und die Kräfte der betreffenden Staaten zu messen hinreichende Kenntniß und Erfahrung haben. Es han delt sich in den höhern Kreisen nun darum, der als gewonnen zu betrach tenden Integrität der Türkei Bürgschaft und Dauer zu verleihen. — Durch den österreichischen Einfluß bestimmt, soll man in London wie in Paris jeden Gedanken an Gebietsfchmälcrung des russischen Reichs auf- gegeben Huben; selbst auf Ersah der Kriegskosten soll man zu verzichten bereit sein. Wenn es zu Fricdcnsunterhandlungen kommt, wollen die West mächte, wie mir von einer glaubhaften Person versichert wird, an folgen- den drei Bedingungen festhalten: Freiheit der Donaumündungcn zur Unter stützung des deutschen Handels und Verkehrs nach dem Orient; Freiheit des Schwarzen Meeres für die europäische Schiffahrt; Schleifung der Fe stung Sewastopol, welche stets die Unabhängigkeit der Türkei gefährdet und dadurch immer und immer das Gleichgewicht von Europa bedroht. Da man Oesterreich mit diesen Federungen bekannt gemacht, sicht man in dem I Anschluß dieser Macht an die Westmächte eine Billigung derselben.. In l wohlunterrichteten Kreisen wird behauptet, daß Preußen zu dem Einrückcn österreichischer Truppen in die Fürstenthümer nach längerm Widerstreben seine Zustimmung gegeben. — In Spanien noch immer Stillstand, ich j weiß nicht, ob ich Waffenstillstand sagen soll. Wie ich Ihnen schon be richtet, soll Espartero seinen Freunden gegenüber, die für ihn bei der Be wegung gewirkt, Verbindlichkeiten übernommen haben, die mit dem Auf trage der Königin nicht im Einklänge sein möchten. Was seine eigene Per son betrifft, soll er indessen bereit sein, manchen seiner früher gefaßten ! Plane aufzugeben, will aber, bevor er handelnd auftrilt, seine Verbündeten j zu denselben Modifikationen der Politik umzustimmen versuchen: eine Be- i mühung, deren Erfolg nichts weniger als gewiß ist. Dies der Grund, warum der Einzug des Generals bis zum 28. Juli und vielleicht noch weiter hin ausgeschoben wird. Am unbeugsamsten soll sich der General Dulce in sei ner Feindseligkeit gegen die Person der Königin erweisen. In höhern Krei sen zweifelt man daran, daß sich Espartero im Widerspruch mit seinen Freunden an die Spitze der Staatsgcschäfte stellen werde. — Die Truppen in dem Lager zu Boulogne werden, wie ich aus sicherer Quelle weiß, nach und nach bis auf 200,000 Mann gebracht. Großbritannien. -j-London, 29.Juli. In der gestrigen Oberhaussitzung kam unter andern bekannten Gesehvorschlägen auch die neue Sonntags-Bierbill zur I dritten Lesung. Earl Harrowby und der Marquis of Clanricarde bemüh- lcn sich vergebens, die gestern erwähnten Amendements ganz durchzusetzen, k indem Lord Shaftesbury und der Bischof von London die Maßregel hart- t nackig vertheidigten. Die Opposition eroberte den arbeitenden Classen eben k nur 50 Minuten Bierfrist mehr. Das Amendement, die Wirthshäuser l »vn 1 bis halb 3 Uhr, anstatt von 1 bis 2 Uhr Nachmittags offenzu- klassen, ging durch; der Vorschlag dagegen, sie Abends von 5 bis 11 Uhr, l anstatt bloö von 6 bis 10 Uhr, zu öffnen, wurde mit 24 gegen 15Stim- k men verworfen. In der Unterhaussitzung wurde die Regierung gleich anfangs in » der Milizbillangelegenhcit mit einer Majorität von 25 Stimmen geschlagen, k Hr. R. Palmer stellte nämlich das Amendement, daß die Kosten der Er- k richtung und Instandhaltung von Milizkasernen, Magazinen rc. blos zur I Hälfte auf die Grafschaftssteuern geschlagen würden und zur andern Hälfte k auf den consolidirten Fonds fallen sollten. Trotz der Anstrengungen Lord k Palmerston'S und Hrn. S. Herbert'- wurde das Amendement mit 85 « gegen 60 Stimmen angenommen: eine Niederlage, welche den Schatzkanzler I zu der Erklärung veranlaßte, die Regierung behalte sich nach dieser wich- I tigen Modifikation das Recht vor, die ganze Bill fallen zu lassen. Jnzwi- I schen wurden die andern Clauscln bcralhen und genehmigt. Auf eine den I Sun dz oll betreffende Anfrage Hrn. Hutt's entgegnete Lord I. Russell, I die nordamerikanische Negierung habe von Dänemark gewisse Zugeständnisse I und dieses dafür eine Entschädigung verlangt, zu welcher sich Nordamerika nicht verstanden habe. Da die amerikanisch-dänische Unterhandlung wegen des SundzollS daher noch in der Schwebe sei, habe die britische Regierung noch keine Schritte zur Erlangung ähnlicher Zugeständnisse gethan. Auf eine Anfrage des Obersten Blair widerlegte Sir I. Graham mit Entrü stung die von den Zeitungen (zuerst von der Times ausgesprengte Insinua tion, daß der vorder Sulinastation erschossene Capitän Hyde Parker muth- willig und zwecklos sein Leben in die Schanze geschlagen habe. Der la- pfere Capitän sei in Erfüllung seiner Pflicht gefallen und sein Angedenken verdiene in höchsten Ehren gehalten zu werden. (Lauter und wiederholter Beifall.) Nach stundenlanger und, dank des Obersten Sibihorp, zum Theil heiterer DiScussion passirte die Wahlbestechungsbill die letzte Lesung, nachdem Hr. Henley ihr die gefährlichste Spitze abgebrochen hatte. Er schlug nämlich die Streichung jener Clausel vor, welche dem Candidaten die feier liche Erklärung auserlcgt, daß er keinerlei unlcgitimc Ausgaben behufs sei ner Wahl gemacht habe, und die Streichung ward mit einer Majorität von 40 Stimmen (126 gegen 86) genehmigt. Für die Bill als Ganzes ergab sich die geringe Majorität von 7 Stimmen (107 gegen 100), da sehr viele aufrichtige Gegner des Bestechungswesens die Bill als ein leeres Possenspiel verwarfen. Die heutigen Enthüllungen der D'Jsraeli'schen «Preß» laufen auf Folgendes hinaus: Zwischen Hrn. Drouin de Lhuys und dem Grafen Walewski soll ein ernstes Misverständniß über einen sehr delikaten und wich tigen Punkt entstanden sein; dies die Veranlassung zum Rücktritt des fran- zösischen Gesandten am britischen Hofe. Auch Admiral Virgin, der schwedi sche Gesandte in London, stehe auf dem Punkte, seinen Posten zu verlas sen. England habe dem König Oskar die Subsidirung einer schwedischen Armee zum Angriff gegen Finnland angeboten. Allein der König von Schweden habe eine unerwartete Abneigung gegen die Wiedercinverleibung Finnlands an den Tag gelegt und als Gegcnprojcct die garantirte Unab hängigkeit Finnlands vorgcschlagen. Die britische Negierung ihrerseits, dec die Garantirung Belgiens und Preußisch-Sachsens Verlegenheiten genug be reitet, zaudere, und einige Cabinetsmitglieder, denen die Möglichkeit man- nichfacher Garantien und Subsidien einigen Schwindel verursacht, zittern schon vor dem Abgrunde, dessen Rande sie zutreiben. Wieweit die Ab berufung des schwedischen Gesandten mit dieser Verwickelung zusammen hänge, lasse sich in diesem Augenblick noch nicht erörtern. Die österreichi sche Regierung habe rund heraus erklärt, daß ihre Besetzung der Fürsten- thümcr mit der Gegenwart einer türkischen oder anglo-französischen Streit macht in diesen Provinzen völlig unvereinbar wäre. Sie kommt daher wie- der auf ihr Projekt einer bewaffneten Vermittelung zurück. (Dieselbe Nach richt bringen der Morning Herald und Daily News. Letzteres Blatt will per Telegraph aus Wien erfahren haben, daß die türkische Armee auf Ver langen Oesterreichs Befehl erhalten habe, sich vom linken Donauufer auf das rechte zurückzuziehen.) Endlich meldet die «Preß», daß infolge wichtiger Nachrichten, welche die Admiralität erhalten habe, beschlossen worden sei, den Admiral Stopford nach dem Schwarzen Meere abzusenden und daß dieser Admiral vielleicht in diesem Augenblick schon abgegangen sei. In ihrem leitenden Theil raisonnirt The Preß folgendermaßen: „Zwei verschiedene Methoden gibt es, das europäische Gleichgewicht aufrechtzuer halten, entweder man drängt Rußland nach dem Norden zurück, oder man entwickelt die Hülfsmittel der Türkei im Frieden so thätig und so rasch, daß das osmanische Reich durch seine eigene Kraft als Bollwerk gegen mos- kowitische oder deutsche Ucbergriffe dienen kann. Diesen letzter» Plan hat man seit zehn Jahren mit großem Glück verfolgt, wie die jetzige Haltung der Türkei zur Genüge beweist. Ein Krieg jedoch gegen Rußland, der einige Jahre dauern und zuletzt den territorialen Statusquo wiederherstellen soll, wird blos die Türkei erschöpfen und desorganisiren, eine Wiederholung russischer Invasionen nicht abwendcn und daher das Gleichgewicht der Macht nicht bewahren. Wenn daher England nicht zu einem jener aus dauernden Riesenkämpfe entschlossen ist, wie es gegen einen Ludwig XlV. oder einen Napoleon I. gekämpft hat, ist es um unser selbst, um der Türkei und Europas willen unendlich weiser, jene Friedensanerbietungen zu begün stigen, die so lange auf dem Tapet sind, gleichviel von welcher Seite sie kommen mögen. Ein gewöhnlicher Krieg muß am Ende Rußland zur Er reichung seiner Zwecke helfen; der Friede kann sie zuschanden machen. Wir wünschen diese Betrachtungen unsern Lesern nachdrücklich ans Herz zu legen, denn der Ton der Regierung läßt uns fürchten, daß die Minister vor einer Politik, welche in einer neuen Landkarte Europas ein Heilmittel für seine chronischen Unruhen fände, mit ganzer Seele zurückbebcn, zugleich aber nicht abgeneigt sind, einen langwierigen, erschöpfenden und crcignißlo- sen Krieg zu führen, einen Krieg, der einerseits als Entschuldigung für das Liegenlassen der wichtigsten innern Fragen dienen, und andererseits den Muth und die Kraft der kontinentalen Nationen brechen und die Alte Welt zu einer bequemem Beute für den barbarischen Unternehmungsgeist der scythi- P;cn Völker machen wird." Der Economist, der sich wie alle Regierungsblätter in fortwährende» Schwankungen bewegt, hat vorige Woche über die Allianzpolitik der Negierung ganz unzweideutig den Stab gebrochen. Diese Woche ist er zur Abwechselung wieder ganz rosenfarbig. Er erklärt sich von den Mitthci- lungen der Minister am 24. und 25. Juli Abends geradezu entzückt und lriumphirt über die Ohnmacht der Opposition. Was die Sewastopolesca- pade Lord I. Russell s betrifft, so sei es oft sehr zweckmäßig, „falsche Nach- richten nicht gerade absichtlich zu verbreiten, aber, wenn sie einmal ver breitet sind, sie unwidcrlegt zu lassen; es mag gut sein, daß der Feind alle von unsern Blättern ausgesprcngtcn Geschichtchen glaubt, daß nämlich un-
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