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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-09-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185409024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-09
- Tag1854-09-02
- Monat1854-09
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1854
- Autor
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)s 10 Uhr Uche Rei- Ionen der nach den igesbillets ie. Buchhand- i: -ie K das r/e/i?/s. )N rc. re. n-k««g. »iel mitten eine» mte Einrich- Setten, aus- »terzeichiieä Wohlwollen in«!. 1 Ubr. geöffnet T-j re-dnerLii ns, 6sdine> Badekaus-s «).8—«U. e»era/H»Le. iS Abends i» nthalgasi- I en. ihemnih mn edolf Zint- Leimar. ritz mit Fff linger in dolf Men us Neustadl rgstädt eine eine Toch- Tochter. — ine Tochter. Sohn. lug. Gol' ike Haber- liette Char in Nieder- e Schöne. 2. September 18S4 Rv. 205 Deutsche Allgemeine Zeitung " Wahrheit ««b Recht, Freiheit »lld Ersetz!» Tonnavend. Di« Zeitung erscheint mtt Ausnahme dc« Montaa« täglich und wird Nachnmtag« 4 vhr au«» gegeben. für da« Biertel, jahr 1 >/» Thlr.; jede ein- jelne Bummer 2 Ngr. Zu beziehen durch alte Postämter de« In« und Auslandes, sowieduvch bi« Crpeditio» in Leipzig (Querstraße Nr. 8). ^nsertionsgebüp» filr den Raum einer Zeil« 2 Ngr. D eutschkand. Preußen. Berlin, 31. Aug. Die preußische Circularde pesche an die deutschen Bundesregierungen, veranlaßt durch den Möbil- machungSvorschlag Oesterreichs wird dem Staatsanzeiger für Württemberg von einem seiner frankfurter Correspondenten mitgetheilt, zwar nicht dem Wortlaut, aber doch dem Inhalt nach und, wie er selbst hinzufügt, voll ständig und genau. Das Aktenstück lautet hiernach: Mehre unserer Gesandten bei den deutschen Höfen benachrichtigten uns vor kurzem, daß letztere, infolge eine« an die österreichischen Gesandten bei den deut schen Höfen gerichteten Circulars, ersucht wurden, ihre Repräsentanten in Frankfurt mit au«g«dchnten Vollmachten zu versehen, um sobald als möglich dem Vorschlag, welchen Oesterreich und Preußen der Bundesversammlung machen würden, in Be treff der Mobilmachung der Hälfte des Bundescontingents, beitreten zu können. Da wir vorher nichts Bestimmtes über diesen Vorschlag vernommen hatten und die Frage, bezüglich der militärischen Leistungen des Bundes seit den Conferenzen und Stipulationen zur Zeit des Abschlusses der Convention vom 2:>. April, welche diesen Punkt auch berührt, zwischen uns und dem österreichischen Cabinet nicht mehr er örtert wurde, so hatten wir allen Grund, bei der gedachten Mittheilung überrascht zu sein. Seitdem hat uns das österreichische Cabinet benachrichtigt, es erachte Vie besagten militärischen Rüstungen der deutschen Bundesstaaten als geboten, sowol durch die allgemeine politische Lage als durch die strategische Stellung Rußlands, und daß, infolge des Beitritts des Bundes zur Convention vom 20 April» es die Ausführung derselben in kürzester Zeit durch die Vermittelung der Bundesversamm lung hoffe. Se. Maj. der König, unser allergnädigster Herr, ist überzeugt von der großen Wichtigkeit, welche die Ausdehnung besagter Convention auf die Gesammt- heit des- Deutschen Bundes erlangen kann. Deshalb bettachten Se: Maj. die bis- jetzt getroffenen militärischen Maßregeln, die Completivung: der Artillerie und der Cavaleeig betreffend, nur als die Folge eines, freiwilligen und selbständigen Ent schlusses, welcher keinen andern Zweck hat, als die Wahrung der Macht und der Würde Preußens der jetzigen Krisis gegenüber. Sc. Maj. wünscht jedoch, daß Vie militärischen Fragen, insofern sie die Bundesversammlung angehen, einer gründ lichen und gewissenhaften Prüfung unterzogen werden. Deshalb und gemäß der gemeinschaftlichen Erklärung Oesterreichs und Preußens vom 20. Juli ist der könig liche BundestagSgesandte beauftragt worben, der Bundesversammlung sowie ihrem Ausschuß die Documentc vorzglegen, deren Kenntniß unumgänglich nöthig ist, um die Sachlage würdigen zu können. Hr. Baron v. Prokesch ist gleichfalls beauf tragt, die entsprechenden österreichischen Documentc der Bundesversammlung vor zulegen. Unsern Verbündeten glauben wir jedoch keinen bessern Beweis dc« Ver trauens geben zu können, mit welchem wir auf ein« den Interessen Deutschlands entsprechende Verständigung rechnen, als indem wir ihnen jetzt schon und zwar dircct die Documentc mittheilen, welche der Bundesversammlung vorgelcgt werden sollen, und indem wir die Hoffnung aussprechen, daß dir von dem König, unserm allergnädigstcn Herrn, in dieser Hinsicht anerkannten Grundsätze von den deutschen Regierungen gewürdigt und angenommen werden. Sie werden demnach die Ehre Haven, der Regierung, bei welcher Sie accreditirt sind, die beigefügten Documente im Vertrauen und indem Sie den bezeichneten Standpunkt besonders hervorheben zu überreichen. (Hierbei die Liste der mitgetheilten Actenstücke.) Wir wünschen von den den Aisandten der deutschen Höfe in Frankfurt, infolge dieser vertraulichen Mittheilung, gegebenen Instruktion in Kenntnis gefotzt zu werden. Berlin, 0. Aug: >854. T Bow der Unstrwt, 31. Aug. Eine schärfere Kritik, als sie von der Schrift: „Zur Charakteristik neupreußischer Politik, ein Sendschreiben an Hrn. Proft Stahl in Berlin" (Weimar, Bühlau), gegen die von genanntem Herrn am 25. April d. I. in der preußischen I. Kammer gehaltenen Rede geübt wird, ist kaum denkbar. Geschrieben wurde eine selch« noch nicht. Der Verfasser derselben beweist eine gewisse Verwandtschaft mit dem Stahl'schen Geist, so penetrant und fein, so klug, kalt und sachgemäß faßt er sei« Ziet ins Auge, und so aristokratisch elegant, geschliffen sarkastisch, anspruchlos gelehrt weiß er sich im höchsten Zorn und im vernichtenden Kämpft auszudrücken. Uns dünkt, ein solcher Doppel gänger, welcher zugleich entschiedenster Gegner ist, muß für Hrn. Stahl etwa» DäinonifcheS und Unheimliches haben. Indem der Unbekannte die berühmte Rede vom 25. Aprib, die bis zu diesem Augenblick leider noch kein Pünktchen ihrer Bedeutung verloren hat, bis in ihre verborgensten, immer inhaltreichen Falten verfolgt, wird das ganze Stahl'sche Syfkm, mit diesem die gesammte preußische Politik in überraschend gedächtnißftsten Rückblicken und in diplomatischer Umsicht gewürdigt. Die Stahl'sche Rechts ansicht in der orientalischen Angelegenheit, seine eigenthümliche Anschauung von der Störung des europäischen Gleichgewichts, sein Glaube, daß- Deutsch land nur durch Rußland zu retten sei, und sein blinder Haß gegen die liberalen Ideen erscheinen hier in einem Licht — das zugleich verzehrt. — Der Düsseldorfer Zeitung schreibt ihr officiöser Correspondent aus Berlin: „Die hiesigen Russenfreunde lassen kein Mittel unversucht, ihre Ruffenfreundschaft durchzuführcn. So scheuen sie sich nicht, eine Allianz zwischen Frankreich und Rußland hervorzurufen, und fragen nicht, in welche Lage hierdurch ihr und unser Vaterland Preußen kommen kann. Diese Leute wagen des Princips wegen Alles." — Die Neue Preußische Zeitung berichtet unterm 31. Aug. aus Berlin: „Der russische Militärbevollmächtigte General v. Benkendorff dürfte, Nachrichten zufolge, die uns aus Königsberg zugcgangen sind, bereits in der vergangenen Nacht in Stettin und heute in PulbuS eingetroffen sein. Infolge davon wird der Ministerpräsident Drhr. v. Manteuffel muthmaßlich morgen noch nicht hier wieder cintreffen." — AuS Köln wird unwrm 31. Aug. geschrieben: „Dem heutigen ge- mischten Zuge um 7 Uhr von Verviers ist in dem Tunnel bei Nsffonvaur ein Unfall begegnet. Die Maschine ist umgestürzt und die Passage ver sperrt. Reisende sollen nicht verletzt sein. Der um 6/, Uhr früh von Brüs sel abgegangene Personenzug hat infolge dieses Unfalls den Anschluß in VervierS nicht erreicht." Hannover. ^Hannover, 30i Aug. Die Regierung beschäftigt sich gegenwärtig viel mit der Frage, ob es sich empfehlen würde, das Zollgewicht an die Stelle des hier noch- üblichen alten Landesgcwichts zu setzen. Allgemeine Gründe rathen das allerdings an Das Decimal- systcm, von Frankreich ausgcgangen, hat sich bereits in Belgien, Holland und der Schweiz sowie im südwestlichen Deutschland festgesetzt. Der Zoll verein, der Postvercin, viele deutsche Eisenbahnen erkennen eS als ihr amt liches Gewicht an. Auf der andern Seite sind Preußen und Sachsen dem Beispiel ihrer Zollverbündeten Baden, Nassau und Hessen-Darmstadt noch immer nicht gefolgt. Dazu ist in Betracht zu nehmen, daß die Umsetzung des gesetzlichen Gewichts nicht nur in Handel und Wandel der Bevölkerung scharf eingroift, die Gewohnheit des gemeinen Lebens gewaltsam verändert, sondern auch einer starken Anzahl bürgerlicher Haushaltungen Kosten ohne unmittelbaren Ersatz, verursacht. Nichtsdestoweniger scheint der Zeitpunkt zu diese« zuletzt doch unumgänglichen, wenn auch des Aufschubs noch fähi gen Maßregel günstig gewählt. Der Augenblick läßt eine ruhige Prüfung zu, und wenn Preußen, Sachsen und Oldenburg denselben Weg einschla gen wollten, so wäre es für Hannover keine üble Sache, ihnen mit klei nen Opfern für die große Angelegenheit der Einheit Deutschlands voran zugehen. Zunächst hat unsere Regierung sich durch die Magistrate an die Kaufmannschaften der bedeutender» Städte gewendet, um deren sachverstän diges Gutachten über die Räthlichkeit des Schritts und die entgegenstehen- den Schwierigkeiten zu erlangen. Großherzogthum Hessen. Mainz, 29. Aug. Die Differenzen zwischen dem hiesigen königlich bairischen Telegraphenbureau und dem Festungscommando sind gehoben, auf eine von Frankfurt erhaltene Wei sung widersetzt sich das letztere nicht länger der Eröffnung und dem Betrieb jener Anstalt. Oesterreich. Wien, 31. Aug. Der Lloyd sagt in seinem Leitartikel: „Heute haben wiederum Gerüchte von Friedensunterhandlungen die Stadt durchkreuzt und den gewöhnlichen günstigen Eindruck auft die Börse geübt. Es ist längst vorhergesehen worden, daß die russische Ant wort aus die Vorschläge der Westmächte einen Charakter an sich tragen wird, welcher weder als annehmcnd noch ablehnend angesehen werden kann. ES liegt im Interesse des Petersburger Cabinets, die Friedenshoffnungen solange als möglich wachzuhalten und durch alle diplomatischen Mittel in seiner Gewalt einen entschiedenen Bruch mit Oesterreich und den deutschen Staaten zu verschieben. Deshalb glauben wir auch, daß die Moldau wird geräumt werden und daß sich Rußland auf europäischem Boden ausschließ lich auf die Defensive beschränken wird. Wie lange dieser unerquickliche Zu stand dauern wird, welcher alle Lasten des Kriegs und keinen seiner Bor theile im Gefolge hat, wird Niemand auf sich nehmen zu bestimmen. Die Jahreszeit ist jetzt ein wichtiger politischer Factor geworden. Mit jedem kommenden Tage nimmt die Aussicht ab, einen entscheidenden Erfolg in diesem Jahre zu erzielen. Die Heimsuchung einer höher« Macht hak die Kraft der Anglo-Franzosen in der Türkei, noch ehe sie in de« Kämpft ge führt wurden, wesentlich geschwächt. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die Unternehmungen der Truppen nicht in diesem Jahre den enlschei denken Charakter an sich tragen werden, den man ihnen hat zuschreiben wollen. Es steht nicht zu erwarten, daß der Friede vor dem Jahre 1855 von Rußland wird erobert werden können. Dennoch hat Europa keine Ur sache, mit den Resultaten, welche bisher erzielt worden, selbst wenn keine größern vor dem Eintritt der strengen Jahreszeit gewonnen werden soll- ten, unzufrieden zu sein. Die materiellen Vorthcile, welche errungen wor- dm, sind ungeheuer. Die Räumung der Donaufürstenthümer in der Art, wie sie bewerkstelligt worden, wäre an und für sich ein herrlicher Preis für den glücklichsten Feldzug gewesen. Die Einbuße, welche Rußland erlitten hat, ist eine unermeßlich« gewesen. Nicht nur, daß cs binnen wenigen kur zen Monaten in dem Bestreben, sein Endziel, Konstantinopel, zu erreichen, um ein halbes Jahrhundert zurückgeschlcudert worden; nicht nur, daß seine Position im Orient gründlich erschüttert worden, sein Verlust im Occidenr ist noch viel größer gewesen. Allein die antagonistische Stellung, wrlchr daS wiener Cabinet gegen Rußland eingenommen, vernichtet alle Erfolge
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