Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 03.01.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-01-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185801035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580103
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-01
- Tag1858-01-03
- Monat1858-01
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 03.01.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
WWt Allgemm Mmg «Mahrhiit u«h Recht, Fniheit «>d Sesehl» Das GMebe» in Reaprl, traf mgn Anstaltqi, di« »sacht gl krqooo züzubvingen, Ma» zündete große 1 Feuer an, Eabriolets und Omnibus wurden in Requisition gesetzt und für JMstrtimw-edühr für »ea Siaxm «iarr Zfjz, - s'- ungeheure Preise, auf die Nacht gemiethet. Wer seine eigene Equipage besaß, war natürlich am besten daran. Auf der Riviera di Ehiaja wgr, wie in der Krim, ein russisches Lager an der einen, ein englisches an der andern Seite. Matratzen und SophaS wurden für die Damen hingrbreitet, während die Männerwelt sich mit Cigarren und Pfeifen gegen die Nacht- kühle waffnetc. Zur Vorsicht brachten die Fremden und ebenso viele ein geborene FafhionableS auch die nächste Nacht 8uk ciivo zu, diesmal aber comsortabler eingerichtet unter Zelten. So kam die heitere Hauptstadt dies mal mit der bloßen Angst davon; aber wie schwer ward ein Theil deS schönen Landes heimgesucht!" Auö Neapel vom 24. Dec. wird der Allgemeinen Zeitung geschrieben: „Ossstielle Berichte fahren fort die schauderhaften Wirkungen d«S Erdbebens aufzurählen. Sie find herzzerreißend. Die Ortschaft Polla allein zählt meWWs 2000 Todte In Valle Diana beläuft sich deren Anzahl auf mA an 2600, und aus de» Trümmern des Dorfs Castelsano find zur Zelt mehr als 400 Leichen unter den Trümmern hervorgezogen worden. Die Sichel deS Todes hat gleich der Sichel des Schnitters in reifem Aehren- felde gemäht. Ganze Familien haben ihren Untergang unter den Ruinen ihrer Häuser gefunden, und ganze Ortschqftcn bieten nur noch das grausige Bild eines verworrenen Schutthaufens dar. Man schlägt die Zahl aller Todten auf 10,000 an? Leider aber dürfte diese ungeheure Ziffer noch sehr hinter der Wirklichkeit zurückbleiben. Ein Schrei des Jammers ertönt hurch das ganze Land. Im Verhältnis zur ungeheuer» Zahl der Todten soll die Zahl der Verwundeten nicht sghr groß sein. Die Trümmern eine» HauseS, das in einer halben Minute züsammenstürzt, lassen gewiß nur we nige Verwundungen zü." Als um so grauenvoller muß die Katastrophe betrachtet werden, da fle in der Nacht einträt und die Mehrzahl ihrer Opfer schlafend überraschte." Deutschland. ^Frankfurt a. M., 31. Dec. Der Antrag der königlich hannoverschen Regierung vom 29. Oct. 1857 in Aachen der Herzogthümer Holstein und Lauenburg ist mit der bekanitten Besch Werbeschrift der laurnburgi- schen Stände im Druck (Hannover, Karl Rümpler) erschienen. AuS crfierm erhellt, daß Hannover Nach Art. 31 der Wiener-Schlußacte den Bund für kompetent hält, ex vttioio sich der Angelegenbeitcn der Herzogthümer zu be mächtigen; ferner spricht der Antrag aus, daß eS die höchste Zeit für die hohe Bundesversammlung sei, sich der Sache der Herzogthümer anzunehmen. Wörtlich heißt es in Bezug hierauf: ,,Jener frühere Grund der Verzöge rung,-daß nämlich erst die Beschwerden und Wünsch? der Herzogthümer ge- , hört werden müßten, ehe der Bund über die Sachc urtheilen könne, ist weg- gefallen, nachdem die holsteinischen Stände ihre Gravamina in dein bereits erwähnten Ausschußbericht niedergelegt und die lauenburgischen Stände' ihre Ansichten und Wünsche in der überreichten Beschwerdeschrift ausgesprochen haben." Ferner erachtet bet' Antrag, daß Gefahr im Verzüge sei, da durch längeres Zögern die Rückkehr voM Einheits - zum Gesammtstaate mit gleich berechtigter Stellung aller Landestheile immer unmöglicher werde. Der Wort laut der Anträge selbst lautet: „1) Die hohe Bundesversammlung wolle die Sachc der Herzogthümer sx vitioi« in Behandlung nehmen und auf dieser Grundlage den zu erwählenden Ausschuß beauftragen, die Verbindlichkeiten der königlich dänischen Regierung aus dem BundeSrechte und den Verhand lungen von 1851 und 1852 und deren Erfüllung oder Nichterfüllung su untersuchen. 2) Falls es sich zeige, daß wesentliche Verbindlichkeiten nicht erfüllt worden sind, die königlich dänische Regierung um Erfüllung mit dem Vorbehalt ersuchen, daß die Bundesversammlung sich gcnöthigt sehen werde, die dem Bundesrecht "und den übernommenen Verbindlichkeiten zuwider lau fenden, von der königlich dänischen Regierung erlassenen Bestimmungen und getroffenen Einrichtungen für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg und für den Deutschen Bund als unverbindlich zu erklären, -falls die königliche Regierung nicht innerhalb einer zu stellende» Frist die Erfüllung erwirke." Einem gut verbürgten Gerücht zufolge würde itt der ersten BundeSfltzung des neuen Jahres (7. Jan.) die Angelegenheit der Herzogthümer zur Sprache kommen. < Frankfurt a. M., 30. Dec. Die Frankfurter Postzeitung sagt: „Ver schiedenen Blättern ist von hier gemeldet worden, daß sich die Bundesver sammlung, und zwar bis zum 7. Jan. n. I., vertagt habe. Wir find in der Lage mittheilcn zu können, daß diese Meldung durchaus unrichtig ist^, indem die Thätigkeit der Bundesversammlung nicht unterbrochen wor den.,,.Menn die Sitzung aoz Page ypr dem Weihnachtsfeste ausfiel, so ha- hcn die ÄnSschüffe unausgesetzt foxtgearheitet, und morgen wird die gewöhn liche Donnerstagssitzung her Buwbtsversqmmlung« stattfinden." -! -Preußen. « Aerttn, ES ist hier Äelfach die Angabe verbrei ¬ tet, als ob der König nach Ablauf des dem Prinzen von Preußen über- So'wta».. . t.-ildiNP. »« -twuch E ' .»WNWWW Iß ,,fur Iß« r. m:! --.-in Preu» str »,« l'/, THN.; 1858. . durch alle »iMer de« Lft- «ustGOtze», die Srped-Uo« t» iktipsig (Ouirftraße Nr. ch. Ekw Eorrespondenz der Daily News aus Neapel enthält folgende ausführliche Mittheilungen über daS Erdbeben: „Am 7 Dec. wurde der Kegel heS Vesuv durch einen kleinen Erdstoß zerstört; aber der alle Berg fuhr ruhig fort, seine Pfeife zu rauchen, wir gewöhnlich. Indessen in der Nacht vo» 16. Dec., als ich eben schrieb, begann mein Tisch heftig zu schwanken, Und die Klingeln deS HauseS läuteten, wie von einer kräftigen Ha»w gezogen. Auch die Zimmerwände wankten sichtbar hin und her und knurrten wie ein Boot auf ungestümer See. DaS Phänomen ließ sich nicht miSkennen, und ich stürzte auS dem Hause. Bereits zwei Stöße wa ren erfolgt, und nun kam ein dritter, so stark, daß ich meinte, das HauS müsse - einstürzen. Einige Weiber saßen auf dem Boden und lehnten fast '-ohUmächtig q« der Mauex, mit deren .Bewegungen - sie hin - und herwieg- ten. Mittlerweil« flüchtete,daS Volk alltrwärts auf die Straßen, und Einer" richtete an den Andern ängstlich^Mragen. Alles schaute nach dem Vesuv hinüber» aber, sein Aussehen wmMenign tröstlich; der Berg, der als harm los gift,, solange die fogenannUMinienwolle gleichmäßig über ihm lagert, warf NM wenig Feuer auS uNhHhien düster und tückisch. Da ich heimzu- fehren natürlich keinf.Hust htztst , -so spgzwrte ich durch die Straßen. Alle tharen Yoy zittrrnderkMtusche»,,» nur halb bekleidet, einige im Hemd oder in PpftMg eistgewiMt ^dersgßch in dem Putz, worin sie eben den..Sa- lpn« odyy hen The<ttepn efDhnntn waren. Alle Piazza (»der Lqrghi^ wie man in Neapel sagt) stanM.'boll Wagen, in denen Flüchtlinge aus den Häuser» §aßen- Alle-Hy waren Feuer angezündet, um welche Schqren von 1Ö0— 50 PÄsonen bivouakirte». . Ein Malep hätte da wun- 'he^oD Atpdjm; mqA aber ach! die Gedanken der Menschen paM hetzt nich^ auf daS, Artistische gerichtet. M ich von der Riviera di Chiaja mich,,i» hie innere Stadt wandte, fanh ich da die nämliche.Aufre- guffg?. M Largo di Caffeflo und andere öffentliche Plätze Waren zu großen Lagerplätzen geworben; Hunderte canipirten in Kutschen stnd Wagen vtrsshiedeNtr Art, andere Hunderte lagerte» oder kauerten auf den Kirchentreppen, und später in der Nacht wurden die Bilder der Heili gen kn Proresflow getragen, während daS Dblt Litaneien saitg. Pa sh viele Häuser leer gelassen waren, so stn g die Hefe "der Bevölkerung 'an, diesen Umstand zum Stehlen' zu benutzen. Darum zogen nun starke Patrouillen Polizei, Gendarmerie und Militär durch die Straßen, und die Vorsorge . beet Behörden für Erhaltung der Ordnung verdien« alles Lob. Der größere Theil der Einwohnerschaft, kantt man sagen, übernachtete im Freien, und der Bkvvgen brachte-uns daffelbe wunderbare sommerliche Wetter, das wir seit zwei oder drei Monaten hatten. Während des Tages waren d!e Leute au- der Provinz natürlich ängstlich gespannt, zu erfahren, wie es ihren - Familie» Ergangen! sein möge, und das - Telegraphenamt war so belagert, -daß eine Schildwache davor gestellt werden mußte. In der Straße Toledo stand«» - Htiußm beisammen und betrachteten die Risse einiger Häuser. Im Jrsuitenklostir soll durch die Erschütterung die große Glocke geläutet haben. Es war ein» klare Sternennacht; der erste Stoß, der fünf Sekunden währte, erfolgte genau 10'/» Uhr und ungefähr fünf Minuten später ein zweiter, bei weitem heftigerer:^. „Dieser dauerte",- sagt ein Bericht des Morning Hrrald, „24 S«undtN, was der Bevölkernng Neapels ein Särulum schien. Die Erschütterung lief von Nord nach Süd (in einem andern Berichte ist die enWgenOsttzt» Richtung angegeben) und ließ sich mit einem heftigen Schwall zur See vergleichen. Eint-schwankende Bewegung spürte man deut- lich?t» jedem Haust der Stadt; die Wand« krachten, Gemälde und Kande laber schwangen hin und her und letztere'dann kreisförmig; auf den Kirch- thütmien, wo die-Bewegung infolge der Höhe am stärksten war, - läuteten . die Glock«», Uhren blieben stehen, Schtldwachen und auf den Straßen Wan- pelndel wurden umgewvrstn, Steine- fielen bon nicht fest gebauten Häusern, unddrv-Thurm der königlichen Sternwarte auf Capo Vi Monte wurde be- schädtsst. <Di« dortigen zwei astronomischen Uhren blieben stehen, di« andern Uhrew scher igtngen regelmäßig fort, heißt eS in der Time».) - Glücklicher weise, Mi« Ntapel kein ernster Unfall vorgekommen; aber- von dem püni- fchm» Schrecke« der Bevöllerung macht »um sich schwer eine Vorstellung. (Folgt «km Schtlderimg, wie oben.) Die BaUäroni und di« Weiberstürz- te» st» Me Kirche»; warfen sich auf die Knie und dankten mit aller Leb haftigkeit süditalienischen Tcberdenspiels den Heiligen für ihre Rettung. D«r gzwße Platz ppp ^ev königlichen Schlosse HM di« sonderbarsten Gegen- sätzt bar, M„, sah, ha Hunderte, wie sie, eben aus .dem Bett gesprungen, in den Manfänglichsten odex sonderbarst«» Anzüge») Weiber, in Hosen und Männerst» Unstrpöestm Pi« Gemahlm «in,» frrmdtn «Gesandten-, dir-in ganz undiplomatischer Offenherzigkeit aus ihren» -Hotel geflohen, war sehr fro^, W mit,dch,.yh»<M Mq^el, etness^sMrfn-vor profqns» Lazzaroni- augen verhüllen zu Alfl. Hay,»'dzr;« erste Schrecken yyxübor war, st gl stuqoo züzubvtngrn, Ma» zündete große -
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview