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Deutsche allgemeine Zeitung : 20.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185804207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580420
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-20
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 20.04.1858
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750 «Ine furchtbare Philippika gegen den Bundestag. Die -Nattonalversamm- kung, meinte vr Stahl, habe die Aufhebung der Spielbanken beschlossen, der Bundestag hingegen könne kein Ende in der Sache finden, obgleich er -ch doch schon seit so vielen Jahren mit ihr beschäftige. Könnte es nicht dahin kommen , daß das deutsche Volk sich gedrungen fühlte, einmal einen Vergleich anzustellcn zwischen der Nationalversammlung und dem Bundes tag? Die Volkszeitung ruft dabei auS: „Du liebe Einfalt! Als ob daS deutsche Volk diesen Vergleich nicht schon lange angestellt hätte!" — Die Eommisfion für Finanzen und Zölle hat über den Antrag deS Abg. v. Tettau auf Erhöhung der Tabackssteuer Bericht erstattet. Sie erklärt ihr Einverständniß mit dem Anträge, insoweit er eine Erhöhung der Staatseinnahmen aus der Besteuerung dcS Tabacks bezweckt, spricht hin gegen bezüglich deö zweiten Theils des Antrags, welcher die auS dem Taback gewonnene Einnahme zur Ermäßigung bestehender Steuern verwendet wissen will, die Uebcrzeugung auS, daß die Abschaffung bestehender Steuern nicht unbedenklich sei, solange über Natur und Einfluß der Ersatzmittel noch Zweifel bestehen. Deshalb empfiehlt sie der Kammer diesen zweiten Theil des Antrags zur Ablehnung. — Der Weser-Zeitung schreibt man aus Berlin: „Die Verwarnung des Kladderadatsch wird namentlich wegen der Form derselben noch lebhaft besprochen. In dem Rescript des Ministers des Innern soll, wie als sicher erzählt wird, unter anderm auf die Virtuosität deS BlatteS, seine Angriffe tn eine dem Strafgesetze unerreichbare Form einzukleiden, hingewicsen wer den. Auch die neuliche Bestrafung in der liegnitzer Affatre wird erwähnt und namentlich das geringe Strafmaß (10 Thlr.) betont. Im allgemeinen wird der Behörde große Strenge eingeschärft." — Der Neuen Hannoverschen Zeitung schreibt man auS Magdeburg vom 15. April: „In letzterer Zeit sind auf dem hiesigen Bahnhofe verschiedene nicht unbedeutende Diebstähle an Frachtgütern vorgekommen, welche nach der Art der Ausführung keinen Zweifel darüber zuließen, daß dort beschäf tigte Arbeiter dabei betheiligt seien. Nach angestrengten Bemühungen ist eS jetzt gelungen, drei Gebrüder, welche hier auf dem Bahnhöfe beschäftigt waren, als die Thäter zu ermitteln und zur Haft zu bringen. Zugleich ist aber auch jetzt schon festgcstellt, daß noch andere Personen bei diesen Dieb stählen sich betheiligt haben und daß die Spuren der Verbrechen sich weit hin verzweigen. So sind bedeutende Vorräthe der gestohlenen Sachen, als Tuch, Leinen, Drell, Kurzewaarcn, im Werthe von mehreren Hundert Tha lern in Gehrden bei Hannover bei einigen Personen angetroffen, welche kürzlich von Magdeburg sich dorthin begeben hatten, um bei der dortigen Actlenzuckcrsiederei Arbeit zu nehmen." Baiern. München, 18. April. Weil Baiern der Klöster noch nicht genug hat, beabsichtigt der ehemalige Abt Birken des hiesigen Bene- dictinerklosterS in der Gegend von Sonthofen tn Schwaben ein neues Klo ster und zwar für Trappisten zu gründen. AuS den „einigen Klöstern der geistlichen Orden beiderlei Geschlechts", von welchen der Artikel VII des Con- rordatS vom 5. Juni 1817 spricht, sind im Laufe der Zeit 52 MannS- «nd 147 Frauenklöster und HoSpiticn geworden, unter erster» befinden sich 38 mit Bettelmönchen besetzte, Frauenklöster aber, mit Einschluß der Barm herzigen Schwestern, mit 1717 Frauen und Novizinnen und 232 Laien schwestern bevölkert. (H. N.) München, 14. April. Die Unteroffiziere der hiesigen Truppen, welche «n der Erstürmung der düppeler Schanzen arn 13. April 1849 thcil- Nahmen, haben gestern die Erinnerung an diese Waffenthat in einem hie sigen Gasthaus festlich gefeiert. (A.Z.) tvürzburg, 17. April. Wie wir hören, ist der Stadtmaglstrat dem Anträge der Gcmeindebevollmächtigten, Professor Weis daS Ehrenbürger recht zu verleihen, nicht beigetrcten. (Würzb. Z.) Würtemberg. Stuttgart, 15. April. Wegen einer Bestimmung der Kriegsdienstordnung, daß Soldaten bei öffentlichen Aufzügen vor dem Canctissimum präsentiren sollen, hat sich, heißt es, die evangelische Mi- titärgeistlichkeit beschwerend an das Kultusministerium gewendet. (N. C.) Hannover, 16. April. Dit II. Kammer hat, Wit wir bereits in ei nem Theile unserer Ausgabe in Nr. 89 mitgetheilt haben, den RegierungS- antrag auf Erhöhung der Rübenzuckersteuer angenommen, Großherzogthum Hessen, tvorms, 16. April. Der Prinz Adalbert von Preußen hat dem Ausschüsse deS Luther-Denkmal-Ver- «tnS 100 Fl. übersenden lassen. Nassau. Dillenburg, 16. April. Dem Vernehmen nach wird von hier eine Petition der hiesigen „Frommen", evangelischer Confesston, an den Landtag abgehen, worin dieselben (wer sollte eS glauben?) um nichts Ge ringeres als die Einführung der Civilehe cinkommen. (Mittelrh. Z.) Freie Städte. § Hamburg, 14. April. Ein hiesiges Lokalblatt hält sich darüber auf, daß eS dem „Hamburger Republikaner", Dr. Wi chern, wie er auch in der berliner Kammer genannt wurde, verstattct sei, preußische Dienste zu nehmen. Die Hamburger Gesetzgebung verbietet cs dem Hamburger, in Fürstendienste zu treten. 0x. Wichern müsse also ge halten sein, auS dem Hamburger Nexus auszuscheiden. Das Blatt fordert das Patronat, .worin das „Rauhe Haus" gelegen ist, auf, die erforderli chen gesetzlichen Schritte zu thun, da sich sonst auch heimatsrechtliche Ver wickelungen später ergeben könnten, wenn dereinst die pietistische Richtung weniger beliebt in Preußen sein und der Vertreter der „inner» Mission" außer Stellung kommen werde. Bekanntlich wird Or. Wichern nebst seinem preußischen Amte auch das „Rauhe Haus" zu versehen fortfahren. > Oesterreich. Htvien, 16. April. Neben den bosnischen Wirre» ! und der sich vorbereitenden militärischen Intervention der Pforte gegen Montenegro haben auch seit dem bekannten HochverrathSprocesse, welcher ge gen mehrere serbische Senatoren vor mehrere» Monaten anhängig gemacht wurde, und auch mit deren Verurtheilung endigte, die. Zustände in Ser bien die Aufmerksamkeit der politischen Welt in hohem Grade in Anspruch genommen. Allgemein wurde der Ausbruch ernstlicher Unruhen und gro ßer Verwickelungen in Serbien besorgt, was die Pforte veranlaßte, einen ihrer besten Staatsmänner, den einige Zeit mit dem Portefeuille'deS Acu- ßern bekleidet gewesenen Ethem-Pascha in außerordentlicher Mission nach Belgrad zu entsenden, um erstlich eine Revision des HochverrathSprocesse- vorzunehmen, und zweitens sich von der Sachlage eine klare Einsicht zu verschaffen. Diese Mission wurde vielseitig insofern verdächtigt, al- »«an derselben Motive unterschob, welche mit gewissen Absichten der Pforte, die, gegenwärtige Verfassung Serbiens ändern und den Fürsten Alexander von der Negierung entfernen zu wollen, in engsten Zusammenhang gebracht wurden. Vorzüglich wurde der Pforte die Absicht zugeschrieben, daS Va- sallenverhältniß Serbiens, welches unter der Gararantie mehrerer Groß mächte sich zu einem fast nominellen herangebildet hatte, wieder zu seiner ursprünglichen Bedeutung zurückführen zu wollen. Seit gestern sind bereits officielle Nachrichten auS Belgrad hier angelangt, welche die glückliche Be endigung der infolge jener Befürchtungen entstandenen Krisis melden. Durch den Ausgang derselben hat sich die Pforte wider den gegen sie ziemlich all gemein angeregten Vervachte in glänzender Weise gerechtfertigt und den Beweis geliefert, daß sie ebenso gut wie eine aller übrigen europäischen Mächte vertragsmäßige Rechte zu respcetiren weiß. Ethem-Pascha hat nicht nur die Freilassung der gefangenen Senatoren, sondern auch eine vollkom mene Aussöhnung deS Fürsten Alexander mit den ihm feindlichen Parteien bewirkt, auS deren Mitte er auch sogleich ein neues Ministerium constt- tuirte, nachdem daö frühere unhaltbar geworden ist. In den Reihen der neuen Minister zählt man zwei der heftigsten früher» Gegner des Fürsten, Len noch vor wenigen Wochen als Flüchtling in Wien erschienenen Sena tor Adutschitsch und den bekannten französisch gesinnten Senator Ilia Ga- raschanin, welcher gleichfalls vor mehreren Wochen erst zu seiner Rechtfer tigung von Paris nach Belgrad citirt wurde. Der befriedigende Ausgang der serbische» Krisis wird gewiß nicht verfehlen, den günstigsten Einfluß auf vie Situation in Len slawischen Nebenländern der Pforte zu äußern. — Eine am 13. April erschienene Verordnung des Kultusministeriums betrifft die Regelung des Unterrichts in den theologischen Wis senschaften, mit Hinsicht auf die Bestimmungen deS Concordats und in folge der kaiserlichen Entschließung vom 8. März. Nur solche, die da- Unter- und Obergymnasium mit hinreichendem Erfolg zurückgelegt haben, sind in die theologischen Studien aufzunehmcn. Die Theologie zerfällt in vier Jahrgänge. An allen theologischen Lehranstalten müssen Dogmatik, Moral und Pastoral, Kirchengeschichte, Kirchcnrecht, die Heilige Schrift Al ten und Neuen Bundes und hebräische Sprache gelehrt werden; doch kann der Bischof die Zöglinge von Erlernung der hebräische» Sprache, insoweit es ihm zweckmäßig scheint, frcisprechen. Bei Bewerbungen um Lehrkanzeln an Diöccsananstalten bestimmt der Bischof die Fragen, und ordnet die Auf sicht über die schriftliche Prüfung der Bewerber. Wird an einer theologi schen Facultät die Stelle eines Professors erledigt, und wünscht der Bischof für dieselbe eine» ihm geeignet erscheinenden Mann, so kann er sich «ach Anhörung des theologischen Lehrkörpers mit dem Unterrichtsministerium ins Einvernehmen setzen. Wenn nicht, so schreibt das genannte Ministerium eine Bewerbung auS. Die zur schriftlichen Prüfung erforderlichen Fragen bestimmt der Bischof, und übergibt sie jenem Ministerium, das einem Be werber gestatten kann, der Concursprüfung sich an einer in der Ausschrei bung nicht bezeichneten theologischen Lehranstalt zu unterziehen. DerProbe- vortrag wird im Beisein eines bischöflichen Kommissars gehalten. (Allg.Z.) — Wie aus Brody gemeldet wird, ist der Chef des Hauses HauSner u, Viol land, Hr. Karl Hausner, nebst seinem Magazineur und zwei Trägern am 13. April, abends 8 Uhr, von einem Feldwebel in seinem Contor erschos sen worden. Der Mörder wollte sich, alö Hülfe herbeicilte, selbst entleiben, wurde jedoch fcstgenommen und, wenn auch verwundet, so doch lebend in- Spital gebracht, lieber den Beweggrund zu der That verlautet noch nichts. — Der apostolische Generalvicar für Centralafrika, vr. Ignaz Knoblechcr, ist am 13. April in Italien gestorben. — Aus Wien geht der Bank- und Handels-Zeitung folgende Nachricht zu: „Ein Vorgang, der soeben zu meiner Kenntniß gelangt und in der hiesigen Geschäftswelt nicht geringes Aufsehen macht, wird auch in Ihrem Leserkreise interessiren. Im Verlage des hiesigen Buchhändlers I. Klemm sollte eine Flugschrift unter dem Titel «Gegen das Lotterte- anlehen der Creditanstalt» in Form eincs offenen Briefes an die Re daction der «Presse» erscheinen. Die Schrift war im Druck vollendet und sollte die Ausgabe eben erfolgen, als die Polizei bei dem Verleger erschien und ohne Angabe der Gründe die ganze Auflage constscirte. Die Schrift ist eine der neuesten Operation allerdings nicht günstige, aber streng finanz- kritische Arbeit und Analyse des Spielpland." Schweiz, Lern, 16. April. Dit frciburger Regierung ließ gestern Alt- Staatsrath Presset und 30 Arbeiter der Stadtverwaltung angeblich wegen be absichtigten Aufruhrs verhaften. Cantonund Stadt sind übrigens ruhig. (S.M.) , Italien. Toöcana. Floren), 9. April. Die zahlreichen Protestanten tn Florenz vermissen sehr eine Protestantische Vertretung, indem für ihre Kirche
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