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Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185804075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580407
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-07
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1858
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Mittwoch. LLipflg- Dir Ztimng er scheint mir Auinnhme te« Gonntag» täglich Nachmittag« für den folgen»«» ik»g. Preis für da» Biertelfahr !>/, THIr. i jede einzelne Nummer 2 Ngr. — Nr. 79. — MiW AlMMt Zkituz. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Beseh!» 7. April 1858. Zu beziehen durch alle Pust »mter de- In - und Au-lande«, sowie durch die' ErLcdition in Leipzig svuerstHjh Nr. sjs Fnsertkonsgebühlt für den Raum einer Z«>le 2 Ngr. Deutschland. In verschiedenen Zeitungen wird übereinstimmend mitgctheilt, daß der Ausschuß der Bundesversammlung für die dänisch-holsteinische Ange legenheit sich bereits in mehreren Sitzungen mit der Prüfung der dänischen Rückäußerung beschäftigt habe. Man glaube aunehmeu zu dürfen, daß die von mancher Seite gehegte Hoffnung, die Bundesversammlung werde die vänischen Vorschläge annehmen, sich nicht erfüllen werde, und bereits in den nächsten Tagen werde der Erecutionsausschuß Sitzung halten, um seine Aufgabe zu erfüllen. Preußen, t Berkin, 5. April. Dis Richtigkeit der Andeutung, als ob die deutschen Regierungen auf eine Verständigung mit der dänischen Regierung auf deren jüngst gebotener Grundlage eiugehen würden, hören wir entschieden in Abrede stellen. Da für Vic besagte Andeutung jeder thatsächliche Anhaltspunkt fehlt, so kann dieselbe wol nur ans der Bcsorg- niß, daß dies möglicherweise geschehen könne, hervorgegangen sein. Die Auffassung der ganzen Angelegenheit in den hiesigen höher» Kreisen berech tigt in keiner Weise zu einer solchen Voraussetzung. — Die Verhandlungen, welche in der Generalversammlung der Mcistbelheillgte» der Preußischen Bank in Betreff des zum besten des hiesigen Dombaus zu überweisenden Zu schusses von 8300 Thlrn. am 31. März im Beisein deS Handelsministers v. d. Heydt stattgefunden, haben hier sehr großes Aufsehen erregt. Die beschlossene Ablehnung dieses Zuschusses seitens der Mehrheit der Anwesen de» wird hier auf das verschiedenste bcnrtheilt und m vielem hiesigen Kreisen auf das schärfste gegeiselt, indem man in denselben dieser Mehrheit allen SiNn für Kunstschöpsungen abspricht und dieselbe als lediglich dem mate riellen Mammon huldigend darstcllt. In andern Kreisen wird dagegen diese Ablehnung gebilligt und vertheidigt. Ohne der einen »och der ander» der sich schnurstracks cntgegenstchendcn Beurtheilnngcn bcizustimmen, glaube» wir doch bei dieser Gelegenheit darauf hinweiscn zu müssen, daß von Män nern der Wissenschaft und Kunst allerdings vielfach Klage darüber geführt wird, daß die sogenannten materiellen Interessen sich seit einigen Jahren in einer Weise geltend zu machen streben, die dem hohe» geistigen Standpunkt, welchen Berlin auf allen Gebieten deS Wissens und Könnens anerkannter maßen einnimmt, nicht sehr entsprechend sei. Ucbrigens hegen wir nicht die Besorgniß, daß diese de» materiellen Interessen zugewandte Richtung es je in Berlin dahin bringen wird, die Fortentwickelung der schöpfkri- schen Kräfte auf den geistigen Gebieten irgend zu hemmen und in Schatten zu stellen. — r Berlin, 5. April. Man will wissen, daß die Regierung vorhabe, dem Allgemeinen Landtage vor Schluß der gegenwärtigen Session über das Befinden deS Königs und die dadurch bedmgte Nothwendigkcit einer wei tern Fortdauer der Stellvertretung desselben durch den Prinzen von Preußen Mittheilungen zu Machen. Da die Stcllvcrtrctuugsfragc von den einander gegenüberstehenden Parteien der Liberalen und Cönservativen in ganz entgegengesetztem Sinne anfgefaßt wird und zu allerlei gehässigen Rei bungen Veranlassung gibt, so dürften die erwarteten Mittheilungen ein ebenso nützlicher als kluger Act sein. Es kann der Regierung nicht gleich gültig sein, was für Motive der Fortdauer der Stellvertretung untergelegt werden; sie muß Insinuationen, wie sie bereits durch die Presse laut wer den, daß die Stellvertretung keinen andern Zweck habe, als den Prinzen- Stellvertrctcr in dem Systcm 'der Kreuzzeitungspartei einzuschulen, durch eine offene' Darstellung der Verhältnisse entgegentreten, weil sonst zu fürch ten ist, daß unbegründete Annahmen von der öffentlichen Meinung als Wahrheiten hingenommen werden könnten; sie muß es selbst ausfprechen, daß das durch die Krankheit des Königs cingetretene Provisorium zur Ein setzung einer Regentschaft ebenso wenig berechtige als sic wünschenswcrth mache, daß vielmehr die Stellvertretung der einzige Weg sei, ohne Krän kung irgendeines Rechts und ohne Verletzung irgendeiner gebotenen Rück sicht durch das Provisorium hindurchzukommen. — Ma» glaubt auch, daß die Regierung i» der dänischen Frage der Landesvertretuiig über die Lage derselben, soweit dabei Preußen betheiligt ist, Aufschluß geben werde. Es' wär« dies allerdings ein Schritt der Regierung, welcher der Landes vertretung die Thür zu einem Felde öffnen würde, das ihr bisjetzt geflis sentlich verschlossen gehalten Wörden ist. Indessen ist die Lage unserer Ne- gierüng in der dänischen Frage allerdings von der Art, daß sie alle Ursache hat, sich auf das eigene Land zu stützen, wenn es'nämlich wahr ist, daß Oesterreich sich von der deutschen Sache zurückzichcn will, indem cS sich mit Len dänischen Vorschlägen einverstanden erklärt. — Vor längerer Zeit brachten die Blätter Erklärungen in einer Ehren sache, welche zwischen einem Preußischen Offizier, dem Grafe» Königsmark, einerseits und dem Chevalier Voreel, dem Baron Keverbcrg Kessel und an dern schwebte. Diese Erklärungen gingen in mehrere größere europäische Blätter über. Dennoch hat, wie die «Zeit» jetzt aus dem Haag vom 30. März mittheilt, obwol ein Jahr darüber vergangen, keine der in der Recht fertigung seitens deS Grafen Königsmark mit den Ausdrücken der Beschim Pfung überhäuften Personen cS für angemessen erachtet, über die Böswillig keit oder die Jrrthümer der gegen den Grafen erhobenen Verdächtigungen den» Herausforderer eine Genngthnnng zu gewähren. Zuletzt war Graf Königsmark sechs Wochen lang einem seiner Gegner, dem Chevalier BoreU, vergeblich auf allen Kreuz- und Qucrzügvn nachgereist und hatte ihn schrift lich zu einer Begegnung aufs nachdrücklichste umsonst eingeladen. Am 2d. März hat er Hrn. v. Boreel, am Arme eines Freundes gehend, in Rot terdam getroffen und ihn unter den bttreffenden Umständen mit dem Namen eines Feiglings laut beschimpft und geohrfeigt. Die Angelegenheit machte seit lange in den höher» Kreisen der holländischen Gesellschaft kein geringe- Aufsehen, bis sie endlich an diesen Wendepunkt gelangt ist. — Ein Gymnasiast in Danzig, der darauf gerechnet hatte, auS Untsr- secunda nach Obersecunda versetzt zu werden, und seine Erwartung nicht erfüllt sah, hat sich durch einen Pistolenschuß getödtet. Äolllz 30. März. IN der hiesigem großen Baumwollspinnerei und Weberei machten gestern eine beträchtliche Zahl Weber den Versuch, die Arbeit einzustcllen. Es wär denselben nämlich eröffnet worden, daß sie nach Ablauf der gesetzlichen Frist etwas billiger zu arbeiten hätten, wenn sie in der Fabrik zu verbleiben gedächten. Ein Theil der Arbeiter wurde unwillig und wollte sofort anstreten; der Polizeibehörde gelang es indeß, die Leute zu überzeugen, daß sic contractlich gehalten stien, noch 14 Tag« zu arbeiten. (Wes.-Z.) Paverborn, 30. März. Der seit einigen Jahren als Amtmann zu Dringenberg im Kreise Hörter fungirende Hr. F. v. Florencourt wird seinen Sitz hier in Paderborn nehmen,, da ihm Lie Stelle eines Studtdfi- fvnds-Prvcurators übertragen worden ist. (Wests. Z.) Baiern. Uürnbcrg, 31. März. Ein« schauderhafte That ist in der verwichencn Nacht in unserer Stadt völlführt worden, indem sich ein Com mis W. und seine Geliebte A. von hier durch Kohlendampf erstickten. Näheres über die Motive w. ist nicht bekannt. (Fr. K.) Würtcmbtrg. Stuttgarts 31. März. Infolge der Convention Mit RoM ist am 27. März in einer Ministersitzung die Aufhebung des bisher bestandenen katholischen Kirchenrathg beschlossen worden. An sein« Stelle tritt ein Regiernngscollcgium mit neuen Directoren, Räthen und Assessoren. Geschäftsreffort, Titel der Behörde rc. sind noch nicht bekannt. Kurhesscn. Aus Äurhesscn, 2. April. Dieser Tage war da- Gerücht verbreitet, es sei dem Staatsprocurator in der erhobenen Klag« gegen Vilmar wegen angeblicher Beleidigung der Universität Einhalt be fohlen worden. Vilmar selbst Hal in einer neuen Broschüre' „Das lutheri sche Vekenntniß in Oberhesscn", die bei seiner anonymen Flugschrift fehlende Angabe deS Druckers und Verlegers damit zu rechtfertigen gesucht, daß die selbe als lediglich private (briefliche) Mittheilung Einzelner an bestimmte Einzelne nur an diese, nicht an Unberufene und Unbctheiligte, habe gesan- gen sollen. Eine Handlungsweise, die er nur mit dem möglichst milden Ausdruck ,,Indiskretion" benennen will, habe jedoch eins der zur Verthei- lu»g gekommenen Eremplare einem Berechtigten zu entziehe» und öffentli chen Gebrauch davon zu machen gewußt. (Frkf.Pz.) Thüringische Staaten. ^Äus Thüringen, 5. April. Es hat in der letzten Zeit ei» Gerücht Verbreitung gefunden, dem zufolge unlängst in Erfurt oder Gotha eine Verschwörung gegen Las Leben dcö Königs von Preußen entdeckt worden wäre. Je weniger das Publikum in der Lage ist, aus zuverlässigen Quellen seine Nachrichten zu schöpf«», desto piehr reizt das Pikante einer angeblichen Mordverschwörung zu Uebertreibungen, und es ist daher nothwcndig geworden, eine an sich durchaus unbedeutende An gelegenheit zum Gegenstände öffentlicher Besprechung zu »lachen. Die ganze Sache reducirt sich darauf, daß kürzlich ein Untcrbeamter der thüringischen Eisenbahndircetion dem Chef der letzter» di« Anzeige gemacht hat, er habe bei einer Reise nach Gotha in Ler Nähe Lieser Stadt zufällig Gelegenheit gesunden, zwei Männer zu belauschen, welche sich über ein Attentat auf das Leben des Königs von Preußen bespräche». Die infolge dieser Angabe an- gestellten Nachforschungen, welche der Polizeidireetor Stiebet aüS Berlin leitete, führten zu der Ueberzeugung, daß ohne Zweifel alls jene Angäbeff erdichtet sind, wahrscheinlich in der Hoffnung, eine wünschenswerthe Berück sichtigung höher» Orts zu erlangen, und cs ist deshalb der Denunciant in Haft genommen und zur Untersuchung gezogen wordcn. Oeste rr e i ch. Die Kölnische Zeitung brachte kürzlich die Nachricht, daß so- wol Ler Gencralgouverneur deö Lombardisch-Venetianischen Königreichs wie auch Ler GcneralgouverneUr von Ungarn ihre Entlassung nachgesucht. Der Allgemeinen Zeitung wirL jetzt darüber auS Wien vom 2. April geschrieben: „ES kann auf das allerbestimmtestc versichert werde», daß nicht allein ein solches Entlaffungsgesuch nicht eingercicht, sonder» auch entfernt nichts vor gefallen ist, was irgendwie den Gedanken Lazu hätte eingeben könne». Der
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