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Deutsche allgemeine Zeitung : 23.07.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-07-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185807235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580723
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-23
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 23.07.1858
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1418 scheu Gesandten in Washington seine Pässe zugestellt werden. — Das Ende der Revolution auf St.-Domingo wird im Moment von der amerikani schen Negierung ausgebeutet. Bekanntlich hat General Baez, der in der Stadt St.-Domingo vom 10000 Mann starken Heere des Generals San tana eingeschlvssen war und dessen ganze Streitmacht zuletzt nur noch aus 2500 zügellose» Negersoldaten bestand, capitulirt und sich mit kaum 200 Schwarzen nach Curacao eingeschifft, während sich seine Flotte gleichfalls er gab. Amerikanische Hände waren auf Seiten Santana's im Spiele, wäh rend Baez von Frankreich und Spanien unterstützt wurde. Um keinen Zweifel darüber zu lassen, erklärte General Santana in Gegenwart deS französischen und englischen Repräsentanten dem amerikanischen Commodore M'Jntosch, dessen Erscheinen mit seiner Fregatte vor St.-Domingo die Dinge zur Ent scheidung brachte, daß er den Wunsch habe, „den Schutz und die freund schaftlichen Beziehungen der nordamerikanischcn Union, welche er bisher ge nossen, ferner zu erhalten". Man schreibt, daß ein „Schutz- und Trutz- bündnifi" zwischen Washington und St.-Domingo abgeschlossen wird, um einen Damm gegen französische Ehrgeizplane aufzurichten und die Einmi schung eines „Kaisers Soulouque" ferner unmöglich zu machen. Ein gewaltiges Meeting der „Freien Amerikas" fand während drei Tagen in einem Convcntikel zu Rutland, im Staate Vermont statt, wo die Mittel und Wege besprochen wurden, wie die dem Untergänge zu- cilende Welt von den Vankeestaaten Neuenglands und ihren Weltverbesse rern gerettet werden könne. Das Resultat der „Convention der Freien" war jedoch sehr betrübend. Sic konnten sich über die „Abschaffung der Ehe", über die Anerkennung des Satzes, daß „Eigenthum—Diebstahl ist", nicht einigen, prügelten sich und gingen nach Hause. — Wie sich Alexan der v. Humboldt überAgassiz äußert, geht aus einem an Hrn. George Ticknor in Boston französisch geschriebenen Briese charakteristisch hervor. „Erst vor wenigen Tagen", schreibt der Nestor der Naturforscher, „kamen mir die beiden ersten Bände des großen Werks von Agassiz zu. Dieses vor treffliche Werk kann nicht verfehlen, durch die Breite seiner allgemeinen An schauungen und die außerordentliche Scharfsinnigkeit und Genauigkeit seiner embryologischen Beobachtungen die größte Wirkung hervorzubringen. Ich habe niemals geglaubt, daß dieser bedeutende Mann, der sich nicht weniger durch seine Forschungen als durch seinen Charakter auszeichncte, die Aner bietungen anuchmen dürfte, die ihm von Paris aus gestellt worden sind." Ostindien. Lj London, 19. Juli. Eine Fsreign ofstce-Depesche Sir Henry Bulwer's aus Therapia an Lord Malmesbury, dann die mit der Bombaypost ange kommenen Privatbriefe und Bombayjournale, endlich eine Anzahl officieller Depeschen der indischen Generale kommen uns heute gleichzeitig zu Händen. Der Inhalt dpr Depesche Sir Henry Bulwer's ist nichts mehr als ein Auszug des Bombay Standard vom 19. Juli, welcher heute vor uns liegt und Details über die Niederlage und Flucht Scindia's aus Gwalior mittheilt. Jedoch wird die Veröffentlichung der Depesche dahin gedeutet, daß man die öffentliche Meinung Englands auf den furchtbaren Kampf vorzu bereiten wünscht, der um Gwalior stattfinden soll. Aus der Depesche er fahren wir, daß nicht weniger als 13000 Calpee-Jnsnrgenten gegen Gwa lior avancirt sind und von 7000 Mann deS Armeecorps Scindia's ver stärkt wurden. Es war neun Tage nach dem Falle Calpecs, daß die große Stadt Gwalior und das mächtige Fort, das 300 Fuß hoch auf einem Fel sen thront und mit Sturm nicht eingenommen werden kann, von den In surgenten besetzt wurden. Der unermüdliche Feind Englands, Tantia Topay, stand an der Spitze der Unternehmung. Er leitete eine Verschwörung der Soldaten Scindia's ein, und wissend, daß Calpee aufgegeben werden müsse, bereitete er die Desertion der Gwalior-Truppen vor. Er marschirte an der Spitze der Calpee-Jnsnrgenten gegen Gwalior und fand Scindia im Osten von Morar vortheilhaft aufgestellt. Seiue Macht war in drei Divisionen entwickelt, das Geschütz und die Leibgarde im Centrum, als die Geschütze der Insurgenten zu donnern begannen. Dies war das Signal für die Ver- ? schwörer. Ein Theil stürzte sich auf die Kanoniere und hieb sie nieder; am rechten Flügel begann das Niederschießen der treu gebliebenen Offiziere, und dem Ucbergange dieser 2000 Mann folgte der linke Flügel mit dem Rest. Die Leibgarde focht tapfer und ließ die Hälfte am Platze liegen, bis sie, von der Ucbermacht erdrückt, ihr Heil in der Flucht suchen mußte. Der Tag war für Scindia verloren und er flüchtete im Galopp gegen Dhol- pore, verfolgt von einigen Hundert Insurgenten, bis er glücklich in Agra ankam. Das Lager Scindia's, sein Palast und die Stadt wurden der Plünderung preisgegeben und daS Fort widerstandslos besetzt. Zum Chef der Rebellen wurde nicht Nena Sahib, sondern sein Neffe Rao Sahib er nannt. — Sir Hugh Rose, der Commandant der centralindischen Feldmacht, war nach dem Falle Calpees im Begriff, seine Truppen in vetachirten Abthcilungen gegen verschiedene Punkte und Nebettenhaufen zu j verwenden, und so kam es, daß 24 Stunden nach dem Falle Calpees ein GencraltageSbefchl daS centralindischc Armeecorps aufzulösen verordnete. DaS Documcnt liegt uns vor, und der Commandant spricht sein Lebewohl an die Soldaten und Offiziere aus, die in einem Feldzuge von 1000 Mei len Länge, in welchem sic mehrere FortS und über 150 Kanonen er oberten, wahrhaft große Beweise von Tapferkeit und Ausdauer ablegten. ! Doch kaum war der Tagesbefehl erlassen, so kam im Hauptquartier Sir - Hugh Rose's die UnglückSnachricht von Gwalior an, und er traf sofort j Dispositionen, welche der Auflösung seines Corps entgegen waren. De- ! pcschen flogen an alle Commandanten der Truppcnabtheilungen, die Gar- nisonen von Jhansi, Calpee >c. wurden entblößt, und Sir Hugh Rose an ' der Spitze seiner ersten Brigade drang rasch gegen den neuen und drohen den Versammlungöplatz der Rebellen vqr. Die meisten Truppencomman- danten in jenen Gebieten, General HickS von Jhansi, General Gniith von Chundaree, General Whitelock von Mvudha, die Obersten Robertson, Orr w., unterbrachen infolge der empfangenen ContreordreS ihre Märsche und setzten sich gegen Gwalior in Bewegung, und obwol gemeldet wurde, daß der Obergeneral auf dem Wege nach Allahabad war, so wird doch in Privatbricfen angenommen, daß er beim Empfange der Gwalior-Nachrichten sich persönlich nach dem neuen Kampfplatze begeben werde. Die Verbindung mit Gwalior war abgebrochen, weil der Feind die Straße beherrschte, und Privatbriefc melden, daß die Zusammenziehung der englischen Truppen vor Gwalior nicht vor 14—16 Tagen erfolgen könne..— Der Generalgouver- ncur Lord Canning befindet sich in Allahabad, und wie behauptet wird, ist er unwohl. Allahabad selbst ist nichts weniger als sicher. Die europäi schen Bewohner sind im hohen Grade aufgeregt und die Eingeborenen un zufrieden. Die benachbarten Distrikte sind in anarchischem Zustande. Truppen haben nach Capeegnnge beordert werden müssen, und es verbreitete sich das Gerücht, daß Nena Sahib, der bekanntlich einen Preis auf Lord Canning'ö Kopf gesetzt, sich in der Nähe Allahabads herumtreibe. Die Gefahr schien in der That so groß zu sein, daß General Lugard von der Verfolgung der Bande Omer Singh's Massen und beauftragt werden mußte, über die Sicherheit der Straße auf beiden Seiten des Sassaran (der Straße zwischen Allahabad und Kalkutta) zu wachen. Das Lager bei Allahabad wurde angezündet, und selbst die Wohnung Lord Canning's stand in Gefahr zu verbrennen. Man erwartet in Allahabad einen Angriff des Feindes. Die Nachrichten aus Audh sind nichts weniger als günstig. Die Chefs der Insurgenten organisiren daselbst eine mächtige Armee und be festigen die zahlreichen Forts in ausgedehntem Mäßstabe. An der Spitze der Rebellen stehen Beni Mahib, Nirgut Singh, Gorhuccus Singh, der Radscha von Goudah re. Der letztere hat einen Feldzug gegen jene Chefs begonnen, welche in der Proclamasson Lord Canning's ihrer. Loyalität wegen belobt worden. Lucknau selbst ist nicht weniger als sicher, und die Ver bindung mit Cawnpore mehrere mal unterbrochen worden. General Grant thut zwar sein Bestes, aber er ist zu schwach, ' und man war genöthigt, General Carthew von Futtehgore zu senden, mit dem sich die Garnison von Cawnpore verband, um die Nachbargebiete in Ordnung zu halten. Wie schwierig es unter diesen Umständen und bei eben eintretender Regen zeit ist, die Truppen unter ein schützendes Dach zu bringen, ist erklärlich. Die Stationen und Verbindungslinien müssen im besten Falle fortwährend im VertheidigungSzustande gehalten werden, denn die Regenzeit hindert die Eingeborenen nicht, ihre Ueberfälle auszuführen. Sehr ungünstige Berichte kamen der Negierung über die mit reicher Beute beladenen Ghorkas zu, die bekanntlich an der Eroberung 'Lucknaus theilnahmen und deren musel manischer Chef zum christlichen Ritter des Bathordens ernannt wurde. Die viclgetreucn Ghorkas fraternisirten aus ihrer Heimkehr Mit den Rebellen. Eine Jnsurgentenbande von 2000 Mann, welche den Ganges überschreiten und in Rohilkund einfallen wollte, wurde geschlagen und zersprengt. Jullalabad, das von englischen Truppen besetzt ist, wurde mehrere male vom Feinde umzingelt. Königreich Sachsen. L Dresden, 21. Juli. Ein königliches Decret verkündete heute in der II. Kammer, daß jder König vom Schluffe des gegenwärtigen bis zum Schluffe deS künftigen ordentlichen Landtags in den Staatsgerichtshof er wählt habe: den Wirklichen Gcheimrath, Oberappellationsgerichts-Präsidcnten v. Langenn (als Vorsitzenden), den Oberappettationsgerichts-Vicepräsidentcn vr. Hänel aus Leipzig, die ApPellationSgerichts-Viccpräsidcnten Petschke aus Leipzig, Oc. Stieber aus Bautzen und Flechsig aus Zwickau, den Oberappella- tionsrath Schumann und den Appellationsrath v. Weber in Dresden. Den Gegenstand der heutigen Tagesordnung, d. i. Fortsetzung der gestrigen Berathung über das Brandvcrsicherungswesen, entrirtc Regierungscom- missar Just, indem er sich gegen verschiedene der gestrigen - Redner, namentlich gegen die Abg. Heyn, v. Criegcrn und Seiler, wendete. Abg. v. Schönberg verwendete sich darauf für den Haberkorn'schen Antrag. Er konnte nicht begreifen, warum die Negierung sich mit so großem Redeflüsse bemühe, diesen Antrag zu beseitigen, der nicht Verzögerungen, sondern nur die Möglichkeit eines begründeten Urthcils zur Folge haben werde. Abg. Oc. Arnest verkannte nicht die gute Seite des Haberkorn'schen Antrags; al lein er vermochte sich dennoch nicht für denselben zu erklären, weil dadurch Hinausziehung der Entscheidung hervorgebracht werden möchte. Hinsichtlich der Versicherung der Maschinen und Geräthschaften erklärte sich Sprecher für die von der Minorität vorgeschlagenc Ablehnung des Majoritätsantrags. Der Abg. Nötzschke sprach sich für das segensreiche Fortbestehen deS alten Instituts mit'dem Verstcherungszwangc auö, hatte aber Bedenken gegen die praktische Ausführbarkeit des Klassificationssystcms. Der Abg. Wunderlich hielt gegen letzteres eine längere Rede, in welcher der Sprecher sich sehr gegen die Vorthcilc der leipziger und dresdener Hausbesitzer eingenommen zeigte. Nachdem ein abermaliger, dritter Antrag auf Schluß der De batte gefallen, sprach Abg. vr. Hermann für den Antrag,dcö Abg. Haberkorn. Abg. Groh fühlte sich durch die Deduktionen der Abg. v. Kriegern und vr. Hertel nicht von der Unrichtigkeit seiner Ansicht (gegen die Klassi fikation) überzeugt. Abg. Oc. Hertel hob nochmals hervor, daß cs irrthümlich sei, dic Gleichheit der Steuern dahin zu erklären, daß der Besitzer feuergefähr licher Grundstücke dem der minder gefährlichen auch in Brandkassenbeiträgen gleichgestellt werde. Nicht um solche Gleichheit, sondern nm Vcrhältnißmä- ßigkeit dek den Staätt tion aufgel standen, un theilen wi Referent <Z der Brandl sprach für stfication r durch schle« seien sie u rede sehr ! total durch und Schics Debatte he möge verh Fahnauer verwahrte werde. Eks solle, mög Abg.v. Cri zugehört) k räthschaftci wies darau gen, daß a thunlich er wcgkommei deren Unt, ausfalle. Wort. L, sicht aus, des sei, t gegen die sammlung dic zu Ze, Land gehe Vicepräsidl kcit, die 4 Vicepräsidl tragten Ei er für Au und nichts Rittner m das gegen klärte sich speciell dat tcresse des Minister v jetzt bereit zulegen, der Sache stelle sich ii so heraus, tation ent die Negier allgemein sei, so spr ferner, seh gcnd durch such verwei Privatgese Weg meh Abg. 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