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Deutsche allgemeine Zeitung : 28.08.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-08-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185808287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580828
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-08
- Tag1858-08-28
- Monat1858-08
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 28.08.1858
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Sonnabend. Leip-ig. Seit»», »x- scheint mlt «»«nähme de« Sonntag« ttglich nachmiN»«« für »en folgenden Tag Preis für da« Vierteljahr l >/, Thlr.; jede einzelne Nummer I Ngr. . — Nr. 2(X>. — Dtlltschl AllMim Mimg. .«Wahrheit u>d Recht, Freiheit und GesetzI° 28. Augtzst 1858. Z» beziehen durch alle Post ämter de« In- »ndAuelande«, sowie durch di« Erpcdltion i» Leipzig lOuerstraße Nr. 8). 2nscrtiou»gedühr für de» Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutschland. Zur Generalzollconferenz in Hannover berichtet die Neue Han noversche Zeitung von dort unterm 26. Äug.: „Dem Vernehmen nach hat sich der eine der beiden zur Generalzollconferenz bevollmächtigten preußischen Kommissare, Geh. Oberrcgierungsrath Delbrück, heute auf einige Wochen von hier nach Mainz begeben, um der dort in diesen Tagen zusammentre tenden Rheinschiffahrtscommtsflon beizuwohnen. Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß die hier tagende Generalconfercnz ihre Berathungen über die österreichischen Angelegenheiten wenn auch nicht beendet, doch vorläufig ge schloffen hat, da eS bekannt ist, daß der genannte Herr an den früher» Verhandlungen in Wien thätigen Antheil genommen hat und auch jetzt vor zugsweise in Rücksicht auf jene Angelegenheiten zu der Generalzollconferenz committirt ist. Wir glauben deshalb nicht zu irren, wenn wir annchmen, daß wenigstens die erstmaligen Berathungen mit Oesterreich beendigt oder doch hiö zu einem Stadium gediehen sind, wo weitere Jnstructionseinho- lungen sich als nothwendig erwiesen haben. Die übrigen Mitglieder der Generalconferenz werden, wie eS heißt, sich heute nachmittags nach Bremen begeben und von da morgen eine Fahrt nach Bremerhaven und Geestemünde unternehmen, theilS um die gerade dort anwesenden neuen und prachtvollen Dampfschiffe des Norddeutschen Lloyd zu besichtigen, theilS um die mancher lei sonst dort vorhandenen oder noch im Bau begriffenen großartigen Ver- kehrsanstaltrn in Augenschein zn nehmen." Preußen, t Serkin, 26. Aug. Nach den bisherigen Bestimmungen werden die Königin Victoria und der Prinz-Gemahl am 28. Aug., mor gens 7 Uhr, Potsdam verlassen und von der Prinzessin von Preußen bis Magdeburg begleitet werden. In Magdeburg werden dieselben vom Groß herzog und der Frau. Großherzogin von Sachsen-Weimar begrüßt werden. Die Frau Prinzessin von Preußen wird sich nach Weimar, dann nach Ko blenz und einige Tage später nach Baden-Baden begeben. Der Prinz von Preußen wird nach Abreise der hohen englischen Gäste hierher nach Berlin kommen. Am 30. Aug. beginnen die achttägigen Feldübungen der hiesigen und der Potsdamer Garnison mit einer großen Parade. Diese Feldübungen werden in der Gegend von Bernau statthaben. Während derselben werden der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich Wilhelm im Schlosse zu Schönhausen wohnen. Auf Veranlassung deS CultuSministers sind von den Kunstwerken, welche zur, hiesigen großen Kunstausstellung eingesandt worden sind, viele in zwei großen Sälen ausgestellt worden, sodaß der Königin Victoria und dem Prinz-Gemahl Albert zur Besichtigung derselben' Gelegen heit geboten ist. Von feiten des Senats der Akademie der Künste ist eine Einladung an die hohen Herrschaften ergangen. — Der Direktor im Cul- tusministerinm, Wirkliche Geh. OberregierungSrath vr. Johannes Schulze, feiert am 30. Aug. sein fünfzigjähriges Dienstjubelfest. Wie wir hören, werden demselben an diesem Tage viele Auszeichnungen zu Theil werden. Die Räthe im Kultusministerium haben demselben eine Uebcrraschung vor bereitet, ^ie dem würdigen und hochverdienten Staatsmann zweifelsohne eine große Freude machen wird. Wir brauchen kaum hcrvorzuyeben, daß dem selben auch von höchster Stelle auS eine ehrenvolle Auszeichnung beschiedcn ist. Um allen Festlichkeiten auSzuweichen, hat sich Geheimrath Schulze be reits seit mehreren Wochen auf Reisen begeben und wird erst den 2. oder 3. Sept, hierher zurückkehren. Nach seiner Rückkehr dürfte er sich aber den vielen auszeichnenden Kundgebungen kaum zu entziehen vermögen, da die Verehrung für denselben eine so große ist. — r Serkin, 26. Aug. Man spricht hier von einer Anleihe, die zur Erweiterung unserer Flotte gemacht werden soll. Die Sache hat zwar noch keinerlei officiclle Gewähr für sich, ist aber insofern nicht ganz un- wahrscheinlich, als der Finanzminister, welcher ernstlich aufgefordert worden ist, auf Mittel zur Erweiterung dec Flotte zu denken, in den augenblick lichen Staatseinnahmen keine Möglichkeit sehen soll, sich der Flotte mehr als bisher anzunehmen. Auch kann ich nicht unterlassen, Ihre Aufmerk samkeit auf die Motive hinzulenken, welche Hannover, Mecklenburg und Dänemark so abgeneigt machen, ihre Zustimmung zu irgendeiner Ermäßi gung der ElbzöNe zu geben. Sie sollen nicht blos in der Rücksicht auf die Möglichkeit einer Elbzollablösung, sondern auch und wahrscheinlich noch weit mehr in dem Wunsche liegen, den Waarentransport von der Elbe im mer mehr auf ihre Eisenbahnen zu lenken. Gewiß ist es, daß von den er wähnten Staaten in den letzten Jahren hauptsächlich den Eisenbahnen zu Gefallen so wenig für die Elbe geschehen ist. — Verschiedenen Blättern, unter andern der Neuen Hannoverschen Zei tung, wird aus Berlin geschrieben, daß die Preußische Regierung in Ver anlassung der durch Majoritätsbeschluß erfolgten Äblehnung des Antrags auf Ueberweisung ihrer Vorschläge in der rastadter Angelegenheit an die BundeSmilttärcommisston eine Depesche an die österreichische Regierung erlassen habe, worin sie auf das Bedenkliche einer derartigen Abhängigkeit der Interessen einzelner Bundesstaaten von der Majorität deS Bundestags aufmerksam mache und gegen die Anwendung dieser Art der Erledigung auf die von Oesterreich und Baden in Bezug auf Rastadt cingebrachten An träge Verwahrung einlege. Die Depesche soll etwa vor zehn Tagen, also um die Mitte dieses MonatS, nach Wien abgegangen sein. — Ein berliner Korrespondent der Allgemeinen Zeitung sagt gelegentlich des Borsig'schen Festes in Moabit: „Der Aufzug mit Fahnen und Abzeichen war prachtvoll; was aber auf den ruhigen Beobachter den besten Eindruck machte, das war der Anstand und die musterhafte Ordnung, welche auch nicht einen Augenblick gestört wurden. Man muß eS den Deutschen nachrühmcn, daß sie wie geschaffen sind für öffentliche Vergnügungen; denn nicht allein, daß sie es verstehen sich zu freuen, indem sic andern Freudc bereiten, es zeigt sich bei solchen Gelegenheiten auch in den untersten Krei sen ein überraschendes Schicklichkeitsgefühl, das sorgfältig alle lärmenden Unziemlichkeiten vermeidet. Und zwar ist es nicht die anständige Langeweile, der man in Italien und Spanien so oft begegnet, sondern die anständige Heiterkeit, die genießt, ohne sich zu übernehmen, wogegen bei Engländern und Amerikanern jeder auf eigene Faust sich gütlich thut und rücksichtslos sich zur Roheit erhitzt. In Nordamerika fangen die Angelsachsen an zu begreifen, wie viel sie in dieser Beziehung von den eingewanderten Deut schen lernen können, ja wie vorthcilhaft das deutsche Gcmüth auf den all gemeinen Zustand der amerikanischen Gesellschaft einwirkcn kann. Zuerst lachte Bruder Jonathan über die deutschen Schauturnen und Musikfeste; nach und nach hat er einsehen gelernt, daß die Sache so übel doch nicht ist, und ein unlängst aus Europa nach Amerika zurückgckchrter Staatsmann sprach mit Begeisterung von der deutschen Festfreude. Schon darum sollten unsere kirchlichen Zeloten vorsichtiger sein und die Freude nicht unbarmherzig ver dammen; gelänge cs ihnen, in dem deutschen Gemüth die Fcstlust auszu,- rotten, so ginge damit der fruchtbarste Boden für die sittliche Veredelung der untern Volksklassen verloren. Der junge Chef der Borsig'schen Fabriken, auf dem eine schwere Last ruht, der er sich übrigens vollkommen gewachsen zeigt, hat in seiner Anrede mit Recht hervorgehobcn, daß der deutsche Ar beiterstand, was die Sittlichkeit anbelangt, weder hinter Franzosen noch Engländern zurücksteht, überhaupt keinerlei Vergleich zu scheuen hat. Bringt man es dahin, daß die Arbeit wirklich lohnt, so gewinnt dabei nicht nur die deutsche Kultur, sondern auch die deutsche Freiheit, und der Industria lismus, anstatt Verwünschungen auf sich zu laden, würde der größte Segen, indem er die in der fortwährenden Anschwellung unübersehbarer Bevölke. rungsmassen liegende Gefahr von Jahr zu Jahr verringerte. Was zumal in großen Städten das gesegnete Band des Familienlebens schützt und festigt, organisirt am nachhaltigsten den immer brüchiger gewordenen Gesell schaftsbegriff." Baiern. L München, 24. Aug. Heute findet in dem am Starnbergersec gelegenen Schlöffe des Herzogs Mar in Baiern die Trauung der Tochter desselben mit dem Erbprinzen von Taris statt. — Dem Vernehmen nach wird dem cinberufcncn Landtage unter andern: auch ein Gesetzvorschlag, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Verantwortlichkeit der Minister vorgelegt werden. — Dieser Tage ist eine,, großes Aufsehen er regende telegraphische Depesche aus dem Hoflager zu Berchtesgaden ein- getroffcn, welche die Fortsetzung des Baues des Taubstummengebäudcs in der neuen Marimiltansstraße verbietet und diese Angelegenheit in die Hände eines andern als des bisherigen Architekten legt. W ürtemberg. Stuttgart, 25. Aug. Heute begannen in der Kam mer die Verhandlungen über den Bericht der Finanzcommission über die Ministerbesoldungen. Referent Duvernoy, Korreferent Deffner. Der Antrag der Minderheit der Commission lautet: Einen Geldgehalt von je 7000 Fl. und dazu für den Minister des Aeußern noch 3000 Fl. Reprä sentationsaufwand zu vcrwilligen. Ein Antrag des Abg. Schnitzer besagt: solange das Recht der Stände, bei Regulirung der Ministerbesoldungen mitzuwirken, nicht anerkannt ist, die Frage unentschieden zu lassen und bei der Verwiüigung vom Jahre 1855 (je 3600 Fl. Besoldung nebst 1400 Fl. an FunctionSzulage) stehen zu bleiben. Der Antrag der Mehrheit lau tet: Je 9000 Fl. und für den Minister des Aeußern 10000 Fl. Sämmt- liche Minister haben überdies freie Wohnungen, für welche früher ein Werth von je 1200 Fl. angenommen worden ist. Abg. Fetzer eröffnet die Ver handlung: AlS die Ministerbesoldungsfrage das letzte mal der Kammer Vor gelegen habe, sei unter Verwahrung der Rechte der Kammer zur Tages ordnung übergegangen worden. Heute komme die Frage aufs neue heran, und sie habe heute den Charakter, als ob das, was früher mit Gewalt ge schehen, nunmehr als ein Recht angesehen werden solle. Die Kammer beuge mit dem Mehrheitsantrage ihre lleberzeugung unter die Handlungen der Gewalt, daS könne man sich nicht verberge». Man wolle lieber für die Zu kunft zustimmen, als die Kammer aufs neue der Verlegenheit auSsetzen, wie der eine Rcchtsverwahrung auszusprechen, welcher sie doch keine Folge zu geben vermöge. Am consequentesten wäre daher der Antrag des Abg. Schnitzer
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