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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185810105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18581010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18581010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-10
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.10.1858
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1992 , Wnll<-rAin, Abel; Mlnifs^: gewesen; wie oft wurde geglaubt, daS KSnlg- tht« mit in den Kampf ziehen zu müssen! DaS Königlhum blieb nach wir vor geachtet und geliebt. Mar II. i^s, wahrüMt, so innig und all- geUiein vöm'Volke verehrt, wie es zte lffwar und Köchg Lndzvhg ist! Und die AuSettvählten de» Bß«S^z ftin"r Äbtzeordneien, theilc« diese Liebe und Verehrung so gut als jeW» Utzior .sie theilt. Sie können anderer NessiÜM.P!» über diesen und jenen Grundsatz, aber diese Hingebung für ! daS Königthum kann ihnen niemand streitig machen, daS ist M unantast- bareS Gebiet, an daS keine Hand gelebt werden darf. Non deü' sämmtliche«' Abgeordneten darf dieö kühn behauptet werden, und keiner wird, kommt die Zelt, es zu beweisen, diese Versicherung zu Schanden machen. Und fragt »mn nach der Vergangenheit, ,s^^ haben dir hauptsächlichsten von ihnen ihre Probe bereits abgelegt: Tzeue gegen König und Verfassung steht leuchtend ans ihrem Schild geschrieben» den sie keck gegen, jeden erheben dürfen, der ethea behaupten wollte: sein Leben zeuge von einer reiner». und ptzwa»drh- kM»rn Gesinnung." München; 7-Oct. Die in der gestrigen Neuen Münchener. Zeitung enthaltene, dem Vernehmen nach. von dem MinisUrprästvente» verfaßte Rechtfertigung der Auflösung, der Versammlung des Landtags findet kehl« günstige Beurtheilung. Man betrachtet sie mehr als eine Rechtferti gung nach oben als eine Rechtfertigung nach unten, und kann nicht begrei fe«) wohin eS führen soll, daß „ein Act entschiedener, absichtlicher und über legter Opposition" gegen daS Ministerium- die Auflösung deö Landtags herbeiführen muss«. Würde dieser Grundsatz c«nfe.quent- durchgeführt,, so würde aller Wahrscheinlichkeit nach nichts Anderes übrig hlUben, als die zu wählend« U. Kammer auch aufzulösen und immerfort aufzulüsen. Die Ab geordneten schieden um so erbitterter von München, »iS.Och unmittelbar nach der Auflösung so unheimliche Gerüchte über Maßregeln gegen sie ver breitet hatten, daß sich sogar der Bürgerverein veranlaßt sah, ihnen ihr Lokal zu einer Zusammenkunft anzubieten, was fle auch annahmen, und Wobei, Professor Lafsaulr eine energische Rede hielt. Die Heimkehr der Ab geordneten wird in den Provinzen den tiefen Gindruck nicht verwischen, sondern verstärken, den die Auflösung des Landtags gemacht hat und den auch die erwähnte Rechtfertigung nicht beseitigen kann. Selbst von Beam ten in den Ministerien vernimmt man die Aeußerung, daß die Auflösung df/S Landtags nicht hätte erfolgen sollen und daß der Moment der Auflö sung »in unglücklich gewählter sei, dann, daß die nun zu wählende Kam mer, sicher keine so gute sein werde als hie, aufgelöste. Weitere Acußerun- g,y, sarkastische Bemerkungen und Witze scheinen anzukündigen, daß man selbst in diesen Kreisen einer baldigen Aenderung entgegensieht, und der Kuriosität wegen bemerke ich, daß bereits mehrere Ministerlisten im Umlauf sind, Darunter eine, welche beiz Fürsten Ludwig Wallerstein zum P/inister- Präfidtufen macht. , - . , /^Äur Anirrilz 7. Oct. Man glaubt, daß die neuen Wahlen schon sehr-bald werden qngeordnet werden; die verbreiteten Gerüchte, daß die Regierung vorher noch ein minder freisinniges Wahlgesetz octrovireu werde (Wie »in solches allerdings zur Vorlage an den aufgelösten Landtag fertig gewesen ist),, sind eitel Gespenster, das wäre bei uns fast unmöglich; ob aber die Neuwahlen wieder eine so gemäßigte, loyale Kammer bringen, ob imniemlich die Schreckgestalt des vr. Weis nicht erst recht vielfach, aus den Wahlurnen und schließlich wieder auS der Präsidentenwahl hervorgchen werde, das sind Fragen, die ruhige Gemüther trübe bewtgen.j — Wie die Allgemeine Zeitung mittheilt, wurde ein Nürnberger Blatt zweimal wegen Bemerkungen über die Auflösung deS Landtags mit Be- schlag-belegt. ü 3 -' - --- AuS München vom 5. Oct. berichtet man der Frankfurter Hostzeitung: „Der Englische Garten irr seinem Auslauf i gegen Freimann z« - war vor einigen Tagen der Schauplatz eines gräßlichen Verbrechens. Bei Frei mann wurde nämlich von Arbeitern der Leichnam eines jugendlichen, der Dtenstklaffe angehörenden Mädchens ans der Zsar gezogen, dessen Hände auf den Rücken gebunden waren! Obwol in dem Körper noch Wärme ver spürt wurde,'blieben doch alle Wiederbelebungsversuche erfolglos. Die Art und Weise, wie die Hände gebunden waren, ließ sofort auf ein furcht bares Verbrechen schließe«; und dem ist auch so. Der Geliebte des Mäd chens, ein Sattlergeselle, hat diesem wahrscheinlich, nach vorausgegangenem Wortwechsel über Untreue, an einem entlegenen Platz im Englischen Garten die Hände auf den Rücken gebunden und die Unglückliche in diesem Zustande iwudon sogenannten EiSbach geworfen, von wo sie in die Zsar geschwemmt Wurde. Wie man hört, stellt sich der Mörder, der alsbald nach der Thal verhaftet -wurde, irrsinnig und verweigert jede nähere Angabe über daS Motiv seiner scheußlichen That." Hannover. Den Hamburger Nachrichten geht ans Hannover vom Ott. die Nachricht zü, daß daS englische Cabinet die diesseitige Regie- rttfih auMfördert habe, ihre Vorschläge betreffs Aufhebung deö Stader ZölVs unverzüglich zu formuliren. Die Neue Hannoversche Zeitung bezeichnet die Nachricht der National- Altung, daß der ObergerichtSvicedirector Nieper und, der SiaaiSanwalt v. Rössing wegen ihrer die neu«. Gerichtsverfassung bekämpfenden Broschü ren vom Justizminister einen Verweis erhalten haben sollen, alö eine lrrthümliche. ,, Thüringische Staaten. Der Leipziger Zeitung schreibt man auS Schwarzburg-Sonderöhause» vom 7. Oct.: ,Mit Feier deö GeburtStagS deö Fürsten hat auch diesmal, einen ungestörtewVerlauf gehabt und wiederum dein sprechenden Beweis geliefert, daß Fürsten, die nicht mud» werden, ihr Volk durch zeitgemäße und wohlthätige Einrichtungen z« beglück»«, sichel darauf>r,chn«»'können, in vielen Herzen M»d"HäusetU ihrer Nnterihänttt, die vftdirnte Anerkeunnng Und AhrMäßa^n. finden. 3« d/Ms festlich de- qsrjrten Sackt deS ncueSrjchleten, Tage eingeweihten, unmit ¬ telbar vor der Stadt gelegenen Hotel MlmG »dinirte« nachmittags gtgen, 170 Personen; abends war ebendaselbst Balladen auch der .fürstlich» H»s mehrere Stunden mit seiner Gegenwart beehrte." i'-m-iL Anhalt, tt: Dessau, 6. Oct. Man glaubte in der letzter« Zeit vielfache« Grund zu der Annahme zu haben, daß nun endlich nach einer fast sechsjährigen Hin- und Herverhandlung und nach den verschiedensten ! Erörterungen und ConferenzeU zwischen den eilazelnen Faetoren und nach- ! dem auch der Bundestag zu einer Einwirkung veranlaßt wöbden, die im Entwürfe fir und fertigt neue Landschaftsordnung für ganz Anhalt zur Einführung gelange» und wir alsbald die Stände von Anhalt znsam- mentrete» sehen- Würde«. Wie Ma« jedoch glaubhaft versichert, sollen neue- ! stenS wiederum seitens der alten Landschaft; resp. der rifterschaftlichen Glie der derselbe«, sehr verzögernde Beanstandungen in den Wieg gelegt wöMn ! sein, insdferti diese Herren in der gedachten nruen LändschaftSordnnNg ihre alten Gerechtjame nickt ausgiebig genug gewahrt ntid^Mbehalt'en sehens j auch ihnen keine solchen Zugeständnisse orgittnscher Art Mgeräumt worden ! sind, wie sie nach althistorisckem Rechte vSrmeint i h bcanWüchen'könnt«. Namentlich soll die Nichtgewährung von VirilstiMMe«' für^tinzelne FaMi- lien schmerzlichst empfustdeit worden sein! St laßt sich denn sirit Wahrschein lichkeit stlgtrn, man werde von dieser Seite auö wieder beitu' Vnnde 'Re-' clamationen erheben, wofern man es noch nicht gcthän. Zninierhi« blcibt es zu beklagt» , daß daS Land hierdurch-dts-ihm nöthiveUdigen stSühifchAt' Beiraths noch länger entbehren muß , um so mehr, alö die Steuer- Und FmaNzgesetzgebung einer zcitgcmäßern Organisation und Regülirnng bedarf, wie sie an maßgebenden-Grellen als ganz besonder-wünschenSwerth bezeich net worden sind. Sollte bis zum Jahresschlüsse hinsichtlich dieser nenew, Lluidschaftsovdiiung kein fester Abschluß erfolgt stin, so werden die'Abge ordneten deS HerzogthumS Anhalt-Bernburg abermals als Landtag nach de^ Verfassung von 1850 zusammentreten und -die Berathüng des Budgets für 1859 sowie einige dringliche Gesetzvorlagen schlüssig brrathen. Freie Städte. »Hamburg, 8. Oct. Bei dem unheilvollen Hckiff- sal und Ende, welches deg der hielsgen Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-- Actiengeselischaft gehörige« ldampfep Austria betroffen hat, ist eS,vielleicht nicht uninteressant, einen kleinen Rückblick auf die kurze Geschickte dieses vom Anfang an voiy jlnglnck verfolgte^ Schisses zu werfen. Ich glaube dies nicht besser thun zu konneja als dqdurch, ich die.jzt der letzte^ am 30. März d. I. abgehaltciien Generalversammlung der Actiopare der genannten Gesellschaft vön dem Vorsitzende», Hrn. Adolf Godcffro», i» Be zug ans'paS Schiff gemachten Notizen wieherhole. . Um die Dampfschiffs der Gesellschaft, die bis dahi« nur von der Hammoyia , und der Borussia gemacht wurden, zu vermehren, wurden die ^aronia und die Austria ange- sckafft. Die Austria war also ein neues Schiff, von 2500 Tonnen und 400 Pferdekraft und/ Wit gesagt, schön ursprünglich für die Fah;t zwi- scken Hamburg und NeUyork bestimmt. In der damals unter den Actlo- närcn vertyeilten Abrechnung über daS Jahr 1857 fand sich daö Conto der Austria Mit einem Verlust von 50tjs)0 M. Bco. verzeichnet. I» Bezug auf diesen Verlust machte nun Hr. Gqheffroy der Versammlung ungefähr die folgenden »rmiiternVen Bemerkungen : Die Austria war im September 1857 von der englisches Negierung zum Truppentransport nach Indien ge chartert worden. Die Hitettion war auf die W eingegangen, weit das Geschäft in AMcrikä'bereits schlecht geworden war und ihr 49 Pf.M, für jede« GeMeinen und 130 Pf. St. für. jeden Offizier oder ein Gesammt-' betrag von etwa 40000 Pf. St. geboten wurde. Es konnte durch das Ge-s schäft ein Gewinn vöts 1500Ü0 M. Bco. reallsirt werden, was nm so an-! nchmbarer war, da der Winter hbränrückte. 5. Oct. gin^' die Auffsia von PortSmouth in See, nachdem die SchiffSbesichtiger der Ostindischen' Compagnie sich mit dem Schifft Und' alle« Einrichtungen Mrieden erklärt hatten. 3m Meerbusen vbit BiScävä br«ch -aber ein Otkän'a«S, deö däS Schiff zur Rückkehr nöthigte, UM »-itpürirt zü werden. Fäst 'an derfelbett Stelle im Meerbusen brach über, iwch ängetretener zweiter Reise Und ibit- derholter Besichtigung durch die beeidigten Beamte«;'eiit HäUptstück an der" Maschine und daS Schiff müßte unter Segel nach PörtsMnth Mückkehren. Die Maschine wär von dem Fabrikanten gäväntitkj weshalb auch sofort von demselben in Greenock ei« tieuer Maschindii'theil geliefert Würde. Aber die Sache hatte bereits Aufsehen erregt, Wär im Parlament zur' Sprache- gekommen und zu einem Angriff üuf daS MiN'isteriunV benutzt wbrd»nb'Die Stimmung kehrte sich gegen das Schiff. Obgleich von der Regierung- ln- Schutz genommen, die sogar diö zweite Reparatur besichtigen ließ, wurde« doch der weitern Verwendung unendliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt; ja unter der Hand sogar dem Kapitän zu ve,-stehen gegeben! daß das Schiff niemals nach Ostindien kommen würde. Unwr fölchen Umständen blieb der Direction nichts übrig, alö sich dem Recht deS Stärkten zu fügen und den Versuch zu machen, mit möglichst geringen Opfern von deM^CHärtt^loS- znkommen. Hr. Godeffrvy Mächte bet der Gelegenheit die BeMerkung, däß daS Verhalten der Ostindischen CoMPägü'^' in-M Sache Richt-gen^ rühmt werden könne, da dieselbe sofort eine Entschädigung Gon 7800 Pft St. anbot, die auch natürlich gier« angenommen wurde. Hk: Godeffr»h"UreiNte- ferner, daß, da der reich!iche:stnb- jzanz vorzügliche Pröviälit bvr Gesellschaft alö Eigcnlhum geblieben sei, diese unter so bewandten Umständen der Äft--
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