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Sächsische Staatszeitung : 15.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192209155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19220915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19220915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-15
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 15.09.1922
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keile ft zu Nr. 216 — Sächfische — Areitaa, Lüv September ISS» Die Repwweti»w»ko,n»ulsio» wirk »ernuevich ihe« E»1sil,«id>ing »n per fische» «utwor» abhü»g', «xche». Die,» kawn O« nicht anders als ab» >«tz«end laute» Daraufhin wird die ReparalionS- tomweffffon »ewstchlands «Mehtmeg fepfieü—. Dee Pwße Nnierschied wird hier nur der sein, ob m« uns eine absichtliche oder eine unab. sichtliche Verfehlung nachsage» wird. Für den Fall einer absichtlichen Verfehlung sieht der Frieden-Vertrag vor, daß den» ftb« Regiemmg zu ihr geeignet erscheinenden Maßnahmen greifen kann. Wenn man in Paris jetzt daran» solgM, daß Ho« PoineM im Fack« einer „absichtlühe»* Verfehlung zu Sanktion«» schreiten könne, f» ist da» darum nicht richtig, weil eS sich bei den uichtbezahlten Raten um Summen handelt, die zur Abgeltung der belgi schen Priorität dienen sollen. Freilich, der Jurist Poincarö hat hisher nur bewiesen, daß er das robusteste Gewissen in Fragen des Rechts be sitzt. Man wird bei ihm sich immerhin stets auf das Schlimmste gefaßt machen müsse». Die Frage ist eben die, ob die Engländer gewillt sind, ihrer Presttgepotitik im Orient alle wirtschaftlichen Bermmftserwägungen in Europa zum Opfer zu bringe». Bea«te»pflichte« in der Republik. Weimar, 13. September. MinisterialdirEor im ReichSministerinm des I nern Ör. Falck sprach vor thüringischen Beamte» üwr das Gesetz betr. die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik. vr. Falck führte aus, daß Beamte, di« de« Eid auf die Reichs- Verfassung verwngeru uud die nach Erlaß des Gesetz-- ernannt sind, oh«e weiteres eaUassen werde» lö»uen. Was di« Pflichte» der Beamten zum Schutze der RepiE selbst aulaugen, so er- lauere das angeführte Gesetz lediglich den bü- herige« Rechüchnstand. Wenn augenamnieu werd«, das Gesetz enthalte ei« uuzuläjsi^a Bejchränbewg der den Beamter» in der ReichSversaßung gewähr leisteten W«inu»gösreih«ii, so sei auf «m grnüd. legendes Urteil deck ReichSdijgipkuaihofts hinzu» tveisen, wonach das Recht der freien Meinungs äußerung bei de» Beamte» einer stärlere» Be schränkung als bei den Lichtbeamte» unterliege. Ter Beamte habe also auch außerhalb »es Dienstes, insbesondere bei polnische» Kundgebungen, auf die staatlichen Interessen, den«« er in seinem Amt« zu dienen habe, gebührend« Rücksicht zu nehme» Kleine politische Rochrichte». * Die geplante kurze Erholungsreise des Reichs kanzlers vr. Wirth bildet den Aulaß zu «in«r ganzen Reihe von Gerüchten über eiu« Rekon» ßruktion des Reichskabiuetts durch Eintritt eines Dolksparteilers. Vielfach wird sogar von dem be vorstehenden Rücktritt vr. Wirths gesprochen. Wie wir aus das bestimmteste versichern können, steht der übrigens nach der neuen polnischen Lage znm drittenmal verschoben« Erl alungsurlanb i» keinerkei Zusammenhang mit Rekoustruktions- oder gar Rück- trittsabsichten * Zur Frage einer Reorganisation der Reichs- bahn, die seit langer Zeit erörtert ivird, erfahren wir von zuständiger Stelle, daß man mit der Ab sicht umgeht, die Reichseisenbahnverwaltung, wie die siSfatische Bergbauverwaltung als Altiengesell- chaften zu betreiben, bei denen indessen das Reich und Preuße» die Eigentümer bleiben sollen. In gewissem Umfangs soll auch die Industrie an diesem Plane beteiligt werd«». Ma» hofft auf diese Weise, eine erheblich« Steigerung dcr Ein nahmen zu erziele». — Die Eßeirbahnlarife wer. den vom 1. Oktober ab im Personenverkehr um bO Proz. erhöht. * Ems» Berliner L»kalkorr«lpo«M,z zufolge beMchtige» die Spitzeaverbä-de her Reich»- teameu, .«gesteckte» un» ^rk«Ger «ch i« Lauft dieses Mmwts an die Regie rang mit, neuen G«. hakttfochemugeu he »»zu treten. Die, wie er- i»w»rlic^ z» Beg « Lieft» Monat- v reiubarte« Erhöhungen haben nämlich, der gleichen Kor. respondeuz zufolge, in weiten Kreisen nicht be friedig». * Der Ü erwachuugsausschuß des Reichstages b mistig», nwßsiUMig für di« Aortigstekung be- gomwne» WohnmigSbmeten nach den Besihlüffen des Reichsrates 3 Milliarden die durch di« Landesregierungen d.en Trägern d.'- Wohnung»- baneS kWobnuugsfürsergegefekkschaften, Gemeind«» »»d Siedelun^ge,Nichaft«»> üb«n«t!elt werde» solle». Auf cine A»siag« von dcutschMiooaler Seite teUt« der Vertreter deS Reichssinanzminist.- riums mit, daß die Notlage der Invaliden vo« 1870/71 gebessert werden soll uud entsprechende Maßnahmen bereits m Angriff genommen seien. * Der ZeutralvelMed der A»gestellten hat, in Gemeinschaft mit den übrigen Afa» Verbänden, beim Reichssinanzministerium beantragt, die 10- prozentige Steuergrenze von 100000 M. auf 300000 M. zn erhöhen uud di« Ermäßignogs- grenze beim Steuerabzug pr verdreifache». Die Af.-Verbände haben weiter vorgeschlagen, eine Änderung d«« Strueistaffelnng in d«r Weis« vor» zunehmen, daß für je weitere 200 000 M. des steuerbaren Einkommens der Steuersatz um ü P:oz. erhöht wird. Durch diesen Vorschlag würde» die höheren Einkommen - wnhLtnisiwS-ig stärker als bisher zur Einlommensteuer herangezogen und eine sozial gerechtere Staffelung der Einkommensteuer erreicht, * Im ober schlesischen Abstimmungsgebiet hab«» Vereidigungen vo» Beamten auf die preußische Verfassung infolge eines Verbotes Ler Inter- alliierte» Kommission bisher nicht stattfindcn dürfen; auch auf die Re chsveifassnng ist «in Teil der Be amte» noch nicht vereidigt worden. Rach dem numnshr erfolgten Übergang« OberfchlesienS an Preuße» ersuche^ wie der amtlich« Preußisch« Pressedienst mitteilt, der Murcher deS I«««:» uud der Jiuanzrucurstcr iu einem gem«infä»en Erlaß, die Vereidigung der in Frage kommende» un- mittelbaren Staatsbeanten auf die Reichs- und preußische Verfassung gemäß einem älteren Er laß mit Beschleunigung »orzunehmen. Gleich zeitig ordnet der Minister des Innern an, auch die Vereidigung der mittelbare« Staats, beamte» sosort ü» die Weg« zu leite» Als mittel, bare Staatsbeamte gelte» B«a>nt» de« politische« Gemeinden und Gememd«verbä»d«. Die Ver eidigung sämtlicher in Frage kommenden Beamte» soll bis zuni 1. November d. I. abgeschlossen sei» Die Erhöhung der Posttarife. Die neuen Tarife für Postkarten und Briefe wurden vom ReichStagsaMchuß in seiner letzten Sitzung so angenomme» wie sie der Reichsrat genehmigt hatte. Eine Postkarte im Ortsverkehr kostet also ab 1. Oktober 1,KO M. Porto, im Fernverkehr 3 M. E>« Brief im Ortsverlehr bis 20 g SM.; über 20 bis 100 g 4 M.; über 100 bis 220 x 6 M. I« Fernv«kehr beträgt da» Porto für Brief« drs SO g v M.; über 20 bis 100 g 8 R.; über 100 bi« 250 x 10 M. Truck ach«» koste«: bi» 2V g IM.; über 20 bi« bO x 1,50 M.; über SO di« 100g SM.; über 1V0 bis SSO g 6 M.; üb«, 220 bis 500 8 8 M.; über LOO bis 1600 8 10 R. Die Fernsprechgebühren wurden, gegen die Siimmen der Deutschnationalen und Volkspartei, ler, nach dein Regierungsvorschlag angenommen. ES wird also, vom 1. Oktober ab, aus alle Fern sprechgebühren ciuTeuerungszvschlag von LOO Proz., LaS sind 340 Proz. mehr als bisher, erhöbe» Ailgenomiuen wurde eine Entschließung der Deutsche» Vollspartei, die Fernsprechgebühren künftig so sestz»fetzen, daß di« EmrichtuttgSkofte» für jede Sprechstrlte voll ^deckt, d«ß di« ckkund«bützl« ermäßigt und dw EmtzelDpsprstchSsätz« entsprech«»» erhöht werde» N-tlaze als «ildrradei ltmstand. Frankfurt » M.. IS. Srplembe». Das badische Justiznewiflerium hat an die Berichte und Staalsanwaktschaften eine» Erlaß gerichtet, der di« Berücksichtigung der wirtschast- lich«» L rhäUmste zum G,geilst«» hat. I» dem Erlaß wird darauf hingewi^en, daß di« Geld- «»tw«rtung und die PreiSsteigeruug zu ei»«« ständigen Erschuweuug brr Wirtschaftslage fast alle« Kreise des Volke« führt uud daß deshalb bei der Bemessung uud der Vollstreckung gericht licher Strafen jede mögliche und mit de» Straf- zweck zu vereinbarende Rücksicht genommen wer- den muß. Ties hat namentlich bei solchen Per sonen zu gelten, denen die Sorge für de» Unter- halt von Angehörigen obliegt. Je nach der Lage der Umstände soll Etrasaujschnb »der Straf- Unterbrechung gewährt werde». Tie Gerichte habe» diesem Gesichtspunkte in weitem Umfange Rechnung getragen. Die Unruhen in Oft-Oberschlesien. Deutschland soll verantwortlich sein. Im Hinblick auf die in Ost-Oberschlesien neuerbkngs vorgefallenen Ausschreitungen gegen die Lebensmittelverkauser hat die polnische Presse di« deutsch« Regierung für de« Mangel an deut- scheu Zahlungsmitteln im Abtretungsgebiet ver antwortlich gemacht. Di« polnisch« Presse be hauptet, daß die deutsch« Vrgierwog durch das Genf«» Abkommen di« BrrpPchlung üdernommr» habe, das Laud mit deutschen» Geld zu »ersetz«». Jetzt entziehe sich dir Regier«»- dies«r Ver pflichtung, und die Bevölkerung gehe deshaG einer Hungerkatastrophe entgegen. Diesen gänzlich unbegründete» Vorwürfen gegenüber muß darauf hingewieftn werden, daß Deutschland durch das Genfer Abkommen keines wegs di« Verpflichtung übern»«»*« hat, Ost- Obersihlepen unbegrer^t mit deutschen Zahlung^ mitteln zu versehen. Dies geht insbesondere aus Art. 31S de- deutsch-polnischen Abkommens über Oberschlesien vom 12. Mai 1922 hervor, wonach die deutschen Bankniederlassungen lediglich bemüht sein sollen, di« zur Deckung des Kredittedürfniffes an Polmsch-Oberschlesien erforderlichen Mittel in demselben Umfang «nd nach deuseGe» Grundsätze» Ivie bisher zur Verfügung z« stelle». Di« deut schen Banken sind dieser Verpflichtung bisher in vollem Umfange nachgckommen. Insbesondere ist die Reichsbankstelle in Gleiwitz bisher stets voll mit Zahlungsmitteln beliefert worden. Wen» neuerdings in Ost-Oberschlesien «in Mangel au deutsche» Zahlungsmitteln eingetrrten ist, so ist dieser Umstand größtenteils auf Balutaspekulationen und ans das Abströme» deutsche» Reichsmark nach Warschau zurückzuführ«». Di« polnisch« Prefft handelt gewissenlos, wenn sie die deutsche Regie rung für Machinationen verantwortlich macht, die ihrer Einwirkung völlig entzogen sind. Die schwierige Wirtschaftslage in Holland. Haag, 13. September. Die vereinigten Arbeitgeberverbände in der Textilindustrie haben den Gewerkschaften mit geleilt, daß bei der gegenwärtigen Lage eine be- trächtliche Herabsetzung der Lohnsätze «»vermeid- lich sei, wenn di« Arbeiter nicht darin einwillige» sollten, di« Arbeitszeit erheblich auszudehuen. »««»ettskristS in Wie«. »t«>, 1». Sptrmbr«. I» Wie« hat sich die Lage d«S KabiMt» «eiprk sehr berschttmurett. Den« es ist fraglich, »tz rs «Sglich set» wtrd, die i« «e», fit» et««« Kredit festgrlegt«« «edinguugcu im Sstr». reichische» Parlam««t durchzusetzen. In erster Skai« sprechen sich, wie dem T." gemeldet Gir», PG Sozialdrmokraten gegen diese v«. W»g«wg«« auS. Roch schwieriger gestaltet sich die Frag« der neue« Lote»ba»k, d«m» nicht nur die raztaldemokrateu, sondern auch ei« Teil der dürgerlich«« Regierun^parlrien «,h«bt Lppo» fttim» gegen die von der Angkobank und der Ländordan» grktmw gemachte« und von der «egirnrug »»grstandenen Forderungen, daß der Goldschatz der neuen Rotenbank nicht in Lster« iretch bl«»»«», sondern tm «Mende deponiert werde» soll. Unter diesen Umständen ist eS nicht ausgeschlossen, daß wir schon in den nächsten Tagen wieder vor einer Kabinettskrise in Österreich stehen. Tie tschechoslowakische Wirtschaftskrise. Wien, 13. September. Die tschechoslowakisch« Regierung Plaut im nächste» Budget einschneidende Änderungen vor- zunehmon, di« der durch di« Wertstcigerung der tschechisch»» 5k»mm tzMwgte» Lage Rechnung trage» solle». Bickhi» wmde» S»jp«nisse m» Beirag« von eum» Ucktmrd« «zwit. V—gr- jetze» »st dw He«adsetzw»g der Poff- und EHem b»tz»t«ns« «uv de» Zück», ev«ntmll sollen auch dm G«HM1«r d«r Beamten der steigende« KM- daft der Kr»ve «»gepatzt irxrdr». Zue Vißednng d«r Jadwstrieliihe soll ein großes JuveMione. progra»» Mirage». S» si»d^ wie de» Vertreter d«s .B. D." mittrlltz seh» «nifangreiche StaatS- «tfträg« vo»gej«tz«», ß» öffevtliche Baute» i« Betrag von 420 M-ll. K»ew«n. »an de»kt auch an die Airj»wlM« türer «M« AwÜaudSautechr. B«i einer Sonfereuz Misch«» eine» R«»h« voc» LitUlstern uud Lerketern dsr deutsihsoziale» Demokraten »owse» di« letzteren auf den gewal- tigen U-usi»»- d«r B«»riebSeü>ffell»»g«» »uv der ArMtsiosigkeit tz«, von der insbesondere die Metsch« A-Mwrsihaft ü» d«, Tich«choj1»wakm M tröffe» toerde. Di« Minchte» erüärt«^ e» werd« m Zukunft verhindert werd« uz daß Beiriede »hu« Angabe vo» Gründe» gejchloss«» werd«». ES soll Maug-weije die dierzetzutägige SüichignagSsrift sür alle Ärbait«, eiugchüchrt werden. Englischer Wirtschasts-rnck aus Frankreich. Pari», 13. Lkpt«iut«r. ! Jnsolg« drr «wMstigr« Benrteid»»- de» ReparatiimAMhavdtuugeu hat die Londoner »ttÜ große Posten frowzdsisch«, Fran«- «us den Markt geworje«, sodaß die französisch« Bal»t« sich gcgeuüder M P»»Woche „tzodttch ver- sch lech tert hat. Ferner werd«« von L»ndou »us i« ZusEmevhang »»it dr« e»gitsch.sra»zWscktt» »onsiM v» der Lrieutsrage alte französische« «örseichapiere i« solche« Umfang« augcdat««, daß di« Pariser Börse nicht imstaud« ist, das auf de« Markt ko«««»de Material »usziineh»»««. Während alle französische» «örseuwerte starke Knrdrückgäng« »usweif««, werde» die in Paris gehandelte» ««glischen und amtrikamsche» Pa piere von de» Baissestim«»ug kaum berührt. I» Aiuauzkreis«« erblickt man in diesen Vor gänge« einen schlüssig«» Beweis dafür, daß die englische Hochfinanz ihre angekündigte Absicht, auf Frankreich einen wirtschaftliche« Trnck »M zuübc», zu verwirkliche» beginnt. Wissenschaft und Kunst. BctÄmpftmg d-r Schnndtiteralktr. Die Hauptstelle zur Bekämpfung der Schund- literttcr hat sämtlichen Kultusministerien der Länder, Regierungen und Krei-shauptmaunfchaften, sowie die Magistrate aller Städte über 20 000 Einwohner und eine Reihe große» Verbände um Unterstützung und bei ihrer Schundkampswoch« uni Mitarbeit gebeten, die sie vom 15. bis 22. Oktober abhalteu will. ES sollen zunächst allenthalben die Handler mit Schundschristen festgestellt und veranlaßt wer den, an Stelle der schlechte» künftig guie, billig« Bücher und Hefte zu verkaufe». Die Aufstellung einer Reihe solcher billiger und gute» L«f«heste ist gepiairt. Händler, die trotz erfolgt«« Warnung den Verkauf solcher Ech«udsch»ift«n fortsetzen, werden auf BerrufSlisten gesetzt und Eitern, Lehrer und Jugend aufgefordert, in diesen Geschäfte» nicht mehr zu kaufens Rur we«r solche Bestxbungen vo» allen, denen die geistige und sittliche Gesund heit unserer Jugend am Herzen liegt, unterstützt werden, dürfen wir hoffen dieser Gefahr, der ge- wissen- und verantwortungslose, gewinnsüchtig« Elemente unser Voll ausfetzerr, Herr zu werd«». Jede» Einzelne v«rmag an dwse» Arbeit teüzu- nehme» durch Beeinflussung der ihm nahestehenden Jugendliche», durch Belehnung gleichgültiger» ve«- ständni-lose» Eltern u»d durch Einwirkung auf die Verkäufer solcher virderbeubringend«» Büche». Wenn wir hören, daß heute «iw» drei Milliarde» Lchnndhtfw m Deutschland im Luckaus sind» kö»u«n wir de» Schaden ungefähr «rmestz:»» d«r auf diese» Gebiete heut« angerichtet wird. HullaudtzaM des »Mdw«« tbrewzcho«»^ D« HM«»dffch,t de- »«wzcho«- twHt kwgerGer Lech»> pi»n zugewub»: Gs ffude» K»»g«rt« statt: A« 10 r«MwM «» Ut»«cht tBrwkerk), 2L S«P- tember Leyden (Marekerk), 24. September A»«» Ham, 26. September Haarlem (Groote Kerl), 28. September Raarb««-Bnss»m (St. Baro- Kerk), 30. September Amsterdam (Konzertgebou, Groot« Zaal), 2. Oktober Haag (Gcbou voor Künsten en Wetenschappen), 4. Oktober: Rotter dam (Groote of Laurenskerk), 6. Olt. Arnheim (MusiS sacrm», Groote Zaal), 9. Oktober: Dort mund (Reinoldiiirche), 11. Oktober Barmen (Saal de: Stadthalle). Mitwirkende sind: Kirchen- Musikdirektor Bernhard Pfaunstiehl (Orgel), die Altistin Jakoba Repelaer van Triel (in den hol- ländische» Saalkouzerten) uud Konzertmeister Georg Graesfe (in Rotterdam). Leiter ist Prof. Otto Richter. Die Kruzia»«r reisen Sonntag abend ab. Zum siebzigsten Geburtstag Arthur Zapps. Arthur Zapp, der bekannte Romanschriftsteller, hat ein Lebe» hinter sich, das erfüllt war von mamrigfache» Kämpfe» und «ufreibendem Ringen um den materiellen Erwerb. Mehr als drei Tezennieu umfaßt seine schriftstellerische Tätigkeit und die stattliche Zahl seine» Werke spricht von seiuer Phautasi'. und DarfleckmigSkraft. Schon sein erster Roman »Im neue» Sparta" machte ihn mit einem Schlage bekannt. Arthur Zapp gehört mit M. G. Konrad. Bleibtreu und an deren zu den Mitbegründern des deutschen Natu ralismus, dem er auch in den langen Jahren seines Wirken- «nd Schaffens unbeirrbar treu geblieben ist. Freilich, die hohen Ideale und Ziel», di« e, sich als ju»g»r Auto» stellt», konnte er jah»zehnt«ta«g au» pekü»it»en Gründe» nicht MwirAütze». So war »r laug« Jahre hindurch gezwNugei«, sich «es da» Gebiet de» Unterhalt tt»»gSr»»a»eS zu beschränke« Di« b»d«uwvdst«n Zett»»,«« »ad Wochen schritt« brachte» seine Sr- zätzvrng*». Dieser Tage M<M«t z» ffmem sieb zigste» ckwbMSIag, u»d g»wiss»matz<» al» Srö- «mcg seiner ^samw» reiche LeMGurMt ei» M,ß«Roman,D*S wo»- GM»»*, d« sich «eg«w sM«nb«» Hatz u»d -ege» wMfchr GfftmchM w«rd«t. Ge»h«»k Ha»fftm«»w k> bar Harwkffoltttst» 8»» der engherzige« Par «ipokitrst ist w«d«r K*»ff noch Wiffenschast, weder Kirche, Schule noch otzent- liche Verwaltung und Wirtschaft sicher. Neuer dings haben sich die unbelehrbaren Parteifanatiker auch auf Gerhart Hauptmann gestürzt mck ihn etweder sür ihre Partei in Anspruch genvumten, oder ihm eine entsprechende Absage erteilt. Be sonder- in scharf rechts gerichtet«» Kreisen kann man sich mit dem Sechzigjährigei», dem augen blicklich größt.'« deutschen Dichter nicht befreuu- den. Wohl muß man seine reiche Lebensarbeit anerkennen, aber billigen kau« man sie nicht. Tenn Hauptmann ist, so sagen sie, kein nationaler Dichter. Er ist ei« Pazifist, ei» Weltbürger, der ebenso für Franzosen und Englände wie für Deutsche dichtet. Eine Lilewrtarkritik, die sich von solchen Tendenzen leiten läßt, hat ihre» Anspruch auf wissenschaftliche Beachtung verloren. Ganz «bgrfehen davon, daß Hauptmann eine» d«r eindringlichste» Vertreter der deutschen S««l« ist. Ratiomüistisch freilich war er nie. War da- vielleicht Goethe, oder waren es vielleicht gar die Romantiker, die in der konservative» Geister- gefchichi« gerade jetzt »weder «ixe so große Rolle spielen? -e«t»rgisch« Schanspielfchwle. UMr dem Protektorat der Hamburger Schauspieldirektore» und der Vertreter Hamburgische» Behörde» haben ein« Anzahl führender Künstler uud Gelehrter di« Hamburgische Schauspielschule in- Leb«n gerufen at» eine gemeinnützig« sozial« Tmrichtmig, di« jede- private Geschäftsinteresse von vornhereü» au-schli«ßt. Es handelt sich »in die Srnchtung ein« Hochschule für Schauspielkunst, w«tch« der Hamburger Staat das größt« Interesse entgegen» bringt. Verdient gemacht »m di« Jd«e d« Hochschule für Schauspielkunst »nd ihre praktisch« Durchführung hat sich Mad«l«i»e Lübewst d«r«n Wirken um die künstlerische Volksbildung weit über Hamburg- Grenzen hiuau- b«b»nt ist, und i« bereu Händen auch die Leivmg M Echaw- spiekschule liegt. Um da» »ünstlerchche und wi»W kstMtlich« Heoletariat am der B«h»* ,n Mw kriwgern, erfolgt dw Nw»b,lbmig «ach der AWWfe «de» v«gadlen; eine Ehrenpflicht soll eS sein, bc- sonders starkbegabie», aber unbenuttelten Schülern die Ausbildung zu ermöglichen. Wissenfchastlichr Nachrichten. Prof. vr. Bern- hard Bick, der Direktor des Gothaifchen Münz kabinetts, der auf dem Gebiet der Münzkunde eine Autorität von internationalem Rus ist» hat von den Vereinigten Staaten den Ruf erhalte», den Winter über in verschiedeue» Universitäten Amerikas Vorlesungen über Münzkunde zu halten. Der Gelehrte dürfte dem Rufe Folge leisten und mst de» Vorlesungen in Amerika bereits im Ok- wber beginne». Eine Rech« von Borlesungen über den englisch-amerikanische« «ulturkrei» ist an der Universität Götting«» für das kommende Winter- fswestrr avgeküuditzt: Geistige Strömungen im anglo amerikanischen Levru des 19. Jahrhunderts, Prof, vr. Hall; Geschichte der englischen Literatur ün Zeitalter der Auflklärung, Pros. vr. Hecht; Eng- l sche Literatur de- IS. Jahrhunderts (m englischer sprach«), Prof. vr. HM; Übungen über das Wirt- schchtslebe« Englands und der Vereinigten Staaten, vr. Böhler; Übungen über Adam Smith, vr. Böhler. T« Schweizer Lichter Hermann Stege lmann in Bern, der durch seine vielgeleMe Darstellung des Weltkrieges hervorgitrete» ist. wurde vom bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus zmnHonorarprofessar für «euere Geschichte an der philosophische« F«k«I»ät M Uuiverfität Münch«« ernannt. Ltterartfche IhrMl. Fritz Sch wieselt» Tragödie „Hans vo» Hutten- Buße", das im Oktober im Sächsischen Landestheaier in Liw-Mr «ifgeführt wird, ist soeben bei O«st«HM st E«. i» Beriw als Buch erschienet». Vtd«ich« Xust. An gewisser Jschph Wi«M« k» Phüatwlphia hat, einem Telegramm des Porl Herakd" zufolge, da» bekannte Hild Ram- »randtS: die Kre»zab«ahme zu rnud LOGSstst Dollar gekauft. rheNternachrkchte«. I» vayre«th«, Lff«» Haus findct kommenden Monat dis ttrausfühimaa »eck Siagstne» „Da» »Sferk »«« »ürttz-^«^ Text von Prof. A»g«st Irchd-Lristgtitz MnfH M» Max Böhm-Mrnbrrg, statt.
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