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Intelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend : 05.05.1849
- Erscheinungsdatum
- 1849-05-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786992124-184905058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786992124-18490505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786992124-18490505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungIntelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und ...
- Jahr1849
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Einheit und Macht, es schreit nach lebendi ger Macht, nach geehrter und gefürchte ter Macht; es will nicht länger wie ein todter Klotz im Sumpf der Schmach da liegen, wprauf alle FröschHund Schlangen Europa's herumsprin gen und ihm Unehrkn machen können; eS will der noch todtere dickere Klotz nicht werden, wozu di« schlaue österreichische Politik, die eS 3 Jahrhun derte starr und lahm gemacht hat, es heute ver wandeln möchte. Täuschet euch nicht, ihr Könige Deutschlands^ Wenn ihr diese Macht und Ehre, deren Nothwen digkeit Gottlob alles Volk inne geworden ist, wie der zersplittert und verzettelt, wenn iHv in feigem, kindlichem, habsüchtigem Sinne eure kurzen stüm- meligen Lau-Enden an das lange dicke Seil Oesterreichs und Moskowiens hänAt, wahrlich es wird dem Seile, mit welchem 5er alte Jckpiter Himmel und Erde umschwingt, nicht gleich hal ten, sondern reißen und euch nebst euern Stum meln in den Abgrund schleudern. Ja, ihr Könige Deutschlands, es ist ein Lag des Gerichtes — hütet euch. Die Namen Derer, die ein tüchtiges, festes deutsches Staalsleben hindern, werden in dem Buche des Lebens, weder Gottes, noch des Vaterlandes, nicht eingeschrieben bleiben. Ich klopfe heute an eure Herzen, ihr Könige von Baiern, Sachsen und Hannover. Auch an eure Herzen möchte ich klopfen, ihr hohepriesterlichen Ultra montanen, die ihr kein Vaterlaad haben und empfind«« zu können scheint — schaut doch em wenig hinaus, nicht blos über die kleine» Malst» wurfshügel, die wir Alpenberge nennen, sondH« über die ewigen Berge Gottes, hinter welchen er die unvergänglichen und untrüglichen Weissagun gen der Geschichte aufgerichtet hat. WashMv.wir erlebt in diesen Tagen? . Welche Zeichen haben wir gesehen, fernleuchtende und ferntönende Zeichen für alles Volk in den weiten Grenzen, wo daö Ja ertönt ? Wo ist der tapfere Heinrich Gagern mit seinem würdige» Reichsan- nisterium^hingefahren? Warum hat der treue männliche und kindliche Rieffer mit allen herrlich, sten heiligsten Stimmen des Gefühls und des Gedankens gleichsam tobten und starren Steinen predigen gemußt? Dieser Rieffer, .der Prophet unseres neuen Bundes,, welchen ich, wenn ein großes Volk für seine Begründung und Gesetzge bung zu einem neuen Berg Sinai geführt werden müßte, zu einem neuen Moses machen möchte? - Ja, höre es, alles Volk! und hört es, Me Könige, wenn ihr noch hören könnet! Wir stehen in dem vierten Aufzuge des großen europäischen . und deutschen Heldett- und Trauerspiels. Der erste Alstzug (ich. mein« unseren deutschen Aufzug) .war in den Jahien 1813 und. 1815, der zweite im Jahr 1830 her dritte iruIahr 1848 — und » jetzt, jetzt "schon im Jahre 184V -- so geschwind rennt Md fliegt di« Zeit — spielen wir im viw- M ten Aufzug. Wann wird der Anste aüfzezogen werden? Ich weiß eS «icht genau, aber« wenn ihr nicht kjug werden wollt «Wird er nicht fange »auf stich wärten lassen. ' T ' , > Sie Eden mir entgegenrufeN: Was pwphe- zeiest du, alter schneeweißer Rabe? Du trotziger alter Plebejer? Was wagst du, Königen und Fürsten mit deinem fünften Aufzuge zu drohen? NM! nein! ich drohe nicht, ich weissage günz still und ruhig; denn meme Füßt stehen auf dem Grabe, und meine Augen werden hinter'demfünf- ten Aufzuge wenig Irdisches mehr sehen. Ick drohe mtt keinen Zeichen, sondern der Alt« der Tage, Gott, droht mit de§ seinigen. Ludwig Ksffuth. * ' r s» esch lu ß.) > Kossuth's Reden scheinen wie gtMocheue Musis, und wer die bräunen Söhne der Haides auf ihrer > Cympel oder Geig« ihre Weisen spiele» »gehört, die H bald melancholisch säuselnd, dann stürmisch rasch, bald wild grollend, bald vor Lust öder Schmerz gell angHrA D end,, sich fyrtbewegen, wird sich diHes Vergleiches wohl kaum erwehren könnens A 4 Das ist eS» was K o ssü t h dem Ungam zum Gotte . ' macht, das durch «nd d.urch Magyarische!' Er Hunt die Geschichte smus Landes genau, er ktWit jede' Ei- , genthümlichkrit der Bewohner. Der süße'Schmeichel der Rede, derbem Ungar eigen ist, er wendet ihn an, er sagt es pent Volke - „ich beuge mich vox dirscr- gro- ßen Nation, h wie er eS ost gethän, und. der Stolz * des UngbrS Höst dieß gerne. Er greift in dse Ge- schichte, er erinnert an die Schlachten, an den an chie Größe der ungarischen Wassen, und beleb« durch ^iue feurige, glanzende Rede einen HstdM, den der Boden g^eugk hat, Auf den» ^der Redflet eben stehet. " Der Ungar wird es- nie vergeffm,-däß er daS Sand, welches er bewohnt, erobert hgt; bliebt die ungari sche Erde und hat schon ost sein Blut dafür verspritzt; die glützmde Liehe zu dew^heimathliche^ Steppen und Berge», verlaßt ihn nicht; deßhalb sagte auch Kossuth in einer feiner ivichtigstln Reden: „Hafer Dater- lch^ist unser Altes! Retten wir da» Ba- terlanA, so retten wir «ns selbst!"
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