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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 06.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191303062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130306
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-06
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u. Z Z D V des Lande« Herr 7 Uhr von 61 langer mit seinen beiden ! Jahren und einem 10- «ilt. ner hier d) ' bier mit Sh« Unger h< S. Den ck« Kr ft Lii kl« Kurt Li. briftchlof ch J° ,8 r. » Ot>« t Ode» , «.Ke» 8 Leiotu !' : 8 kr«l»i t , i 3ted» am Hel hat si« erschie jor a. und r Währe die gei zählte, kannte in der Aus der Zeit der Befreiungskriege. lN-chtru« verton»). 6. März 1813. Wollte mau die Liste der zahllosen Gaben, oie in jener Zeit vor 100 Jahren auf dem Altar des Vaterlandes dargebracht wurden, auf- zählen, so könnte man damit einen stattlichem Band füllen. Kreise, Städte und Private rüsteten zahlrei che freiwillige Jäger aus, Beamte und Offiziere ver zichteten auf ihre Gehälter, Landwirte sandten in Er mangelung baren Geldes Naturalien, Frauen ihre Er sparniffe und ihren Schmuck, einzelne, di- nichts ayr deres zu geben hatten, sogar ihr Haar. (Ferdinande von Schmettau in Breslau, aus derem prachtvollen Haar Uhrketten, Arm- und Halsbänder, Ringe u. s. w. an gefertigt wurden.) Kinder leerten ihre Sparbüchsen und selbst die Aermsten teilten ihre Habe. Nach ei ner oberflächlichen Schätzung wurden 160000 Trau ringe und Schmuckfachen eingeliefert; für die golde nen Ringe /wurden eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen", abgegeben. Hierzu traten die zahl losen Spcndeil an Lebensmitteln, Tuchen, Leinwand, Strümpfen und Lazarettbedürfnissen, ferner die un entgeltliche Arbeit der Handwerker, welche Kleidungs stucke, Sckuhwerk, Sattelzeug, Patronentaschen und Riemenzeug aller Art für oas Heer lieferten. Interessant ist, was General v Bülow an diesem Tage schreibt: Ich möchte, wie Cromwell seinen ro ten Brüdern, einem jchen Kavalleristen eine Bibel «yn den Sattelknopf hängen und bei der Schlacht ihm zu- rufen: Gott hat den Verruchten >u eure Hände ge geben ! rtzeater i» «i*e*K»«. Heute abend ist den Theaterbesuchern noch einmal Gelegenheit geboten, der kleinen Marga Steiners Glanzrolle als Nello in dem Mtlttärschauspiel „Krone und Fessel" zu bewundern, denn im Verein mit dem ersten Liebhaber Herrn Hans Hampe hat sie heute ihren Benefiz-Abend. Auf eine an ihn ergangene Bitte seitens des Komitees der Fürsorgestelle für Lungenkranke Schön heide, zum Besten dieser Humanitären Bestrebungen ei ne Wohltätigkeits-Borstellung zu geben, hat Herr Direktor Steiner, der Bitte nachgebend, beschlossen, am Donnerstag, den 6. März zu Gunsten der Fürsorgestesse Jacoby's „Tragödie einer Frau" in Schönheide auf zuführen Druftchtl Rächst««. 125. Sitzung vom 4. März, 1 Uhr. Ain Bundesratstische: Kommissare, von Tirpitz Heute das übliche Dienstag-Vorgericht in Gestalt von Anfragen. Die erste, vom Zentrum gestellte, befaßte sich mit der zwei Ordensbrüd?rn in.Stuttgart gele gcntlich eines Vortrages zuteil gaworoenen Behaud lung seitens des dortigen katholischen Kirchen rates. Vom Regierungstische (wurde kurzer Hand erklärt, es handele sich um württembergischo Behörden, so daß der Reichskanzler nicht einschreiten könne. Ehne von nativnalliberaler Seite eingebrachte Anfrage über die Erteilung einer Ausbeutungskonzession au eine e«g lische Firma durch die Regierung von Liberia wurde in verneinendem Sinne beantwortet. Ei»e Konzession sei nicht erteilt, Teutschlano habe gegen eine solche Einspruch erhoben. Die Regierung werde die Ange legenheit auch künftig im Auge behalten. Dann kam man wieder zum Marineetat zurück, zum Kapitel Werft Verwaltung, wo von mehreren Setten in der Haupt fache Arbeiterfragen besprochen wurden. Die Ver waltung zeigte sich in den Ausführungen eines Kom missars den Arbeiterwünscheu gegenüber durchaus ent gegenkommend, wie auch mit Stolz mitgeteilt werden konnte, daß der größte Teil der Arbeiter ungemein seßhaft sei. Nach weiterer unwesentlicher Debatte wird der Marineetat mit allen Titeln und Resolutionen nach den Kommissionsbeschlüssen erledigt, worauf man den Kolouialetat begann. Hier setzte Genosse Henke mit einer ausführlichen Kritik unserer Kolonialpolttik ein, in der er namentlich die Verhältnisse in Ostafrika unge mein schwarz malte. Darauf vertagte man iich auf morgen, wo ein Schwerinstag eingeschoben wird. Aremdenlifte. U«b«machtet hab«, im Reichshof: Hermann Ludwig, Kfm., Frankfurt a. M- Alfred Heiikcl, Kfm., Berlin. Dtad Leipzig: Herm. Arno Ende, Kfm., Pet. Lindner, Kfm., beide Burgstädt Otto Colditz, Kfm., Leipzig. E. Ritschel u. Frau, Kfm., Chemnitz. Aua. Schenke, StationSkontroÜeur, Chemnitz. Alf. Müller. Kfm., Albin Fetzer, Kfm., beide Plauen. Enal Hof: Hugo Kros», Kfm., Chemnitz. Carl Bauer, Kfm., Leipzig. Herm. Jung, Kfm., Greiz. Trutfche« Hau«: Karl Seifert, Kfm., Dresden jährigen Knaben. Da die übrigen Hausbewohner Manger und die Kinder seit Sonntag nicht gesehen und die Kinder, dem Vernehmen nach, wiederholt in der Schule geäußert hatten, daß ihnen ihr Vater wohl einmal etwas antun würde, wurde am Dienstag abend gegen ö Uhr die Wohnung poli zeilich geöffnet. Den Etntretenden bot sich ein schrecklicher Anblick. In dem in der Schlafstube aufgestellten Bett lag das Mädchen ermordet. Der Vater hatte ihm mit einem Beil einige Schläge auf den Kopf zugefügt und dann die Halsschlagader durchschnitten. In der ärmlich ausgestatteten Küche, die zugleich Schneiderwerkstatt war, lag auf dem Sofa, das als Schlafstätte diente, der Knabe, der fast wie ein 14- bis 15jähriger junger Mensch aussieht, ebenfalls er mordet in blutüberströmten Kiffen. Er hatte mit dem Beil einige schwere Schläge auf die Stirn bekommen, weiter hatte ihm der unmenschliche Vater am linken Arm die Pulsader durchschnitten. Nach dieser furchtbaren Tat verübte Manger Selbstmord. Er versuchte sich zunächst zu erhängen. Als er sich mit dem Kopf jedenfalls in der Schlinge befand, schnitt er sich noch die Pulsader des linken Arme» auf, wobei daß Blut an die Wände, fast bis an die Decke hinauf spritzte. Nach kurzer Zeit muß jedoch die Schnur, an der er sich auf gehängt hatte, gerissen sein, so daß er zu Boden stürzte. Am Boden liegend, nur mit Hemd und Hose bekleidet, wurde auch er tot aufgefunden. Man nimmt an, daß Manger den Doppel- und Selbstmord in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ausgeführt hat. Die Leichen wurden nach dem neuen Friedhof übergeführt. Als Grund zu dieser Bluttat gibt Manger in einem hinterlassenen Briefe Gram infolge des Verlassens der Ehefrau an. — Annaderg, 4. März. Hier veranstaltet am 9> März auS Anlaß seines 25jährigen Bestehen- der natronalliberale Verein für den 22. sächsi schen Reichstagswahlkreis einen Festkommer-, bei dem Syndikus Dr. Stresemann die Festrede halten wird. Höhen und Tiefen. Roman von M. Eitner. (4. Fortsetzung). Eben begann die Musik, »nid im Saal machte sich eine leb hafte Bewegung geltend. „Wenn du dich auch nicht fesseln lässt, so lange wenigstens," bat Gerhard, „vertritt unser Haus würdig. Ermin findet di« ganze G«)chichte zu fade. Er verlangt etwas, das ihn prickelt und reizt, nnd ich — — sei nicht böse, mein alter Seebär, aber ich habe keine Lust zum Tanzen." »Sieh mir einmal in die Augen, lieber, alter Bücher- wurm," enigegncte Werner und legte seine Hände auf de» Bruders Schulter, „sieh mir in die Augen, offen und ehrlich.* Berhard tat es. „Armer Buche wurm,' sagte Werner wieder, „dein Herz ist kraul. Ich lese das in deinen Augen. Hüte dich. Es kommt mir in den Sinn, was ich erlauscht habe von der Geschichte unseres Geschlechts, obgleich Papa »S gern verbergen wollte: es kann kein Wellinghausen zu Liebes glück kommen ohne Herzbluten. Im übrigen sei ruhig. Ich will alles daransetzen, um veim Tanz die Ehre des Hause» zu retten/ Gerhard blickte ihm nach. Er liebte diesen Bruder mehr als Erwin. Es lag etwas Freies, Ungebundenes und doch Ritterliches in Wernersganzem Wesen, das den meisten See» ofnzieren eigen ist und sie überall beliebt macht. Es giebt keine enge Welt für sie. Sie müssen hinaus. Sie wissen genau, daß jeden Augenblick sich ngeno etwas ereignen kann, da» Ihrem L ben ein jähes Ende bereitet, iveil die Ges ihr fortwahreno so sichtlich neben ihnen hergeht. Diese» Gesühl giebt ihrem ganzen Sein einen unerschrockenen, ruhigen und sicheren Ausdruck, wie das bei jedem der Fall ist, der fortwährend einen Feind zu erwarten hat. Als die Musik eimetzte und der erste Walzer begann, trat Rittmeister von Lenken zu seiner Braut: „Hildegard," sagt« er, „du zeigst dich heute z I ar nur als Herrin de» Schlosse», weniger als Waut, aber den erste» Tanz wirst du doch wohl mit mir tanzen müssen.* „Selbstverständlich,* entgegnete Hildegard. Niemand konnte merken, wie sie zitterte, als Senden den Arm um ihre Taille legte. Niemand sah es, wie ihre Augen, trotzdem sie denen ihre» Bräutigams so nahe waren, vermieden, m die letzteren zu blicken. „Du bist doch nicht eifersüchtig aus die kleine Rohr?* fragte Senden plötzlich während deS.Tanzens. „Du Haft, seit ich hier bin, jo viel zu tun gehabt und hattest so wenig Zeit für mich übrig, daß ich, laut« ck» iniou», mir doch aus irgend «ine Weise Unterhaltung juchen maßt«.* Hildegards Lippen schlossen sich für einen Augenblick fest zu. fammen. „Ich verstehe dein« Frage nicht, Artur,' jagt« si, dann. „Uebrigens würde Anna sich doch sehr wundern, wenn si« hört«, das du si« nur taute ct« mienr »ur Unt«rhaltung gesucht hast Aber laß doch da». Ich habe dir auch noch nie Vorschriften gemacht * Sir sagte nichts mehr, weil sie fürchtete ihrer Gefühle nicht völlig zu bleiben. „Ein schönes Paar!" flüsterte hier und da jemand. „Ein schöne» Paar!" sagt, eben auch ein älterer H«n z» Gras Erbach, dem Gm-nachbar der Welling- Hausen. Der Graf stand im Rahmen einer Tür. Er war et» Fünfziger und hatte eine tmponierede Gestalt. Da» ernste Gesicht wurde von einem schwarzen, teilweise mit weißen Fäden durch- zogeneu Bolldart umschlossen. Seine blauen Augen schien« mit den Blicken daS Brautpaar zu verfolgen. In lässig «>» nehmer Haltung stand er da, di» Arme verschränkt. „Ein schönes Paar!* flüsterte der alte Herr wieder. „Gewiß," sagte der Graf. „So angesehen könnten zwei Mat schen nicht besser zueinander passen, als diese beiden." „Die Braut erscheint heute wunderbar ernst und still," bemerkte der Herr weiter. „Ist da- vielleicht zu verwunder»?* suhr der Graf heftig auf und fügte erklärend hinzu, als sei er über sich selbst «o- schrocken: „DaS Haus ist voll Gäste und die Baroneß nimmt stet» die Hauptsorge für alle» auf sich. Der älteste Brudeth der steht krank aus, der zweite geht nächsten» auf zwei Jahre int AuSland, der dritte erscheint so ernst, wie e» kaum für sei», Jahre paßt. Das genügt wohl, nm jemand selber ernst blick« gu machen." Soivohl der alte Herr, wie auch der Graf hatten Mit ihren Blicken daS tanzende Brautpaar weiter verfolgt. Jetzt sühne Senden seine Braut zu ihrem Platz zurück und blieb hinter ihrem Stuhl stehen. Die Musik verstummte, di« verschied««« Paare kameu zur Ruhe. Doch die Pause war nicht von lang« Dauer. Ein neuer Tanz wurde begonnen. Send« flüstert« seine» Braut einige Worte zu und eilte zu Anna von Rohr, ihr sei« Hand zum Tanz bietend. Mancher der Gäste sah da» Ausflacke« eines Feuers in den Augen de» Rittmeister-, sah da» befriedigte Lächeln, da- Annas Livpen umspielte, und mancher Blick glitt sofort zu Hildegard hin, die ihren Bräutigam ruhig zu beobacht« schien. „Hildegard ist heute sehr sagte Anna während de» Lanzen». Ich find« sie überhaupt sehr unzugänglich, sehr kühl. Ich harte sie mir ander» vorgestellt. Ich habe sie vier Jahr* lang nicht gesehen. Hu! mich überläuft e» jedesmal, wenn ick sie ansehe, und ich schreck« in mrin kleines Nichts zusammen." Sie schüttelte sich ein wenig am Arm ihre» Tänzer». Ich« schwarz« Augen hefteten sich mit lachendem Ausdruck «>f Senden. Er beugt« sich zu ihr nieder und flüsterte: „Ihr Richt» ? Ich meine, es ist ein kleines, reizendes Etwas, da- ich in meinen Armen halten dars. Es tut gut, sich aus dem Reich der schönen, aber kühlen Mitternachtssonne unter den Einfluß d« sengenden Strahlen der Tropensonne zu flüchten * Anna lachte hell auf: „Die Mitternachtssonne!" sagte st«. -Ja, das ist wahr. So erscheint Hildegard Hu! DaS sind Kimatische und atmosphärische Verhälmisse, die meiner Nat« nicht zusagen. Mir ist überhaupt nicht behaglich zumute. Onkel ist grenzenlos vornehm. Ein lautes Lachen, eine zu schnell« Bewegung verursachen ihm, glaube ich, einen physischen Schmerz. Wenn er gewußt hätte, daß sie mich zu Hause als einen Sein« Krater bezeichnen, aus dem eS eben einmal lospufft, wen» dl« andern eS am allerwenigsten erwart«, so hätte er mich wahr scheinlich nimmermehr in sein Haus eingeladen. Er hat gedacht er sei es seinen Ahnen schuldig, sich auch einmal um die Seiten linie der Wellinghausen zu kümmern. Meine Mama ist ein» Wellingbausen, aber zum mindeste» von der vierten Seitenlinie her, weit ab vom echten Ltamm der Wellinghausen. Das werde» Sie ja an ihrer Tochter merke»." So plauderte sie sprüh nd. unaufhaltsam während de» Tanzens. Sie lachte dabei, hob und senkte die Angenlider mit den langen schwarzen Wimpern und überließ sich willenlos ihrem Tänzer, der fester, al« nötig war, den Arm um ihre »Isenhaste Taille legte. (Fortsetzung folgt.) — Chemnitz, 4. März. Ein furchtbares Familien drama ereignete sich in dem Hause DitteSftraße 14. In der vierten Etage deS genannten Grundstücks wohnt seit einiger Zeil, von seiner Ehefrau getrennt, der 47 Jahre alte Schneider Karl LouiS August M Kindern, einem Mädchen von 12 den eines Telegramms, dir Ausfüllung von Quittungs karten der Invaliden Versicherung, Rechenfälle aus der Unfallversicherung, Einträge lind Abschlüsse im Tage-, Kassen- nnd Hauptbuche eines Bäckermeisters, Be rechnung von Stichzahlen, eingehende Beschreibung der Dampfmaschine, des Gas- und Elektromotors als Antriebskräfte her Schiffel- und Automateu-Stickmaschi- nen, endlich Berechnungen voü dem, was ei» Lohu- sticker an, Auftrage verdient. Es ist anzuerkennen, daß durchweg gründlich gearbeitet nnd auch das Denken und Sprechen der Schüler allenthalben gepflegt worden ist. An Stellt des wegen Krankheit verhinderten Direk tors legte Herr Schöne im Rahmen des Wortes „Mit Gott vvv'vÄrts und aufwärts!" den zu entlassenden Schülern in warmen Worten noch eine Fülle bester Ratschläge und edelster Anregungen ans Herz. Mö gen alle herzlichen Wünsche, die Schule und Gemeinde für die Jünglinge hegen, in Erfüllung gehen! Wir brauchen ein starkes, gesundes Geschlecht, das da wan delt im Lichte des Dreigestirns: Heimat, Vaterland, Christentum. — Wild ent Hal, 5. März. Zu der von unS in 9tr. 51 gebrachten Notiz über daS Durchgehen der Pferde am Sonntag hier wird unS noch ergänzend gemeldet, daß am genannten Tage nachm. von Wildenthal aus ein Telephongespräch nach der Waldschänke gekommen sei, in dem bekannt gegeben wurde, daß eben in Wildenthal ein Paar Pferde auf der Straße in der Richtung Eibenstock durchgegangen seien. Da zu der Zeit die Waldschänke stark besucht war und sich eine Menge Kinder mit Schneesport in der Nähe vergnügten, war eS dringend geboten, daß die Straße für die Durchbrenner frei gehalten wurde. Herr Oberforstmtisterei-Assistknt Ott veranlaßte deshalb den Herrn Gendarm Bischel mit an da- sogen. .Knöchel* zu gehen, weil es dort am besten möglich war, di» Ausreißer, wenn überhaupt tunlich, »inzufangen. Die beiden Herren waren kaum dort angelangl, als sie hinter der Krümmung Schellen geläute hörten und gleich darauf sahen si« auch die schwarzen Tiere in schärfster Gangart auf sich zukommen. Beide Herren stellten sich nun mit ausgebreiteten Armen auf der Mitte der Straße auf und erreichten durch sofortiges Eingreifen in die Zügel, die Pferde zum Stehen zu bringen. Als ein großes Glück war eS zu bezeichnen, daß — wie man hört — die «uf der Wildenthaler Straße in stärkster Karriere dahin sausenden Pferde entgegenkommenden und überholenden Personenfuhrwerken geschickt auSwichen. Ein Versuch, die Pferde auf der genannten Straße von Schlitteninsaffen e'-e« anderen Geschirres zum Stehen zu bringen, mißglückte infolge der Schnelligkeit vollkommen. Dresden, 0. März. Zur Feier des hun dertjährigen Todestages Theodor Kör ners, der llin 26. August dieses Jahres feierlich begangen werben wird, beschloß der Rat einen Festaktus zu veranstalten, sowie entsprechende Veranstaltungen an den städtischen Schulen abhalten zu lassen Wei ter sollen oas Körnerhaus und das Körnerdenkmai ge schmückt und es soll ein Abgeordneter zur Niederlegung eines Lorbeerkranzes an dem Grabe Körners nach Wöbbelin entsandt werden. - Leipzig, 4. März. In Leipzig wurde heu te Dienstag ein steckbrieflich verfolgter 17 jähriger Kaufmannslehrling aus Chemnitz festgeno m - men, der nach seinen Angaben im Oktober voriger Jahres seinem Lehrherrn 1200 Mark unterschlagen und mit diesem Gelbe eine Reise nach England unter nommen hatte. Vermischte Nachrichten. — Köln, 4. März. Ein verwegener Raub- anfall wurde gestern nachmittag auf einer der belebtesten Straßen Kölns verübt. Einer Dame, die bei einer Bank 20 000 Mk. abgehoben hatte und das Geld in ener Hand tasche bei sich trug, wurde diese von einem Radfahrer entrissen. Die Tasche öffnete sich während der Flucht deS Räubers und das Geld fiel auf die Straße. Paffanten bemühten sich daS Geld zu sammle» und es konnte der größte Teil der Dame wieder zugestellt werden. Von dem Räuber hat man keine Spur. Das Hennigsdorfer Automobiloer brechen. Die bisherigen Ermittelungen über das Automobilverbrechen bei Hennigsdorf haben auch bis her noch nicht Anhaltspunkte zur Verfolgung bestimm ter Personen ergeben, die als Täter in Frage kom men könnten. Die Stelle, an der das Seil gespannt worden ist, ist mit großem Raffinement dusgcwählt worden. Ta die Straße am Sonntag von Automobi listen uno Radfahrern sehr stark befahren wurde, konn te oas Seil erst kurz vorher ausgespannt werden, be vor das Automobil heranraste. Die Stelle ist fo ge wählt, daß man die Gefahr keine Minute früher se hen konnte, ehe die Insassen das Drahtseil erreichten. - Die Beerdigung der beiden Leichen wird wahr scheinlich am Donnerstag in Berlin erfolgen. Das Befinden der älteren Tochter des Ehepaares Plunz hat sich im Laufe der Nacht gebessert. Lebensgefahr besteht vorläufig nicht mehr. Drei gefundene Ze- mcntsäcke scheinen tatsächlich mit dem Verbrechen in Zusammenhang zu stehen. Der Verlierer der Säcke hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet.
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