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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 27.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191210276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19121027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19121027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-27
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Ein Droschken-Ruf-Automat. (Mit Text.) Erden weilten — was ichen war i Kronberger bestand auf seinem Willen und rief drohend: „Denkt daran, daß Ihr ausge zeitm me kc ihm t furcht gemit des ff in ei Schri te er i nung deute wagt Furck sich nn unter t Mann« nnzutr zunr V handel stattet Br Wider nach d Dietri^ Tochte der S« (Rocke blebäl Mond seine! „C Kamp Nur dort c klinge: sich T ihn offe verborg Und tr« wimmelte es darin von reisigem Kriegs volk wie in einem Bienenschwarm. Auch auf der Burg herrschte reges Leben. Am Glockentürmlein hatte man ein starkes Gerüst angebracht und zahlreiche Hände waren damit beschäftigt, das uralte Turmglöülein mit Seilen würden die nächsten Tage bringen? — Auf Burg Hattstein war man indessen auch nicht müßig ge wesen, dem drohenden Sturm zu begegnen. Die Verteidigungs- mittel wurden instand gesetzt und seitens des Burgherrn war die dringende Bitte um bewaffneten Beistand an Herrn Francke von Kronberg ergangen, mit der Versicherung, daß des Kronbergers Forderung erfüllt würde. Aber Herr Francke ließ auf sich warten und erst als die Späher schon das Anrücken der feindlichen Streit macht meldeten, war er mit einem Haufen Gewappneter ge kommen und in die Feste eingeritten. Seltsamerweise befand sich der Priester der Feste Kronberg in seinem Gefolge. Herr Dietrich atmete auf. Mit solchem Beistand vermochte er wohl den Städtern die Spitze zu bieten. Doch wurde seine Freude wesentlich gedämpft, als der Kronberger nach der ersten Begrüßung erklärte, daß er nur dann die erbetene Hilfe leisten könne, wenn unverzüglich seine Ver mählung mit Hildegard in der Burgkapelle vollzogen würde. Zu diesem Behufe habe er deu Priester von Kronberg in seinem Gefolge ausgenommen und nur dann habe er das Recht, für den Hattsteincr einzutreten. Hildegard wurde gerufen und vernahm entsetzt die ihr fürchterliche Bedingung des Ritters. So rasch hatte sie sich die Entscheidung nicht gedacht. In heißem Gebete hatte herabzulassen und dagegen die aus dem Gewölbe gebrachte silberne Glocke emporzuwinden. Ungeduldig stand Herr Francke von Kronberg im Burghof und erwartete den Augenblick, in dem die Glocke fest im Stuhle hing und geschwungen werden konnte; mit ihrem Hellen Klang sollte die Feier beginnen, zu der alles in der Burgkapelle vorbereitet war. Schon begannen sich die Schatten der Nacht über Berg und Tal zu senken, als endlich der Türmer von oben das Zeichen gab und rasch schritt der Ritter, begleitet vom Burgherrn, nach dem Palas, um die ihm Anverlobte zum Altäre zu führen. Doch vergeblich harrte man auf die Braut — weder im Palas, noch in ihrer Kemenate war sie zu finden. Muhme Ursula, die alte Wirtschafterin des Hauses, rang verzweifelt die Hände und beteuerte wehklagend, daß sich ihr geliebtes Pflegekind aus Grauen vor der erzwungenen Heirat gewiß ein Leid angetan habe und der von Todesschrecken erfüllte Vater durcheilte alle Gelafse der Burg, ohne aber eine Spur von der Verschwundenen zu entdecken. Herr Francke von Kronberg geriet dagegen in wilden Zorn. Er überhäufte seinen Gastfreund mit Vorwürfen und beschuldigte daß er, Adolf, in die Jahre gekommen sei, in denen der Mann unter den Töch tern des Landes Umschau halte, stets wurde ihm von dem Sohne die Ant wort: „Mein Herz ist gebunden, Herr Vater — nur die wird mein Weib, der ich das Ringlein der Urahne gegeben!" Wer aber diese geheimnisvolle Schöne war, das war trotz aller Bitten nicht aus ihm herauszubringen. Weder das wildbewegte Kriegsleben noch die Glutblicke der schönen Ge- schlechterfräulein vermochten das Bild der lieblichen Hildegard aus seinem Her zen zu verdrängen. Mit der Zeit ward seine Sehnsucht nach ihr zur fiebernden Begierde und die abenteuerlichsten Pläne entwarf er, die Geliebte zu erringen. Durch einen im Land herumziehenden Krämer hatte er, wie wir wissen, dem Burgfräulein ein Schreiben gesendet und als Antwort einen Pergamentstreifen mit den wenigen Worten erhalten: „Hoffet und harret! Euer Ringlein bindet mich!" In silberner Kapsel geborgen, trug er das Blättlein gleich einem Talisman auf der Brust — bei seiner Berührung durch- strömte es ihn wie ein seliges Hoffen und es war ihm, als wenn die Botschaft Hildegards ihn im Schlachtgetümmel vor Tod und Wunden bewahre. Und jetzt sollte er gegen ihren Vater zu Felde ziehen! Der eisernen Pflicht mußte er gehorchen und er gehorchte ihr willig, weil er wähnte, daß es ihm in seiner Eigenschaftals Oberster der Belagerungs truppe vielleicht in die Hand gegeben sei, das Schlimmste zu verhüten. Aber das Her^ war ihm schwer, als er an der Spitze der waffenklirrenden Streiter an einem sonnigen Augusttage gegen die Taunusberge zog, hinter denen sein streitbarer Feind und sein Liebstes auf Die Nachforschungen, welche der Nat der Stadt Köln behufs Er mittlung des Räubers der silbernen Glocke durch gewandte Späher anstellen ließ, hatten diese auf die rechte Spur geleitet und vom Bund der Städte war beschlossen worden, gemeinsam gegen das Raubnest vorzugehen. Eine für die damaligen Verhältnisse ge waltige Streitmacht wurde zusammengezogen und unter den Oberbefehl des Feldhauptmanns Adolf von Altendorf gestellt, den man als den Würdigsten zu diesem Zwecke erachtete. Denn Adolf von Altendorf hatte sich in den vielen Fehden der Stadt Frankfurt in den letzten Jahren auf das Rühmlichste hervorgetan, so daß ihn: die Stellung eines Feldhauptmanns übertragen wurde. Als solcher verstand er es, durch kühne Taten und überlegene Kriegs kunst seinen Namen zum Schrecken aller Feinde zu machen, so daß ihn der Rat mit Ehren überhäufte und die vornehmsten, mit Töchtern gesegneten Familien darin wetteiferten, ihn in ihre Kreife zu ziehen. Aber der junge Held blieb taub gegen alle An spielungen und so oft auch sein Vater, der ehrenhafte Ratsherr Werner von Altendorf, ihm vorstellte, ohne mich verloren seid; Adolf von Alten dorf ist'der Feldhauptmann der Städter — der läßt hier keinen Stein auf dem anderen!" Bei dem Klange des Namens schreckte Hildegard aus ihrer Versunkenheit em por. Adolf von Altendorf war es, der das Verderben über Burg Hattstein brachte — er, dem ihr Herz gehörte, der ihr Treue gelobt hatte? War das das Ende allen Hoffens oder die Rettung, welche sie von der heiligen Jungfrau erfleht hatte? Ein Sturm der widerstreitensten Empfindungen durchwogte sie. Sie mußte allein sein — allein, um sich zu fassen und über das Gehörte ins klare zu kommen. Einer Ohnmacht nahe bat sie den Vater, ihre Kemenate aufsuchen zu dürfen und wankte zitternd aus dem Gemache. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. über der Höhe des gegenüberliegenden Sängelbergs schwebte ein rosiger Hauch — der letzte Gruß der scheidenden Sonne. Von fernher klang es durch das däm mernde Tal wie Waffenklirren und ver worrenes Getöse. Das waren die Streit haufen der Städter, die von den unter halb gelegenen Nagelschmieden herange zogen kamen, um sofort einen eisernen Ring um die Feste zu ziehen. Wieder polterten die von Ochsen gezogenen zwei Geschütze, „Der scharfe Hacht" und „Die Nachtigall" heran und nahmen gegenüber der Burg an dem Hange des Sängel bergs Stellung; am anderen Morgen sollten sie ihre ehernen Grüße hinauf senden. Zelte wurden aufgeschlagen, Wachtfeuer angezündet, und soweit man das sonst so stille Tal übersehen konnte, sie täglich vor dem Bilde der heiligen Jungfrau gelegen und hatte die Himmlische angefleht, sie vor der verhaßten Verbindung zu bewahren, denn so schwer sie auch mit sich selbst gerungen, aller Hoffnung auf Glück zu entsagen, sich in das Unvermeidliche zu fügen — sie vermochte es nicht. Ein Grauen schüttelte sie vor dem Manne, der jetzt, gebieterisch sie selbst fordernd, vor ihr stand, dessen gierige Blicke sie verschlangen — wie im Traume hörte sie den Vater eine Frage des Priesters beantworten und ihn bedeuten, daß das Glockengeläute bei der Feierlichkeit nicht stattfinden könne, weil die im Turme hängende Glocke zersprungen sei — hörte, wie Francke von Kronberg darauf lachend die Forderung stellte, Herr Dietrich möge die im Gewölbe verborgene silberne Glocke im Turme aufhängen lassen, denn mit dem Klang der silbernen Glocke, die den Streit mit den Städtern verschuldet habe, erhalte sowohl ihr gegenseitiges Bündnis wie seine Ver mählung mit Hildegard erst die rechte Weihe. Der Vater wider strebte heftig, doch der
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