Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188109278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-27
- Monat1881-09
- Jahr1881
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
— »so tretenden jungen Leuten ist seitens der Militärbehörden mehrfach die Beobachtung gemacht worden , daß sie zum Teil eine so geringe Körpergröße haben, daß sie länger, als es dem dienstlichen Interesse entspricht, in den Un teroffizier-Vorschulen verbleiben müssen, bevor sieden Schulen selbst überwiesen werden können. Hierdurch hat sich das Kriegsministerium neuerdings veranlaßt gesehen, die bisherigen Bestimmungen darüber dahin zu ergänzen, daß das Minimalmaß für diese jungen Leute bei einem Aster von 15 Jahren auf 152 cm, bei einem Alter von 16 Jahren auf 155 em festgesetzt wird. Von dieser Größe darf nur unter besonderen Umständen abgesehen werden. Diese neue Bestimmung wird von denen, die ihre Söhne, resp. Verwandte bei einer Unteroffiziers- Vorschule anzubringen wünschen, wohl zu beachten sein, wenn sie eine Zurückweisung vermeiden wollen. — Aus der Lau sitz wird uns geschrieben: Als Kan didaten für die bevorstehenden Reichslagswahlen sind auf gestellt: 1. Wahlkreis (Zittau) Kaufmann Buddeberg-Zit tau (fortschr.), Reg.-Rat Wäntig-Dresden (kons.); 2. Wahlkreis (Löbau) Fabr. und Landtagsabg. Fährmann- Großschönau (liberal) und Landgerichrsdircktor vr. Wie- sand-Bautzen (kons.) ; 3. Wahlkreis (Bautzen) Fabr. Wei gang-Bautzen (fortschr.) und Rittergutsbes. Reich-Biela (bisheriger kons. Abgeordneter dieses Kreises). — Die „N. Ev. Kirchenztg." berichtet: „Gegen den Festprediger auf dem Berliner Protestantentage, ?. vr. Sülze in Dresden, ist vom sächsischen Konsistorium eine Disziplinaruntersuchung wegen seines von der evangelisch-lutherischen Kirche fundamental abweichen den Konfirmandenunterrichts eingeleitet worden. Das Konsistorium hatte auf Grund von in die öffentlichen Blätter gedrungenen Acußerungen Sulzes im Konfir mandenunterricht über die'Person Christi denselben zu einer schriftlichen Aussprache über die fraglichen Aeuße- ruMN aufgefordert. Das „Deutsche Protest!- B." ist in ver- Lage über die Antwort Sulzes folgende Mittei lung zu machen: Sülze gebe etwa folgende Erklärung: Den ebibnitischen (juden-christlichen) Ausdruck „bloßer Mensch" braucht Sülze nicht, weil er ihn für falsch hält. Die wahre Menschheit Jesu betont er entschieden, denn wem sie zweifelhaft werde, der dispensiere sich von der NachfolgeJesu und damit von seiner höchsten Lebensaufgabe. Die Thatsache „Gott war in Christo" halte Sülze fest, weil er überhaupt das Christentum, die Religion , den Glauben an das Gottesreich sesthalte. Weiter könne die Kirche nichts von ihm fordern und lasse er sich kein knechtisches Joch auflegen." — Am Sonnabend Vormittag verschied plötzlich in mitten seiner Berufsthätigkeit Schulrat Prof. Kümmel, welcher seit 23 Pahren als Direktor am kgl. Johanneum in Zittau fungierte. Der Tod ereilte den humanen und bewährten Leiter dieser vorzüglichen Lehranstalt, als er mit dem Lehrerkollegium im Konferenzzimmer die Zen surenkonferenz abhielt und im Begriff war, das letzte Wort und Lebewohl am Schluffe des Halbjahres Leh rern und Schülern zu sprechen. — In Zwickau wurde am Sonnabend früh kurz nach 5 Uhr ein Erdstoß beobachtet, welcher von einem etwa eine Sekunde dauernden unterirdischen Getöse, ähn lich dem Donner eines in der Ferne abgegebenen Kano nenschusses, begleitet war. Die hiermit verbundene Er schütterung ist in den höheren Etagen der Häuser auf fälliger gewesen, als im Erdgeschoß und haben einzelne Klirren der Fenster, der Tassen und Gläser in Geschirr schränken und Bewegung leichter Möbel beobachtet. — In Cainsdorf bei Zwickau ist plötzlich der Unterleibstyphus ausgebrochen und ist dieZahl der Erkrankungsfälle, von welchen letzteren 2 bereits einen tödlichen Verlauf genommen haben, seit Ende vorigen, bez. Anfang d. M. auf 60 gestiegen. Alle Maßregeln zn einer wirksamen Bekämpfung der Krankheit sind mit voller Energie getroffen, sowie für Pflege und Abwar tung der Kranken bereits 2 Albertinerinncn aus Dres den herbeigerufen worden. Eine Suppenanstalt hat man bereits gegründet und ist die Errichtung eines Hospitals in Aussicht genommen und vorbereitet. — Bezüglich hartnäckiger Steuerrestantcn beschlo der Gemeinderat von Laubcgast, daß — nach nochmali ger Aufforderung zur Bezahlung — die Namen der selben in den öffentlichen Lokalen ausgehängt und den Restaurateuren untersagt werde, den genannten Personen irgend etwas zu verabreichen. — In Plauen i. V. wird beabsichtigt, ein neues Theatergebäude, welches im Parterre Kaufläden enthalten soll, auf Aktien zu errichten. Das seitherige Löberingsche Theater muß wegen seiner Feuergefährlichkeit geschlossen werden. — Das Schwurgericht in Leipzig verurteilte am 23. d. den Handarbeiter Quaas aus Queckhain zu 9 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Verlust der Ehrenrechte. Er hatte seit 2 oder 3 Jahren in der Gegend von Grimma Frauen und Mädchen gewaltsam zu unzüchtigen Zwecken mißbraucht oder zu mißbrauchen versucht, bis es gelang, ihn zu überführen und festzunehmen. Es kamen nicht weniger als 16 solche Fälle zur Aburteilung. — In Unterweißig bei Hainsberg fiel am Mittwoch der 72 Jahre alte Hausbesitzer und Ortsrichter Hecht infolge des Bruchs einer Sprosse von der Balkenleiter seiner Scheune, wodurch sofort der Tod eintrat. — Am Freitag stürzte ein Hausbesitzer in Wurzen beim Abnehmen von Aepfeln so unglücklich vom Bäumt, daß er den Hals brach und auf der Stelle verschied. — Reichsgerichtsentscheidungen. In Bezug auf die Grenzen des Züchtigungsrechts des Lehrers hat das Reichsgericht folgenden Rechtsgrundsatz ausgespro chen: „In einer Heilung bedürftigen Verletzung des Kör pers kann eine Ueberschreitung der für die Aufrechthaltung der Schulzucht nötigen Grenze der Züchtigung gefunden werden. Das Züchtigungsrecht darf, weil es sich aus dem Erziehungsrechte ableitet, die Zwecke dieses nicht so weit außer Acht lassen, daß es im Widerspruche mit der Auf gabe der Erziehung, statt diese nötigenfalls durch Schmerz erregung zu fördern, die körperliche Integrität des Be straften gefährdet oder verletzt." — Ein Excedent, wel cher auf der Straße jemanden mißhandelt, dadurch einen Auflauf und Lärm, verursacht und deshalb aus 8 360 Nr. 11 des Strafgesetzbuches wegen groben Unfugs be straft worden, kann dann nicht mehr wegen der da bei vorgekommenen Körperverletzung strafrechtlich verfolgt werden. — Auf dem der sächsischen Grenze nahegelegenen schönen Schlosse Tetschen ist am Sonnabend der Besitzer der Grafschaft Tetschen, Graf Friedrich Thun, nach längern Leiden im 71. Lebensjahre verstorben. Der selbe gehörte der feudalen Partei des böhmischen Land tags an und war 1850 österreichischer Bundespräsidial gesandter in Frankfurt a. M., später Gesandter in Ber lin und bis 1864 Gesandter in St. Petersburg. Tagesgefchichte. Deutsches Reich. — Dem Prinzen Wilhelm ist von dem Kaiser von Oesterreich eine Auszeichnung zu Teil geworden, welche als ein neuer Beweis für die herzlichen Bezie hungen zwischen den beiden Kaiserhöfen, bezw. Reichen gelten mag: der Prinz, bisher Hauptmann in dem österreichischen Jnfanterie-Regimente „Deutscher Kaiser", ist — bald nach seiner Ernennung zum Major im deut schen Heere —- zum Major im gedachten Rcgimente er nannt worden. — Eine Einigung zwischen der Kurie und der preu ßischen Regierung über die Besetzung des Bistums Fulda ist erzielt; Gencralvikar Kopp aus Hildesheim wird Bi schof von Fulda. — Zum Beweise, wie siegesgewiß und übermütig die Zcntrumspresse bereits ist, kann die folgende Stelle in der neuesten Nummer des „Schwarzen Blattes" die nen. Unter den Diplomaten, so schreibt dasselbe, soll jetzt ein neuer Fluch aufgekommen sein, der gar schreck lich ist. Wenn jemand einem Staate recht was Böses wünscht, dann zetert er: „Daß du die Maigesetze kriegst!" — Es ist zur Vermeidung von Mißverständnissen im Auge zu behalten, daß das „Schwarze Blatt" kein Witz blatt ist oder sein will, sondern ein politisches Organ mit dem Anspruch auf ernste Beachtung. Frecher sind wohl Gesetze nie verhöhnt worden, als es hier geschieht. — Von Hannover sind am 21. d. anläßlich des Geburtstages des Herzogs Ernst August von Cumber land, des ältesten Sohnes des verstorbenen Exkönigs Georg von Hannover, zahlreiche Adressen nach Gmunden, seinem jetzigen Wohnorte, abgegangen. Ein von einer Privatgesellschaft abgesandtes Telegramm wurde als „zur Beförderung mittelst des Reichstelegraphen ungeeignet" den Absendern zurückgegeben. - — Das unterirdische Reichs-Telegraphen- netz ist jetzt fertig gestellt worden; es verbindet 221 Städte mit einander und reicht von Königsberg bis nach Straßburg, von Breslau bis nach Emden, von Thorn bis nach Aachen. Das erste von Berlin nach Halle gelegte Kabel wurde im März 1876 in Angriff ge nommen und das letzte Netzstück, von Köln nach t Aachen reichend, ist' vor 3 Monaten eingebettet wor- -den. Die Legung sämtlicher Kabelstrecken hat einem Zeitaufwand von nahezu 58 Monaten und an Geldmit» teln im ganzen die Summe von rund 30,200000 M., in Anspruch genommen. Die Gesamtlänge der Kabel beträgt 5,463950 km, diejenige der in den Kabeln ent haltenen Leitungen 37,372871 km; von den 23 Linien, die gelegt wurden, haben nämlich 18 Linien siebenaderige und 5 Linien vieraderige Kabel. Jedes Kabelstück hat eine Länge von 1 m, und zur Herstellung der Verbin dungen waren im ganzen 5481 Verlötungen erforder lich. In Flüsse sind 70 Kabelstücke cingesenkt worden. — Baden. Die Hochzeitsfestlichkeiten sind beendet.. Nachdem am Freitag der Kaiser von Karlsruhe nach Ba den-Baden abgereist ist, wo er mehrere Wochen verweilen wird, und auch das schwedische Königspaar die Rückreise angetrcten hat, ist am Sonntag das junge schwedische kron- prinzliche Paar, das am Sonnabend noch einen Besuch in Baden-Baden abgestattet hat und dort mit großer Herzlichkeit von der Bevölkerung empfangen wurde, von Karlsruhe nach Schweden abgereist. Die Eltern der jungen Frau gaben dem Paare das Geleit bis Durlach. chung der beiden Depeschen im „Egyetertes" ein cher Mißbrauch eines amtlichen Organs stattge träfli- :funden sat. In dieser Richtung wird die Untersuchung fortge- etzt. Ueber die Art, wie sich der Depeschendieb m den Besitz des Telegramms gesetzt hatte, liegt in der Wiener „Presse" folgende neue Lesart vor. Darnach wäre ein großer Teil der dechiffrierten Worte von dem Dechiffreur auf das Original-Chiffre-Telegramm geschrieben und dieses nach erfolgter Abschrift in den Papierkorb gewor den worden, wo es sodann gefunden wurde. Aus der Invollständigkeit der Dechiffrierung seien auch Un- genauigkeiten und Lücken der Veröffentlichung des „Egye tertes" zu erklären. — Der internationale litterarische Kongreß zu Wien beschloß die Abhaltung des nächsten Kongresses in Italien, ohne vorläufige Bestimmung des Ortes. Oesterreich - Ungar«. — Die Landtage der einzelnen Kronländer sind am 24. d. mit loyalen Kundgebungen eröffnet worden. — Es steht nunmehr fest, daß bei der Veröffentli- Ohne weitere besonders merkwürdige.Erlebnisse kam ich in kurzer Zeit in New-Jork wieder an. Dort nahm ich, durch die Verhältnisse gezwungen, in einer sog. „Wmut068 kaetor^" (Liebesäpselfabrik) auf Staten Is land Arbeit. Diese Fabrik, in der ungefähr 200 Leute mit Schälen, Kochen, Einpacken der Früchte in Büchsen, Zulöten der letzteren und dann Ausquetschen des Saf tes aus den Schalen, der wiederum als Würze zu den Austern gegossen wird, beschäftigt waren, lag äußerst ungesund. Wenn die Flut, die fast bis zur Thür der Fabrik herankam, zurückgegangen, verbreiteten sich, es war im Hochsommer, die pestilenzialiichsten Gerüche und es war vor Mosquitos kaum auszuhalten; sie peinig ten einen bis aufs Blut. Der Prinzipal war ein äußerst roher Mann, bei dem es die Leute nicht lange aushielten; ich aber mußte, da ich krank wurde, das Hospital in Wards-Jsland wieder aufsuchen. Das paßte jedoch dem guten „Boß" nicht und er zog mir beim Weggange einen guten Teil des Arbeitslohnes Ich beschwerte mich jedoch beim Arbeitsbureau in Castle-Garden, wo ich mit verschiedenen anderen, meist Deutschen, „geheuert" (gemietet) worden und erhielt später auch das Rückständige ausgezahlt. Ich hörte dann auch, daß sich meine Mitarbeiter mit dem „Boß" gezankt, ihn, da er den Lohn nicht pünktlich auszahlle, tüchtig durchgewalkt und daß sie dann die Fabrik ver laffen hatten. Nachdem ich glücklich wieder hergestellt, begab ich mich auf die Heimreise nach Deutschland, wo ich auch gesund und ohne die Seekrankheit bekommen zu haben, ankam. Zur Rückfahrt benutzte ich wiederum den Dampfer „Frisia". ' Bi einen Skizzen will ich noch hinzufügen, daß es wohl manchem in Amerika besser ging als mir; aber Tausende und Abertausende, die sich von Haus aus über die Stufe des Arbeiters erhaben dünken, haben noch weit härtere Strapazen, Entbehrungen und Erfah rungen erlebt. Fragt mich nun der liebe Leser, ob ich das, was ich gesucht und von Amerika gelesen hatte, gefunden, so muß ich freilich gestehen, daß ich etwas ganz ande res erwartet hatte, als ich fand. Zur Zeit macht sich Zwar, wie es scheint, eine Wendung zum besseren, in Amerika bemerkbar, wenn auch, wie ich aus sicheren und verschiedenen Quellen „von drüben" weiß, nicht in dem Maßstabs, daß dteserhalb solche Unmassen auS- wandern sollten. Will jedoch jemand von jenem Lande wirklich etwas wissen, so soll er nicht Bücher lesen, sondern selber hingehen (aber nicht als ein mit Empfeh lungen und mit wohlgespicktem Beutel versehener Rei sender). Sei dem nun, wie ihm wolle, ob reich oder arm, mag es auch interessant und belehrend sein, fremde Länder zu sehen, niemand kann so wahrhaft glücklich sein als der in der eigenen Heimat. Ich nehme hiermit Abschied vom lieben Leser, dem ich nur das Bild eigener Erfahrungen und Beobachtun gen vor die Augen geführt und der, wenn er sich ein mal bewogen fühlen sollte, das alles selbst kennen zu lernen, einen freundlichen Gruß an die mir liebgewor- denen Orte mitnehmen möge. Wo fremde Sterne prangen, Mich fremde Lust umspielt, Da hab' ich' ost die Wangen Erglühen mir gefühlt, Ist oft mir ausgegangen Da« Her, in fitster Lust, Und fromme Lieder klangen Mir in der tiefsten Brust. Doch wie ist mir gedrungen Ins Herz ein Gruß so tief, Als ob mit fremden Zungen Mich alle» lockt und ries. Ach! in den fernen Landin Voll Herrlichkeit und Glanz, Da hab' ich erst verstanden Den Gruß des Vaterlands t von i der-L 3 St Tira, Mäch erwai in Lo» die F und t ter K ist d< Fami! Rom abgelc - gereiä a. ar (Verb res K sters! des I hat. die lä Nachb gleiche skripti reits Mill. logisch Virchi Erschc außer, Spra, pfang, CH Ein sofort Eine kann! hat fü Hypot W eMpfie m i L V 1 81» klamm
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview