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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188011145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-14
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ßen und dadurch ihren sofortigen Tod herbeigesührt. — Zn Grimma suchte und fand, vermuthlich auch in einem Anfalle geistiger Betrübtheit, die Frau eines wohlsituirten Schneidermeisters den Tod im Schwanenteiche. Die noch junge Frau konnte sich nicht darüber beruhigen, daß ihre 4 Kinder sämmtlich im 1. Lebensjahre gestorben waren, und als vor 8 Tagen ein angenommenes 3jähriges Kind einer Krankheit erlag und auch der einzige kleine Knabe zu kränkeln anfing, mag sie alle Geistesgegenwart verlo ren und so den traurigen Schritt gethan haben. — Gin schauriger Unglücksfall ereignete sich am 9. d. in der Bri-- quettenfabrik zu Skaska bei Kamenz: der Preßmeister wurde, als er da« große Schwungrad der Dampfpresse während Les Gange« einölen wollte, von demselben erfaßt und förmlich in Stücken zerrissen. Er hinterläßt Frau und 5 Kinder. — In der Nacht zum letzten Sonntag wurde in der Kirche zu Somsdorf bei Tharaud ein fre cher Einbruch verübt, dabei zwar nur eine Bibel entwen det, aber mancherlei Schaden durch Zerreißen und Durch einanderwersen anderer kirchlicher Bücher re. verursacht. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Das im Neichsjustizamle auf Befehl des Reichskanzlers in der Ausarbeitung begriffene Gesetz gegeit die Trunksucht soll die in wenigen Paragraphen zuni Ausdrucke gebrachten Grund sätze enthalten, daß die öffentliche Trunksucht als Uebertretung zu bestrafen ist und daß im Rau sche begangenen Verbrechen oder Vergehen nicht mehr Milderungsgründe zuerkannt werden sollen. Ferner sollen Bestimmungen dahin getroffen wer den, daß Personen, die durch gerichtliches Ur- theil für unzurechnungsfähig erklärt worden sind, in Aufbewahrungsanstalten untergebracht werden. — In dem Vorlerrain der Festungswerke zu Mainz wurden dieser Tage zwei Fremde be obachtet, welche daselbst eine mehrstündige Spa zierfahrt unternahmen, hierbei die schlechtesten und längsten Wege einschlugen, sich auch bei allen Anhöhen aufhielten, Pläne in der Hand hatten rc. Die später in dem Hotel, wo die Beiden abgestiegen waren, eingeleiteten Nachfor schungen ergaben, daß sie in das Fremdenbuch die NaMm^-Mrihx.l" Wd „Pistor" eingetragen hatten. Ma« MMüMf üun, Nüß die Fremden, die mittlerweile abgereist sind, der französische Divisionsgeneral Miribel und der Artillerie- Hauptmann Pistor, die im Jahre 1877 den Kaisermanövern beigewohnt haben, gewesen sind. — Ueder die zum 1. April 1881 infolge Ver mehrung des Heeres eintretenden Nenformationen ist nunmehr bezüglich der Benennung und Gar- nisonirung bestimmt: Infanterie-Regiment Nr. 97 in Hanau (2. Bataillon Kassel). Jnf.-Rgt. Nr. 98 in Brandenburg a. d. H. Jnf.-Negt. Nr. 99 in Posen (2. Bat. Schlimm). Füs.-Bat. 2. Großh. Hess. Jnf.-Reg. Nr. 116 in Gießen. Jnf.-Reg. Nr. 128 in Königsberg i. Pr. Jnf.- Regt. Nr. 129 in Bromberg. Jnf.-Negt. Nr. 130 in Trier. Jnf.-Regt. Nr. 131 in Pader born (2. Bat. Lippstadt, Füs.-Bat. Höxter). Jnf.- Reg. Nr. 132 in Glatz. Feld-Art.-Neg. Nr. 31 in Metz (2. Abtheil, in Hagenau). Fuß-Artillerie- Regiment Nr. 11 in Thorn. Pionnier-Bataill. Nr. 16 in Rietz. 9. Königl. Sächs. Jnf.-Reg. Nr. 133 in Zwickau. 10. Königs. Sächs. Jnsi-Reg. Nr. 134 in Leipzig. 18. Kgl. Baier. Jnf.-Reg. — Nach dem Berichte der Königsberger Han delskammer ist die diesjährige Ernte in Ost- und Westprei ßen, die anfangs eine schlechte zu wer den drohte, im Großen und Ganzen als eine gute Miltelernte zu bezeichnen. — Der Erfinder der jetzt bet der ganzen deut schen Armee eingesührten Schießtafeln, Major Mieg, vom 7. Infanterie-Regiment, als Haupt mann Jahre lang nach Spandau commandirt, ist, wie der „Wes.-Zlg." von München geschrie ben wird, wegen emes im Offiziercorps jenes Regiments vorgefallenen Streites zur Disposi tion gestellt, sein Gegner und Ankläger, ein Haupt mann Freiherr v. Scherer, pensionirt. — Die kaiserliche Oberpostdirection macht zur Beseitigung von Zweifeln in einer Verfügung an sämmtliche kaiserliche Verkehrsanstalten be kannt, daß von den im Umlauf befindlichen Ein thalerstücken gegenwärtig nur die preußischen Thaler aus den Jahren 1750 bis 1822 zur Einziehung gelangen. Dagegen sind sämmtliche Einthalerflücke deutschen Gepräges, ferner sämmt liche preußische Einthalerstücke aus den Jahren von 1823 ab und die inOesterreich bis zum Schluß des Jahres 186k ausgeprägten Vereinsthaler noch ferner umlaufssähig und daher nicht anzu halten. Dieselben sind vielmehr, wie sie unbe schränkt in Zahlung genommen werden müssen, eben so unbeschränkt bei den zu leistenden Aus zahlungen, z. B im Postanweisungsverkehr, bei Zahlung von Gehältern und Vergütungen, bei Berichtigung von Rechnungen von Lieferern uud Handwerkern rc. zu verwenden. Oesterreich - Ungarn. — Die deutsch-feindlichen Agitationen der stolzen Magyaren lassen auch die edeln Tschechen in Böhmen nicht in Ruhe. Ein tschechisches Blatt fordert jetzt allen Ernstes die Entfernung aller deutschen Eisenbahnbeamten in Böhmen, Mähren und Schlesien, wobei es als Muster Ungarn hinstellt, welches seiner Zeil allen Bahn beamten, welche nicht die magyarische Sprache lernten, den Stuhl vor die Thüre gesetzt habe. England. — Von London wird unterm 11. d. gemel det : Der Zustand der Dinge in Irland grenzt nahezu an Bürgerkrieg. 1500 Soldaten und Polizisten campiren bereits in Ballinrobe, dage gen sammelt sich die Bevölkerung von Mayo zu Tausenden. Blutvergießen scheint unvermeidlich. Italien. — Der Papst ist von einer Erkältung, welche er sich zugezogen, wieder hergestellt, indeß haben ihm die Aerzte in Berücksichtigung der vorge rückten Jahreszeit fortgesetzte Schonung anem pfohlen. Rußland. — Der große Nihilistenprozeß in Petersburg ist bereits beendet: das in der Nacht zum 12. d. gefällte Erkenntniß verurtheilt 5 Angeklagte unter Verlust der Standesrechte zum Tode durch den Strang, die übrigen 11 unter gleichem Ver- lustc zu Zwangsarbeiten von lebenslänglicher bis zu 15jähriger Dauer. Das Gericht beschloß, den UrtheilsspruchMA Gehilfen des Chefs des Petersburger Militärbezirks behufs Milderung vorzulegen und ihn zu ersuchen, bei mehreren An geklagten, namentlich den weiblichen, die Strafen herabzusetzen oder die Zwangsarbeit durch Ver schickung nach Sibirien zum Zwecke der Ansiede lung zu ersetzen. Türkei. — Nach englischen Meldungen aus Konstan tinopel vom 12. d. haben die Chefs der alba- nesischen Liga in die Uebergabe von Dulcigno eingewilligt; Delegirte aus Dulcigno seien in Skutari eingetroffen und die Verhandlungen im Gange. Amerika. — Das Ergebniß der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten ist noch günstiger für die Republikaner ausgefallen, als die ersten Nach richten vermuthen ließen. Während nämlich an- angs gemeldet wurde, Californien sei diesmal mit den Demokraten gegangen, haben die revi- dirten Ausweise jetzt ergeben, daß eine Mehrheit für Garfield vorhanden ist. Darnach hat Gar- reld von 20 Staaten 219 und sein Gegencandi- dat Hancock von 18 Staaten 150 Stimmen er halten. — In den Castillo-Gebirgen haben mexika nische Truppen den berüchtigten Apachenhäupt ling Victoria nebst 60 seiner Krieger und zu seiner Bande gehörigen Weibern und Kindern Niedergemetzelt. Vermischtes. * Das am 11? h. wieder in Agram verspürte Erdbeben hat neue Menschenleben gefordert. Die Verwirrung der Bevölkerung ist schrecklich, alles ist von Mtsetzen ergriffen, man befürchtet >ie gänzliche Vernichtung der Stadt. DaSErd- >eben, stärker als die dem vom 9. gefolgten, er- olgte, während im Landtage das Protokoll ver- esen wurde; alles flüchtete und das Protokoll onnte uur mit Mühe vollzogen werden. Der Landtag wurde vertagt. Die Bevölkerung drängte so massenhaft zum Bahnhofe, um zu fliehen, daß Hilfsmaschinen von auswärts requirirt wer den mußten. Daß bei den in früher Morgen stunde erfolgten Erdstößen am 9. inmitten der Schrecken manche komische Scene, deren heitere Wirkung freilich nicht zur Geltung kam, sich er eignete, ist bei solcher Verwirrung leicht erklär lich. Infolge der von donnerähnlichem Gepolter begleiteten wellenförmigen Bewegungen verlie ßen zahlreiche Leute ihre Betten und Zimmer und flüchteten im tiefsten Negligee auf die Gas sen; die dadurch üerbeigesührlen Scenen brau chen nicht weiter ausgemalt zu werden. Eine unbeschreibliche Bestürzung herrschte in den Dru ckereien der Agramer Tagesblätter; die Setzkästen wurden nämlich auf die Erde geworfen und die Setzer flüchteten aus den Officinen. Die Wände vieler Wohnungen zeigen sußiveite Risse und Sprünge auf, in vielen Häusern sind die Trep pen nicht zu passiren und in den meisten darf, da die Schornsteine fast sämmtlich eingestürzt oder dem Einstürze nahe find, nicht geheizt wer den, was bei der herrschenden Kälte das Unan genehmste ist. Gast- und Kaffeehäuser sind überfüllt, weil Niemand zu Hause verweilen mag. Die Besitzer von Baumaterialien wußten die Si tuation sofort auszubeuten und haben die Preise von Dachziegeln, die jetzt sehr begehrt sind, von 21 fl. auf 40, 50, ja 60 fl. erhöht. Auch aus vielen andern kroatischen und ungarischen Or ten lausen Nachrichten über schwere Schäden, welche das Erdbeben vom 9. angerichtet hat, ein, Agram aber ist der Mittelpunkt der unheim lichen Bewegung gewesen. In der Nähe dieser Stadt sind heiße, stinkende Wasser durchgebro chen, welche, ähnlich wie die Geyser aus Island, klafterhoch in die Höhe springen; die dabei aus dem Erdinnern ausgestoßenen Gase entzünden sich an der Lust. Warme Quellen treten in der Umgebung der Stadt aus. VorlsuÜFe VetterproxooZv äes meteoroloFi- seken Suresus io LeipriF für äeo 14 ssovdr.: Trübe IteuöIIeu»8; irvnlx vei -tuckerte Temperatur; Xleckvrseblüxe. Vurubix. Gewinne 5. Klasse 98. köninl. sächs. Landes-Lotterte. Gezogen in Leipzig den 12. Novbr. 1880. (Ohne Gewähr.) 15EM. Nr.: 58588. SEM. Nr.: 13851. 3NV0 M. Nr.: 184 3052 9809 14018 1427819026 23492 30030 32768 34804 42021 42726 47167 47763 49348 53226 55384 57094 58534 61054 62350 63724 65513 66471 69565 71144 73353 75045 77518 81966 83377 87398 90058 91640 98500. 1000 M. Nr.: 1045 5343 11659 13932 14871 16410 19388 22424 32258 33044 34896 38883 41113 48257 50806 53347 56790 57678 60868 61195 61249 62042 65980 66058 66681 66832 69069 71936 74520 82452 83630 83702 83919 87046 87557 89192 91614 92123 93514 96479 97484 98476. 500 M. Nr.: 7097 7411 I2I91 18365 2122326134 34458 35375 35780 37207 45278 48271 52632 54424 58705 60761 73012 74578 77459 79913 80332 81877 83140 88490 91831 94885 95017 99391. 3«» M. Nr.: 1507 2549 3289 4810 5166 6901 76349046107371093911394 11833 13328 1394314115 14880 15236 15402 18290 20346 21884 22450 22705 23293 24883 25674 26077 26977 28871 29849 31897 33912 34436 34499 35041 36574 38688 38887 39370 40197 40222 40316 40488 40615 42041 43163 43196 46103 48146 48287 49320 49365 50594 50761 50961 52202 55590 55658 56139 57122 57948 58207 58810 60463 61248 61720 62756 63119 63446 64683 65448 65679 66507 68293 68716 71152 71239 7I97I 72436 72968 73161 73894*74099 74346 75753 76358 76673 76753 77209 79954 80123 80201 81108 81633 82179 83354 83918 84106 84613 85539 85897 87061 87435 87663 91208 91327 91443 92630 93001 93135 95076 95454 98920 98930 99571 99736. Anmeldungen keim Standesamt zu «srankenberg in der Zeit vom 5. bi« 11. Novbr. 1880. 4 «eburtsfnlle, und zwar 2 Knaben und 2 Mädchen. 5 Sterbefällc, und zwar 3 männl, und 2 weibl. Ferner fanden statt 4 Eheaufgebote zwischen: Tischler Arthur Richard Reinhold Krüger und Laura Franziska Müller hier, — Webermstr. Karl Friedrich Lippoldt und Juliane Marie Mai geb. Schellenberger hier, — Holzspielwaarenmaler Karl Heinrich Uhlmann und Auguste Marie Schubert zu Legefeld, — Schuhmacher
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