Deutsche Uhrmacher-Zeitung

'■^b^ciri 0 Abonnementspreis: cür Deutschland u. Oestr.-Ungarn bei direktem Bezüge von der Ex pedition in Streifbandsendung vierteljährlich 1,75 Mitrk. jährlich «,75 Mark pränumerando. Bestellungen nimmt ferner jede Postanstalt oder Buchhandlung zum Preise von 1,50 Mark pro Quartal entgegen. kbonnementspreis für’s Ausland Itthrllch 7,50 Mark pr&iaiimernndo. I w Juergensen. Kessels A. Lange FnT/ede Preise der Anzeigen: die viergespaltene Petit-Zeile oder deren Raum für Geschäfts- und vermischte Anzeigen 30 für Stellen-Angebote und Gesuche ao IT». Die ganze Seite (400 Zeilen ä 30 Ptg.) wird mit 100 Mark berechnet. Die Deutsche Uhrmacher-Zeitung erscheint am 1. und 15. eines jeden Monats. Einzelne Nummern kosten je 30 Pig Probenummem (aus überzähligen Beständen) werden auf Verlangen gratis und franko zugesandt. Post-Zeitungsliste No. 1920. dtl Deutschen t|hrm^©li©g g Verlas yod Carl Marfels, G.m.b.H., Berlin W., Jäger-Strasse 78. Fernsprech-Anschluss: Amt I, No. 2984. XXII. Jahrgang. Berlin, den 15. Juli 1898. No. 14. Nachdruck ohne ausdrückliche Genehmigung der Redaktion unbedingt untersagt. Inhalt: Deutscher Uhrmacher-Bund. - Herabsetzung des Konkurrenzgeschäfts'. - Künstliche Diamanten. - Die NkkelstüM-Legimn.en.^^ Schlossrad-Schlagwerk mit Selbsteinstellung. - Die Sanduhren im Germanischen National-Museum zu Nürnberg. - Eine “ hr ^ “ henmass System Chronometergang mit konstanter Kraft. - Sprechsaal (Zur Gründung von Innungen). - Aus der Werkstatt (Reform-Stichel. Eberhard“). — Vermischtes. — Briefkasten. — Patent-Nachrichten. — Anzeigern . unserer auswärtigen Gäste. Der Unterzeichnete konnte dabei die freu dige Hittheilung machen, dass auf unserem Bundestage auch Herr Geheim rath Prof. Reuleaux, eine Autorität auf dem Gebiete der Technik und besonders bekannt durch seinen mit Bezug auf die deutsche Abtheilung der Weltausstellung zu Philadelphia gethanen Ausspruch „billig und schlecht , das Wort ergreifen wird. Herr Geheimrath Reuleaux nimmt nämlich gleich Herrn Geheimrath Prof. Dr. W. Förster, Direktor der Konigl. Sternwarte zu Berlin, ausserordentlich regen Antheil an der Uhrmacherei und ist seit Jahrzehnten eifriger Leser unserer Zeitung, deren sämtät liche Bände den Vorzug geniessen, in seiner Bibliothek vertreten zu sein. Br wird den uns sehr sympathischen Antrag stellen und begründen, der Bund möge die nöthigen Schritte einleiten, um dem Erfinder der Taschen uhren, Peter Hele (Henlein) in Nürnberg ein Denkmal zu setzen. Man soll den Tag nie vor dem Abend loben! Nachdem wir in unserer letzten Nummer bereits unserer Freude darüber Ausdruck gegeben hatten, dass wir in der Lage waren, der Unterstützungskasse des Vereins Berliner Uhrmacher 500 Mark aus der Schwabach’schen Angelegenheit überweisen zu können, erhalten wir diesen Betrag nachträglich zurück mit dem folgenden, wörtlich wiedergegebenen Begleitschreiben: Berlin, 30. Juni 1898. Geehrter Herr Marfels! Empfangen Sie den besten Dank für die Mühe, welche Sie durch die Vermittelung und dem Verein am 22. ds. Mts. übersandten M. 500 hatten. Die Herren Conrad Felsing, Gebrüder Friedländer, wie A. Lange & Söhne gedenken mittel- oder unmittelbar unserem Verein ihr Wohlwollen zu bethätigen, indem sie unserer Unterstützungskasse die in der Sache „Schwabach“ zum Theil entfallende Provision überweisen. Wir bedauern jedoch sehr, diese Wohlthat für unsere Unterstützungskasse nach Lage der Sache nicht annehmen zu können, und erhalten Sie einliegend diese M. 500 mit Dank zurück. Es würde sich ja vielleicht vielmehr empfehlen, diese M. 500 dem „Reichskanzlerfond“ der Uhrmacher-Schule zu Glashütte zu übeiweisen, da dieser Fond eine Wohlthätigkeitseinrichtung in noch weiterem Rahmen für die Allgemeinheit der Uhrmacher ist. Hochachtungsvoll und ergebenst Der Vorstand des Vereins Berliner Uhrmacher. Ernst Born. Wir wissen nicht, ob diese Entschliessung das Resultat einer Ab stimmung des Gesammtvereins ist oder nur die Meinung seines Vor standes ausdrückt; auch ziemt es uns nicht, Kritik an dieser Entscheidung zu üben, nur unser Bedauern können wir nicht unterdrücken darüber, dass durch diesen Beschluss den bedürftigen Kollegen Berlins — undesgiebt bedürftige Kollegen in Berlin! — eine recht stattliche Summe ent zogen w T urde. Die hochherzigen Geber haben nämlich die in Frage stehenden 500 Mark nunmehr dem hiesigen Verein für Ferien kolonien überwiesen. — Am 9. ds. Mts. fand eine Vorbesprechung mit unseren Berliner Mitgliedern statt, betreffend unseren ersten Bundestag und den Empfang Auch wird er uns einige sehr originelle Zeitmesser aus seiner kleinen aber gewählten Sammlung für unsere Ausstellung überlassen, unter audeiem einen achtkantigen Pilgerstab aus Beludschistan (Asien), der eine Sonnenuhr darstellt und auf jeder seiner acht Seiten eine andere Km- theilung in Sanskrit trägt, den acht Monaten entsprechend, die zum Pilgern nach der heiligen Stadt Benares benutzt werden. Des Weiteren konnte der Vorsitzende berichten, dass Herr Geheimrath Prof W Förster aus eigener Initiative die nicht hoch genug anzu schlagende Güte hatte, bei Gelegenheit unseres Bundestages die Be sichtigung der Königlichen Sternwarte in Gruppen von je 2o Mitgliedern zu gestatten, eine Vergünstigung, die wohl jeden Kollegen mit grösser Be friedigung erfüllen wird. Die Vorbesprechung mit unseren Mitgliedern förderte manch guten Gedanken zu Tage, und mit Dank wurde von der Geschäftsleitung von jedem guten Vorschläge Kenntniss genommen. — Unser Abkommen mit einigen Fahrradfabriken, das unseren Mit gliedern beim Einkäufe von Fahrrädern zu eigenem Gebrauche Vergünstigungen verschafft, regt nunmehr auch den Zentralverband der Deutschen Uhrmacher auf. Vielleicht gestattet er uns, dass wir ihn auf den Balken im eigenen Auge, nämlich auf die von ihm tolenrte Ein kaufsgenossenschaft der Berliner Uhrmacher aufmerksam machen, betreffs deren wir uns nicht erinnern können, jemals ein Wort des Tadels von ihm gehört zu haben, obgleich sie, alles wohl berücksichtigt, ungleich bedenklicher erscheint, als die von uns getroffenen Abmachungen, die