Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188802102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18880210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-10
- Monat1888-02
- Jahr1888
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Stoffe» vorEar» 4 Vitts vo« «eichStase ksuts oller, luwon- vieso« liv Lis dieser-, »-Lotterie 1888. Stiftung-« ichtigt sein >67. >229 52416 .755 94827 880 28452 Mm M Lage, tlatk» an. II. eita« <ers<h«tnt tLM, mit ewenahm« d« Sonn- nnL Festtage, abm» fttr dcn^»0 MM Lag., Preil viertelMrliq ' t MI öS Pk,.. monatlich »o M., «Ml-Rm. »Pf,. Bestellungen nMek alle Post» >g,.von s Mfch, spä- t ei« Haastz. ichtmii. von Nach. KUfleisch, et Uchtev. s»st«teDiWE «tt s Pfg. ftir M ßestxlltrne KoeKMW -«Üe berechu^' M «MM -trag NmchNtiertWdÄ Liyff. -I IvftGal« -HhmWW^ MM jeweiMD Auf der Tagesordnung der 32. Sitzung vom 8. Fe bruar stand als erster Gegenstand die 3. Beratung des Wehrgesetzes. Frhr. v. Franckenstein (Zentr.) beantragte unter lautem Beifall des Hauses vn-vloo-Annahme des Gesetzentwurfes. Da ein Widerspruch nicht erfolgte, kon- statierte der Präsident die definitive Annahme des Ge setzentwürfe». SS folgte die erste Beratung des von noch anaenommen. Viv IkpMioL äes krLskeildvsxsr IsMdlatt«. der Gewerbeordnung. Nach dem Anträge sollen die 8tz 73 und 74 der Gewerbeordnung (die Bäcker sollen ver pflichtet sein, Preis und Gewicht ihrer Backware für ge wisse Zeiträume durch Aushängen bekannt zu machen und Waagen und Gewichte zum Nachwiegen zu halten) dahin geändert werden, daß die Aushänge, welche den Preis des Brotes für das Kilogramm enthalten müssen, täg lich zu machen find und eine Angabe über die Bestand teile des Brotes enthalten soljen. Ferner soll der Brot- verkauf nur nach bestimmten VewtchtSgrößen geschehen dürfen und der Verkäufer verpflichtet seien, das Brot unaufgefordert vorzuwtegen, dasselbe soll gut ausgebacken und der Ort-polizei jeder Zell «ine eingehende Kon trolle über die Befolgung dieser Vorschriften durch lokale Untersuchungen gestattet fein. Lohren (kons.) begründete in langer Rede seinen Antrag. Es sei eine anerkannt« Thatsache, daß die bestehende Freiheit der Bäcker, betref fend de» Brotverkauf, zu schweren Schädigungen de- PublikumS geführt habe. Diese Schädigungen zeigten sich vorzugsweise daran, daß die Bäcker den Brotpreis wohl sofort erhöhe», wenn der Getreideprei« steigt, da gegen nur ungenügend oder gar nicht herabfetzen, wenn das Getreide fällt, sowie daran, daß das Gesetz der freien Konkurrenz bei der bisherigen Art des BrotverkausS nur in ganz ungenügender Weise in Wirksamkeit treten könne. Seine durch Beispiele bewiesenen Darlegungen galten, wie Redner betonte, nur dem Brot, nicht dem Mehl. Die Möglichkeit des willkürlichen Hochhaltens der Brotpreise durch die Bäcker beruhe auf folgenden thatsächlichen Um ständen: 1. daß das Publikum nie genau erfahre, was das Pfund Brot koste, und welcher Bäcker am billigsten verkaufe, 2. daß die Dienstboten, namentlich in großen Orten, nicht welle Wege machen könnten, um das Brot dort, wo e» ein paar Pfennige billiger sei, zu holen, 3. daß die Bäcker in corpore jeden Genoffen al» Echleu- derkonkurrenten von schlechtem Brot verschrien, der e» wage, die Preise öfters herunterzusetzen, und 4. darauf, daß der Errichtung von Konsumbäckereien viel zu wenig Bekanntmachung. Oeffentliche Sitzung beider städtischen «egie» Sonnabend, deu ll.d.M., Abends von 7 Uhr m, im Rachha«Sfaale. VNIEUOksMULEe -Ent- DrM««7 i» S-INM. der Ueberschüffe bei der von Schönberg'schen Stiftung-kaffe. 3., tzundesteuerfestsetzung. >. s-bm-- isss. S.-d.r-t». »w. Kaenbler, Brgrmstr. AmtMM der Lönigl. AmtchmMmmschast Ma, de« Mchl. Amt-Mcht- md de« St-dtr«t- M KMent^. LLKVLLLWiL SS^ Das Kanzlerwort. Da» war ein Wort, so wunderbar, so wahr! Kein Deuteln giebt'S. Das Wort war markig klar l Ein Jubelruf drang durch da» ganze Hau», — Die Winde trugen'» in da» Land hinaus. In Mark und Herzen drang der scharfe Schall; Die an den Grenzen lauern, lauschten all'. Nicht Dräuen schreckt un», nicht Gewalt, noch Spott: „Wir fürchten keinen, doch wir fürchte» Gott!" Wir spielen frevelnd nicht mll BolkeSblut, Wir fachen nicht des WeltenbrändeS Glut; Doch wahren wir den alten deutsche« Ruhm; Wir schirmen unsrer Heimat Heiligtum. Und wenn'S im Westen grollt, im Oste« braust: Am Schwerte bleibt die kampfbereite Faust. Das Schwert ist schneidig, wuchtig ist die Haud: „Mit Gott für König und für Vaterland l'' Mtin deutsches Volk, verstehst du jenes Wort? Dtr Glaube ist de» deutschen BoUStumS Hort. Laß deine Gottesfurcht nicht bloßen Schein, Laß sie dein Schild, dein kampfeSbanner sei«! Wenn alle» wavkt, da» hält dich einzig fest! Dich hält dein Gott, wenn du ihn nicht verläßt! O, mach' e» wahr, — dann wird dein Feind zu Spott: „Wir fürchten keinen, denn wir fürchten Sott!" (Lpz. Ztg.) Georg Oertel. jedenfalls die strenge Pflicht, str R- g«te VolkSeruähruM Sorge zu tragen. — Metzner (Zentr.) führte aM daß4 der Antrag Lohren praktisch durchaus unaEhrbqrMZ Derselbe enthalte jedoch auch einzelne annehmbare BW stimmungen und um diese von den unannehmbare UW scheiden, beantrage er, den Antrag -iner besonderen «oM Mission zu überweisen. — Ja diesem-Sinne sprach fiW auch Duvigneau (nat.«lib.) au». — Brömel (freis.) hteW die bestehenden Bestimmungen für ausreichend und spraW sich gegen die polizeiliche Kontrolle d«S Bäckereigewerbes« au». — Frege (kons.) wie» auf die günstigen Erfahrung gen hin, die man in Sachse« mll der polizeilichen KoaM trolle gemacht habe, und beantragte ebenfalls di« KowM misstonSberatung, welche das Hau» hierauf auch beschloW Bet der Beratung drr Auträge Munckel» und Rinteleu»,^ bett, die Entschädigung unschuldig Verurteilter, bez. Wie deraufnahme des Verfahren», beantragte Kulemana («aLM lib.) die Ueberwetsung an «ine Kommission. Das HauW lehnte dieselbe jedoch ab. Nachdem noch klemm (ko«W gegen die Vorlage gesprochen hatte, vertagte fich MW Hau» auf Donnerstag. ' - - « ' H örtliches Md SSchfisches. I Frankenberg, 9. Februar 1888. g -f Besonders reich an Abwechselungen erweist sich der Z diesjährige Winter — dichte» Schneetreiben und Tau-Z Wetter lösen fich mll einer Regelmäßigkeit ab, über dW nur das Herz eine» Schuhmachers aufrichtige Freuds empfinden kann, denn die anderen Erdenptlger find ficher-I lich dieser Witterung, welche de« Schnupfen in Permu-Z nenz erklärt, längst müde. Auch an Verkehrsstockung«^ auf sächsischen Bahnlinien hat es während der letztens Tage wieder nicht gefehtt. So fand heute früh dies Flöhaer Post in Flöha die Dresdner Briefe und Aet-U tungen nicht vor, da der Dresdner Zug bei Oederalltz infolge Schneewehen erhebliche Verspätung erlittuD hatte, und erst mit dem 10-Uhr-Bahnzuge trafen die a«S--H gebliebenen Poststücke hier ein. Bo« den der Verwehung Z am meisten ausgesetzten Linien find Schwarzenberg-Jo-A ,«,«..^«.1^. — Aufmerksamkeit geschenkt werde «ad die bestehenden auf Lohre« eingebrachten Gesetzentwurf», betr. die Abänderung f fette Dividenden hinarbeiteten. Die Volksvertretung habe «^Mke«verger Noi. . ServlS. «tet». i«. werden bei ----- der Poltze,Präsident gemeldet ist, sein Arbeitszimmer. An anderen Lagen nimmt der Kaiser etwa» später die Arbeit auf, öffnet die eingelaufenen Briefschaften und Aktenstücke, unterzeichnet, bis um 10 Uhr der Chef de- Zivilkabinett» v. Wilmow-ki zum Vortrag erscheint. Daran reiht fich Vortrag an Bortrag, persönliche Mel- düngen werden entgegengenommen, Audienzen erteilt, so daß «S mitunttr j1 Uhr wird, bevor der Kaiser dazu kommt, da« für 12 Uhr bestimmte zweite Frühstück zu sich zu nehmen. Die» besteht regelmäßig aus einer Taffe Bouillon und einer leichten Fleischspeise. Da» Menu für da» Frühstück wie für da» Diner wird «ach Angabe d«r Aerzte in der Palaisküche aufgestellt und de« Kaiser vorgelegt; mitunter streicht er eine Speise und schreibt dafür eine andere hi«. Auf Wunsch der Aerzte soll der Kaiser zum Frühstück wie zum Diner ein Sla» guten alten Bordeaux trinken. Da er nach Wein ebensowenig wie nach Bier Verlangen hat, vermischt er aber den Wein stet» mit natürlichem Selterwasser. Um diese Zeit mar schiert die Schloßwache vorbei und der Kaiser erscheint am Fenster, die jubelnde Menge zu grüßen. Nach einigen weitere« Vorträgen und Audienzen fährt der Kaiser für eine Sttmd« bis um 3 Uhr spazieren. Zwischen drei Ein Tag des Kaisers. Trotz seiner 91 Jahre entfaltet Kaiser Wilhelm immer noch eine erstaunliche Rüstigkeit, wenn auch gegen früher Manch« Abänderung eingetreten ist. Eine Schil derung d«S verlaufe- eines Tages des Kaisers wird deshalb von erneutem Interest« srin. Morgen» 7 Uhr -etätt d«r dtenstthuende Kammerdiener da« kaiserliche Schlafzimmer. Der eben erwachte greise Monarch nimmt Nu» den Händen de« Kammerdiener« eine kleine Taste Th«e und trinkt diese im Bett au«. Nach wenigen Minuten entfernt fich der Diener wieder mit dem Ge schirr. I« früheren Jahren stand der Kqiser dann so fort auf, jetzt aber bleibt er noch anderthalb Stunden, wachend oder schlummernd, ruhig im Bette liegen. Um 49 Uhr «rscheint der Kammerdiener wieder und ist dem Kaiser, drr sofort aufsteht, bet der Toilette behtlflich. Am 9 Uhr ist letztere beendet und der Kaiser begtebt fich in da» Bibliothek,imuier zum Frühstück, welches aus Thee mit Gebäck Meht. Dienstag« und Freitag« er- fchemt um 9 Uht schon ^ Polizeipräsident v. Richt- Hofen -um Vorttag. An diese« Tagen beeilt sichrer Kaiser mll dem Frühstück und bttritt sofort, nachdem und fünf Uhr erscheinen im Palais die obersten Staat-M beamten zur Audienz, der Reichskanzler, die MinifieW und Staatssekretäre. Um fünf Uhr nimmt der KaiseW da» Diner ein, welche» bi» 6 Uhr dauert. Nach Diner finden wir den Herrscher gleich wieder im Arbeit-W zimmer. Jetzt erst findet der Kaiser Gelegenheit, fll^ mit den Tageszeitungen zu beschäftigen. Um 7 Uhr Ve-D stehlt der Kaiser den Wagen und besucht das Opernhaus Ä oder Schauspielhaus. Der Besuch fällt srlte« au», stet» Ä bleibt aber der Kaiser für mehrer« Tage drm Theater « fern, wenn ihm eine nahestehende Persönlichkeit gestorben 1 ist. Um 49 Uhr kehrt der Kaiser zum Thee in« Palais zurück und feiert nun eine Plauderstunde bis um 10 Uhr. j Darauf begiebt er fich nochmals in sein Arbeitszimmer 8 und unterzeichnet etwa vorliegende wichtige Sachen sofort, - damit dieselben noch am s«lb«n Abend expediert werde» -j können. Dan« erst erfteut fich der Kaiser der woh^ Ä verdienten Ruhe. Er schläft immer noch in dem be- Z kannten alten Feldbett. In einem Rebengemach hat der f dienstthuende Kammerdiener seinen Platz, damit er im j Falle einer Störung der Nachtruhe sogleich Sei der H Hand ist. ,679 46045 1679 76158 239 95514., >327 15742 ' >780 88006 >896 64428 789 79529 -364 91313
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode