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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 23.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191502239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19150223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19150223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-23
- Monat1915-02
- Jahr1915
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Eine peinliche Anklage wider Sir E. Grey. Den leitende» Außenminister einer Weltmacht von glaubwürdiger Seite oer Anstiftung bezw der Beihilfe zum Mordverfuch beschuldigt zu sehen, ist ein Schau spiel, das selbst unter den Aufregungen eines Welt krieges seinesgleichen sucht. Und zwar ist eS, wie schon kurz gemeldet, Sir Edward Grey, dem von Sir Roger Casement, dem bekannten Jrenführer, diese nicht ge rade alltägliche und sogar für Sir Edward etwas kom- promittierlichk Borwurf gemacht wird. Casement bringt in Berliner und Wiener Blättern umfangreiches und überzeugendes Material bei und kündigt ergän zende Mitteilungen au. Danach hat Herr Findlay, der Kgl. großbritannische Gesandte in Christiania, im ständigen Einvernehmen mit Grey wiederholt, zuletzt unter Angebot von 200000 Mark, den norwegischen Diener Casements zur Ermordung seines Herrn oder zu dessen Auslieferung an britische Häscher zu be stechen versucht. Sir R. Casement veröffentlicht die geradezu haarsträubenden Einzelheiten aus den Ver handlungen zwischen Gesandten und Diener mit allen nötigen Belegen in Form eines offenen Briefes an Sir- Edward Grey! Es genügt die Bemerkung Findlays zu dem Norweger anzuführen: „Wer den niederschlägt, braucht sich Zeit seines Lebens mit Arbeit nicht mehr zu plagen." Außerdem mißbraucht dieser musterhafte Vertreter König Georgs das norwegische Gastrecht mit dem Versprechen, er werde den oder die Täter in bri tischen Schutz nehmen und vor Strafverfolgung be wahren! Man wird gespannt jein dürfen, was die norwe gische Regierung dazu sagt, und noch mehr darauf, ob und wie die englische Öffentlichkeit auf diese iv- famiereude Anklagen „reagiert" — sofern die Grcysche Zensur sie nicht unterschlägt. Denn Sir Rogger Case ment erklärt ausdrücklich, die Beweise iu Händen zu haben, daß Grey von Findlay ständig über alle Einzel heiten unterrichtet wurde. Und Sir Roger Casement ist nicht der „erste beste". Großbritannischer General konsul und Träger zahlreicher englischer Würden und Auszeichnungen legte er unter Verzicht auf Gehalt, Pension, Titel usw. sein Amt in dem Augenblick nie der, als Grey in Irland die Verleumdung verbreiten ließ, die deutschen Truppen verübten die unglaublich sten Scheußlichkeiten und Irland würde, wenn die Deut schen siegten, das furchtbare Schicksal Belgiens erleiden. Sir R Casement erwirkte daraufhin bekanntlich eine Erklärung des deutschen Reichskanzlers, derzufolge die deutschen Streitkräfte den irischen Boden, wenn das Kriegsglück sie dorthin bringen sollte, nur mit dem Gekühlt lebhafter Sympathie für die irische Freiheits beweguug betreten würden. Diese Bloßstellung seiner Lügenhaftigkeit forderte die Rache Sir E. Greys her aus Aber Sir Roger Casement sagte in seinem Schrei den an Grey mit Recht: er hätte die Anklage in einem gesetzlichen Verfahren erwartet; nicht aber, daß man Meuchelmörder sozusagen amtlich gegen ihn dinge. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Wie mir erfahren, hat Sir Roger Casement dem Staatsscketär des Auswärtigen Amtes eine Abschrift seines an Sir Edward Grey gerichteten Briefes, der den gegen Sir Roger Casement geplanten Anschlag des britischen Gesandten Findlay in. Christiania -um Gegenstand hat, übernnttelt. Außerdem hat Sir Ro tzer Casement dem Auswärtigen Amt die Originale der kn seinem Besitz befindlichen, aus diesen Anschlag be züglichen Dokumente vorgelegt. An der Richtigkeit der so ungeheuerlichen Anschuldigungen gegen die Agen ten der britischen Regierung ist daher nicht mehr zu zweifeln. Fremde»1iste. üebemochtet haben in Stadl Leipzigs Ernst DlSser, Hauttitner, Eurt Lraumüller, «genp beide Werdau Wettervorhersage kür den 23. Februar 1915 Südwind, wechselnd« Bewölkung, Temperatur wenig geLndert, vorwiegend trocken. «riegä-Allerlei. Die Tätigkeit der Sanitätshunde. In der Nacht am 12. Dezember hat mein „Stern" bei Rz. in Russisch-Polen seine Meisterleistung voll bracht. Vom Jägerbataillon . . . wurde ein Hund an- gesordert, da 3 Leute seit 24 Stunden vermißt wa ren. Wir hatten also das Gefechtsfeld des vorherigen Tages abzusuchen, und da dies vor der Schützenlinie der Russen lag, konnte das nur im Dunkel der Nacht geschehen. Mit drei Bahren, 12 Leuten und einem Feldwebel zog ich abends um Vz7 Uhr los, das erste Mal, daß ich vor unserer Schützenlinie arbeiten sollte, ich hatte doch ein wenig Dampf dabei. Sämtliche Leute haben wir mit „Stern" gefunden, aber den schönsten Erfolg hatten wir, als wir zum zweiten Male mit unseren Bahren zurückgingen. Schon vorher hatten wir 3 Leute vom . . . Jnftr.-Regiment gefunden, die hier seit 36 Stunden gelegen hatten. Aus dem Rück wege nun war „Stern" eine ganze Zeit weg. Hin ter Wild geht er nicht, ich hatte deshalb auch keine Angst. Plötzlich in der Ferne ein scharfes Bellen. Der Feldwebel und ich hin, und der Hund steht bei einem Verwundeten. Es war der Unteroffizier F. T. vom Jnftr.-Regiment ... Er hatte mit einem Schuß durch beide Oberschenkel drei volle Tage hilflos dort gele gen. Die Freude dieses Menschen war so groß, daß er den Hund umarmt und geküßt hat. Der Herr Ma jor des Jägerbataillons will dies dem Rittmeister unse rer Kompagnie persönlich melden. — Zur Annahme von Spenden für den deutschen Verein für Sanitätshunde hat sich Herr Emil Drechsler, Eibenstock, obere Crotten- seestraße bereit erklärt. Hebung der belgischen Industrie. Die Bemühungen des belg. Generalgouverneurs v. Bijsiug, der belgischen Industrie unter der deutschen Verwaltung allmählich wieder auf die Beine zu Hel fen, sind von Erfolg gekrönt. In der letzten Woche haben mehrere große industrielle Werke, darunter das große Hütten- und Kohlenwerk Ougree-Marchaye im Lütticher Bezirk, das gegen 10000 Arbeiter beschäftigt, die Tätigkeit wieder begonnen. Dadurch ist selbstver ständlich auch die Kohlenförderung wieder gehoben. Neueste Nachrichten, weitere 4000V Russen gefangen. (Amtlich) Vertin, 22. Aedruar. Die Versal» gnng «ach de» Wi«terschlacht t« de« Masure« ist deeudet. Bei der Säuberung der Wälder «a»d- westlich da« Grad«- ««d dei de« t» de« letzte« Lage« gemeldete« Gefechte« im Badr- ««d Narew» gebiet w«rde« bisher ei» Kammandierender Gene ral, 2 Divifiou-tommand«»»«, vier andere Gene räle ««d a««äher«d 4000V Ma«» gefange«, 75 Geschütze, eine »ach «tcht sestgestellte Anzahl da» Maschinengewehre» »ebst vielem sonstigen Kri«--- gerät erbeutet. Die Gesamtbeute au- der Wtnter- schlacht t« Masnre« steigt damit his heute aus 7 Generäle, über 100000 Gesangeue, über 150 Ge schütze »nd «ach «icht a««äher«d übersichtliche- Ge rät aller Art, et«schltetzltch Mascht«e«gew«hre. Schwere Geschütze ««d M««ttta« w«rde« vam Aei«de «ehrsach vergrabe» aber i» de» See» Ver se»«. Sa stad gestern bet Lätzen «nd im Wy-zty- ter See acht schwere Geschütze van «»- ««-gegraben aber ans de« Waste» geholt warde«. Die X. »«ssische Armee des General- vara« v. Sie vers »an« hiermit als välltg vernichtet an gesehen werde«. (W. r. v.) Köln, 22. Februar. Von der holländischen Grenze meldet die „Kölnische Ztg": Der Kapitän eines holländischen Schiffes erklärte in Rot terdam, die englische Regierung habe ihm 100,000 Pfund Sterling anweisen lassen wollen, falls er fein Schiff versenken und dann in Rotter dam melden wolle, es sei von einem deutschen Unterseeboot zum Sinken gebracht worden. - Köln, 22. Februar. Der „Köln. Zeitung" zu folge berichtet ein Pariser Brief der römischen „Tri buna": Zwischen Poincaröund derGruppr Clemenceau und Caillaux angehörenden Staatsmännern sei eine Spannung eingetreten. Poincare wollte Krieg um jeden Preis, während Cail laux mit Deutschland verhandeln wollte. - Die Wahl König Alberts zum König von Frankreich werde in weiten Kreisen Frankreichs eifrig gefördert, und es fanden bereits dahingehende Verhandlungen statt. König Albert genießt heute in Frankreich eine Volkstümlichkeit, wie sie noch keiner der Thronpräten denten besaß. — Wien, 22. Februar. Aus dem Kriegspresse quartier wird gemeldet: Die Kämpfe nördlich Nadworna und Kolomea haben die Russen bis nach Stanislav zurückgedrängt. Der Feind zieht große Truppen zum verzweifelten Widerstand zusammen. Diese Kämpfe gehen nunmehr um den Besitz von Stanislau, das die Russen erbittert verteidigen. Ab gesehen von Artillerieduellen, wurde von der sonstigen Front kein besonderes Ereignis gemeldet. Die Karpa tenkämpfe halten mit unverminderter Heftigkeit an. — Haag, 22. Februar. Die Blätter melden au» Lon don, daß bi» zum 20. Februar, entgegen der Aufforderung der Regierung, 17 englische Dampferlinirn ihren Gesamtbetrieb eingestellt haben. Haag,. 22. Februar. Im Londoner Cri stallpalast wurden unter der dort einquartierten Marinedivision 15 Fälle von Genickstarre fest gestellt, von denen acht tödlich verliefen. Ein Bak teriologe wurde damit beauftragt, die Ursache der Seuche ausfindig zu machen. Gegenwärtig sind 6578 Ossiziere und Mannschaften lm Cristallpalast unter gebracht. — Amsterdam, 22. Februar. Die W «ltauSstel lv n g in Sa n Fr an ei» e o ist eröffn et worden. Prä- fidend Wilson gab da» Zeichen indem er in Washington auf einen Knopf druckte. 41 Staaten find auf der Ausstellung vertreten. Rotterdam, 22. Februar. „Daily Mail" meldet aus Kopenhagen, daß die deutsche Regie rung in den letzten 6 Monaten 120 große Unter seeboote baute. Jedes dieser Boote könne mehr als 100 Minen, jede einzelne von 1200 Pfund Ge wicht ausstreuen. — Mailand, 22. Februar. .Secolo* meldet au» Peter»burg: Vom Njemen bis zur Weichsel herrscht warme» Wetter. Die deutsche Offensive ist durch Tauwetter sehr erschwert. GroßeSchlachten todenauf derLinte Plock-Ostrolenka-Ossowetz-Augustow und Su- walki. Die Kämpfe bei Offowetz und Ostrolenka seien beson der» heftig. Kopenhagen, 22. Februar. Der japanische Gesandte in Peking überreichte, wie „Rußkoje Slvwo" aus Tientsin berichtet, dem Pekinger diplomatischen Korps ein Memorandum seiner Regierung, in dem be tont wird, daß die japanischen Forderungen oie Jntegri tät Chinas nicht berühren und Japan nicht die Ab sicht habe, China in seine Abhängigkeit zu bringen, sondern daß die Forderungen lediglich den Zweck hät ten, den Handel und die wirtschaftlichen Inte ressen Chinas zu heben. (Japan hat etwas von den Briten gelernt. D. Red. » Christiania, 22. Februar, lieber das Er gebnis der nunmehr beendeten skandinavischen Minenkonferenz in Christiania werden heute in den drei nordischen Ländern gleichlautende Bekannt machungen veröffentlicht, die besagen, daß jedes der drei Länder einen bestimmten Teil der in Frage kom menden Gemässer abpatrouillieren lassen soll. Der nordische Nachtdienst beginnt bereits in den nächsten Tagen. Die Mitteilung von dem Zusammentritt einer Konferenz der drei nordischen Regierungen in Kopen hagen wegen der Nordseeschiffahrt erweckt hier große. Genugtuung. d«n Heldentod für» Vaterland; wir betrauern in dem Verstör- denen einen gewissenhaften, treuen Beamten, dem wir «in rhr«ndt» Gedenken bewahr«» w«rd«n. KInASI' Gesellschaft mit -«schränkte» Hast««-. Am 19. d. M. erlitt an den Folgen einer schwe ren Verwundung unser langjähriger Mitarbeiter ^»tlattincklxar Araat« kür gSk Votarnebt an l^dranntalt«» ckvrvd ckio lUstkocko 7 beraunlerylntt io 1. Vvuädtz, 2. rrLkrösIsok. 3. LoeK^vd. 4.1-a- tvinisvk. 5. vdidekisost. 6. sisatk^Ltik. 7. Leo« xrapsile. 8. Vssdhivdls. 9. llkerLturxesokiokts. 10. ULoäsisllorrespodchvor.^t^ liLoäelsIedrs. 12. vaotzWesso 13. Koothi^rsotlski's. 14. kuod- tsidruog. 15. UuottIsvomdhte. 16. PKUosopkle. 17. kd^sUk. 18^6bvm1v. r». ststurxesoklvdts. 20. Lvsoxvlisest/u. X»1doll«rds ttqlixioa. 21. pä- 2^/Muiltztstsorls. 23. Stevd^rapbis. 24 USdarmImitmLoolsedes kvekovo. 25/Hattlropo- loxiv^K. Oeoloxi«. 27. AtosrrUotzjs. oiän^Llohra kpp^alprnspvstt« u. ^o»rb«ouagsaeknvib<>o gratis v. potsULm. -««t« Die«staO S8-i>ka<IM Vorm. Wellfleisch, frisch« «rat- m«»st, nachm. frische vl«t- und L»h«»m«»ft mit -«kochtem Sa««rkra»t. Steuerquittungsbücher Frachtbrief - Formulare Rechnungsformulare Zoll - Inhaltserklärungen weiße und grüne Formular« Oesterreich. Zolldeklarationer Ursprungs - Zeugnisse Speise- u. Weinkarten Verschiedene Plakate hält stet» vorrätig di« Buchdrucker«' von SmU Aiuuaavalu». 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