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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 12.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191503120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19150312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19150312
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-12
- Monat1915-03
- Jahr1915
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Situation ist gut, trotzdem die Nüssen immer neue Ver stärtuuq.n hcranziehen Perlin, 10. März. Der „B. Z." wird von ihrem Kriegsberichterstatter aus dem Kriegspressequartier ge meldet: In den Karpaten herrscht überall große Kälte. Die Kämpfe an der ganzen Front behielten die Hart- näüigtiit der letzten Tage bei. Tag und Nacht er neuern die Russen ihre Angriffe, nm die verlorenen Stellungen wieder zu gewinnen. In Russisch Polen dauer» die Kämpfe an. Die Dardauellenkämpfe, welch« die Engländer und Franzosen einesteils aus dem Grunde einleiteten, um die steten Niederlagen im Osten und Westen zu verschleiern und zweitens um die noch neutralen Mächte zum Aufgeben dr Neu tralitäl zu bewegen, werden auch jetzt noch fortgesetzt, doch scheinen sie an Heftigkeit abgenvmmen zu haben: Konstantinopel, 10. März. Die Beschießung ver Dardanellenfvrts wird täglich fortgesetzt, jedoch mit stetig nachlassender Kraft. Alle aus den Dardanellen zurückkehrenden Offiziere halten die englischen Durch bruchsversuche für völlig aussichtslos. Das ist auch die Ansicht verschiedener fremder Militärattachees, denen Gelegenheit gegeben wurde, deu Kämpfen beizuwohnen. Weitere durchaus beruhigende Meldungen liegen helire über die Haltung Italiens und Griechenland» vor. Allem Anschein nach ist in dieser Angelegenheit Mrens eine völlige Entspannung eingetreteu. In Griechenland hat sich ohne Schwierigkeiten das neue Kabinett bilden können: ein Beweis dafür, daß König Konstantin auch ohne Benizelos noch genügend Hinter halt hat und auch aus Italien ist eine 'echt friedliche Meldung eingegangen: Athen, 0. März. Die „Agence d'Athenes" mel det : Gunaris hat heute nachmittag um t Nhr die Liste des neuen Kabinetts vorgelegt Die Besetzung der Portefeuilles ist folgende: Vorsitz und Krieg Gunaris, Auswärtiges CH. Zographos, Verkehr Baltadjis, Kul ins und offiziellen Unterricht Vozikis, Finanzen Proto papadatiS, Inneres Triautapyllakos, Volkswirtschaft Autafias, Justiz Tsaldaris, Marine Stratos Der König Hal die Liste genehmigt. Das neue Kabinett wird morgen srüh den Eid leisten. Mailand, 0. März. Die „Italia" gibt b? kannt, daß nach den Informationen ihres Korrefpon deuten infolge des Verharrens Griechenlands in der Neutralität für Italien ein Anlaß zu einer nnmittel baren Entschließung nicht mehr gegeben ist Hu dem Konflikt zwischen Vhina und Japan wird gemeldet, daß China ein Zugeständnis in Japan gemacht hat: London, U>. März. „Daily Telegraph" mel del aus Pekiug: China hat Japan eine neue Konzes siou ans M Jahre für die Bahn Mukden Schaufling gewährt. Heute wird darüber beraten werden, ob es Frcmden gestattet werden soll, in der ganzen Mand schrie ei sich niederzulassen und dort Grundbesitz zu er werben Die Bedeutung der Leutschen Eiscliduhurn. Tic Bedeutung der Eisenbahnen jür den Verlaus der Operationell ist durch die letzten großen Siege im Osten wieder ins hellste Licht gerückt. Die deutschen Eisenbahnen sind ein hervorragendes Instrument der Heeresleitung, das von den Militär Eisenbahnoehörden mit fester und sachkundiger Hand geführt wird Sämtliche Eisenbahnen Deutschlands befinden sich seil dem Tage der Mobilmachung im Kriegsbetriebe. Das bedeutet, daß die Bahuverwaltungeu bezüglich der Einrichtung, Fortführung, Einstellung und Wie deraufnahme des Bahnbetriebes den Anordnungen der Militärbehörden Folge zu leisten haben Die Aus- sührungsanweisungen für die Regelung des Krieqsbc- tricbes gibt der Chef des Feldciscnbahnwesens im Gro ßen Hauptquartier durch die Militär-Eisenbahnbehör dcn Lruieukommandantureu an die „Bahnbeovllmäw tigcn für Militärangelcgenheiteu", die lchvn im Frie dr» jür jede Eifenbahnverwaltung (Eisenbahudirek- tion- bestimmt sind. Die Linicntommandantureu sind dajür verantwortlich, daß den Anforderungen der Heeresleitung jo entsprochen wird, Ivie cs nach der Leistungsjähigkcit der Bahnen nur irgend möglich ist. Daß ein öliges Zusammenarbeiten der Linienkomman- danturen und Bah »bevollmächtigten Vorbedingung für dcn Erfolg der Arbeit ist, liegt auf der Hand Im Unterschied zum Heimatgebiet führen in den eroberten Gebieten die Militäreisenbahnbehörden, Mil- Eisenb Direktionen und Linientoulmandanturen auch deu Eilenbahnbetrieb selbständig. Hierzu sind ihnen Eiy nbahnlruppcn sowie Eisenbahubäu und Betriebs Kolonm n, Eisenbahn Telegraphen Kolonnen usw. nn »erstellt. Diese Kolonnen werden aus Personal der Heimat Verwaltungen gebildet, das in deu Heeresdienst übertritt. Trupptnverjchiebungen im Kriege werden meist turzrrhand befohlen. Lie können sich nur dann pünkt lich vollziehen, wenn die Linienkommandanturen weit vvrausschauend vorgesorgt haben, ohne Umfang, Zeit punkt, Richtung, Beginn und Ende der bevorstehenden Transportbcwegungen mit Bestimmtheit Voraussagen zu können. Darin liegt der wesentlichste Unterschied zwischen den Ansordernngen an die Eisenbahnen im Frieden und im Kriege und gleichzeitig die schwierigste Ausgabe für die Linienkommandanturen und Bahn- bevollmächtigten. In erster Linie richtet sich die Vorsorge darauf, daß auch bei plötzlich eintretendem Sedarf Leerzüge zur rechte» Zeit zur Stelle sind. Die diesbezüglichen Weisungen der Militär Eisenbahnbehörden sind von der jeweiligen Kriegslage abhängig: sie müssen darauf berücksichtigen, welcher Art die abzubefürdernden Ver bände fein werden, und welche Transportrichtungen in Frage kommen Die Linienkommandanturen entwerfen deu Fahr pta» für die Militärtransporte, der dichte Zugfolge bei vollster Betriebssick>erheit bieten muß. Auch die Verpflegung von Mann und Pferd während der Eisen bahnjahrt bedarf der gründlichsten Vorbereitung. Für das Heimatgebiet setzen die Bahnbevoll- mächtigten das Ergebnis der vorbereitenden Arbeit der Linienkommandanturen in die Tat um: für sie fällt erschwerend ins Gewicht, daß, wie oben erwähnt, ein großer Teil des Eijenbahnpersonals wie auch des Wa geuparks und der Lokomotiven zum Betriebe auf den eroberten Bahnen abgegeben ist. Die militärischen Stellen sind bei ihre» Anord nuugen natürlich ebenso wie die Eifenbahuverwaltuugen bemüht, den Personenverkehr auch mit Schnellzügen nicht wesentlich zu stören, während der Güterverkehr deu großen Militärtransportbewegungen ganz oder teilweise weichen muß. Sobald der Befehl zum Truppenabtransport an die Linicukommandautur ergeht, gilt es schleunigst in enger Fühlung mit den Truppenbehörden und unter Berücksichtigung der Bahnverhältnisse das Ein und Ausladegcbiet zu bestimmen, dort die Vorbereitungen für Massen Ein- und Ausladungen für Truppen zu liessen und pünktliche Heranführung der Leerzüge an die Eiuladebahnhöfe zu bewirke». Die untergebenen Dienststellen und Nachbargebiete erhalten Weisung oder Nachricht, damit sie die nötige» Maßnahmen für die Transportdurchführung, für die Verpflegung der Trup pen, der Versorgung der Lokomotive» mit Wasser und Kohle usw. treffen könne». Die Linienkommandanturen »»d Bahnbcvollmüch tigte» verfolgen mit angespanntester Aufmerksamkeit bei Tag und Nacht den Lauf der Transportbeweg uug durch ihr Linieugebiet. Trotz der vortreffliche» Schulung unserer Eisenbahner sind Störungen solcher gewaltigen Transportbewegungcn wohl möglich. Da gilt cs Stockungen in ihren ersten Anfängen zu er kennen und zu beseitigen, unter Umständen auch bei größeren Störungen mit energischer Hand verant wortungsfreudig einzugreiseu, um durch Unileitung der Transportbewegung oder sonstige geeignete Maßnah men dem vorzubeugen, daß die Truppen nicht recht zeitig an den Feind kommrn. Die Vorbereitung der Linienkommandanturen und Bahiibcvollmächtigten im Ausladegebiet müssen derar tig sein, daß sich die Truppenausladungen und der Abschluß der entleerten Züge ohne Verzögerung voll ziehen, da sonst die nachfolgenden vollen Züge aufge halten werden und die ganze Bewegung ins Stocken gerät. Die Ableitung der entladenen Züge, die sich ost zu Hunderten folgen, muß nach wohl erwogenem Plan erfolgen, damit schwer entwirrbare Verstopfungen wichtiger Bahnlinien vermieden, die Leerzüge viel mehr ohne Aufenthalt neuen Aufgaben zugeführt wer deu können. «Nichtamtlich.» OEchc und MWc Nachrichten. — Eibenstock, 11. März Herr Assessor Dr. Weicker, RKerve-Leutnant im 106 Jnf.-Regiment, der früher am hiesigen Kgl. Amtsgericht tätig war, ist am 9. März seinen im Feldzuge erlittenen Wunden erlegen. Der Verstorbene war Ritirr deS Eisernen Kreuzes. — Eibenstock, 11. März. In dem diesjährigen Kampfe zwischen Frühling u. Winter hat sich .General Winter" noch einmal als ausgezeichneter Stratege gezeigt; denn bi» jetzt hat er noch die Oberhand zu behalten gewußt. Ja noch mehr. Schwerer wohl als während de» ganzen Wintei» läßt er uns fitzt noch einmal seine Macht püren, vornehmlich in den letzten beiden Nächten. Hatten w r doch in der Nacht ocm Dien-tag zum Mittwoch eine Temperatur von — 6'/,° Reaumuc und in letzter Nacht eine solche von — 8° zu verzeichnen. — Sosa, 8. März. Am 7. d. M. hielt der ErzgebtrgS- zweigverein im .Ring" seine Jahresversammlung ab. Der Rechenschaftsbericht ergab einen guten Stand der Kasse. Von den 65 Mitgliedern stehen 6 im Felde, 4 sind außerdem etngezogen. Erstere sollen je eine Liebesgabe erhalten. DaS Andenken «ine» 1914 verstorbenen treuen Mitglied«» ehrte man durch Erheben von den Sitzen. Beschlossen wurde die Errichtung einer Bank an der Blauenthaler Straß«, mit drm Blick in» Muldtntal, sowie die Ausstellung einer Schutzvor richtung für den im vorigen Jahre an der Zufahrtgrenze errichteten Tisch nebst Bank — ein Geschenk de» Hrn. Ober lehrer a. D. Möckel. — Dresden, 10. März. Verschiedene sächsische Blät ter bringen die Meldung von der bevorstehenden Einberu fung «ine» außerordentlichen sächsischen Landtage». Wie an maßgebender Stell« verlautet, ist hinüber von der sächsischen StaatSregierung noch k«inerlet Bestimmung getroffen worden, sondern eS sind lediglich di« Anordnung»» für die notw«ndigen Ergänzungswahlen in drei sächsischen Wahlkreisen getroffen, um den Landtag jeder zeit auf seiner Höhe zu erhalten. Selbstverständlich wird di« StaatSrrgierung von dem ihr zustehenden Recht der Einbe rufung eines außerordentlichen Landtage» Gebrauch machen, sobald sich eine Notwendigkeit hierfür h«rau»stellt; in der nächsten Zeit ist jedoch hiermit krinetfall« zu rechnen. — Dresden, 10. März. Am Montag abend ver starb an den Folgen eine« Schlaganfalle« d«r älteste sächsisch« Geistliche, Pastor Richard Ungrr in Lange- brück, wo er die letzten Jahre im Ruhestand lebte, «tn«n Mo nat vor Vollendung seine« 90. Lebensjahre«. — Leipzig, 9. März. Der große Ti«rreich - tum de» unter der Leitung de» bekannten Zoologen vr. Gedbing stehenden hiesigen Zoologischen Garten» erfährt nicht nur durch ständigen Ankauf und r«iche Schenkungen, sondern auch durch gute Zuchterfolge alljährlich eine beträcht liche Vermehrung. Berühmt ist vor allem die Löwenzucht dr» Garten», die in Deutschland mit an erster Stelle steht, und ander« Zoo», Menagerien rc mit dem »König der Tiere" versteht. Auch im Jahre 1914 wurden nicht weniger al» 2L Löwen geboren, ferner K Braunbär«», 1 Z«bra, 1 Kam«l, 1 Mähnrnschaf, 2 Zwergzirgen, 1 Häng«ohrzi«ge, 1 Z«bu, 2 Hau»rtnd«r, 1 Hack, 3 Hirschziegenantilop«», 6 Damhirsche und 1 Dybowstihirsch. Dazu komm«» die zahlreichen «r- brüt«t«n Kasan««, Trutrn, Entrn, Hühnrr und Tauben. — Herrnhut, 9. März. Zwei Söhn« von Kolo- >r ial« nglLnd « rn, di« d«r Herrenhuter Gemrind« angr- hör«n, haben sich der deutschen H ««r«» v «rw altung al» Kraftwagenführer bez. al» Soldat zur Verfügung gestellt. Der «in» war früher Geschäfl»leiter in Nie»ky, wäh- rend der andere Direktor einer auswärtigen Brüdrrg«m«ind«- tebranstalt war. Die Heeresverwaltung hat dir Gesuche der beiden Herrnhuter berücksichtigt und sie ihrem Wunsche gemäß eingestellt. — Riesa, 10. März Die hiestgen städtischen Kolle gien haben einstimmig beschlossen, von der Gesamteinlag«- summe ihrer Sparkasse an rund 14 Million«» Mark zur Z«ichnung auf di« zweite Kriegsanleihe eine Million Mark berri zustellen, und zwar dergestalt, daß die Zeichnung für eigene Rechnung erfolgt, insoweit der be reitgestellte Betrag nicht von Sparkassen-Einlegern für di« Anleihe zurückgefordert wird. — Zwickau, 10. März. Für die vom Amt-Haupt- mann Dr. Jani tingeleitete Ostpreußensammlung de« amtthauptmannschaftlichen Bezirke« Zwickau spendete der Fabrikbesitzer Guido Wolf in Neukirchen bei Crimmitschau den Betrag von 5000 Mk. — Buchholz, 9. März Ein groß«r Musterge müsegarten wird von dem Gartenbauverein hier ange legt. Sachverständige Mitglieder deS Verein» haben sich bereit erklärt, allen Anfragenden Rat und Belehrung zu er- teilen, um so den Krieg-gemüsebau zu fördern. Jedermann kann die Anlage ohne Kosten besichtigen. — (Da» B«tspiel verdient Nachahmung. D. R.) — Lotterie für Krieg»hilfe. Lose der 5. Geld- lott«ri« der Königin - Carola - Gedächtni»- stiftung sind nunmehr in allen Lotleriegeschäften und der Hauptvertriebsstr ll«, dem Jnvalidendank in Dresden und Leipzig, sowie in der GeschänSstelle de» Amt»- und Anzrig«- blatte» zum Preis« von 1 M. zu haben E» ist auch di«»- mal die Einrichtung beibehalten, daß auf eine Reihe von 10 aufeinanderfolgenden Losnummern mindest«»» ein Gewinn «ntfallen muß. Da da- Erträgni» der Lotterie zum größt«« Trilr für die Krieg-bilf« und da» Rot« Kreuz bestimmt ist, verdient diese Lotterie eine besonder» gute Aufnahme. Ehrentafel für di« in den, großen Bölkerkriege >914^15 Gefallenen au< den, AmtsgerichtSbezirke Eibenstock. Lsut- Lenk au» Schönheide, Wehrmann im Rrs.-Jnf.-Rgt. Nr 243 — gefallen. Paul AuchL au» Ob«rstütz«ngrün, Husar im 2. Husaren- Rgt. Nr. 19 - gefallen. Deutscher Reichstag. Berlin, 10. März. Am Bunde»rat»tisch: Delbrück, von Jagow, Krälke, LiSco, Solf, Helfferich. Hau» und Tribüne sind sehr stark besetzt. Präsident Dr. Kaempf eröffnet di« Sitzung kurz nach 2'/« Uhr und heißt die Abge ordneten Willkomm«». Im Westen hält unser« tapfere Armee mit echt deutscher Zähigkeit auf einer Schlachtlinie von 400 Kilometern, von den Vogesen bi» zu dem Kanal, unerschüt terlich Stand. (Lebhafter Beifall.) Im Osten leitet ein grnialer strategischer Gedanke auf einer noch längeren Linie von der Ostsee bi« zur Bukowina unsere kriegerischen Ope rationen. Unter fast übermenschlichen Anstrengung«» hat unsere Armee und die Oesterreich - Ungarn» Erfolge er rungen, wie sie di« Welt seit den Tagen von Sedan nicht gesehen hat. (Erneuter lebhafter Beifall.) Im Süden hält die tapfere osmanische Armee Wacht in den Dardanellen und sendet ihre Vorhuten bi» an den Suezkanal. (Beifall ) Bei der Ankündigung de» Aushungerungskriege» haben sich un sere Gegner verrechnet. Sie haben in ihre Rechnung nicht eingestellt die wirtschaftlich« Kraft unsere» Volke». Die vor handenen Leben-mittel reichen au» für die Ernährung de» Volke». Die zweite Kriegsanleihe findet begeistert« Aufnahme. Unsere Feinde haben in ihr« Rechnung nicht eingestellt di« Stärke unserer Landwirtschaft, die Tatkraft und Findigkeit unseres Handel» und unserer Industrie (Beifall), di« Ein mütigkeit der Nation und d«n festen Willen zum Siege (leb haft«! Beifall), der im ganzen Volke unau»rottbar ist. Hierauf erfolgt die Einbringung de» Etat» durch den Rtichsschatzsekretär Dr. Helfferich. Er erklärte, der Reichs tag werde wie da» ganze Volk von dem Gedanken durch drungen sein, durchzuhatten und zusammrnzuhalten, alle Kräfte einzusetzen, jede» Opfer zu bringen bi» zum vollstän digen Sieg«. Er werde mit schweren Fragen an den R«tchr- tag herantreten müssen. Ueber da» finanzielle ZukunftSpro- gramm wolle er nicht sprechen, sondern nur über die Begrün dung de» Etat», der mit 13 Milliarden, viermal soviel ol der umfangreichste bisherige Voranschlag, abschließe. Die Vorlage bezwecke nur, die verfassungsmäßige Grundlage für da» kommende Etatsjahr sichrrzustell-n. Für da» Heer, die Marin« und dir Koloni«n werde ein detaillierter Entwurf überhaupt nicht vorgelegt. Die planmäßig« Tilgung drr Reich-schuld wird mit 68 Millionen aufrecht erhalten, über die Tilgung der Krieg»schuld ist später Bestimmung zu treffen. Wir können nicht darauf verzichten, daß unser« Feinde un» für den materiellen Schaden einstehen, den sie mit dem fre velhaft angezettelten Kriege angerichtet haben. Da» laufend« Finanzjahr wird mit «inem voraussichtlichen Ueberschuß von 38 Millionen abschließe». Die Verzinsung der Reich-schuld erfordere erhebliche Mehrausgaben, trotzdem glaub« «r, daß der vorgelegte Etat für 1915 nicht nur äußerlich bilanziert, sondern auch inner«» Gltichgrwicht besitzt. Ec erbittrt vom R«ich»tag einen weiteren Krieg»kr«dtt von 10 Milliarden, um die Durchführung de» Kriege» finanziell bi» zum Spätherbst zu fich«rn. Da» schwerste Opfer seien nicht dt«se 10 Milliarden, sondern da» gut« deutsche Blut, da» vor dem F«ind« vergossen werde. Vor dem Opfermut unserer Krieger müssen wir zu Hause un» still verneig«», ge lob««, all«» zu tun, um ihr Lo- zu «rl«tchtern, um di« Frücht« ihr«» Kämpf«»» und Str«it«n» zu sichern. Sodann besprach d«r Rtich»schatzs«kr«tär d«n Stand d«r Ding« auf d«m finanztrll«» Krieg-schau- platz und sagt« dab«i u. a.: Unsrr« wohlvorb«r»itet« finan- »t«ll« Organisation hab« die grsammeltrn K'äfte wirksam zur Geltung gebracht. Di« Bank«» und Sparkassen «rfüllrn ohne Verzug ihr« Verpflichtung«» Wir brauchten kein allg«-
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