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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 11.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191703114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19170311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19170311
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-11
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-b 3:) Tu stellst doch gut mit ihr, Maruschka?" Gewiße umsonst unter den Brodiaks gelebt; er verstand ihr Rotwelsch und „Gut. Dann nimm diesen Ring, gib ihn ihr und sage recht kannte die Bedeutung ihrer Zinken. geheimnisvolle ,Täubchen, Mirko, — verstehst dn, Mirko, dein Er hatte keine Zeit, das seltsame Schreiben zu lesen. Der Bräutigam sendet dir diesen Ring durch seinen BotenTu mußt Schuß konnte die Freunde des erschossenen Zigeuners herbei- aber klug sein, alter Drache. Dein Gesicht vor Mitleid lang machen, locken und er war allein. Schnell streifte er noch einen glitzernden wie eine versauerte Gurke und ihr zu verstehen geben, daß du ihr War ein hübscher Bursche, tat mir leid. Aber es ging nicht Lchneeschmclzteffel im «ebirgskrieg. Das ,alte Hexchen' lachte: „Heißt es nicht, seid listig wiedieSchlan- gen! Werde sie schon so weit bringen, daß sie euch vertraut!" Mit diesen Worten ging sie schlürfenden Schrittes in die Zelle der Zigeunerin. Ms sie nach einer kleinen Viertelstunde, die Iwan wie eine Ewigkeit vor kam, zurückkam, sah er an der teuflischen Freu de, die aus ihren Au gen strahlte, daß seine List gelungen war. „Sie erwartet euch mit Ungeduld", flüsterte sie und ließ ihn zu der Zigeunerin in die Zelle. Der Brief, den Iwan mit gut gespielter Un terwürfigkeit der Ge fangenen überreichte, zerstreute bei ihr die anders", sagte er, als er Herrn von Ewald sein Abenteuer erzählt hatte und das Schrei ben hervorziehend, setz te er erklärend hinzu: „Sehen Sie das Herz im Käfig. Die zer sprengten Ketten. Das heißt: Tu bist gefan gen, Herz! Werde dich befreien. Das Rot welsch bedeutet: Werde oie Leute bestechen, die dich gefangen halten, mit Gold und dem Schmuck unserer Ge fangenen in der Felsen burg. Diese Zinken be deuten: Vertraue dem Boten. Hier die Eiche bedeutet: einen Eichen wald. Das Rotwelsch: Wir sind zweihundert Mann stark und befin den uns an der be kannten Stelle bei Al tana. Hoffe. Du weißt, die reichen Damen, die Brief vorder geschrieben. Wußte, daß er weit und breit kein Pa pier zum schreiben finden würde. Hatte er entdeckt, wo die schöne Kathmka gefangen ist, dann, Euer Gnaden, war der Bote, der den Bries bestellte, bald aefnnden, oder Maruschka selbst bestochen. Ring vom Finger des Toten und dann brachte er sich in Sicherheit, zur Flucht verhelfen willst. Aber falle nicht mit den Kohlen in „War ein hübscher Bursche, tat mir leid. Aber es ging nicht den Ofen, altes Hexchen." Iwan kicherte in sich hinein: „Warst auch verliebt, alter Gaul und bist wie ein Füllen ihren Spuren gefolgt. Er wird kommender Wolf, um seine Wölfin zu suchen." Er brauchte nicht lange zu warten. Da hörte er Zweige knacken. Das Ge wehr im Anschlag stand Iwan bereit. Richtig. Ein auffallend hübscher Zi geunerbursche in der landesüblichen Tracht, suchte, von Zeit zu Zeit auf stöhnend, die Stelle ab. „Hände hoch, oder ich schieße!" rief Iwan und trat vor. Ein Fluch, und der Zigeuner riß die geladene Büchse an die Backe. Aber Iwan war schneller and in seinem Feuer brach der Zigeuner mit einem Aufschrei tot zusammen. „Ein strammer Bursche. Aber er war ein Räuber, hat sein Los verdient." Mit diesen Gedanken durchsuchte er die Taschen des Erschossenen, in denen er einen Bries, mehrere Armbänder, Bro schen und Ringe, sowie fünfhundert Rubel in Scheinen fand. Iwan er staunte über den Reichtum des Zigeu ners. Der Brief, der im Rotwelsch der Zigeuner abgefaßt war und viele Gau nerzinken enthielt, gab die Erklärung. Geld und Wertsachen waren tatsächlich zur Befreiung Kathinkas und zur Bestechung ihrer Wächter bestimmt. Iwan hatte nicht nmsonst unter den Brodiaks gelebt; er verstand ihr Rotwelsch und wir als Geiseln gefangen halten in der Felsenburg, müssen uns bür gen. Tie Zinke sagt: Nach drei Tagen neue Nachricht. Msrko." „Wer wird aus den» Kauderwelsch klug!" unterbrach Herr von Ewald zerstreut den Alten in seinem Eifer. „Aber, Euer Gnaden, das ist doch ganz klar", verteidigte der alte Kundschafter die Wichtigkeit seiner Beute. „Mirko hat den Euer Gnaden, blicken Sie den Reichtum an, den ich bei dem Zigeuner gefunden habe!" Iwan breitete den Schmuck, den er dem Zigeuner abgenommen hatte, vor Herrn von Ewald aus, der zu seinem Entsetzen das Armband und einige an dere Schmucksachen, sowie das Diamant kreuz der Vorsteherin des Schwestern- heims darunter erkannte. „Um Gottes Willen, wie kam dieser Schmuck in den Besitz des Zigeuners. Der Schmuck meiner Braut und der Vorsteherin", rief er bestürzt aus. Iwan begriff, daß es jetzt schnell zu handeln galt. Ohne ein Wort der Er widerung raffte er den Schmuck zusam men, während Ewald aufgeregt in der niedrigen Stube auf und ab ging. „Iwan, das ist doch nicht denkbar! Was meinst du", sagte er fassungslos. „Euer Gnaden, meine, daß es vielen solchen Schmuck in der Welt gibt. Will mich aber überzeugen. Die Zigeunerin wird es wissen. Wollen Emer Gnaden inzwischen Herrn von Witzleben von dem Geschehenen Nachricht geben", entgeg nete der Alte und entfernte sich mit einem Gruß. Er war der Polin, die die Zigeune rin zu bewachen gatte, bekannt. Ma- . ... ruschka erzählte ihm geschwätzig, daß Korvettenkapitän Max Lchultz s. (Mit Text.) die Gefangene hartnäckig jede Auskunft Hofphot. Ford. Urbnhns verweigere. ivo die Wölfin ist, der Wolf nicht mehr fern sei. Iwan hatte sein Bersteck in der Nähe der Stelle gewählt, an der er die Zigeunerin gefangen genommen hatte. War es so, wie er berechnet, hatte die schöne Kathinka einen Bräutigam, s der Zigeunerin und den Weg, den die „Häscher" mit der „Rose des Waldes" eingeschlagen hatten, verfolgen zu kön nen, den Schauplatz ihres Unglücks ab suchen. letzten Zweifel und sie gab dem alten Mann, der so vertrauenswürdig aussah, jede Auskunft. „Wo erwartet Mirko dich?" fragte sie beim Abschied. „An der Felsenburg und sollte er nicht dort sein, so soll ich an der bekannten Stelle ihn aufsuchen. Hat mirdie Lage auch ge schildert. Bin aber alt und vergeßlich", schlug sich der Alte, ärger- lich über seine Vergeßlichkeit, an die Stirne. folgt.»
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