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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 01.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191705014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19170501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19170501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-01
- Monat1917-05
- Jahr1917
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Arnie übereinander, leimte sich gegen einen Baum, der bart am Abgrunde stand und sah ihm furchtlos in das zorn- gerölele und doch glückliche Gesicht. Sie war ja da, er brauchte nur die Hand auszustrcckcn und er hielt sie aufs neue fest. 'Aber was lag alles -wischen heule und jener Flucht, die ihn -um ruhelosen Wanderer gemacht! „Ich komme ärmer -nrück, als ich gegangen bin, habe gar nichts mehr." „Warum, was ist Dir geschehe»! Sage mir die Wahr heit, oder —' Lie lachte grell auf.' Was mir geschehe» ist? D» weißt es ja. Ter Elende lockte mich weg durch seine schöne» Worte, er machte mir weis, Geld und Gold. Ruhm und Glanz würden mein sein, folgte ich seinen Ratschlägen. Deinetwegen wollte ich schneller verdienen, Tu solltest sehen, was ich leisten konnte. Aber als ich ihn mahnte, sein Verspreche» zu halten, lachte und spottete er über mich. Ha, der Erbärmliche meinte, seinetwegen hätte ich Sorrent verlassen, mutete mir Schmach und Schande zu." Lippone stieß eine Verwünschung aus, eine atemlose Frage, bei der ein zorniger Blitz über Gismondas schönes Gesicht zuckte und in ihren dunklen Augen flammte. „Kennst Tu mich so wenig! Ein Tolch ist überall zu finden, ich wäre nicht hier und hätte auch ihn nicht lebend verlassen. Stein, das habe ich Dir aufgehoben. Tn füllst Dich nnd mich rächen an ihm, deshalb habe ich bis heute gewartet." Sie lachte mit böser Betonung ans. „Er hat mich znm Starren gehalten, geglaubt, er könne mit mir spielen wie mit seinen Hunden, aber Gismonda läßt sich nicht nngcrächt verspotten rind verachten — der Elende soll es büßen. Ich weiß alles von der schönen Dame, kenne de», der sie —" „Herr Villano", siel Lippone ein. „Aber er Hal sie nnr hergebracht, der Graf' — „Ja, doch er nicht allein. Ich habe gut ausgepaßl uud komme, Dich zu warnen. Komm mit zur alten Atul ter, dort sollst Du erfahren, was ich weiß." Die alte Fortunata lag auf ihrem ärmlichen Lager in der Ecke, sie rührte sich nicht, als Lippone und Gismonda herein schlichen und in der andern Ecke niedcrkauerten. Gis- tnonda sprach lange und eifrig. „Jetzt glauben sie, Baron Ercole sei nach Frankreich geflohen, damit er aber nichts für feine Gemahlin unternehmen soll, wollen sie Dona Nicoletta m die Berge führen und ihn dadurch gefügig machen. Tas Leben seiner Mutter soll der Preis sein, den sie ihm stellen wollen." „Und wann wollen sie kommen?" „Es war noch nicht bestimmt, aber viel Zeit verlieren sie mcht, das weiß ich.' Kaum graute der Morgen, so pochte eS leise und vor- sichtig an Steinmanns Fcnster, das nach kurzem geöffnet ward und Lippone einließ. Niemand sah ihn, niemand sah ihn das Kloster wieder später verlassen, es gab der Ausgänge viele und sehr verschiedene. Die alte Fortunata schien krank zu sein, Doktor Laveggi mußte nach ihr sehen, so wenig es ihm auch gerade paßte. Er zankte laut über die Unvernunft und den Eigensinn aller Weiber — bei der Entfernung — und wo er so viel zu tun hatte, sprach sich auch noch gegen Steinmann darüber aus, dem er zufällig begegnete. Ob sie sonst noch etwas zusammen redeten? Kann, glaublich, sie gingen nur wenige Schritte nebeneinander, aber es läßt sich freilich vieles in kurzer Zeit sagen. „Ja, so ist der armen Frau zu helfen, — Fortunata, mein« ,ch,' sagte Steinmann und Laveggi nickte bedenlungsvoll. „Sie können sich aus mich verlassen." Damit stieg er zur HUtte hinab. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Ein Hungertaler aus dem Jahre 18 4 7. Vor kurzem wurde bei der Feldarbeit auf einem Acker in Gütersloh ein sog. Hungertaler gefunden, der an die schlimme Zeit des Jahres 1847 erinnert. Nach einem Bericht in der Zeitschrift „Niedersachsen" ist die Münze aus Blei verfertigt, im Durchmesser ungefähr 4'/, cm groß. Auf der Vorderseite liest man die Ueberschrift: „Große Theurung wenig Nahrung", und darunter befin den sich die Worte: „Unser täglich Brot gib uns heute." Zwischen diesen beiden Inschriften ist ein Bild geprägt, daS eine unter einem verdorrten Baum verschmachtend zusammengesunkenc Frau zeigt, der ein Engel Speise über reicht. Auf der Rückseite des Hungertalers liest man: „Im Jahre 1847 galt in Westfalen der Sack oder zwei Pr. Scheffel Weitzen 12 Rt., Roggen 12 Rt., Gerste 8 Rt., Hafer 8 Rt., Erbsen 9., Kartoffeln 4^ Rt." Man ersieht aus diesen Angaben des Hungertalers, daß in jener Zeit der Not die Preise in Westfalen noch größer waren als in Sachsen und daß wir trotz der heutigen eingeschränkten Ernährungsverhältnisse uns in einer viel besseren Lage befinden als unsere Vorfahren. Und da damals der Mangel überwunden werden konnte, ist heute eine An passung an die Verhältnisse als eine viel geringere Schwie rigkeit zu betrachten. — Mehr Anbau von Rhabarber. Wir haben nicht mit aller Sicherheit auf die Verwertung der Obsterzeugnisse bei Herstellung von Brotaufstrich zu rech nen. Dafür kann uns aber der Rhabarber, ganz unab hängig von Witterung und — bis jetzt — auch von Un geziefer, ausreichende Rohstoffe für Marmeladeherstellung geben. Wer sich an Rhabarbermarmelade gewöhnt hat, wird sie als fruchtig-erfrischend schmeckenden Brotaufstrich, auch mit weniger Zucker, dauernd, schätzen. Damit aber nach allen Richtungen vorgesorgt werden kann, der Markt genügende Mengen erhält, ist eine gehörige Erweiterung der vorhandenen und Schaffung neuer Rhabarberpflan zungen nötig. Zuerst müssen alte Pflanzungen zur Höchst leistung gebracht werden. Alte Stöcke, deren Blätter dann meist breit auseinander liegen, bringen keine ausreichenden Erträge mehr. Das kommt von dem Mangel an Lebens kraft im Boden, weil Rhabarber große Anforderungen an Nährstoffzufuhr stellt, wenn er genügende Erträge bringen soll. Solche alte Pflanzungen müssen herausgepflügt, die alten Stöcke geteilt und auf neu und tief vorbereitetes Land aufgepflanzt werden. Es möchte allerdings dieser Teilarbeit und Neuaufpflanzung eine Auswahl der Pflan zen vorausgehen, damit nur Stockteilungen solcher Pflan zen zur Vermehrung vorgenommen werden, die sicher große Ernten versprechen. Wo angängig, rigole man den Boden bis 60 Zentimeter Tiefe mit Pflug und Hacke oder Schaufel, damit das Anfangswachstum gefördert wird. Gepflanzt wird nur auf 1,50 Meter im Quadrat, damit sich auch spätere Bodenbearbeitung durch Spann geräte ausfUhren läßt. Bei solcher Entfernung haben die Wurzeln einen großen Raum zur Ausbreitung, wodurch die Lebensdauer der Pflanzung gefördert wird. Bei en gem Stande der Pflanzen sind diese oft schon nach 5—6 Jahren völlig erschöpft. Die Bodenbearbeitung wird sich bei Rhabarber auf eine Pferdehacke nach dem Schluß der Vlatternte, ein tieferes Pflügen nach dem Laubfall im Herbst und eine halbe Furche im Frühjahr beschränken. Die Düngung muß zur Erzielung großer Erträge ausrei chend geschehen. Hier läßt sich auch die Jauche durch Herbst- und Frühjahrsauffuhr gut verwenden. Gewiß ist auch eine gute Stallmistdüngung zu Beginn der Kultur von gutem Erfolge begleitet. Bezüglich des Bodens muß hervorgehoben werden, daß Rhabarber zwar auch tn ge nügend feuchtem Sande, müheloser aber in den schweren, humosen Böden gute Erträge liefert. C. Pfeiffer. Fremdeulist«. Uebernachtet haben im RathauS: Johannes Beyer, Ksm., Dresden. Otto Finlen- nest, Lehrer, Kantor, Plauen. Neueste Nachrichten» - (Amtlich.) Großes Hauptquartier,. .'t0 April. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nach dem Scheitern des grcßen Angriffs am 28. April unternahmen gestern die Engländer nur Ein zel a u g r l s f e gegen Oppy, nördlich der Siraße von Tonal nach Arras. In viermaligem Ansturm gegen den heiß umstrittenen Ort erschöpften sie ihre Kräfte. Tas Torf blieb in unserer Hand. Auf beiden Scrr- .pe-Ufern hielt die starke Kampftätigleit Ler Artillerie an. Vorsichtige Schätzungen be ziffern den Verlust der Engländer am 28. April auf über 6000, die in und vor unserem Stel lungen gefallen sind, außerdem sind über 100t) Ge fangene und 40 Maschinengewehre durch unser« Trup pen eingebracht, 10 Panzerkraftwagen zerstört worden. I Heeresgruppe deutscher Kronprinz. GeNaltsrme Erkundungen der Franzosen suchten gestern morgen den Erfolg des französischen Zer- störungsfeuers gegen unsere Stellungen bei Berry- au-Bac, am Brimont und nördlich von Reims sest- zustellen. Unsere Grabenbesatzungen wiesen die Vor stöße ab. Sell Mittag hat sich der Feiuerlampf von Svissons bis zur Suippes wieder gesteigert, er erreichte in den Abendstunden größt« Heftigkeit,, hielt in wechselnder Kraft während der Nacht an und wuchs bei Tagesgrauen zu stärkster Wirkung. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Wesentliches. Am 28. April haben unsere westlichen Gegner 11, am 29. April 23 Flugzeuge verloren, außerdem 3 Fesselballons. Flieger und Flugabwehr, kanonen teilen sich in das Ergebnis. Rittmeister Freiherr v. Richthofen blieb zum 48., 49, M., 51. und 52. Male Sieger im Luftkampf, der seiner Jagdstaffel angehörende Leutnant Wolfs schoß den 22. bis 26. Gegner ab Aufklärungsstceisen und Flüge zum Bombenabwurf führten unsere Flie ger tief in das englische Frankreich, bis zwischen Srmme und Meer, von der Aisnefront bis üb-r Marne nach Süden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Di- Lrge ist unverändert. Makedonische Front. Zwischen Pre - pa. see und Czerna lebhafte Artillerietätigk«it. 2 Flie ger wurden bet der Rückkehr eines unserer Kampf- g.schwader von erfolgreichen Luftangriffen gegen Lager und Bahnstrecke im Czernabogen zum Absturz gebracht. Ter erste Generalquartiermeister: (W. T. B.) Ludendorff. Frankfurt a. M., 30. April. Die „Franks. Ztg.^ schreibt: Die Aufregung an der amerikanischen Getreidebörse am Sonnabend setzte sich in N«w- York und Chlcago durch Anfwärtsbewe- gung am Wei zenmarkt fort. So erreichte in Newyork der Preis für Weizen «ine unerhörte Stei gerung von 317 Cent für den Bushel gegen 307 Cent am Vortage, gegenüber 214 am 26. März und gegen 191'/2 Cent am Anfang dieses Jahres. Ge- gen die letzten Friedenspreis« sind die Notierungen nicht viel weniger als um das Vierfach« höher. Be- merkenswert ist, daß diese Auswärtsbewegung in allererster Linie die sofort lieferbar« Ware ergrif fen Hai; beispielsweise verteuerte seit Monatsfrist die Notierung für Malweizen in Chicago um 84, währeild Scpt'mberweiz«n, also Ware der neuech Ernte, nur 10 Cent stugen konnte. Das läßt d?n wahren Grund der Auswärtsbewegung erkennen, und so ist man auch wegen der neuen Ernte sehr pessi mistisch gcstlmint. Aengstlicher noch ist man wegen der Frage, wie denn der Bedarf gedeckt werden soll, so lange dl« alte Ernte ausreicht, nachdem man so ungeheuerlich viel nach England ausgeführt hat. — Rotterdam, 30. April. Ein Korrespondent in Deutschland von der Amsterdamer „Tyjd" meldet: Wenn ich richtig informiert bin, so sollen die deutschen Friedensbedingungen schärfer als bisher in einer Rede umschrieben werden, die der Reichskanzler im Laufe des Mai im Reichstag halten wird. Diese Bedingungen werden sehr gemäßigt und annehmbar sein. Stockholm, 30. April. Daß die russi sche Interims-Regierung bisher auf den Konferenzvorschlag Czernins noch teure Antwort gegeben hat, ist, wie aus der bürgerlichem Presse, beispielsweise dem „Utro Rossij" und d«r „Börseuztg.", hervorgeht, daraus zurückzuführen, daß die dortigen Kreise auf gewisse in Deutschland er wartete Streikbewegungen sehr Hoh« Hoffnungen setzten. Nur so macht es sich erklärlich, daß trotz der von den Blättern offen zugegeben«» Verschlech te-ungen der Ernährungs- und Berkehrsverhältnisse in Rußland keine Antwort erfolgte. Man glaubt, daß Deutschland und Oestrrreich-Ungarn die russi sch' Regierungserklärung des Fürsten Lwow als den Anlaß für den Ausspruch eines dringenden Friedens- bedürsmsses betrachtet. Die Petersburger „Börsen- zeitvng" vom 7. (200 April schreibt: Die Deutschen haben es nicht mit einem Nikolai und Protopopow zu tun. — Stockholm, 30. April. In der Peters burger Einwohnerschaft macht sich in den jüng sten Tagen besondere Nervosität bemerkbar, die mit verschiedenen Gerüchten über bevorstehende Un ruhen am 1. Mai tn Zusammenhang gebracht wird. Die Gerüchte sind zum Teil recht abenteuerlich. Bald soll die provisorische Regierung gestürzt werden, bald sollen 50000 Bauern aus dem Petersburger Gouvernement in der Hauptstadt erscheinen, um die sofortige Enteignung des gesamten Privatbesitzes zu fordern, bald soll an einem be stimmten Tage die Enteignung allen privaten Vermögens überhaupt vorgenommen werden. Tuche älteres zuverlässiges München, welches schon in Stellung war. Dasselbe muß Kochkenntnisfe besitzen und im Plätten und allen anderen häuslichen Arbeiten erfahren sein. Arau 8««« Ehern nitz, Kurfllrstenstr. 6. flle Wiete! Merpreisplakate sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Haunebohn. 1917 auf Pfennig für den cdm, von 1. Mai 1917 ab 1,25 auf 1,40 Mk von ein vergoldeter Klemmer in Lederfutteral. Gegen Belohnung, VtrtMSgärluerki <8. M. b. H. abzugeben Karlsbaderstr. 2. I Fernsprecher 70. 22 17 16 22 23 erhöhen sich ab 1. Mai für Leuchtgas „ Koch- und Leuchtgas „ Motor- und Krastgas „ Automatengas bez. Der Koksprets erhöht sich Bestellungen auf das „Amts- und Anzetge- blatt" für die Monate Mai und Juni werden in der Ge schäftsstelle, bei unseren Austrä gern, sowie bei allen Postämtern und Landbriefträgern angenommen, vir Geschäftsstelle d. Amtsblattes. Rhabarberpflanzen empfiehlt 20 15 14 20 22 Für die vielen Beweise der Teilnahme beim Heim gange unserer lieben Schwesten sagen wir hierdurch allen herzlichsten Dank. Die trauernden cheschwiker Kehter. Die GemnnbetriM der Königin Carola-Gedächtnis- Lotterie können abgeholt werden in der Geschäftsstelle -es Ämtsblattrs. Schöne starke tragbare Stachelbeersträucher und junge iKapPel-Schiff- chenmaschiue, 55 oder 42 om Spannhöhe, sucht zu kaufen Ellefeld. »W- Holzschnitzer gesucht Pa-pensabril Kieker. 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