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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189712034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18971203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18971203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-03
- Monat1897-12
- Jahr1897
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I«»7 Freitag, den S Dezember »telnftrr Inserat»» betrag 20 Vig. SomplltlerN stellen de« Tage- blaltt» an. Erscheint täglich, mit Autnahme d« Lonn- und Festtags abend« sür den sol» genden Tag. V»l« »iertelsährlich l M. »0 Psg-, monatlich dü Psg., Einjel-Nrn.- d Psg- Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten . einspaltig- «-«>»- M Aelle od. deren Van» DMM «lltra und di- «luigabd- * — A ^.G »L/ Inserat. NÄ» »ch.» Bezirk Amtsblatt der «Saigs. Amtshavpimmmschast Flöha, des Sönigl. Änitrgerichti mit Le- Stadtrats M Frankeaderg -.7 NS «re, »»mitMs 11 Up f»r "-"er. rasMMichte. tag-eröffnung wird noch be an^t^^ Ai im Weiße« wurde nämlich nach oe i ' Treppe«- S-°>.ML »°m es. haust da- »--!- Wie --iunl-Nch. Januar 1896 aufg l Berlesung der Thronrede »» >»» «»-«? aus dies« Feier «ezug «. Aarderrgiment» lei den Mittelpunkt d.» P°—^?m^Äilitärwochendlatt" werden die Ber- bess«rungen dn Milttärstr-fprozeßord^ Reichstage zugegangen ist, gegenüber dem biShettgen preußische» Militärftrafversahren in folgender Weise »ulammenaefabt: 1) die weitestgehende Durchführung U mündliche», unmittelbaren «erfahrens unter Zu- luffung derOefsentl.chkeit der Haupt°-rh°»dlung^ Z «nklageform: scharfe Trennung der Aufgaben de- RichterS, deS Ankläger- und de- BerteidlgerS, 3) Stündigkeit der Gerichte in allen Instanzen in erheb lichem Umfange: 4) unbe chränkte Verteidigung i» Mm höherer Gerichtsbarkeit bei bürgerlichen «er- gehen, auch durch zugrlassene Rechtsanwälte: 5) freie BeweiSwürdigung auf Grund der vom Richter i« mündlicher Verhandlung gemachten Wahrnehmungen; 6) gleicher Wert für jede Rtchterftimme; 7) Gewäh rung der Rechtsmittel nach dem Borvilde der bürger lichen Strasprozeßordnung, Zulassung der Beschwerde, der Berufung und der Revision; der Berufung in weiterem Umfange, als im bürgerlichen Verfahren. Einrichtung des vollständigen JnstanzenzugeS; 8) end- giltige Entscheidung über die Thatfrage und strikte, uneingeschränkte Selbständigkeit der erkennenden Ge richte. Bestätigungsordre im Frieden ist kein die Rechtskraft de- Urteils berührender Rechtsakt, viel mehr eine auf dem Begnadigungsrecht beruhende Wei- — Erben werden gesucht! Nach einer an daS Gemeindeamt zu Klingenthal gelangten Mitteilung des Eierexporteurs Friedrich Janne in Kiele« in Rus- sisch-Polen hat ein Karl Srneck, gebürtig aus Klingen thal in Sachsen, verheiratet gewesen mit einer Ul mann Barbara Grzycka, welcher im Jahre 1863 in kiele; wohnhaft war und daselbst verstorben ist, Ver mögen hinterlassen. Herr Janne ist bereit, dasselbe den rechtmäßigen Erben nachzuweisen und läßt die- selben aufsordern, sich unter Beifügung von Legiti mationspapieren bei ihm zu melden. — Am Andreasabend ist in Plauen i. B. eine Ehefrau schwer verunglückt. Sie hatte bei ihren Kin dern als Knecht Ruprecht erscheinen wollen und be durfte — den Sack hatte sie schon aus dem,Rücken — nur noch des Besens. Bei dem Bemühe», sich diesen zu holen, fiel sie di« Kellertreppe hinab, wo sie nach einiger Zeit, in ihrem Blute liegend, bewußtlos auf- gefunden wurde. Sie blutete aus einer großen Wunde auf der Stirn, überdies hatte sie eine Gehirnerschütte rung und einen Armvruch erlitten. Die bedauerns werte Fra«, die Mutterfreuden entgegenfieht, liegt zur Zeit fast hoffnungslos darnieder. — Ja Wintersdorf bei Altenburg hat gestern ein Knecht eine Magd ermordet und hierauf versucht, sich selbst da- Leben zu nehmen. Obwohl er mit durchschnittener Kehle ausgefunden wurde, gelang «S doch, ihn am Leben zu erhalten und ihn gestern abend in- LandeSkrankenhauS zu Altenburg einzultesern. — WaS manche Orte für Opfer bringen, um fremde Industrien heranzuziehen, geht unter anderem daraus hervor, daß einem in Weida in Thür, ge planten neuen Jutespinnerei, und Webereiunternehmen seitens der Stadt ein ca. 40000 Quadratmeter um fassendes, an der Bahn sehr günstig gelegenes Areal kostenfrei überlassen worden ist. Außerdem gewährt die Stadtgemeinde der Gesellschaft riaen mehrjährigen Steuererlaß. (Fortsetzung in der Beilage.) örtliches mrd SSchstsches. . 2. Dkzember 1897. ^sk!nn^ Weihnachten dürfen Tanzbe- Us.lk.n Orten und Privatbälle, auch geschlossener Gesellschaften « E 18. Dezember statt- k"?Ai. ""b Kostümfeste dürfen nur in mit FastnachtSdienStag, im nächsten Jahre also bis mit 22. Februar, abgehalten k!» k Sonntage oder an einem Sonn abend dürfen derartige Vergnügungen jedoch nicht statt- ^n^N' nnd eS kam» nur unter besonderen Umständen geschlossenen Gesellschaften die Abhaltung eines Masken- balle« an einem Sonntage von der Königlichen Kreis- hauptmannschaft diSpensationSweise erlaubt werden. Weiter erinnern wir daran, daß in der Zeit vor Ostern Tan,Vergnügungen aller Art nur bis Sonntag Lätare, welcher im Jahre 1898 auf den 20. März fällt, statt- finden dürfen. — Aus der Streck« HainSberg-KipSdorf (Schmal- sp trbahn) riß am Sonntag abend, als der von Kips- dorf kommende Zug, der 7 Uhr 50 Min. in Hains- berg einzutreffen hat, die Haltestelle Rabenau ein- fahren wollte, plötzlich die Maschine ab, infolgedessen der vorderste Wagen mit der Borderax« au- dem GeleiS sprang. Nach 4stündigem Aufenthalt konnte der Zug me Fahrt fortsetze». An der betreffenden Stelle fährt die Bahn nahe an der Weißeritz vorüber, sodaß bet etwas rascherem Tempo der herauSge- sprungene Wagen leicht hätte in den Fluß stürzen und auch noch andere Wagen de- gutbesetzten Zuges mit sich reiße» können. — Der Besitzer eine- Lrinen- und Wollwaren geschäfts in Schandau setzte dieser Tage da- Pu blikum durch ein in seinem Schaufenster au-gelegteS Plakat in Kenntni», daß er „wegen Abhandeagekom- menseinS seiner Frau Ausverkauf mache". Da sich die „Abhandmgetommeue" aber wieder einfand, fo wurde auch au» dem Ausverkauf nicht». Im Sturm der Eifersucht. Roman von Ernst Fritze. <S. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Bunsen hatte mit offenem Mundt und weitausgeristenen Augen zugehört. Jetzt schlang er die Hände über dem Kops zusammen. „Herr deS Himmels, sind daS'mal wunderliche Einfälle l Da hört ja alles aus! Ist das eine Spekulation von Ihnen?" ,,Bon Spekulationen erwartet man Borteile, — ich stehe aber tzutschltden im Nachteil." „DaS begreife rin anderer. Ja, ja, ich dachte es mir wohl, baß Sie zu deo vom Geschick begünstigten, jungen Männern ge hörten, denen allzufrüh eine völlige Unabhängigkeit zu reil ge worden ist; ich dachte es mir, daß Sie hmlänalich mit Mitteln verseh«» wären, um Ihren Wünsche» uud Einfällen gemäß lebeo zu können; ich dachte mir auch, daß Sie Ihre schönsten Lebens- tahre verjubelt hätten, daß Sie nun aufangen wollten, Ihr Da- fein ernster zu betrachten, dme Gedanken kgen^ »bcr eine lächerliche Idee, wie Sie mSWerk gesetzt, umJhrGelv zu vergeuden und der ganzen Umgegend zE Spott i zu wohnen, - eme solch« Id« kam mAw-hrhast^ Sinn, Herr von Schweitzer. DaS muß «me besondere Bewandt nis baden Kür eine kurze Komödie baut man nicht so kostspielige KMisteÜ^ Auber °nd abgesehen ""d sagte mesbalbSie unSmißtrauen wollen." Weil'"dtt Art I?»'Erscheinens hierselbst die Vermutung «eckt,"2 etwas Uondttes dahinterstecken muß", entgegnete Herr wohl M .«kappt. Milder und Mörder", warf Arthur hin- „jMS RSubermäßigeS gezeigt", scherzte „Bitte, - Sie habe» m«ts"Kor,«ein, schicke ich der Amtmann. „Kommt vergleiche r Gehaben Sie stch Ihnen merne Bendarmen »ver " wohl, meine Herren, und halten wir gute Nachbarschaft. — Alten bek und Dreditz stad m uralter Zeit als Stammsitze der regieren den Grasen Badeuberg verbunden gewesen. Ja, ja, eS war eia mächtiges Beschlecht, dies« BadenbergS; sie sind eiagelchrumpft und auf ein kleines Besitztum „ohne Macht" beschränkt, so geht es in der Welt, meine Herren", schloß er sein« lange Rede, „wer es nicht versteht, sich oben zu halten, der gleitet allmählich hinab; — merken Sie sich daS!" „Sind Sie fertig mit Ihrer Predigt?" rief Arthur heraus- fordernd. „Noch nicht, Herr Arthur", antwortete Bunsen gemütlich. „Der Schluß der Rede lautet: „Wer nicht hören will, muß füh- len." Leben Siewohl, — auf baldiges Wiedersehen, meiae Herren. Es sitzt sich, es trinkt sich, es ißt stch vortrefflich in Ihren GlaS- buden." Er schwenkte, Abschied nehmend, seinen Schlapphut, verbeugte sich mit Würde und Anstand, erhob dann seine Stimme und schrie: „Christian, meinen Wagen!" -i Der Wagen wurde vom Ponny herbeigeschleppt, und die Brü der traten mit ihrem Gaste hinaus, um ihm behilflich beim Auf- steigen zu sein. Arthur umkreist« das Fuhrwerk mit sehr verdäch tiger Bewunderung. Der Amtmänn ließ es stillschweigend hiu- geheu und setzte sich unter seinem gewohnheitsmäßigen Lechzen zurecht im Wagen. , »av „Ein sehr altes Meisterwerk, Herr v. Bunsen", kritisierte'der junge Herr unter boshastem Spottlächelu, „sicherlich aus den Zeiten, wo die Grafen Bad«nberg noch Burgvögte in Drebitz waren." / „Wenn Sie recht haben, so hat sich mein Wagen entschieden gut bewährt in den grundlosen Wegen der schlimmeren Jahres zeit. Sehen Sie zu, ob Ihre Sprungfederequipage dergleichen aushält", antwortete der dickeverr lachend. „Nun, do« jonr — bau jonr! meine Herren, — Ponny — hui!" Gehorsam setzt« sich der Ponny aus diesen Zuruf in einen gemäßigten Trab. Li« «rüder schauten lächelnd dem Wagen nach, di» er UM die Ecke deS Gartenzaunrs bog; dann sahen fit einan der wie auf Verabredung an. „Ein wunderlicher Herr", murmelte Gregor, die Anne inein ander kreuzend. „Kann tüchtig trinken, ohne Schaden für Leib und Seele", meinte Arthur. „Ist es denn wahr, was Du dem Dicken von einer Uebereiukunft mit Simrock erzählt hast? Davon wußte ich ja bis dahin gar nichts." „Ich auch nicht", antwortete Gregor trocken. „Also — Du hast gelogen? Es ging Dir aber wunderbar glatt von der Zunge." „Natürlich, weil es eine Inspiration war." „Wonach Du einen Vorsatz gefaßt?" „Ohne Zweifel. Ich werde sosort mit Simrock in Unterhand lung treten." "U «>r lieb, sehr lieb, Gregor. Warum aber?" ansäM^bUibem" gm-chten Erfahrungen kann ich hier nicht „Du enttückst mich — »her —" Behältnisse idyllischer. Soll ich mich lasten?" dh'kster hier m meinen idyllischen Träume» 7s»ren "A—b. — Du träumtest von Idyllen, Gregor?" kii» A und schritt nach seinem Platze zurück. A'" ünst Zeitungsblatt und schlug es langsam auS- k»^ über das Blatt hinweg, seine AiA" «elcher den Horizont bekränzte; ein AH*?' «-^^^'cheS Leben zuckte in dem Strahle derselben A'.AAchA' von lieblichen Erinnerungen herbeigelockt, umzog ferne Ltppeu und verklärte gleichsam sein Gesicht mit dem Sonnen schein der Jugend. Arthur stand seitwärts ihm gegenüber und beobachtete un vermerkt da» verräterische Mienenspiel. „Don Juan", flüsterte er unhörbar in stch hinein. — „Don Juan! Und der dicke Amtmann ist ihm aus di« Fährte geraten. WaS geht's mich an!?" Er griff nach einem Zeitungsblatt und verti«ste sich in da» Studium der „vermischten Nachrichten". (Fortsetzung solgt.)
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