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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189709245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970924
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-24
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.09.1897
- Autor
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** Pest, 22. Sept. Der Eindruck de« Trink- sprach», welchen der deutsche Kaiser bei de« -est rige» Festmahl auf den König Franz Josef au-- Brachte, ist ein überwältigender. . Der „E-y«terte-" schreibt: »Wäre der Trinkspruch u« ei»e Stunde früher dem groben Publikum bekannt geworden, so hätte sich die Abreise de» deutschen Kaiser« zu einer Kundgebung ganz außerordentlich« Art gestaltet. Wenn wir aber auch der Person de« Kaiser- nicht mehr huldige« können, so bewahre« wir doch in unserem Herzen die dankbaren Gefühle, die er erweckt hat u«d tn un« mächtig werden ließ." — Der »Pester Lloyd" sagt: »Wir erwartete« eine» Verbündeten der österreichisch-ungarischcu Monarchie und haben 1« ihm eine« echten Freund der ungarische« Nation gefunden. Die Politik de» Dreibund» und der Frie« devSerhal.ung ist für Ungar» die nationale Politik. Da» läßt un» hier so begeistert anhänge», da» machte un» de» thatkräftigen Mitversechter in der Friedens politik, den Kaiser Wilhelm, schon längst lieb und wert und so ruft man thm au» Ungarn zu: Auf häufiges, vor allem auf baldige« Wiedersehen!" — Der „Badap-sti Hirlap" schreibt: »Mit unüber troffener Freude empfangen wir die gestrigen Toaste und danken für dieselben. Der Trinkspruch de» deutsche« Kaiser» verpflichtet un» dem mächtigen Beherrscher Deutschland» für die Anerkennung und da» Lob, welches er mit fürstlicher Hochherzigkeit and bezaubernder Rednergabe übe, un« ergießt. Wir sind «i» treue«, dynastische» Volk, wir liebten stet» die Freiheit. Wenn der deutsche Kaiser un» versteht, dann verstehen wir auch ihn; wenn er mit un» Magyaren „Lljen a Kiraly" auSrusk, dann rufen wir ihm mit himmelanstürmender Begeisterung zu, daß man e- auch in Berlin hört: SS lebe der deutsche Kaiser!" — „Nemzed" schreibt: „Wie groß immer unsere Begeisterung, wie heiß unsere Liebe auch für den lieben Gast unsere» Königs war, wir bleiben «och immer Schuldner deS großen Hohenzollern, weil er unser Selbstvertrauen befestigt. Er hat unsere Herzen, unsere Seelen auf ewig an sich gefesselt, da er in etner Sprache zu unS redete, welche wir ver standen und wofür wir ihm Dankbarkeit bewahren." " Brü ssel, 22. Sept. Auf der Station Aulnoye geriet ei» Wagen de» Brüssel-Pariser SchveUzugeS in Braud, bei welchem Waren im Werte von 150,000 Franks vernichtet wurden. " Fiume, 22. Sept. Trotz aller Anstren gungen konnten vo» dem durch den englischen Dam pfer „Thyna" in den Grund gebohrten Personen dampfer „Ika" nur der Kapitän, mehrere Matro- und drei Paffagiere gerettet werden. Ueber 50 Passa giere, darunter ei»General, find ums Leben gekommen. Der gerettete Kapitän deS gesunkene» „Ika" wurde verhaftet. Der englische Dampfer fetzte trotz de» Proteste» der HafenbehSrdev die Fahrt nach Ita lien fort. * * Christianis, 22. Sept. Die Zeitung „Verdens Gang" meldet aus Bardoe, daß de, Dampfer „Noranja" von der Jenisset. Expedition dorthin zurückgekehrt sei und die baldige Ankunft der ganzen Expedition, sowie den Erfolg derselben gemeldet habe. Einige der Schiffe seien kurze Zeit auf Grund geraten, ohne jedoch beschädigt zu werden. * * Brindisi, 22. Sept. Gestern abend wurden die Gemeinden Sava, Oria und Lattano von einem schwere« Wirbelsturm heimgesucht. 40 Personen wurden getötet, 70 verwundet; etwa 20 Häuser wurden zerstört. Der Telegraphenverkehr ist unterbrocheu. * * Bayonne, 22. Sept. General Bourbaki ist gestorben. (Bourbaki war 1870 Kommandeur der Kaiser!. Garde, organisierte die Nordarmee und ward als Befehlshaber der Ostarmee 1871 bei Bel fort besiegt.) * * Die Sicherheit im Innern Thessaliens läßt viel zu wünschen übrig. Nicht nur einfache Soldaten haben unter dem immer mehr um sich greifenden Räuberunwesen zu leiden, indem die Räuber ihnen Pferde, Uniformen und ihre — De korationen wegnehmeu; auch vor mächtige« und ein flußreichen Persönlichkeiten schrecken die kecken Räu ber nicht zurück. So wurde ei« reicher Bey mit seinem Sohn und feiner Leibwache i» der Nähe vo» Kardltsa gefangen genommen und fortgefübrt. Trotz de» Aufgebots von 2000 Soldaten, welche den Un terschlupf der verwegene« Räuber ausfindig machen sollen, ist von den Gefangenen keine Spur entdeckt worden. Die Räuber verlangen 3000 Lire Löse geld. Am bedauernswerteste» sind dabei die ga»z unschuldigen Bewohner der dem Schauplatz de» Raub anfalls zunächst gelegenen Dörfer. Sie werden teils tn» Gefängnis geworfen, teils gemartert, «m von ihnen ein GestäudniS ihrer Mitschuld oder doch we nigstens die Namen de, Schuldigen abzupresseu. '* Sine Schlappe habe» die Franzosen in Afrika erlitte». Eine im Marine-Mivisterium eingegangene Depesche meldet, daß die Soldaten d«S Häuptling» Samory ganz unerwartet am 20. August in der Gegend von Lomi im Hinterland der Elfen beinküste eine Abteilung von 98 eingeborene« Tl« railleur» angegriffen habe», welche abaesaudt war, um einen Landstrich zu besetzen, den Samory auf zugeben sich erboten hatte. Nähere Nachrichten fehlen, doch soll e» sich« sei«, baß die Abteilung zersprengt ttmrde und daß 2 Offiziere, 6 Soldaten und 38 Mann der Hilf«truppe getötet worden oder verschwunden sind. * Habanna, 22. Sept. A«f der Bahnli nie RanjuS-Artemista explodierte i» de« Augen blick, wo ein Liserbahzug durchfuhr, »t«e DynMil- bombe. Ein Offizier und zwei Soldaten wurden leicht verletzt. Wie es in der Welt steht. Da« war «in Jubel und eine Begeisterung unter dem ungarischen Volk, wie eS Budapest kaum je zu vor gesehen, den deutschen Kaiser hat Ungarn» rit terliches Bol! in sein Herz geschloffen, die Erinne rung an die Kaisertage bleibt ihm unvergeßlich. Und Ungarn hat ein Recht, de» hohen Besuche» stolz und froh zu sein; war Kaiser Wilhelm doch der erste Souverain au« de« Reiche der Herrscher Europa», welcher den Kaiser und König Franz Joseph in des sen ungarischer Residenz aufsuchie. Diese Thatsache ist von hoher Bedeutung, das Gewicht und Ansehen de« ungarischen Volke» hat damit eine offizielle An erkennung gefunden, die wohl dazu angethan ist, eine neue Phase in die Geschichte deS ungarischen Königreiche einzuleiten. Während unser Kaiser in Ungarn verweilte, hat seine hohe Gemahlin, die Kaiseun, daS UebersckwemmungSgebiet iv Schlesien bereist und überall Trost und Hilfe den von der Wafferkataftrophe Heimgesuchten gespendet. I« der inneren Politik geht es noch recht still zu, obwohl UNS nar noch wenige Woche« von der Wiederauf nahme der Beratungen deS BundrSratS und damit von dem offiziellen Beginn der politisch bewegten Periode trenne». Vieles ist neuerdings vo» geplan ten Reformen auf dem Gebiet« der Rrichspost und Telegraphie gemeldet worden; wie viele» von de« Gemeldeten den mißlichen Thatsachen entspricht, muß die Zukunft lehren. In Frankreich, wo man rüstig mit den Vorarbeiten für die Weltausstellung vor geht, ist eS in der jüngste« Zeit recht still gewesen, dagegen ist um so mehr von England die Rede ge- wese», daS durch den Aufstand an der indische» Grenze viel ernster mttgenommen wird, al» e» selbst eingesteht. In Oesterreich dauert der Kampf, der mit dem Begin» deS Parlament» sich noch schärfer gestalte» wird, unausgesetzt fort. Auf dem Balkan ist der endgültige Friede trotz der Unterzeichnung de« Prälimtnarvertrages »och nicht abgeschloffen worden; in Spanien endlich hat die Lage i» jüng ster Zeit, trotz regierungsseitiger Ableugnung, ein so kritisches Aussehen gewonnen, daß man da» schöne Land nur bedauern kann. Vermischtes. * Er fährt nicht mehr auf der Eisenbahn. Au- Hoya wird dem „Hoy. Wchbl." unterm 1S. Sept, geschrieben: Ein Laudmann aus der nahen Umge bung kehrte kürzlich spät abends in einer Wirt schaft ein und ließ sich kräftig zu essen und zu trin ken geben. „Wo kamt Se denn her?" wurde er ge fragt. „Von Hannover, ick Hebb' da min Dochter besöckt." — „Se sünd woll just mit '« letzten Tog kamen?'- — Nee, ick bi» to Foote kamen." — Wat, to Foote vuv Hannover? Minsche, worüw fährt Se denn »ich mit de Jsenbahn?" — „Ick will mi woll wahren", sagte der Landmann, „ick Hebb' dat in 'n Datenblatt lesen vo» de veelen Mallör» up de Jsenbahn, ick gah'r »ich mehr upsitten!" Sprach'«, trank sein Bier au» und setzte seinen Wanderstab weiter. Telegramme. (Nachdruck, auch wen« .tu.ander?: Form, verboten.) Berlin, 23. Sept. Der „Rhein. Westfztg." in Essen zufolge wird au« authentischer Quelle «it- geteilt, daß der Staatsanwalt auf Grund de« Briefes der Marie Husmann die Untersuchung eingestellt hat. — Wie der „Lokalanz." au» Friedrichüruh meldet, sind gestern dort Graf und Gräfin Wilhelm BiSmarck und Landrat v. Kotze eingetroffen. Berlin, 23. Sept. Zu dem Unglück mit dem Torpedoboot „8 26" wird noch au» Cuxhaven gemeldet, daß die Bergung desselben de« hohen See gang- «egen vorläufig nicht möglich ist. Nach Ein tritt stilleren Wetters werden die Bergungeversuche mit verdoppelten Kräften ausgenommen werden. Das Kentern erfolgte zwischen der AasegeluagStonne usw. durch ein« heftige Sturzsee. Schon seit vorgestern abend herrschte große, Seegang und ge- steru früh trat Sturm ein. Die ersten Meldungen von de« Unglück überbrachte der Torpedo „8 27", dessen Koch über Bord gespielt wurde. Der geret tet, Matrose Leckbusch erzählt, daß Herzog Fried rich, welcher durch eine über Achterdeck kommende Sturzsee in daS Zwischendeck geschleudert war, wo er mit sein,» schweren Oelzeag und Wasserstiefeln liege» blieb, ihm »och zugerufen habe, er soll« sich rrtten; er selbst hätte keine weitere Hoffnung, als selig zu sterbeu. Der Matrose kletterte hieraus durch die Luke. Die Geretteten wurdeu mit Torpedoboot «ach Siel gebracht. Badapest, 23. Sept. Di« hiesig»» U«ttzW- sität-hesucher beabsichtige«, zum Dank fürdeo schmeich«!- haft«, Triuchpruch de- deutsche« Kais«» merge» nachmittag ei««« Festzug z»m deutsche« Geoerallo«- sulat zu veranstalte«, und dem deutsche« Geaeral- kousyl ei«« sür Kaiser Wilhel« besti«mte Begrüßung-- adreff» zu überreichen. Row, 83. Sept. In hiesige« politischen Kreise« erhält sich da« Gerücht, daß der augekündigte Besuch des Privzen von Wale« mit einer Annäherung zwi schen England und Italien zwecks maritim«« Zu- sammevgehenS zum Schutz gemeiusamer afrikanisch«» und Mittelmeerintereffe« -usamm«uhäugt. Rom, 23. S«pt. Wie verlautet, wird et« Mobilifieruvgeversuch der italieuischeu Mariue ««ter Oberbtfehl de- Herzog« vou Genua stattfindeo, wo bei zum erste« Mal die Landarme« Mitwirken wird. Athen, 23. Sept. Die thessalische« Flücht linge fühle« sich lebhaft beunruhigt und protestiere« gegen die Idee, Thessalien den Türken bi- zur Zah lung der Kriegsentschädigung zu überlasse«, da fi« befürchte«, daß aus einer zeitweisen Okkupation ei«« dauernde werde. Athen, 23. Sept. Eine große Anzahl De putierter wird in de, nächsten Kammersitzung fol gende« Antrag einbrivgeo: Die Kammer dankt de« Mächten für die Mühewaltung zu« Herstellung d«S Frteden«, nimmt jedoch die festgesetzten Bedingungen nicht an, weil sie die Unabhängigkeit Griechenlands aufheben und bittet die Mächte, zu gestatten, daß Griechenland und di« Türkei ihre Differenzen selbst regeln. Madrid, 23. Sept. Der Jastizmimstrr hat eine Statistik über die Truppensendungen nach Kuba veröffentlicht. Bom März 1891 bis Mai 1897 find darnach 181738 Mann Soldat««, 6261 Offizirr« and 40 General« in 13 Expedition«» abgegavge». Nach den Philippinrn wurden bisher 27768 Mann, 88l Offiziere und 9 Generale gesandt. London, 23. Sept. „Daily Chronicle" meldet aa» Athen, die Delyanniste« protestierte« heftig gegen den Art. II drS Friedensvertrags, wa- jedoch zweck los sei, da st« keine Vorschläge machen können. Ja den Provinzen werden große Protestversammlung«» gegen den Art. II adgehaltrn. Auch tn Athen soll ei» drrartigeS Protestmeetiog stattfindeo. Kirchliche Nachrichten für Lallsderg. Freitag, den 24. Sept, Vorm. S Uhr Wachen« komm««»»»». Kohlen-Dersand tu der Zeit vom 12. bis mit 13. Sept. 1897. In Ladungen k SOM Kilogramm. «b Le»-«itz i. «. r vi» Höhlteich: 1580 Ladungen, ri» St. Egidien: 1657,» „ 48 „ Bahnhof OelSnttz t. 8. in Summa 3285,, Ladungen. Uhemnitzer Marktpreis« vom 22. Septbr. 1897. pro SO Kilo. Weizen fremde Sorten 10 Mark 40 Pfg. bi« 10 Mark SO Pf. , süchs.gelh, 8 . M . - 9 - 35 - „ „ „ besch-, — . — . - — - Roggen,niederländisch., sächs. 7-— » - 7 . 40 - „ hiesiger, 6-60» » 6 . 90 « „ preußisch., 7 - 40- - 7 - 70 - „ fremder, 7-45» »7 -SS- Braugerste, fremde, 9- SO- -11. SO« Gerste, sächsische 8 - — « »9» — « Futtergerste S-M« »7» — « Hafer, sächs-, durch Regen beschädigt 7-— - - 7 , SO - „ sächsischer, neuer 6-60- - 7 - 15 - „ fremder 7-25- «7 -öS- Erbsen, Koch- 7-25- «9» — , „ Mahl-«.Futter- 6 - 50 - . 7 . SO - He« 3 . SO - - 3 . 70 . Stroh 2 . SO - . 3 . 20 . Kartoffel« 2 - SO . . 2 . 75 « Butter, 1 Ko. 2 . 20 . . 2 . 60 . lisukvilsn in starekent unä Velour Lloussn, ^noksn, Räolcsn Ullä Xlöicksrn ia rsirnvänn Nustsrn. Asmäo«-L»roüsut in nur soliäön vorrilZIicben Qualitäten smxüsblt 2U äon äsnirbar billigsten kreisen V. 4»»<ler 0. II. VviMl. M»t«aGUch« Witterung für Ar» 24. Sept, t (Ausgestellte Prognose n. d. Lamvrecht'schea Wettertetegrapb.) Wärmer, vielfach wolkig bis halbheiter ohne Niederschlag.
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