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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 17.10.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191510170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19151017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19151017
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-17
- Monat1915-10
- Jahr1915
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ccfiau", die andern 6 hielten sich an herabgelasjen'n ! Taue«, fest. Inzwischen erreichten alle unsere Boot- j den „Baralong" und wir gingen an Bord Kapitän : Mac Bride schien hvchersrcut. Darauf befahl er sei- s nen Leuten, sich auf der Reeling aufzustelien und auf die t> Deutschen unten im Wasser zu feuern. Alle 0 wuroen getötet. Sodann wie: jemand da raus hin, daß 0 Deutsche auf der „Nicosian" seien, Von einigen Offizieren zur „Nicosian" begleitet, suchten nun britische Seesoldaten die Deutschen an Berd der „Nicosian" auf. Kapitän Mac Bride befahl den Sccsoldaten, mit allen aufzucäumen und keine Gefangenen zu machen. Die Schrift stücke schildern eingehend, wie die einzelnen Deutschen erschossen wurden. Der Schiffs- s zimmermann der „Baralong" lieg einen Deutschen mit hochgestreckten Händen aus sich zutommen und erschoß ihn dabei mit einem. Revolver. Der Kom mandant des Tauchbootes sprang von dec „Nico- jian" und schwamm mit erhobenen Händen auf ocn „Baralong" zu. Die Seesoldaten feuerten auf ihn von der „Nicosian" aus. Ein Schuß traf ihn in den Muud. Schließlich versank er. Sodann lehr ten die Sccsoldaten auf die „Baralong" zurück. Es herrschte große Freude unter ihnen. Diese Schriststücke decken sich mit den seinerzeitigen Angaben des Amerikaners Dr. Banks, welcher da mals Tierarzt auf der „Nicosian" war und beson ders den Mißbrauch der amerikanischen Flagge be tonte. lleber die Wirkung des letzten Zcpp.lin- augriffs auf England wird von dort berichtet: London, k4. Oktober. Das Krieg samt veröffentlicht folgende Erklärung: Eine Flotte feindlicher Luftschiffe besuchte letzte Nacht die östlichen Grafschaften und einen Teil des Londoner Distriktes und warfen Bomben ab. Unsere Abwehr- kanonen waren in Tätigkeit. Ein Luftschiff neigte, wie man wahrnehmen konnte, auf die Seite und ver lor an Höhe. Fünf Flugzeuge stiegen auf: wegen der atmosphärischen Verhältnisse vermochte nur eines ein Luftschiff zu entdecken und diesem gelang es nicht, das Luftschiff cinzuholen, ehe es im Nebel verschwand. Einige Häuser wurden beschädigt. Mehrere Brände brachen aus. Es wurde kein ernstlicher militäri scher Sachschaden verursacht. Sämtliche Brände waren schnell gelöscht. Die Gesamtzahl der Opfer einschließlich der bereits gemeldeten ist: >5 Militärperjonen tot, 13 verwundet: von männlichen Zivilpersonen 27 tot, 64 verwundet; Frauen 9 tot, 30 verwundet: Kinder 5 tot, 7 verwundet. Davon entfallen auf den Londoner Bezirk 32 Tote und 95 Verwundete. Zur Lage auf dem Balkan sind folgende Meldungen zu verzeichnen: Wien, 15. Oktober. Die Südslawische Korre spondenz meldet aus Bukarest: Einer Meldung des Blattes „Dreptatea" zufolge hat die russische Regie rung ihren Vertreter in Bukarest mit der Aufgabe betraut, die rumänische Regierung zu son dieren, wie sie sich zu dem Verlangen nach Bewillig ung eines Durchmarsches russischer Tr uv- pen durch die Dobrudscha stellen würde. Minister präsident Bratiauu habe den festen Entschluß ge äußert, die Neutralität Rumäniens gegen jedermann nachdrücklich zu verteidigen. Chiafso, 15. Oktober. In den politischen Krei sen Noms legt mau der Reise des Ministerpräsid.'uten zum Könige außerordentliche Bedeutung bei und r- warter von ihr die Klärung in bezug auf die Frage der Beteiligung Italiens in der Aktion des Vrervcrbandes auf dem Balkan. Man weiß, daß die Vierverbandsmächte einen großen Druck auf Ita lien ausüben, um.es zur direkten Beteiligung zu ver anlassen, aber man weih auch, daß der Öberkomman- dau: der italienischen Armee Cadorna bisher der selben entschieden widersprochen hat. Die Entscheidung erwartet man nun als Resultat der Reise Salandras ins Hauptquartier, und der nächste Ministcrrat, der wahrscheinlich morgen oder doch in den allernächsten Tagen stattfinoen wird, muß darüber Gewißheit bringen. London, 15. Oktober. „Daily Mail" meldet aus Mailand, daß sich König Peter von Ser bien, obwohl er krank ist, an die Front begeben hat, um seine Soldaten anzufeuern. Die Türken melden: Konstantinopel, 14. Okt. Das Haupt quartier berichtet von der Dardanellsnsront: Bei Anasorta fügten wir dem Feinde mit Bom ben schwere Verluste zu. Bei Ari Burnu zer- störtc unsere Artillerie eine feindliche Maschinen- gcwehrstellung. Torpedoboote des Feindes und ein Teil seiner Landbatterien beschossen wirkungslos unsere Artillerie. BeiSedul Bahr fügten un sere Aufklärungsabteilungen auf dem rechten Flü gel in der Nacht zum 12. Oktober nach einem über raschenden Angriff mit Granaten auf die feind lichen Schützengräben dem Feinde schwere Verluste und schweren Schaden zu. Am 12. Oktober zer störte eine von uns entzündete Mine vor dem lin ken Flügel einen großen Teil der feindlichen Schü tzengräben. Die von den Hospitalschiffen des Fein des in den letzten Tagen entfaltete Tätigkeit, ob wohl in der letzten Zeit kein bedeutender Kampf stattgefunden hat, beweist klar den mißbräuchlichen Gebrauch dieser Schiffe zum Truppen- und Mu nitionstransport. Sonst hat sich nichts ereignet. Konstantinopel, 14. Oktober. Der Be richt des Hauptquartiers besagt u. a : Ein Teil unserer Flotte hat vor einigen Tagen in den Gewässern von Sebaftopol einen mit Zucker und einen anderen mit Butter beladenen russischen Dampfer versenkt. An der Dardanellensront bei Anasorta vernichteten wir ein feindliches Flugzeug. Bei Ari Burnu erfolgloses feind liches Feuer gegen alle unsere Stellungen. Bei Sedul Bahr zwangen wir ein feindliches Tor pedoboot, das unseren linken Flügel zu beschießen versuchte, zur Flucht. Ferner wird über den Rückzug von den Darda nellen noch berichtet: Frankfurt a. M., 15. Oktober. Ein Tele gramm der „Frankfurter Zeitung" aus K onstanti - nopel meldet: Seit einigen Tagen beobachtet man, daß auch französische Truppen von Sedul Bahr zurüFgezogen werden. OcrtliA und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 16. Oktober. Dem Postschaffner, Herrn Richard Baumann von hier, Soldat im Res- Jnf.-Rgt. 243, wurde für bewiesene Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz verliehen. — Eibenstock, 16. Oktober. In Nr. 240 der „Sachs. Staatsztg." veröffentlichen die stellvertretenden Generalkommandos des XII. und XIX. Armeekorps eine Bekanntmachung betreffend Bestandserhebungfür elektrische Maschinen, Transformatoren und Apparate. Die Verordnung tritt mit Beginn des 15. Oktober 1915 in Kraft. Diese Nummer der „Sächs. Staatsztg." haben wir zur uäheren Einsichtnahme für die Beteiligten in unserer Geschäftsstelle aufliegen. — Eibenstock, 16. Oktober. Der Verband der Ortsausschüsse für Jugendpflege im Amtsgerichtsbezirk Eibenstock wird Sonntag, den 17. Ok tober, mit den Jugendw ehren des genannten Be zirkes eine größere Gelände-Uebung abhalten. Tie hiesige Jugcndwehr, unter der Leitung des Herrn Bürgerschullehrer Schöne stehend, wird um 1 Uhr mittags abmarschiereu, um in der Nähe der Wolfsgrüner Straße (am sogenannten Kreuze!) iu das Uebungsgelände am Biel aufzubrecheu. Hier soll sich uuu das geplante Kriegs spiel entwickeln. Gegen 3 Uhr werden die vereinigten Jugendmehren nach dem Rathausberge ziehen, wo an der 1913 gepflanzten Erinnerungseiche eine Gedächtnis feier zur Erinnerung an die am 18. Oktober 1813 ge schlagene Völkerschlacht stattfinden wird. Herr Pfarrer Starke wird die Festansprache halten. Im Anschluß an diese Feier werden die Jungmannschaften auf dem Neu- markt Exerzierübungen vorführen. Eine vom Vertreter des Kgl. Bezirkskommandos Schneeberg abzuhaltende Kritik, eine vaterländische Ansprache des ersten Verbands vorsitzenden und ein allgemeiner vaterländischer Gesang werden die Gesamtübung beschließen. — Chemnitz, 15. Oktober. Von einem Straßen bahnwagen wurde am Tounerstag nachmittag das fünf Jahre alte Töchterchen Ella des im Felde stehenden Tischlers Mehnert überfahren und getötet. — Olbernhau, 15. Oktober. Ein Spender, der ungenannt bleiben will, übergab dem Stadtrat 1000 Mk. mit der Bestimmung, daß dafür an arme Kriegerstauen und sonstige bedürftige Personen in Olbernhau und Kup- ferhammer-Grünthal von den Kartoffeln, die die Stadt verkauft, der Zentner 1 Mark unter dem Ein kaufspreis abgegeben werden soll. — Schwarzenberg, 15. Oktober. Die Weihe des neuen Bezirks st ifts — zu Ehren Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Maria Imma culata „Priuzeß Marienstift" genannt — fand am 13. Oktober in Gegenwart des Prinzenpaares Jo hann Georg statt. Der Erbauer ist Professor O. Hempel, Dresden. Das Stift erhebt sich in seiner sonnigen Lage auf dem Rittergutsgelände gegenüber von Neuwelt und wird von Feld, Wiese und Wald in Größe von 45 Acker, die ihn: eigentümlich gehören, umgeben. Das Stift diente jetzt schon als Genesungsheim für 369 deut sche Krieger. Begrüßungen erfolgten durch den Leiter des Stifts, Bezirksarzt Dr. Tietze, und Amtshauptmann Dr. Wimmer. Die Weiherede hielt Superintendent Tho mas, Schneeberg, über ein Prophetenwort (Ezechiel): „So spricht der Herr, siehe, ich will mich meiner Herde selbst annchmen." Daß Aeußere des Baues wie seine innere Ausstattung bringen den Erzgebirgsstil künstlerisch zu schönem Ausdruck. An der Weihe nahmen 50 Genesende teil, die noch Schwachen wurden von den Höchsten Herr schaften besucht und liebend getröstet. Für ihre Tätigkeit im Stift erhielt Schwester Haubold eine Goldbrosche mit den Initialen bl. 4. — Johanngeorgenstadt, 14. Oktober. Heute Vormittag traf Se. König!. Höhest Prinz Johann Georg im Auto von Schwarzenberg kommend hier ein. Die Stadt war aus diesem Anlasse reich beflaggt. Herr Bürgermeister Rosenfeld entbot den Willkommensgruß und stellte im Ratssitzungssaale die Stadtvertretung vor. Mit sichtlichem Interesse besichtigte der hohe Gast die dort befindlichen Bildnisse der Landesfürsten, vom Gründer unserer Stadt Johann Georg I. an bis zum verstorbenen König Georg. Hierauf erfolgte die Besichtigung des Mark tes und der dort befindlichen Denkmäler. Augenscheinlich hat unsere Stadt und Umgebung Sr. Kgl. Hoheit sehr gefallen; denn er hat einen neuen Besuch nach den Frie den in Aussicht gestellt. Hierauf erfolgte die Weiterfahrt in der Richtung Eibenstock. Unterwegs besichtigte der hohe Herr, der ja bekanntlich ein Freund von Altertümern ist, einen aus der Zeit des ersten Bergbaus stammeuden höl zernen Göpel, dem einzigen dieser Art in Deutschland, so daß der Verein für Volkskunde dieses alte Bauwerk in seine besondere Obhut nehmen wird. Sodann erfolgte die Weiterfahtt über Steinbach auf den Auersberg. Hier wurde der Prinz vom Vorsitzenden des Erzgebirgsvereins Herrn Oberjustizrat Dr. Gilbert-SchneebeW begrüßt; der auch die Führung durch das schmucke Ulsterkunstshaus übernahm. — Ein Nachlassen derKartoffelpreise, die sich gegenwärtig auf 4 Mk. bis 4,75 Mk. stellen, steht, wie mstgeteilt wird, für nächste Woche zu ermatten, und zwar wird sich der Preis dann auf 3,50 bis 3,80 Mark ermäßigen. 8. Ait-»«g der 5. Klaffe 167. K. S Laadeslotterie gezogen am 14. Oktober 1915. 404106 «. aus Nr. 108844. SSO" ». auf Nr. 74020 106829 »sc« ». auf Nr. 1041 10944 12824 13336 14210 14671 17306 17583 30069 32105 82115 89481 62716 64472 64778 75414 78028 88369 90208 910815 948:0 95606 101068 108451 108705 108541. 2u<0 M. aus Nr. 7591 16847 17422 17484 26551 28740 31175 81431 88292 39374 44120 49481 52008 78955 79128 84598 86676 87922 89806 92230 99092 101688 105585 106749 107298. 1MM W aus Nr. 2340 3489 4078 5001 5634 6817 7121 8288 9767 12220 15806 16048 1SI27 16597 16606 17612 17931 20784 22208 25842 3 984 82159 8 M2 88646 84417 846,2 35454 89905 40070 41283 42702 44670 45024 47819 47928 48086 53711 54381 59025 59353 60216 64183 67969 7' r91 71247 82894 87560 87618 87790 88381 89277 90454 96743 98230 9992? 101863 102810 107639 107859. « ». aus Nr. 1734 2764 4891 12761 12778 14497 16960 17818 18504 18755 19632 19776 22^98 22903 23004 2"2?5 24607 25105 25582 26620 28184 29271 81688 83038 33816 40803 43411 46816 52157 53879 56794 62241 63826 15619 66819 69481 69779 75549 72700 72746 78428 76323 78184 78788 84364 87842 88860 88624 89525 91800 92567 93918 95283 96079 97181 99086 102472 107498 107882. LrclLtricgs-EmmcruMn. 17. Oktober 1914. (Kämpfe an der Weich sel und am San — Vernichtung deutscher Torpedoboote.) Der Flüchtlings-Strom, den die Deutschen vor sich hertricben, ergoß sich auf französisches Gebiet, insbesondere auf Calais; das Elend war groß, zumal die Franzosen nicht gerade viel für die Flüchtlinge tun konnten, die ihre Ueberführung nach England er hofften. Dort aber prahlte das stolze Albion mit seiner großen Truppenmacht von 1 200 000 Mann, von der in Wirklichkeit kaum die Hälfte vorhanden war. — Die Kämpfe zwischen Warschau und Iwangorod gingen weiter; namentlich um den Weichselübergang wurde be ständig gestritten, ohne daß es zu einer Entscheidung kam. Am genannten Tage wütete der Kampf vom stützen Morgen bis in die späte Nacht, wie an der Weichsel so am San, dem an der Festung Przemysl vorbei fließenden Strom Westgaliziens. Dort wurde von den Oesterreichern auf der Linie Stary—Sambor—Medijka hart gestritten und es gelang ihnen, jenseits des San festen Fuß zu fassen; indes waren diese Erfolge keine dauernden, da die Russen immer wieder mit gewaltiger Uebermacht vorbrachen. — An diesem Tage wurden un weit der holländischen Küste vier deutsche Torpedoboote durch den englischen Kreuzer „Undaunted" und englische Zerstörer zum Sinken gebracht. Von der 193 Mann starken deutschen Besatzung konnten nur 31 Mann ge rettet werden, weil die Engländer aus ganz nichtigen Gründen das deutsche Lazarettschiff „Ophelia" an der Ausübung des Rettungswerkes hinderten. Es handell sich wieder einmal um einen ganz verabscheuungswerten Fall englischer Gehässigkeit, der den Briten nicht vergessen werden soll. Emanuel Heivel, ein deutscher Sänger und Frophet. Zuseinem Hund ertjährig e n Geburtstag am 17. Oktober- (AuS einem Herotdsruf des Evangelischen Bunde-.) V. L. X. Dichter und Könige, das ist ein altes schönes Schillerwort, wandeln auf der Menschheit Höhen. Sie sehen von hoher Warte aus auf das Werden dec Völker, und wenn ihre Herzen mit dem ihres Volkes zusammenschlagen, dann schauen sie Pcophe teu gleich die Wege voraus, die die Vorsehung uns führt. Geibel war solch ein königlicher Sänger und Herold zugleich. Vaterland war ihm tiefstes Erlebnis, Deutschsein ihm in nerstes Wejen, Glauben an seines Volles herrliche Zukunst war seine Hoheit, hielt ihn in parteizer rijscuer Gegenwart, in kleinlichen Tageskämpfen auf recht und ließ ihn hoffen, wo andere verzagten. Dir gehör ich, Vaterland, Wie das Blatt dem Baume sang er. Geibel ist der Mann, dem wir das hohe Wort verdanken: Und es soll am deutschen Wesen Einmal noch di« Welt genesen. Geibels Dichtungen haben wie die von Körner, Schenkendorf, Arndt, Rückert, Uhland starken vater ländischen Klang. Wenn wir im gegenwärtigen Krieg wieder erfahren haben, was das deutsche Lied in Kamps und Sturmgebraus uns bedeutet, daß es Erz und Stahl aus unseren Seelen macht, unsere Krie ger zu Taten sondergleichen begeistert, so gedenken wir dabei auch, daß tausend und aber tausendmal in Schulen und Sälen, bei patriotischen Feiern und Festen Geibels Gedichte vorgetragen wurden. Wir kennen alle sein Lied: Durch lies« Nacht «in Brausen zieht Und beugt die knospenden Reiser, Im Winde klingt ein alte- Lied, Da- Lied vom Deutschen Kaiser. Geibel war der Sänger vom deutschen Kaiser tum, der den Funken der Hoffnung, die Flammen des Glaubens an ein neues Reich mit einem Ho- henzollernkaiser an der Spitze in seinem Versen im mer aufs neue belebte. Wer kann es ermessen, was durch des Dichters Seele ging, als er in trüber Zeit brudcrmörderischer Parteikämpfe die Verse nieder schrieb: Wann doch, wann erscheint der Meister, Der, o Deutichland, dich erbaut, Wie die Sehnsucht edler Geister Ahnungsvoll dich längst erschaut. Ein- nmh außen, schwertgewaltig Um »in hoch Panier geschart! Immer reich und vielgestaltig. Jeder Stamm nach seiner Art. Die Vielgestaltigkeit deutscher Stämme! Einst
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