Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 30.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-192003309
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19200330
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-30
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--- Amts- und AnzeigcblaN. — V«ranttoortlich« Schriftleiter: Emil Hannebohn in Eibenstock. Eibenstock» Dienstag, den 3t). März. Der Papiermangel zwingt zur v«w«ndung diese« NotzettungSkopfe». Mk. 50 125 SO 7b 4.00 1.80 0.92 3.50 Marke« 1 Marke tt 2 Marke N S Marke tt 4 MarkeNK Hafernährmittel Suppen Grieß Suppenwürze 8 Suppenwürze, 8 Marmelade, x Margarine, x Quark, soweit vorhanden. VerkausShöchstpreise: für 1 Pfund, Belieferung der BeztrkSlebenImittelkarte in der Woche vom 20. März bis 4. April 1VLO: ! »1-'^^. UchLK (violetter und roter Druck): ) oder 125 x Puddingpulver, (schwarzer Druck): 250 x Hafemührmittel und 250 x Suppen, Marmelade 3.70 Mk. für 1 Pfund, Margarine 8.50 „ „ 1 „ Quark 2.60 „ „ 1 „ Milchsüßspeise, Keks und Zwieback (Paketware) zmn aufgedruckten Preß«. Sollte infolge von Lransportschwierigkeitrn i« einMeu Eemtiuöen di» Abgabe d»r erdeusmittel nicht oder nicht in vollem Umfange möglich sei», so wird spätrr »in ^«gleich erfolgen. Schwarze »berg, am 29. März 1920. Der Mezirksvervand der Amtsyauptmanufchaft Schwarzenverg. Ausgabe der Milchkarten Dienstag, den 30. und Mittwoch, den Sl. dss. Mts., vormittag- in der städti schen LebenSmittrlabteilung gegen Vorlegung des AuSweiShefteL. Eibenstock, den 29. März 1920. Der Stoe-trat. Tagesgeschichte Deutschland. — Die dritte ReichSregierung hat sich der Nationalversammlung präsentiert. DaS erste Reichsmini sterium stand unter dem Präsidium des Parteisekretärs Scheidemann, es erfolgte eine Umbildung angesichts der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles am 28. Juni 1919. An die Spitze deS neuen Kabinetts trat der GewerkschastSbeamte Bauer. Dieser hat den Frieden, sowie am 12. Januar 1920 daS RatifizierungSprotokoll unterschrieben und nach der letzteren Aktion die Konzession wegen Abänderung der Bestimmung über die Auslieferung der sogenannten Kriegsschuldige« erwirkt. Jetzt beginnt daS umgebildete Kabinett des Redakteurs Müller als drittes Reichsministerium sei« Amt. Sein Stellung ist we gen der inneren Schwierigkeiten nicht leicht, die nur durch «ine Verständigungsaktion gelöst werden können. Eine ausschließlich sozialdemokratische Regierung würde beim AuSlande nicht den Kredit haben, den wir gebrauchen. Bet den schweren finanziellen Lasten Deutschlands kommen wir mit einer Patteiregierung nicht zurecht, sondern müssen »ine Volksregierung haben. — Erneute Genera lstreikSdrohung in Berlin. In der Brauerei Bötzow in Berlin fand am Freitag eine Massenversammlung der Berliner Betriebs- räte statt, die nach den Referaten deS Vorsitzenden der U. S. P. Däumig und der K. P D. Dr. Levi und nach lebhafter Debatte folgende Entschließung annahm: „Der vorzeitige Abbruch des Generalstreikes vor Erreichung der notwendigen Garantten für die werktätige Bevölkerung hat die von der Zentralstreikleitung vorausgesagte Wir- kung gehabt, daß die konterrevolutionären Kräfte sich wie der sammeln und stärken. Die Atempause, die der Kon terrevolution durch die Unterbrechung deS Generalstreiks geworden ist, wird dazu benutzt, um die siegreiche Arbei terschaft, besonders in Rheinland-Westfalen, durch die Sol dateska niederzumetzeln. Die Vollversammlung der Ber liner Betriebsräte ruft angesichts dieser ungeheuerlichen Prellerei der gesamten Arbeiterklasse Deutschlands, ange- fichtS der neuen drohenden Gefahren da« Proletariat auf, sich für eine neue Kraftanstrengung bereit zu machen. Die Vollversammlung beauftragt den Aktionsausschuß, sofort alle Maßnahmen für einen neuen Generalstreik zu treffen. Der Generalstreik muß geführt werden, bis die Durchführung folgender Forderungen gelungen ist: 1. Sofortige Entwaffnung und Auflösung der konterrevo lutionären Truppen, d. h. der Truppen, die gegen die Arbeiter gekämpft haben und kämpfen. 2. Verhaftung der Offiziere und ihre Aburteilung durch ein Arbeiterge richt. 3. Sofortige Beschlagnahme aller Waffen der Bour geoisie und Uebergabe der Waffen an die Arbeiterräte. 4. Betriebsweise Ausgabe von Waffen an organisierte Arbeiter, Angestellte und Beamte. 5. Bildung von Ar- beiterwehren unter zentraler Leitung der Arbeiterräte. 6. Schleunige Einberufung eines ReichS-RätekongreffeS. 7. Vervollständigung der Wahlen der revolutionären Be- kiebSräte.- vtttftkand. — Russisches Geld für deutsche Kom munisten. Die „Time«" meldet aus Kopenhagen, daß hier ein Moskauer Funkspruch aufgefangen wurde, welcher mittelst, daß der große Sowjet tn Moskau mit allen gegen 7 Stimmen 48 Mill. Rubel bewilligte für finan- ztelle Unterstützung der deutschen Sowjetbewegung. NEvkiH- — Millerand droht wieder. Millerand hielt am Freitag tn der französischen Kammer eine Rede über die auswärtige Politik, tn der er u. a. sagte: Deutsch land hätte versucht, sich der Erfüllung seiner Verpflich tungen zu entziehen, vor allem bezüglich der Auslieferung der Schuldigen. Die Alliierten seien wett davon entfernt, auf irgendeine- ihrer Rechte zu verzichten, die ihnen nach dem FriedenSoertrag zustehen. Die Kohlenlieferungen seien nicht erfolgt und die WtedergutmachungSkommission sei mit dieser Frage betraut worden. Wetter habe Deutschland sich den Verpflichtungen bezüglich seiner Entwaffnung ent- zogen. Die Kontrollkommission habe festgestellt, daß Deutschland nicht« unternommen habe, um seine bewaff net« Macht zu verringern. ES hab« sich vielmehr dieser Verringerung widersetzt. ES habe sogenannte Polizeitrup pen geschaffen, die durchaus dem Geiste des Vertrages widersprächen. Hinsichtlich der Kohlenlteferungen sei Deutsch, land auch vor Ausbruch der Unruhen im Ruhrrevier sei- Neueste Nachrichte«. — Berlin, 29. März. Ueber die Entwick lung der Lage im Ruhrrevier und die Maß- nahmen, die von der Regierung für notwendig gehalten wurden, um die Situation endgültig zu klären, erfährt das „v. T.- von unterrichteter Seite: Das Biele felder Abkommen, daS von beiden Parteien als grund- legend dargelegt wurde, ist nach längerer Debatte der Voll- zugSräte in Essen anerkannt worden. Trotzdem hat ei«e Reihe örtlicher Aktionskomitees sich an diese Beschlüsse nicht gehalleu u. daS Unternehmen der radikalen Elemente gegen Wesel ist ausschließlich aus die Rechnung dieser gegen je des Recht aüf Wesel vorgehenden roten Truppen zu setzen. Als Zentrale der anarchistischen Bewegung ist Mülheim , anzusehen, wo sich die Leitung der roten Armee festgesetzt hat und von wo die Operationen geleitet werden. Von großen Städten haben die Radikalen Esten nebst eine« großen Teil der Krupp wett« in Besitz. La die Zusammen setzung der roten Armee in keiner Weise den Forderungen einer geregelten Organisation entspricht, und die Führer nicht die Truppen in der Hand haben, machen sich i» steigendem Maße Plünderungen und Uebergriffe gegen di« B«völkerung d«S Land«- b«merkbar. Sämtliche — Hohndorf, 2V. März. Tödlich verunglückt ist durch he reinbrechende Kohle aus einem OASnitzer Steinkohlenwerk« der Berg, arbeiter Kunio von hier. Er war erst seit einem Jahr« in dt«s«m Berufe tätig und wurde genau an, Jahrestage seine« Eintritt« vom Unglück ereilt. Der so schnell au« dem Leben Abgerufene, der » Jahre im Felde sich befand, stand kurz vor seiner Verheiratung. — Plauen, 27. März. In der vergangenen Nacht ist, wie der „Vogtländische Anzeiger- meldet, eine -ganze Anzahl von Z i - vilpersonen in die Kaserne eingedrungen. Sie über- rumpelten die Wachtmannschaften, die sich nach dem Abbau der Reichswehrtruppen bereiterklärt hatten, bi« zur Bildung einer Ein wohnerwehr die Bewachung der Vorräte zu übernehme», und raub ten einig« hundert Gewehre. — Der etwa 2b0 Einwohner zählende Ort Bergen im Vogtland« muß für jeden Einwohner eine Summ« von 1(XX) M. zahlen, um Sicherheit und Ruhe vor den umherzie henden Banden zu erhalten. Der erste Teil de« Betrage« ist bereit« gezahlt worden. — Die bevorstehende Ziehung der Prämien anleihe nimmt die weitesten VolkSkreis« lebhaft in Anspruch. Wer nicht zur Unterstützung de« Reiche» so ein Stück kaufte, der kaufte sich «S wenigsten« al« Los So «in Lo« für «in« gewöhnliche Lotterie ist mit einem Schlage erledigt, hier handelt es sich um «in unvergängliche« Los, aus das man, wenn man da« nötige Glück hat, alle halbe Jahre ein« Million gewinnen kann. Und bei dem man nie da« Lo« zu „erneuern- braucht. Die Tatsache, daß die Börse diese Prämienanleihe weit höher bewertet al« die Kriegsan- leihe, zeugt jedenfalls von einem sehr weitgehenden Interesse des Publikum«. Und wer nun so ein Stück oder mehrere hat, wird na türlich den Ziehungslisten der Prämienanleihe mit großem Interesse entgegensehen, in der Hoffnung, sein« Nummer darin verzeichnet zu sehen. Die Ziehung erfolgt, wie bei solchen Gelegenheiten üblich. Da die Anleihe jedoch in Milliarden-Reihen ausgegeben worden ist, und für jede Milliarde dieselben Zahlen, Nummern und Gewinne vorgesehen sind, wird nur einmal für jeden Gewinn gezogen, und in jeder Millionenreihe gewinnt jedesmal derjenige, der die betref fende Nummer hat. Die Nummer, auf die der Rillionengewinn entfällt, wird also viermal vorkommen — da die Anleihe ja bekannt lich ziemlich vier Milliarden ergeben hat — und daher auch vier verschiedene Glückliche in Nord und Süd, in West und Ost, in Stadt und Land treffen und glücklich machen. Glücklicher, al» e» sonst die allergrößten Milliardeneinnahmen machen müßten; denn nach den Erzbergerschen Steuergesetzen wird sonst bei hohen Einkommen so viel weggenommen, daß die Bildung von Vermögen jetzt überhaupt unmöglich gemacht wird. Nur dieser Millioncngewinn bildet da eine steuerfreie Ausnahme. Wir mögen daher dringend wünschen, daß ein Millionengewinn recht ost unfern Leserkreis trifft. — Keine Sonderzüge zu Ostern. Die Eisenbahnen können auch in diesem Jahre zu Ostern keine besonderen Auswen dungen machen. Bleibe zu Hause! heißt er auch diesmal. Der b«. sie Rat, den man den Reiselustigen zu Ostern geben kann. Im eigenen Interesse liegt «S deshalb, sich die Unbequemlichkeit einer Reise an jenen Tagen zu sparen. Der preußische Minister der öffent- lichen Arbeiten hat die Eisenbahndirektionen angewiesen, in diesem Sinn« zu wirken. DaS VerkehrSbedürfni« soll mit den fahrplanmä ßigen Zügen bewältigt werden. — Vorsicht bei g«kl«bten Ein- und Zweimark, scheinen! Es gibt betrügerische Element«, di« sich die Bestimmung Über Einlieferung von zerrissenem Papiergeld bei den Banken zunutze machen. In skrupelloser Art werden Ein- und Zweimarkschein« zer- rtffen, die rechte Hälft« zur Bank zum Umtausch geschafft, während zwei linke Hälften zusammengeklebt und tn den Verkehr gebracht werden. Somit verdient der Betrüger 100 Prozent an seinem Gelbe und der ander«, der falsch zusammengekleble Scheine erhält, ist der Betrogene. — Da« ev angeli sch - lut heri s ch r LandeSkonsi. storium hat auf Grund de« Kirchengesetzes vom 26. Januar 1920 die Wahlen für die 11. ordentliche LandeSsonode auf Dienstag, den 1. Juni 1S20 anberaumt und für die 2S Wahlbezirk« Wahlkommts- sare «rnannt. llebernachtet haben im Rathau «: Alexander Vingoe, London. Marie Gallison, Leh- rerin, Bambnitge. Babette Hofmann-Renner, Opernsängerin, Wil helm Werndt, Oberingenieur, Hermann Engelmann, Acteur, Richard Wagner, stud. Opernsänger, Helmut Goeze. stud. med-, Gertrud Dost, Schauspielerin, samt!. Leipzig. Han« Stadler, Kapellmeister, Marta Clara Keller, Opernsängerin, beide Leipzig-Gohli«. Kurt Reichert, Versicherungsinspektor, Dresden. Joseph Enzmann, Kfm., Weipert neu Verpflichtungen nicht nachgekommen. Infolge des Angriffs auf die Konkollkommission und deS Militärput sches vom 13. März habe diese Kommission vorerst ihre Tätigkeit einstellen müssen. Wegen der Angriffe auf alli ierte Offiziere in Berlin und Bremen habe Marschall Foch den Alliierten einen Vorschlag unterbreitet, der Wieder gutmachungen und neue Garantien gegen eine Wiederkehr solcher Ereignisse verlangt. Bezüglich der Entsendung von deutschen Truppen in die neutrale Zone deS Ruhrgebiets fragte Milerand, wer denn den Alliier ten die Sicherheit biete, daß die deutschen Truppen nach Wiederherstellung der Ordnung' die neutrale Zone wieder verlaffen würden. Die Lage sei schwierig, und diese Schwie rigkeiten fordern unbedingt eine einheitliche Front der Alli-, irrten gegenüber den deutschen Versuchen, sich den vertrag lichen Bestimmungen zu entziehen. Die Erklärungen Lloyd Georges im Unterhause ließen die Annahme als berechtigt erscheinen, daß feste Entschlüsse bevorstünden. England. — Verteilung deS deutschen Frachtraumes. AuS London wird gemeldet: Verhandlungen zwischen den Unterstaatssckretären beim Marineamt und den deS Kontrollamts über die Verteilung des deut- schen Frachtraumes haben einen befriedigenden Verlauf genommen. Laut getroffener Vereinbarung erhält Frankreich die ihm zur Verfügung gestellten 200 000 To. Schiffsraum als Eigentum. Mit den ihm bereits zuqe- sprochenen 100000 Tw erhält Frankreich nun einen be- trächtlichen Zuwachs, wodurch die TranSportschwtertgkeiten wesentlich vermindert werden. KMche mb Sächsische Nachrichten — Eibenstock, 29. März. Am «estrig«» Palmsonntage wurden hier 118 Knaben und »8 Mädchen, also insgesamt 211 Kinder konfirmiert, davon 17 aus ringepfarrten Gemeinden. — Eibenstock, 29. März. Wie wir erfahren, wird in vay - ern von heute ab der gesamte Personen- uudSchnell- zug « verkehr, wie er bi» zum 1». März galt, wieder ein - geführt. —Dresden, 27. März Die Meldung der „Leipz. Freien Dresse", daß di« Regierung mit «iner großen Militärmacht von Plauen au« gegen die unter Führung de« Kommunisten Hoelz in Falkenstein stehenden Kommunisten vorgehen werde, entspricht, wie von zuständiger Seite versichert wird, nicht den Tatsachen. Selbst verständlich hat aber die Regierung Maßnahm«n getroffen, um Hoelz da« Handwerk zu legen. — Braunsdorf bei Frankenberg. 27. März. Auffindung von aluminiumhalttgen Erzen. Beim Feststellen von Grundwasser. ad«rn entdeckte der bekannte Ldemnitzer Rutengänger Herr Karl Hesse im hiesigen Orte an zwei Stellen umfangreiche Erzlager. Die chemische Analyse de» Gestein» ergibt einen Gehalt von 20 Prozent Aluminium und etwa 6 Prozent Eisen. — Limbach, 26. März. Der „Amtliche Anzeiger- stellt am 1. April diese» Jahre» infolge der hohen Herstellung«, kosten sein Erscheinen «in. — Auch hier wiederum einer der immer häufiger werdenden Fälle, die auf die Notlage der deutschen TageSpresse ein grelle« Schlaglicht werfen. Hunderte von Tage«, blättern find bereit« denselben Dornenweg gegangen. Andere wer den und müssen folgen, wenn nicht bald einschneidende Maßregeln zur Besserung der Lage ergriffen werden. — Zwickau, 26 März. Echwurgertcht«verhandlungen. Der früher« Schutzmann und RatsvollstreckunqSbeamte K. H. Lhat« au« Johanngeorgenstadt u»d z. Z. hi«r in Haft, der am 16. Oktober 1918 vom Stadttat Johanngeorgenstadt al« Schutzmann angestellt und verpflichtet worden war, erhielt im Mai v. I. al« Vollstreckung«beamter von seiner vorgesetzten Dienstbehörde einen Strafbescheid d«r Bezirkshauptmannschaft Neudeck i. BL. für einen Hausbesitzer in I. mit dem Auftrage eingehändigt, ISO Kr. beizu- treiben. Th. begab sich hierauf mit dem Auftrag zu dem Hausbesitzer, um den geforderten Bettag «inzuziehen. Der Hausbesitzer bezahlte aber nicht, sondern richtet« an Vie BezirkShauptmannschast in N ein Gesuch und bat um Ermäßigung der Strafe. Diese» Besuch wurde auch berücksichtigt und die Straf« auf v!) K». herabgesetzt. Gleich zeitig mit dieser Ermäßigung ging auch der Auftrag beim Stadtrat m I. ein, die VO Kr. nunmehr beizuttetben. Hierauf begab sich Th. wiederum zu dem betreffenden Hausbesitzer, um di« Strafermäßigung bekannizugeben und den Rest einzuziehen. Hier verschwieg Th. jedoch di» Ermäßigung und zog den vollen Bettag, also 1L0 Kr. ein, schickte aber am folgenden Tag nur 50 Ar. an di« v«ztrk»hauptmannschast in N. ein und behielt di« 160 Kr. für sich. Di« Urkund«, dir an den LauSbesitzer autzuhändigen war, vernichtete er. Th. wurde zusätz lich einer bereit« vor einigen Wochen gegen ihn erkannten Freiheit», strafe zu weiteren 8 Monaten Befängni» verurteilt. — Die ehemalig« Diätistin H. E. H. Blechschmidt au« Nrustädtel war am 2. November 1916 bei dem Bahnhof Schneeberg al« Tu«helfettn eingestellt worden. Im Oktober 1917 wurde sie nach Aue versetzt und dort zunächst nur nebenbei, später aber ständig mit der Fahr- kartenau«gab« beschäftigt. Ende Mai v. I. wurde sie wieder ent- lassen, da männliche« Personal einzustellen war. Nach ihrer Ent- lassung wurde nun festgestellt, daß sie sich seit Avril 1918 wiederholt an den vereinnahmten Fahrkartengeldern vergriffen hatte, sodaß bi« zu ihrer Entlastung der Fehlbetrag auf ö(XX) Mk. angewachsen war Um die Fehlbeträge zunächst zu verdecken, setzte sie im Kassenbuch höhere Gutschriftbeträge, al« sie tn Wirklichkeit an di» Güterkafle ab- gtlttfert halt», »tn und glich di»« durch niedriger» Einttäg» d«r Rest- zahlungkn am End» »in»« Monat« wieder au«, sodaß am Schluss« di« Endsummen der Gutschriften tm Kassenbuche mit dem vorhan denen Kassenbestand« ttberetnfttmmten. 8 Monat« Gefängni« wur den ihr für diese Verfehlungen aufrrlegt.
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