Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191501051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-05
- Monat1915-01
- Jahr1915
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Anzeiger MW für tit MM MhiiMmW MS-, dir ZSilM MgW M Sm N-dlr-t z« ItMM- i. Za. Dienstag, »e« S Januar 1915 s WS W sofort »--Nw-M«-- R-dM-»-: --»« I» ' S-. - -»»« -»d »M> °°° r. » R°ßb,„ I», KM-««, I. «. ''s/" Frankenberger Tageblatt Die Deutschen brachten «S fertige des Nacht» die Flüsse zu überqueren. Bei Morgengrauen befanden sie sich nur- noch dreivtertel Kilometer von den russischen Stellungen entfernt, über die sie dann wie toll herfielen und die Russen zum Weichen brachten. Letztere sammelten sich wieder und rS kam zu furchtbaren Bajonettkämpfen, in denen Pardon weder ge geben, noch verlangt wurde. o Loudon, 4. Jan. „Times- und „Corners dellaSera" berichten auS Warschau: Die. deutsche Offensive setzt zur Zeit aus. Die Deutschen stellen Befestigungen an der Bzura her. Di« Ursache des augenblMchep Stillstandes. bilde daS Lau wetter, das den Boden herprt aufgewncht hat, daß für die schwer« Artillerie kein Fortkommen sei. tu Mailand, 4. Jan. - „Secolo " erfährt «r» PrterSkmrg: Am linken Weichselufcr dauern die Artillerieduell« an, «b«nfall» die Kämpfe in den Schützengräben, di«, oft «rob«rt und wieder verloren werden, wobei «S ^u wütenden Bajonettangriffen kommt. An der Front Sochaczoo-Rawka, trachten die Deut schen mit aller Macht darnach, die russische Front zu durch brechen. o Wie«, 2. Januar. Amtlich wird verlautbart: 2. Januar IVIS mittag-: Die aNgemeine Lage ikt »«. verändert. Nach de« erbitterte« Kämpfe« i» de« letzte» Tagen im Naume südlich Tarnow und in de« mittlere« Karpathen ist vorübergehend R«he ei«getreten. Die am Ursoker Paffe kämpfende Gruppe wurde vor überlegene» feindliche« Kräften von de« Kammhöheu etwas zurückge nommen. os verkitt, 4. Jan. Der Kriegsberichterstatter deS „Verl. Tagrbl.", Adelt, meldet aus dem österreichisch - ungarischen KriegSprrssequartter: Der Vorstoß der Ruffen gegen den Raum Neusandec-Reumarkt, der augenscheinlich den Durch bruch der österreichisch-ungarischen Karpathrnarme« und der galizischen Armee bezweckt, ist dank einer geschickten Kräst«- verschirbung und durch neue Kräfteverteilung zum Stehen gekommen. Eine Erneuerung des Versuches ist wahrscheinlich, da die Russen infolge der jetzt strafferen Raumverteilung der österreichisch - ungarischen Armee befürchten müssen, zwischen zwei Feuer zu geraten. Dagegen macht sich neuerlich rin starker Druck in der Richtung aus Krakau fühlbar, aber wie in den Karpathen, so ist auch hier Vorsorge getroffen, um einer neuen Offensive der Russen kräftig zu begegnen, bis di« Rückwirkung des Vormärsche« der Verbündrtm in Russisch- Polen sich entscheidend bekunden wird. Die Kümpfe im Westen V Die feindlich« Offensiv« im Westen hat keinen Erfolg gehabt. DaS soll un» aber, wie hervorgehöben wird, nicht sicher und sorglos machen. Eine weitsichtige und kluge Kriegs leitung muß mit jeder Möglichkeit rechnen. Die bisherigen Versuche der Feinde könnten immerhin nur Fühler sein, welche den günstigsten Punkt für eine große strategische Offensive hrraustasten sollen. Gegen fast jeden Punkt der längen Schlachtfront sind solche fühlende Angriffe vorgetrieben. Es konnte nicht in der Absicht der Feindt liegen, überall durch- zubrechen. Da aber nirgends auch nur die Aussicht auf durchgreifenden Erfolg sich von Ferne zeigte, müßten dir ver einigten Generalstäbe einigermaßen in Verlegenheit sein, wo hin die Durchbruchmassen zu dirigieren sind. Die logische Folge wäre, wie «s im „B. T." von fachmännischer Seite heißt, ein Verzicht auf dir Ausführung jenrs famosen Armee befehls. Da aber die Logik in einem Koalitionskriege oft von politischen Rücksichten erstickt wird, wollrn wir nicht aus schließlich mit einer abwartenden Kriegführung auf feiten der Verbündeten rechnen. Der ÄaMeleg Der Weltkrieg hat Szenen heroorgrrufm, di« «S in der Kriegsgeschichte noch nie gegeben hat. Zu ihnen gehört der Waldkrieg, der mit Kanonen, Maschinengewehren und Minen künste« den unruhig krabbelnden Menschenmassen zwischen den ehrwürdigen Baumriesen zu Leibe geht. In den Kämpfen im Argonner Wald kann keine Erfahrung aus früheren Kämpfen mitsprrchen, hier ist alle brkannte KriegStaktik über den Haufen gewörf« worden. Dio Menschen haben sich wiedex auf ihre Urinstinkte besinn«» müssen und führen nun in Höhlen und auf Schleichwegen Ün«n Vernichtungskämpf gegen alles feind liche Leben. Der Argonner Wald besteht ausschließlich aus Laübhülzern, der junge Baumwuchs ist hier so dicht, daß er auch ohne das Gestrüpp von Hasel- und Ginsterbüschen schon undurchdringlich sein würde. Man hat auf einmal in Europa einen tropischen Urwald entdeckt! Trotzdem der Winter die Bäume und Sträucher fast ganz entlauht hat, ist es heute noch unmöglich, das undurchdringliche Dunkel, das sich wie eine schwarze Mauer fortzirht, mit dem Blick zu durchdringen. Geschloffen« Truppenteil« können selbst die wenigen Wald pfade nicht durchdringen, weil sie durch den wochenlangen Regen zu grundlos!n Sümpfen geworden sind. Ein einzelner Mann braucht zum Passieren solcher Wege gut eine Stunde für einen Marsch von etwa 2 bi» 3 Kilometer; man kann sich da vorstellen, welche furchtbare Mühe ein Kampf mit modernen Geschützen und Munitionskolonnen in diesem Ur walde kostet! Trotzdem sind wir schrittweise vorgrdrungen, und alle^ds« verzweifelten Anstrengungen der Franzosen konn ten ^>it Feldgrauen nicht - äufhalten. Jeder unserer Schützen - graben ist eine kleine Festung, und unsere Soldaten verstehen alle Mittel zur Sicherung dieser Festungen gegen feindliche Angriffe mit erstaunlicher Gewandtheit zu verwenden. Da find vor den Stellungen Astverhaue, Drahtverhaue und Wolfs gruben, da gibt rS weit gegen die feindlichen Gräben hin vorgeschobene Stillungen und Feldwachen, die wiederum kleine Festungen für sich bilden, senkrecht in die Erde hinein sind Gräben gebaut worden, die unter den knorrigen Baumwurzrln sortgrhrn, — rS würde nicht einmal einer Katze gelingen, durch diese etsrnstarrende Festungsgürtel im Kleinen hindurch zuschlüpfen. Mit jedem Zoll Boden aber, der genommen wird, müssen alle diese kunstreichen Vorrichtungen wieder neu gebaut werden, es ist also kein Wunder, daß trotz beständiger Fortschritte die Kämpfe in diesem Urwalde immer noch an- dauern. oehölz würden die Fortschritte fortgesrtzt.— Nach der „Boss. Zig." entwickeln sich die Kämpfe an der Küste mit der größten Heftigkeit zwischen Ipern und dem Meere. — Die belgischen Küstrnorte find während der letzten Tage durch englische Sre» streitkräfte aufs neue beschossen worden. Zwei englische Ka nonenboote und drei Kreuzer kreuzten lange vor der Küste, ehr sie mit der Beschießung begannen. Letzter« wurde durch Geschütz- und Maschinengrwrhrfeuer von deutscher Seite sehr kräftig erwidert. Bei Anbruch der Dunkelheit zogen sich die englischen Kriegsschiff« zurück. Eine neue französische Offensive im Elsaß v. Gens, 2. Jan. Die hiesige Zeitung „Guerre Mon dial" erhält von unterrichteter Seit« eine Privatmeldung, daß eine neue französische Armee, die in Paris gebildet worden ist, gegenwärtig nach dem Elsaß befördert werde, wo Joffre ein großes Vorgehen plane. (In letzter Zeit wird aus der Schweiz immer wieder gemeldet, daß Joffres Hauptoffensive, die sich aus den Vogesen gegen das Elsaß richte, bevorstehe. Zahlreich« dort beobachtet« Trupprnbewegungen lasten di« schweizerischen Blätter auch weiterhin an dieser Ansicht fest- halten.) Frankreichs allerletztes Aufgebot Zürich, 3. Jan. Der Pariser Korrespondent der „Neuen Zür. Ztg." meldet die Einberufung sämtlicher zurückgrstellter Jahresklassen von 1887 bis 1909 als letztes französisches Aufgebot im europäischen Kriege. v Loudon, 2. Januar. Sechs neue Armeen zu je drei Armeekorps sind gebildet worden. Kommandeure werden sein: der 1. Armee General Haig, der 2. Smith Dorrien, der 3. Hunter, der 4. Jan Hamilton, der 5. LrSlie Rundle, der 6. Bruce Hamilton. Die Kämpfe im Oste« o. Im Osten ist etwas günstigeres Wetter eingetreten, das auf unsere Operationen sofort seinen Einstuß auSgeübt hat. Unsere Angriff« im Bzura- und Rawkagebirt schrriten vor wärts. E» ist unseren tapferen Truppen gelungen, den be- Inders starkbefestigten Stützpunkt der russischen Hauptstrllung, Borzymow, zu nehmen. Damit rücken die Unserm immer näher an Warschau heran. Die Kämpfe an den beiden Flüssen Bzura und Rawka waren nach Petersburger Mel« düngen von ganz außerordentlicher Heftigkeit. Der Kampf in diesem Gebiet soll einen wahnwitzigen Charakter getragen haben. Tagesberichte der obersten Heeresleitung (Amtlich) W7S Großes Hauptquartier, s. Januar vormittag. Westlicher KrieMchauplatz . Bor Westende erschiene» gestern nachmittag einige von Torpedobooten begleitete feindliche Schiffe, ohne zu feuerns Auf der ganzen Westfront fanden ArMniekämpfe statt. , Wn feindlichtr Infam terieangriff erfolgte nur nördlich von Menehonld, der unter schwersten Berlusten für die Franzofen abgeschlagen wurde. Oestlicher Kriegsschauplatz In Ostpreußen und im nördlichen Polen keine Veränderungen. In Polen west- lichder Weichsel gelang es unseren Truppen nach mehrtägigem hartem Ringen, den besonders stark befestigten Stützpunkt der russischen Hauptstellung Brzeziny zu nehme«, dabei LOO« Gefangene zu machen und 6 Maschinengewehre zu erbeuten. In drei Nachtangriffen versuchten die Ruffen, Brzeziny izurückzugewinnen. Ihre Angriffe wurden unter großen Verlusten abgewiesen. Auch östlich Rawa kam unser Angriff^vorwärts k IDie in den russischen^Berichten mehrfach erwähnten russischen Erfolge bei Jnowlodz sind glatt erfunden. Sämtliche ruffische Angriffe in jener Gegend find sehr verlustreich für die Ruffeu abgewkse» -und gestern nicht wiederholt worden. Im übrigen ist die Lage östlich der Piliea nnverändert. Oberste Heeresleitung. (Amtlich) Will Großes Hauptquartier, 4. Januar vormittag-. Westlicher Kriegsschauplatz Abgesehen von mehr oder weniger schweren Artilleriekämpfe« blieb a« der Front im allgemeinen Ruhe. Nur bei Thann im Ober-Elfaß zeigte der Feind lebhafte Tätig keit. Nach einem überwältigenden Feuer aus Givet uud westlich Seunheim gelaug eS ihneu in den Abendstunden, unsere zusammengefchoffenen Schützengräben auf dieser Höhe und anschließend das vou uns hartnäckig verteidigte, in Pen letzte« Tage« öfters- genannte Dorf Steinbach zu nehmen. Die Höhe wurde nachtSZ im Bajounettangriff von nns wieder genommen. Um den Ort Steinbach wird noch gekämpft. Oestlicher Kriegsschauplatz Die Lage im Osten hat sich nicht verändert. Unsere Angriffe in Polen westlich der Rawka werden fortgesetzt. Oberste Heeresleitung. Heftige Kämpfe bei Lombardzyde Kopenhagen, 3. Ja». Die Kämpfe, die nach dem Wethnachissest wieder ausgenommen sind, «ntwlckrln sich mit der größten 'Heftigkeit 'zwischen Ipern und dem Meere. Die Deutschen machen große Anstrengungen, ihre Stellungen nörd lich Nlruport und Dlxmuidrn zu verstärken, um dadurch das langsame Borrücken drr Verbündeten aufzuhalten. Bei Lom- bardzydt ist der Kamps besonders heftig, und hier suchen die Verbündeten die Linien de« Feinde» zu durchbrechen. UebrigenS liegt sowohl Lombardzyde wir Westende in Ruinen, und «S gibt keine» einzigen Einwohner mehr in dtrsrn Ortschasten. Berlin, 4. Januar. Drr „Lokalanzriger" brrichtet aus Grnf: AuS Flandern und Ostfrankreich werdrn starke Schäden durch deutsche Fliegerbomben gemeldet. Nächst FourneS, dem Hauptquartier deS Königs Albert, seien be troffen Remiremont und Umgebung. Die Militärtransporte würden durch Taubengeschosse schwer geschädigt. Infolge ge ¬ schickt kombinierter, hartnäckig durchgesührter Tag- und Nacht angriffe srtrn erhebliche deutsche Vorteile bei ArraS, Albert ^<Md Roy« festzustellen. Auch die deutschen Stellungen im Rluftevrrgebüt und auf den Maashöhen seien sehr verbessert in drr Umgebung öÄche. Im Crurir-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode