Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191506258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-25
- Monat1915-06
- Jahr1915
-
-
-
-
-
-
-
-
-
301
-
302
-
303
-
304
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Bezirks- Anzeiger AMU flr die MM MWMmW IW, da; MM MM! and dm Sladtrat za IrMMg i. Ze BerautwortUch« Redakteur: Ernst Noßberg in Frankenberg 1. Sa. — Druck und «erlag von L. G. Roßberg kn Frankenberg k. Sa. 141 74. Jahrgang Freitag, »e« 25. Juni 1S15 Lieferschein an da» Statistische LandeSamt einzusenden. Ministerium de» Inner«. Dresden, den 18. Juni 1915. 8. Zuständig« Behörde im Sinne von 8 b der BundeSratSverordnung ist in de« Städten mit Revidierter Städteordnung der Stadtrat, in den übrigen Städten der Bürger meister, in den Landgemeinden der Gemeindevorstand. - 9. Auf die Strafbestimmungen in 8 9 der BundrSratS-Berordnung (vergl. Punkt 8 der auf Seite 1 der Ortsliste abgrdrucktrn Anleitung) wird besonder» hingewiesen. — 4. Dir Amtshauptmannschaften haben die ihnm zugehenden Ortslisten bi» zum 28. Juni an die Bürgermeister und Gemrindrvorstände ihre» Bezirks zu verteilen. 5. Die Stadträte, Bürgermeister und Gemrindrvorstände haben am 5. Juli dir OrtS- liste auszurrchnen, abzuschlirßm und auf Sritr 4 zu bescheinigen. 6. Dir Stadträtr drr Städte mit Revidierter Städteordnung haben die abgeschlossene« und bescheinigten OrtSlisten bis zum 9. Juli an da» Statistische LandeSamt rinzusrnden. 7. Dir übrigrn Gemeindrbrhördrn habrn dir OrtSlistrn bis zum 7. Juli an dir AuttS- hauptmannschaftrn abzulirfern. Die Amtshauptmannschaft hat dir OrtSlistrn der Gemeinden ihre» Bezirks zu sammeln und nachzuprüfen, ob die Ernteflächrn richtig ausgerechnet find und die OrtSliste di« Bescheinigung des Gemeindri-orstandr» trägt. Von den AmtShaupt- mannschasten find sämtliche OrtSlisten bis 12. Juli dieses Jahres alphabetisch geordnet mst sichtSlosesten Weis« mit dem RuWzierungsbestrrbrn versahren. Die militärische Besetzung war eben glrtchbedeutend mit drr Erwerbung „für ewige Zeiten". Sie hatten aber dir Rechnung in drS Wortes eigenster Bedeutung ohne den Wirt gemacht. Fast zehn Monate ha ben die Russen dazu gebraucht, um Schritt für Schritt »ich den Besitz von Galizien zu erkämpfen. Mit Hunderttausrn- den von Opfern wurde daS russische Bestreben, das „rote Rußland" zu erobern, bezahlt. Immer weiter versuchten sie vorzudringrn, bis sich ihnen das Ve.hängni» in drr Durch bruchsschlacht von Gorlice naht«. WaS st« in viel«» Mona- trn rrrungen hattrn, das haben sie in wenigen Wochen wie der verloren. Vom 2. Mai bis heute, welch ein gewaltiger Sirgrüzug. In drr Geschichte aller Völker wird dies« SiegeSlausbahn mit goldenen Buchstaben verzeichnet stehen. Oesterr.-uugar. Tagesbericht Wie«, 23. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Arieg»scha«platz. Die Nordwest- «nd die Westfront de» Gürtel» von Lemberg waren im Zuge der russische« Ber- teidigungostelluug Zolkiew-Mikolajow von starke« russische» Kräfte« vesetzt. Um S Uhr vormittag» de» 22. Juni erstürmte Wiener Landwehr da» Werk Rzezua au der Straße Janow - Lemberg. Bon Rordweste« drangen zu dieser Zeit unsere Truppe» über die Höhe« östlich de» Mtyuowkas Bache» vor «ud erstürmten einige Schanzen vor Höhe Lysa Gora. Im Laufe de» Bormittag» wurde« im weitere» Bordri»ge« gegen die Stavt die übrige» Werke und Bertetdign»g»anlage« der Rorvwest- n»d Westfront in blutigem Kampfe genommen. Hierdurch war die russische Krönt «euerdiug» durchbrochen, der Feind, der aber mals schwere Berlnste erlitt, zum Rückzüge ge zwungen. Unsere Truppe« drangen in der Ver folgung bi» über die Höhe« östlich «nd nordöst lich der Stadt vor und überschritte« südlich Lemberg die Straße, die «ach MUolajow führt. Unter dem Jubel der Bevölkern«« zog General der Kavallerie von Böhm-Ermollt um 4 Uhr nachmittag» mit Truppe« der zweite» Armee in Lemberg ei». Auch bei Zolkiew und östlich Rawa-Rn»ka find die Russe« im Rückzüge. Vereinzelte Vorstöße de» Gegners om Tanew wurde« adgewiesen. Heute «acht trat der Feind zwischen Sa« «nd Weichsel, sowie im Berglande vou Kielee de« weitere« Rückzug an, überall verfolgt vo« de« verbündete« Trnppe«. «in Dnjestr ist die allgemeine Lage unver ändert. Italienischer Kriegsschauplatz. In dem «nn abgelaufenen erste« KriegSmonat habe« die Italiener keine« Erfolg erzielt. Unsere Truppe« im Südweste« behaupte«, wie zu Begin» de» Kriege», ihre Stellungen an oder nahe der Grenze. An der Jsonzo-Kront, im befestigten Grenzranm Flitsch - Malbogeth, am Karnischen Kamm «nd an alle« Fronten vo« Tirol brachen sämtliche Versuche feindliche« Vordringen» unter schweren Berlnsten zusammen. Der stellvertretende Ehef de» Generalftab». Zpiom Am 5. Juni find vom Feldgericht in Lüttich 17 Spione abgeurteilt worden, von denen acht am 7. Juni erschoss^,, drei weitere gleichfalls zum Tode verurteilt, aber mit lebens länglichem, die übrigen mit zusammen 77 Jahren Zuchthaus bestraft wurden. Die Verurteilten waren bis auf rtnm Eng länder sämtlich Belgier. Wenige Woche» vorher war ein« Holländerin in Aachen gleichfalls wegen Spionage zu 16 ' Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Ve zuerst erwähnten Spione hatten ihre Tätigkeit auf belgischem Boden auSgrübt, die Holländerin im Rheinland, alle aber übermittelten die gesammelten Nachrichten an ihre in Maastricht in Holland sitzenden Auftraggeber. Ja d« Hauptsache berichtet« dieser sehr geschickt ringrttchlete und ge- leitrte Betrieb über deutsche Truppenbesördnungen auf b«n Eisenbahnen. Die Aufdeckung dieses gefährlichen Netze» ist der Aufmerksamkeit der deutschen Behörden in Belgien zu danken, denen man weitere Erfolge auf diesem Gebiet nur wünschen kann. ES wäre aber rin verhängnisvoller Irrtum, wen» man glauben wollte, di« Gefahr der Spionage bestände nur hauptsächlich in dem von unS besetzten feindlichen Gebiet. Im Gegenteil, sie ist viel größer im eigenen Lande. Au» der Schweiz, aus Holland, Skandinavien usw. komme» di« Agenten de» VtrrverbandeS zu un», meist unter dem Schutz ein«» PaffeS neutraler Staate», oft aber auch mit falschen deutschen Pässen. Und leider gibt «S wohl auch ehrlose Deutsche, die dem Feinde ihr Vaterland verraten. Gerade diese können ihr niederträchtiges Gewerbe am sichersten dvd unauffälligsten betreiben. Deshalb ist r» Pflicht nicht nm drr Behörden, sondern auch jedes Vaterland-freundes, in dieser schweren Zeit die Auge» offen zu halten und jede» verdäch tige Benehmen unter dem Gesichtspunkt der Spionage zu betrachten. Jeder Deutsche hat heute die Pflicht, die Organ« de» Sicherheitsdienste» zu unterstütze». Auch die Beamtm der Eisenbahn, der Post und Telegraphie, sowie der Zollbehörde« muffen ihre Aufmerksamkeit verdoppeln, um das gefährliche Treiben der Spionage aufzudecken und zu vereiteln. Die Gefahr ist zwar in den Grenzbezirken am größten, aber auch im Inland sitzen die feindlichen Agenten und suchen sich durch Aufenthalt auf oder an den Bahnhöfen, auf Eisrnbahufahrle«, im Verkehr mit Soldaten und deren Angehörigen wichtig« Nachricht«» zu verschaffen. Darum Augen auf und Mund zu! Ein unbedachtes Wort kann Hunderten unserer tapferen Soldaten daS Leben kosten. Unsere Feinde trachten besonder» danach, Nachrichten über die Stärke, Zusammensetzung und Verteilung unserer Streitkräfte zu bekommen. Manche unbe dachte Mitteilung aus Feldpostbriefen hat schon schwere« Schaden angerichtrt. Jeder, der eine solche Fahrlässigkeit be« zrht, macht sich eine» schweren Verbrechens am Vaterland chuldig und gefährdet daS kostbare Lebe« derer, die für un» ämpfrn. Also fort mit Vertrauensseligkeit und Gleichgültigkeit! Jeder Deutsche kann und muß wirken, daß dem Feinde alle», wa» unser Heer und unsere Flotte betrifft, verborgen bleibt. Damit trägt er an seinem Teil zu den Erfolgen unserer tapferen Kämpser bei und trägt gleichzeitig auch eine Dankt»- chuld ab an diejenigen, dir für da» Vaterland ihr Lebe« rinsetzen. »le Wmmg Set gsiirircde» Ziege» * Nach dem westfälischen Frieden, der den dreißigjährigen Krieg beendete, dichtete drr Pfarrer und Kirchensänger Rinkart da» Lied „Nun danket alle Gott", da» dir Jahrhundert« überdauert hat und heute noch in Kirchen und Schulen bei besonderen Gelegenheiten gern gesungen wird. Auch nach Lembergs Fall ist eS in vielen tausend Soldatenhrrzen erklungen und hat Widerhall erweckt in allen deutschen und österreichischen Landen. Aus dem Siegesgeläut der Glocken, au» dem Rauschen der wehenden Fahnen, erklang eS in Jubelchören „Nun danket alle Gott, der große Dinge tut an uns und allen Enden." Ja, der alte treu« Gott ist mit un» und mit unserer gerechten Sache. Lembergs Wirdereroberung krönt ein Heldenwrrk, wir eS größer die Geschichte noch nicht gesehen hat, und er öffnet zugleich dir glücklichsten Aussichten. Wir dürfen hoffen, daß der schwierigste Teil, wenn man so will, daß die Krise dieses grandiosen Weltkriege» überwunden ist, und da die verbündeten Zentralmächte aus ihr als Steger hervorgegangen sind, so ist an dem endlichen AuSgang diese» Kriege» nicht mehr zu zweifeln. Dank und Ehre unseren Tapferen auf Galizien» blutgetränkten Fluren, Prei» und Anbetung dem Schlachtenlrnker im Himmel! ES war das dritte große Ringen um Lemberg, daS mit drr Wirdrrrroberung drr altru galtzischrn Hauptstadt durch die Verbündeten glorreich abgeschlossen ward, und damit sowie durch weitergehende Wirkungen dir Gewähr bietet, daß Lem berg nicht nur frei geworden ist, sondern auch frei bleiben, und daß darüber hinaus der jetzt ausschließlich auf russischem Gebiet stattfindende Kamps in absehbarer Zeit zur völligen Nirdrrzwingung des östlichen Feindes führe« wird. Die erst« Lemberger Schlacht sand bereits in den letzten Augusttagen statt Die von überlegenen feindlichen Streitkräften angegriffenen österreichisch-ungarischen Truppen vermochten drr üebermacht nicht standzuhalten; am 2. September wurde Lemberg geräumt und zwei Tag« später zogen dir Russen ei». Ein beherzter Gegenangriff unseres Verbündeten mit verstärkten Kräften führte am 8. September zur zweiten Lemberger Schlacht, nach der die Oestrrretcher den Rückzug bi» hinter die Sanlinie und in di» Karpathen antrrten mußten. Sofort gingen dir Russen daran, Lemberg russisch zu machen. Am 14. September wurde in Petersburg die russisch- orthodoxe Gesellschaft „Russisch Galizien" gegründet, welche dir Ausgabt übernahm. ES wurden sofort 300 Kittdrr aus Lrmberg nach Rußland übrrgrsührt, um hier im rufsifch-othö- doxen Glaubrn rrzogey zu werde». Später folgten noch be- deutrnd mrhr, denn man wölltehauptsächlich bet der erzirhungS- fähigrn Jugend daS Werk der Verrussung beginne». Daraus geht hervor, daß die Russen weitauSschauende Pläne hatten, die in die Zukunft gingen. Auch auf ganz Galizien erstreckt sich diese Arbeit. ES wurden z. B. 20000 Eisenbahn- und Postbeamte österreichischer Nationalität abgrsetzt und durch russische ersetzt. Ferner wurden Maßnahmen beraten, da» Land den galizischen Bauern zu nehmen und unter den rus sischen zu verteilen. Bei drr russischen Regierung wurde drr Anttag grstrllt, mrhrrrr Millionen Rubrl sür dir Kolonisierung Galiziens mit russischen Bauern zu bewilligen. Es sollen sich schon mehrere tausend Bauern unterwegs befunden habe«, um da» Land in Besitz zu nehmen. „ In Lemberg fühlten sich die Ruffen jedensall» schon voll- ständig als Herren. ES wurde eine russisch; Zejhmg gt-ran- det. Russische Banken und Geschäfte wurden hterhergrbracht, um das ganze geschäftliche Leben in russische Hände übergehen zu lasten. Die russische Sprache wurde schon äm Tagt nach der Besetzung als alleinige Amtssprache verkündet, die ruthe- Nische dagegen streng verboten. Sogar im Briesoerkehr durste Nr nicht mehr gebraucht werden. Die Universität in Lemberg wurdt soiort nach der Besetzung der Stadt geschlossen, um »FÄß» LL'tLLW mit dm Schulen und Hymaasim. ES würhr «Elet Rück ¬ sicht auf dH Bevölhsick- gwomnrchssadrm K-dtr rück- Verordnung, k Wk« ön blieWi ins MW- W« W 8cknlt ml SMck Mit M M tckeW, _ vom 18. Juni 1915. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 8 de» Gesetzt» über di« Ermächtigung d«S Lun- dtSrattS S» wirtschaftlichen Maßnahme« usw. vom 4. August 1914 lReichS-Sesetzblatt Stitt ° ^'"'...^^^""^»»8 Anfang Juli 1915 (Reichs-Atsetzblatt Stitt 331) angrordntt. Zur Ausführung dieser Verordnung wird für das Königreich Sachsen folgendes bestimmt: 1. 3» der Zeit vom 1. bis 4. Juli 1915 find die Ernttfläch«, beim feldmäßigen An- von Winter- und Sommerweizen, Spelz — Dinkel, Fesen — sowie Emer und Einkorn (Winter-und Sommerfrucht), Winter- und Sommerroggen, Gerste (Winter- und Sommer- "^treibe, Mlschfrucht, Hafer und Kartoffeln, mit Ausnahme der Frühkartoffeln, durch Befragung der BettebSinhaber odtr ihrer Stellvertreter zu erheben. . ^2. Die Erhebung erfolgt gemeindrweise. Die Angabe der Ernt«flächen hat zur OrtL- liste derjenigen Gemeinde zu erfolgen, von der au» die Bewirtschaftung erfolgt. Die Aus führung der Erhebung liegt den Gemeindebehörden auch für die selbständige« Gutsbezirke ob. 3. Dir Erhebung erfolgt durch OrtSlisten, dir den Verwaltungsbehörden (in den Städten mit Revidierter Städteordnung den Stadträte», im übrigrn drn AmtShauptmannschafttu) bis zum 26. Ium durch da» Statistische LandeSamt übersandt werden. »elgolsaä rr Zrdre äeuucb Am 1. Juli sind 25 Jahre vergangen seit dem Tausch geschäft, durch da» gegen Abtretung großer Gebiete und Rrchte in Deutschostafrika an England daS bis dahin englisch ge wesene Helgoland dem Deutschen Reiche zufiel. Damals srhltc eS nicht an Stimmen, dir drn Preis für den «M- umbrauste», abbrückrlnden Felsen für zu hoch erklärte». Drr jährlich» Landverlust des FelsenetlandeS, da» noch nicht den dritten Teil eine» Quadratkilometer» an Flächenansdehnupg
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode