Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191508264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-26
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Frankenberger Tageblatt Anzeiger 74. Johr-««, Donnerstag, Neu 28. August 1915 197 die besten Aussichten bietet. TV Senf, 25. August. Nach einer Pariser Privatmel- du»g zeigt sich dir ParlamrntSkommisston höchst mißvergnügt über das Ergebnis der VierverbandSattion bei dm Balkan- staaten. DelcassL kann nicht entkräften, daß Bulgarim für den Virrverband verloren und Rumänien in keiner Weise zu bewegen war, für sein etwaiges Eingreifen zur Erfüllung seiner nationalen Bestrebungen irgend einen Zeitpunkt auzu- geben. Bezüglich Serbien und Griechenlands laut« die im Pariser Auswärtigen Amt vorliegenden Depeschen gleichfalls unbefriedigend. Straßensperrung. Dir mittlere Dorfstraße in Ebersdorf im unteren OrtStrilr wird wrgm Beschotterung vom 26.—30. August 1915 für allen Fährverkehr gesperrt. Ebersdorf, b. Chtz., am 24. August 1915. Der Gemeittdevorftaud. Polen unter aeulrcdee vrmainmg Nichts spricht deutlicher für den ehrlichen Willen der deutschen Sieger dm Polen gegenüber als die Worte eines kommandierenden deutschen Generals am Tage nach der Ein nahme von Warschau. Sie lautetm: „Ich habe Verträum zu Warschau, ich nehme keine Geiseln, keine Kontribution! Wir sind hier nicht in Feindesland!" Und dirsm Worten solgte sogleich die Tat. Die Bürgrrwehr, 800 Mann stark, darunter sogar eine Abteilung in polnischen Schützmuniformen, wurde einen Tag nach Warschaus Besetzung in vollem Um fange bestätigt, mit den Vollmachten und Waffen einer städ tischen Polizei ausgerüstet und bekam dir Erlaubnis, Arm binden in dm Nationalfarben rot-weiß zu tragen! Die Zeitungen durften, obwohl in der Anfangszeit noch keine Zensur vorhanden war, unbeschnittm weiter erscheinen, nur unter der selbstverständlichen Bedingung, nichts Feindseliges gegen Deutschland zu schreiben! Dir Angelegenheiten pol- nischer Natur durften ruhig weiter besprochen werden! Dieses weitestgehende Entgegenkommen hat, wir drr Präsident de» obrrstrn polnischrn NationalkomitreS versicherte, gegenüber den leeren russischen Versprechungen rinm tiesm Eindruck auf die gesamte polnische Bevölkerung gemacht, der für dir Zukunft MW für»ieMM MDMmWmi> dmMrat z« IMkMs i.-l - I» s-c«-« I - rw« M» °.» L » I» I. Die Aufgabe van Inseraten rrsuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig al- Möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir un» bis vor mittags S Uhr, während kleinere Inserate bis LI Uhr mittags Ausnahme finden. Für später rinlaufende Anzeigm können wir eine Gewähr für dm Abdruck in der bezüglichen Abmdnummer nicht übernehmen. Die Geschäftsstelle sdeS Araukeuberger Tageblattes. -Im gen briglrcbe» -Ircblve« Die Schlußrethe der von der „Nordd. Allg. Ztg." ver öffentlichten Depeschen de- belgischen Gesandten umfaßt die Zeit vom 7. November 1913 bis zum 2. Juli 1914. Sie beginnt mit einer Charakteristik des politischen Programms Entz ünd schließt mit der Erwartung, daß Rußland sich nicht auf di« Seite der KönigSmörder von Sarajewo stellen werde. Zwischen diesen Daten liegen die Bemühungen der Entente mächte, dir Einkreisung Deutschlands und seines österreichisch- ungarischen Verbündeten zum Abschluß zu bringen, die Tripel- rntente durch Heranziehung drr Mächte zweiten Ranges zu erwritern und sich militärisch zu Wasser und zu Lande tn übermächtiger Stellung den beiden isolierten Zrntralmächtrn mtgegrnzuwrrsen. sie anfänglich gerechnet hatten, in der Hauptsache doch nicht von den lieben Verbündeten, den Franzosen und dm Russen, grlrtstet werden könne. Nun müssen die Engländer selber gehörig bluten, und das geht zudem auch noch an ihr kost barstes Blut, an ihr Geld. Und dir ihr Blut sür Grld hin- geben sollen, dir Arrmstrn und dir Arbeiter, sie weigern sich ; sie streiken I Zu lange! So tönt rS klagend und wimmernd schon seit geraumer Zrit aus Rußland. Im Februar dieses Jahres, wenige Wochen vor seinem Tode, hatte der hervorragendste Staatsmann, den das Zarenreich seit Mrnschrnaltern gehabt hatte, drr rhrmaligr russisch! Finanzminister Graf Witt», da» offenherzige Bekenntnis abgrlrgt : Drr Krieg dauer« zu lange; «ine möglichst schnelle Beendigung d«S Krieges tue Rußland dringend not. Damals wurde Graf Witte deswegen mit Hohn und Spott überschüttet. Denn damals waren die schönen Träume von der Dampfwalze, die sich unaufhaltsam bis Berlin sortwälzen sollte, und von Rotrußland, wie Ga- lizitn bereits genannt wurde, als d«r neursten Perle in drr Zarrnkronr, noch nicht aus, dir Ernüchttrung des Katzen- jammrrs noch nicht gekommen. Nun beginnt das Mosko- Witerrrich aus dem vorzrittgrn Siegesrausch zu erwachen, und allrnthalben möchte sich der Jammer über dir ungehrurrltchrn BlutSopsrr und übrr dir alle Kräfte übersteigenden Anfor- derungrn an Hab und Gat in dem Wehruf Lust machen: Zu lange! Zu lange! Darauf antwvrtrn wir: Zu spät! Unsere Waffen haben zu bestimmen, wie lange der Krieg noch dauert. Aus dem Munde eines Tiroler Bauern, drr seine Heimat gegen die Italiener verteidigt, werden tn einem Wiener Blatte folgende Worte erzählt: »„Frau und Kind sind fort, mein' Hof haben sie ganz abg'rissrn; das Feld, auf dem drr Vater und die Mutter selig gearbeitet habe — ehrlich gearbeitet — ist jetzt rin Schützrngraben. Man muß nur nach vorwärts fchaurn. Wrnn wir nur dir Wrlschrn haurn, abrr tüchtig! Drr Krirg darf nit g'schwind frrtig srin, drr muaß srin' Zrit dauern, damit sie'S spüren, was a Trrubruch ist!" Der Krirg muß srinr Zrit daurrn, damit dir Frindr spürrn, was str angrrichtrt habrn. So lange wollten sie den Krirg daurrn lassrn, bis btt uns dahrim Wrib und Kind vor drm Hungertod« stündrn. So wolltrn st« un- aus di« Kni« zwing««. Nun mag drr Krirg noch so lang« daurrn, bis str dahin kommrn. So lang« jrdrnsallS, bis uns vollr Sühnr und Genugtuung zu t«il wird. WmiM-WMer ÄMM Wien, 24. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Der nordwestlich «reft-Litowsk Widerstand leistende Seins wurde gestern in der Gegend von Wierchowiee und Riafno neuerlich geworfen und »«« Weichen gezwungen. Die Zahl der von der Armee deS Erzherzogs Joseph Fer- dtuand in den letzte« Kämpfe« emgebrachteu Gefangene« beläuft sich auf vier Offiziere und 1S0« Mmm. Stord- östlich Wlodawa habe« «ufere Berbüudeteu den Gegner abermals zurückgedrängt und Raum gewonnen. Oester- retchtfche, Ungarische uud dentsche Reiterei der Armee deS Seldzeugmeifters Puhallo zog in Verfolgung deS Feindes tu Kowel ein «ud rückt weiter nordwärts vor. Ju Oftgalizie« herrscht Rnhe. Italienischer Kriegsschauplatz Am Tüdfliigel der küstenländischen Front kämpfte gestern nufere schwere Artillerie feindliche Geschütze an der Sdobba-Mündnng nieder; «etter wnrde eine italie nische «trandbatterie bei Gotometto in eine« Trümmer haufen verwandelt. Gegnerische Infanterie, die sich gegen über unserer Stellung auf der Höhe östlich Moufaleone festgesetzt hatte, räumte ihre Gräbe« fluchtartig vor «uferem Geschützfeuer. Oeftlich Polazzo wiese« «ufere Truppen zwei schwächere Borstöfie, bet Sa« Martino drei bis an unsere Kampffront herangetragene Angriffe blutig ab. Ebenso scheiterte abends ei« «orftok stärkerer seindlicher Kräfte gegen den Tolmeiuer Brückenkopf. Im befestigten Raume von Flitsch und Ratvl schiebt sich «un die geg- uerische Infanterie stellenweise näher an unsere Linie« heran. Unsere Werke ans der Hochfläche von Lavarone und Solgarta standen gestern wieder unter lebhaftem Ge- schützseuer. Auch aus unsere Stellungen am Sttlsser Joch begann die feindliche Artillerie m schieben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. Lu large! Unserer Feinde Einmütigkeit beginnt bereits brüchig zu werden. Einmütig scheinen sie nur noch in der Einsicht zu sein, daß der Krieg zu lange dauert. Lrop!on§! Zu lange! DaS sind die Worte, die über den Krirg fitzt in Frankreich nach dem Stimmungsbild« «in«» spanisch«, BlattrS von reich «nd arm am häufigst«« gtsprochr« wrrdrn. Dagtgrn v«r- stumm«« di« LobrSwort« über Joffre, Frankreichs Oberbrfrhls- haber, drflen Name ehedem täglich zweihundertmal in den Blätter« zu lesen war. Zu lange! DaS ist auch der kurze Sinn drr langen Reden, die jetzt über des Krieges Dauer im englischen Unter- Hause gehalten wrrdrn. Zum rrstrnmal ist dort sorbrn von drr Regirrungsbank, vom Finanzministrr, «klärt wordrn: wrgrn drr hohrn KrirgSkostrn müssr drr Krieg verhältnis mäßig kurz sei». Wie klang es doch ehedem ganz anders von derselben Seit«. Da prahlte und protzte man, im Ver träum auf den unergründlichen Grldsack, mit dem Gedanken an eium unabsehbar langm Krieg, der schließlich den Deut schen zu lange dauern müsse. Nun stehm die Engländer vor der bttterm Erkenntnis, daß die BlutSarbeit d«S Kriege», wir Var tiiMirkb-bnlsaNrede -Ibilsnm» ist zum Abschluß gelangt. Bulgarim rrhält durch das Ab- kommrn frrirn Zugang zum Argäischm Mrrre, der ihm durch drn Bukarest« Frieden und dm Anfall Salonikis an Grie chenland rntzogen wurde. Dir Türkrt ab« hat an ihr« ruropäischrn Wrst- und Nordfront fortan einrn Verbündeten und kann sich infolge ihrer Flankensicherung und Rückrndeckung von dn europäischen Seite her mit allen ihren Kräften grgm drn Frind wmdm. DaS Abkommen beraubt dm Merver- band trotz d« Brtriligung JtalirnS an drm Unternrhmm der Hoffnung, gegen die Dardanellen etwas auSzurichtm. Bul garien vollzieht zwar noch keinen offiziellen Anschluß a« die Türkei, eS ist nach sein« Vereinbarung mit dieser ab« selbst verständlich, daß es im Falle eines militärische« Eingreifen» nicht für den Mervnband, sondern für die Türkei «nd deren Vrrbündrtr kämpfen würde. Die Hoffnung auf griechische Hilse hat d« Virrverband völlig ausgrgrbrn. Rumänin, ab« müßte mit Blindheit ge schlagen srin, wollt« r» sich fitzt noch mit Rußland in» Ber- drrbm stürzen. Vorm Yshr Der 2tz. August D« 26. August ist dir Jahrestag der Eroberung von Longwy durch di« Arm« des Drutschrn Kronprinzen, deren Vormarsch auch durch den Vorstoß stark« feindlich« Kräfte yu» Verdun picht ausgehalten wurde. Trotz taps«« Gegen wehr wurde die unweit drr belgischen Grenze gelegene be deutende Festung von drn Unsrrrn grnommrn, wobri 3200 unverwundete, 400 v«wundrtr Grfangrn« grmacht und 40 Geschütze erbeutet wurdm. Drm Kommandantrn ltrß drr Kronprinz dm Degm. An drmsrlben Tagt, an dem gemeldet werden konnte, daß das Oberelsaß bis aus unbedeutende Ab- trilunge« westlich von Kolmar von drn Französin grräumt sri, wurdr der Rest drr Forts von Namur erobert. Die belgischen Truppen hatten sich, soweit sie sich nicht der französischen Armer angeschlossrn hatten, in die Zentral- sestung Antwerpen zurückgezogen. Unter Führung des Königs Albert rückte am 2tz. eine stark« belgisch« Arm«« südlich von Mechrln vor, um das um Bilvord« st«h«nde deutsch« Heer nach Süden zu werfen. Den deutschen Truppen gelang «S, dir Belgier nach Vilvorde zu locken, wo ihre Hauptmacht lag. Als dir Belgier nahe genug waren, machten di« Deutschen plötzlich Halt. Frische Truppen, die in, Walde verborgen lagen, rückten gegen dir brlgtschr Flanke vor. Die Belgier wurden nun zwischen drei vernichtende Jeu« genommen. Was nicht im Kampse fiel, sucht« sich durch eisige Flucht Hals üb« Kopf zu rrttrn. Sieg auf St«g! so telrgraphirrte Kaiser Franz Joses an Kaiser Wilhelm. Gott ist mit Euch »nd wird es auch mit unS sein. Allrrinnigst beglückwünscht ich Dich, teuerer Freund, hie jugendlichen Helden, Drjnen sieben Sohn, den Kronprin zen, sowie Kronprinz Rupprecht von Bayern und das unver gleichlich tapfere deutsche Heer. Herzlichst drückt Deine starke Hand Franz Joses. Auch Oesterreich-Ungarn errang schöne Erfolge. Orstltch drr Armeegruppe Dankl, die bei Krasntk und Lublin glänzende Siege «kämpft und reiche SiegeSbeute gemacht hatte, gingen am 26. österrrtchifch-ungarjschr Streit kräfte eiprr starfen feindlichen Truppenmacht auf drn Lrib, hie aus Cholin hergnrückte. ES entwickelten sich übrrauS hartnäckig« Kämpft, aus d«n«n unsir« Vnbündtfip M Sie»;: hervorgingen. Nnftr: ivagtmutigr Flott« «litt am 26. kintn hnbrn Ver lust. Der klein« Krruzrr „Magdeburg" gnitt bei einem Vor stoß im Finnischen Meerbusen in der Nähe der Insel Odens- Holm im Nebel auf Grund. Hilfeleistung durch andere Schiffe war bei dem dicken Wetter unmöglich. Da es nicht gelang, das Schiff abzubringrn, wurde eS beim Eingreifen weit über legener russischer Streitkräfte von der eigenen Besatzung in die Lust gesprengt und fand «inen «hrrnvollen Untergang. Unter drm srindlichrn Frurr wurdr von unsrrrm Torprdoboot „V 26" der größt« Teil der Besatzung des kleinen Kreuzer» gerettet und wohlbehalten nach Danzig gebracht. Freiwillige Ablieferung vonZGegenstän-en uns Kupfer, Mesfing und Reinnickel ,U«t»r Brzugnahme auf die vom Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmann- M Flöha erlassene«, in Nr. 190 de» Frankenberger Tageblattes veröffentlichten Ausführungs- btstimmungen zu d« Bekanntmachung der stellvertretenden Generalkommandos des XU und Armeekorps, bekiffend dir Beschlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Kupfer, Messing und Reinnicktl, geben wir «rgmstände ^rstgrn Orte dir Annahm, drr frriwillig zur Abliefrrung grlangendrn a« 1., 8., 1S. u«d 22. September d. I. je Nachm. 3 7 «hr tm Hofe des Sparkaffengebiiudes, «irchgaffe Rr. 7, «solgt. Auf Punkt IV und v drr Ausführungsbrstimmungr« wird brsondrrS hingrwirsin. Frankenberg, am 25. August 1915. Der Stadtrat. ——— -- —
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview