Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.09.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191509170
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-17
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8rankenberger Tageblatt Anzeiger 74. JehMU» Freitag, »ea 17. Septemver 1915 21« Ler Gerichtsvollzieher I er m. am U6K. eringe Heringe llmöpse Heringe henstr. 2. 8t." m- m rvsn unä s»v apulvsr L - gegen Barzahlung versteigert werden. Frankenberg, am 16. September 1915. Sonnabend, den 18. Septbr. d. I. Vorm. 11 Uhr, sollen in der Schank« Wirtschaft „Turnhalle" hier, Leopoldstraßr, 68^, Dtzd. Krawatten u. 3^, Dtzd. Handschuhe sr - Abonnements auf -ns Tageblatt aus den Monat September nehmen unsere TaarblattauSträger und unsere bekannten Aus gabestellen in Stadt und Land, sowie allo Poftanstalte« noch entgegen. WmiM-WMer TWÄttiP Wie«, 1S. Septbr. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz Au der befiarabische«Gre«re wiese« unsere Truppe« eine« russische« Augriff ab. Am Dnjeftrund vor unseren Stellungen östlich von Buciacz berrfchte Ruhe. An allen anderen Teile« «uferer galirischen u«d wolhynischen Front kam es abermals M schweren, für, de« Seind erfolglosen Kämpfen. Nordöstlich von DubnoUest der Feind bei einem mikglückten Gegenangriff «ebst zahlreichen Toten «Offi ziere und 8«0 Man« an Gefangenen sowie drei Maschinen gewehre als Beute zurück. Ungarische Heeres« und Land wehrbataillone «nd das Otoeauer Nfanterieregtmeut Nr. 7» haben hier unter Führung entschlossener selbsttätiger Kommandanten neuerlich Probe« kriegerischer Tüchtigkeit abgelegt. I« dem Wald« u«d Sumvfgrbiete deS Strh u«d der Pripjati warf «usere Kavallerie in de« letzte« Tage« zahlreiche feindliche ReiterabteiUmge« zurück. Die i« Litauen kämpfenden k.nndk. Streitkräfte erreichte« im Verein mit unseren Verbündeten die Szczara. Italienischer Kriegsschauplatz Im Tiroler Grenzgebiete hielten die gewöhnliche« Gefchützkämpfe au» gestern an. Oeftlich des Lodiunt- Pasfes schritte« unsere Truppen,«m ««griff ««d eroberte« die feindliche« Stellange« auf de« FindeuisSofel und auf dem Kamme südöstlich dieses Grenzberges. A« der kästen« ländischen Front feuerte die italieutsche Artillerie mit er« höhter Heftigkeit gegen unsere Stellungen von Javoreek bis rum Tolmeiner Brückenköpfe. Feindliche Angriffe ans den Javoreek «nd im Brfie-Gebiete brachen zusammen. Ebenso wurde« die übliche« Annäherungsversuche des Gegners im Abschnitte von Doberdo vereitelt. Der Stellvertreter des Chess deS Generalstabes. Zeichnet die dritte Kriegsanleihe! Letzter Zeichnungstag Mittwoch, 22. Septemder. lm rmiten fieiegrbtkvn Wir nähern uns zum zweiten Mal« der herbstlichen Jahreszeit in diesem Krieg«. Dir Tag« nehm«n sichtlich ab, der Bogen des Sonnenlaufes wird kürzrr und flacher. Aber nicht ab nimmt unsere Siegeszuversicht und unser Will« zum Siege. Und folgt d«m bevorstehenden zwritrn KriegSH-rbst «in zweitrr Kri«gswint«r, rr wird für uns k«in Winter deS Mißvergnügens werden. Dem treuen Durchhalten wird der Lohn nicht versagt bleiben. Im Osten nimmt der Feind jetzt noch einmal seine ganze Kraft zusammen, um unter dem Oberbefehle deS Zaren einen Umschwung der Lage herbelzu- sühren. Der Zar ist zugleich da» höchste kirchliche Oberhaupt und daher in den Augen deS schlichten Russen rin übermensch liches Wesen. Di« Bekanntgabe, daß der Zar sich persönlich an die Spitze seiner Truppen gestellt habe, wirkt auf Offi ziere wie Mannschaften gleichermaßen. Sie alle geben unter voller Todesverachtung ihr Bestes. Die Bericht« unf«r«S Großen Hauptquartiers melden täglich von dem hartnäckigen Widerstande des Gegners. Aber täglich melden sie auch, daß der Widerstand gebrochen, daß so und soviel Tausend Russen zu Gefangenen gemacht und eine mehr oder minder große Zahl von Maschinengewehren erbeutet wurden. Unser« Fkindr «rblicktn ihren «inzigrn wirklich hilsr«ichrn Bundesgenossen in der Zeit. Während sie sich selbst aus der ganzen Welt Munition und Lebensmittel zusammenholen, meinen sie, daß Deutschland schließlich doch in solchen Mangel an dem Notwendigen geraten werd«, daß «S sich zum Frieden entschließen muß. Sie wollen daher, namentlich im Westen, den Krieg möglichst in die Länge ziehen. Auch diese Rech nung, die letzte, die sie aufmachen können, wird in die Brüche gehen ur.d aus der Zeit kein rettender Engel werden. Gewiß ist Deutschland ganz allein auf sich angewiesen,' aber da« ist ja eben das Große und Wunderbare, daß die deutschen Hilfs quellen unerschöpflich sind, da der deutsche Geist überragend ist. Wir brauchen uns nicht die geringste Sorge um dir Munitionsbrschaffung zu machen, Deutschland ist so reich an Mitteln, daß rS für jede nur denkbare Dauer des Krieges den Kriegsbedarf mehr als zur Genüge Herstellen kann. Frei lich herrscht auch in keinem anderen Volte der Erde ein so einheitlicher und heroischer Opfrrwille als in dem deutschen, der auch heute hinter dem in dem großen Befreiungskriege entfalteten nicht zurücksteht. ES bestätigt sich auch hier wie der daS alte Wahrwort: Deutschland ist unbezwinglich und imstande, jeden Gegner und jede feindliche Koalition nieder- zuringen, wenn eS einig ist. Was endlich die wirtschaftliche Frage angeht, so ist auch diese gut. Wir wissen, daß die Getreideernte jede Sorge um das täglich« Brot des deutschen Volkes grbannt hat. Dir Vorm Jahr Am 17. September könnt« unser Großes Hauptquartier vom westlichen Kriegs schauplatz« melden, daß in der Schlacht zwischen Oise und Maas die endgültige Entscheidung zwar noch immer nicht fli, daß aber gewisse Anzeichen darauf hindrut-ten, daß die Widerstandskraft des Gegners zu erlahmen beg'nnt. Ein mit großer Bravour unternommener französischer Durch- bruchsv.rsuch auf dem äußersten rechten Flügel brach ohne besondere Anstrrngungen unserer Truppen schließlich in sich srlbst zusammen. Die Mitte der deutschen Armee gewann langsam, aber sicher Boden. Auf dem rechten MaaSufrr ver suchte Ausfälle aus Verdun wurden mit Leichtigkeit abge- wieseu. Südlich Noyon wurden das französische 4. und 13. Armeekorps und T«ile ein« weiteren Division entscheidend geschlagen, und von den Unseren mehrere feindliche Batterien erbeutet. Einen erneuten Versuch, in ungarisches Grbitt einzu- dringen, hatten dir Serben am 17. bitter zu büßen. Sie hatten in einer Gesamtzahl von etwa 15000 Mann dir Save überschritten. Die Oesterreicher ließen sie zunächst 2 Brücken bauen und den Fluß an einer selchten Stelle durchwaten, und griffen erst an, als den Feind auf India zumarschierte. Un sere Verbündeten, die bet ihrem Vorgehen namentlich auch Artillerie verwendeten, schnitten die MckzugSlinie der Serben ab und bereiteten diesen eine vernichtende Niederlage. daß also Wilna völlig von jeder rückwärtigen Verbindung abgeschnitten ist. Südlich des Njemen ist in der fortgesetzten Verfolgung des Feindes Szczara an einzelnen Stellrn erreicht, an anderen Stellen schon überschritten worden. In der Rich tung auf PinSk find ebenfalls gute Fortschritte erzielt wor den. Dagegen ist die Lage in Wolhynien und im Kampf gebiet zwischen Strypa und Sereth nicht verändert. Die hrs« ttgen Kämpfe dauer« fast auf der ganzen Linie noch an, ohne daß es dem mit starken Kräften unternommenen russischen Ansturm gelang, Vorteil zu erzielen. Vor Dubno ließ der Feind bet einem mißglückte« Angriff gegen 800 Gefangene und 3 Maschinengewehre in den Händen der österreichisch- ungarischen Truppen. * ' O o. Berlin, 16. Septbr. Laut „Tagebl." berichtet der Mitarbeiter einer französischen Ziitung, der der russische« Armer aus ihrrm Rückzug gefolgt war, Polen sei heute eine Wüste. Wo di« Btvölkrrung dem VrrnichtungSbesehl nicht folgte, wurden besondere Brandabteilungrn gebildet, dir dir Kirchen und Wohnstättrn mit Dynamit und Petroleum rin- äscherten. Mehrere Millionen Menschen würden auf den Landstraßen mit Kolbenschlägen in die Ferne getrieben. o Budapest, 16. September. An der beffarabischen Grenzfront machten die Russen grstrrn nacht mit verstärkte« Kräften heftige Angriffe aus uns«re Stellungen. Die Ruffen stürmten viermal vor. Dir Angriff« dauert«» von 9 Uhr abends bis 1 Uhr nachts. Die anstürmrnden Russen wurden . von den Unserige« glänzend abg«wi»fen. Die Russen verloren mehrere Hundert Tote. Nach 1 Uhr flutetrn die Russen zurück. Am nördlichen Dnjrstr-Ufrr in der Nähe der Reichs- grenze nördlich Sinkow richteten die Russen während des ganz«» Vormittags und auch die darauffolgende Nacht stärkere Angriffe gegen unsere Stellungen. Sir brabsichtigtrn, dir Unserigen um jeden Preis vom nördlichen Dnjestr-Ufer zurück- zudrängen, weil sie von hier au» die Bedrohung ihrer Sereth- streitkräfte befürchten. Der Feind brachte hier eine starke Reserve an Infanterie, Kavallerie und Artillerie in» Feuer und machte große Anstrrngungen. Bisher sind sämtliche Ver suche gescheitert. o. Petersburg, 15. September. „Rjetsch" führt in rinrm Leitartikel aus, zwei Wege seien offen: Tatenloses Gehen- lassen oder Organisation der Kräfte. Falls nichts Durch greifendes geschehe, werd« Rußland d«r Panik verfallen. o Berli«. Drr Btricht«rstattrr Lennhardt mrldrt aus d«m K. K. KrirgSprrfsequartirr, daß dir russtschrn Angriffe heftig gegen dir ostgalizischr und wolhynische Front drücken. Am Sereth sind sie allerdings etwas zur Ruhe gekommen, dagrgen sind sie an der beßarabischen Grenze wieder sehr heftig. o Petersburg. Trotz übertriebener Siegesmeldungen, die die Russen jetzt über Galizien verbreiten, beginnen die Russen jetzt mit der Räumung Kiews. Die Bevölkerung Südrußlanda ist sehr aufgeregt, daß Kiew auf Anordnung der russischen Regierung geräumt werden soll. Mit der Räumung ist bereits begonnen worden. Die Professoren und Studenten der Hoch schule ziehen nach Saratow um. Wegen Papiermangels er scheinen die Kiewer Zeitungen in Miniaturformat. o Petersburg, 15. September. Die gestrige Mitteilung des großen GeneralstabrS besagt: Der Vorstoß der Deutschen in der Gegend am Piksternsee und Saukenersee und bei dem Dorfe Ra lischst, westlich der Linie Jakobstadt—Dünaburg, dauert an. In der Gegend deS Bahnhofes von Podbrodse wurden wiederholte Angriffe deS Feindes abgewiesen. Die Angriffe der Deutschen westlich von Podbrodse in der Gegend von Meischagola zeichneten sich durch großen Nachdruck auS. An der Front von der Umge gend von Onany bi» etwa in die Gegend der Dörfer um Koflowo setzte der Gegner sein vorsichtiges Borrücken nach Osten fort. Ernstere Gefechte entspannen sich hier in der Gegend der Dörfer Mosty und Schetniast, westlich von Slontm. Südlich deS Pina- flusscs ging die feindliche Kavallerie in die Gegend am Zusam menfluß der Turiia mit dem Pripjet zurück. Bei Swisdje in der Gegend von Deraschno haben wir den Goryn mit Erfolg über schritten und sind kämpfend vorgedrung«n, wobei wir ein ganzes österreichisches Bataillon gefangen nahmen. In dec Gegend von Deraschnow und Kirwan ging der Gegner zur Offensive über, welche wir jedoch zum Stehen brachten. Mit einem kräftigen Gegenstoß drangen wir darauf in der G«g«nd westlich von Kle- wan vor und machten dort in «inem Gefecht bei dem Dorfe Oleschwa mehr als 1300 Gesängen«. Westlich von drr Stadt Wischnewez (am obrren Goryn) verdrängtrn unsere Truppen den Gegner aus dem Dorfe Rydomol und seiner Umgebung. Der Feind zog sich am Abend eilig zurück und wurde dann auS dem Dorf« Rostoki unter großen Verlusten verdrängt. Dir Zahl der ausgiebigen Regengüsse im August und in der ersten Sep- temberwochr haben auf di« Frücht« deS Herbstes «inen guten Einfluß ouSgeübt und sichern uns Futtermittel. Auch an Kartoffeln, Rüben und Kohl herrscht kein Mangel. Die fort schreitende gute Zeichnung zur dritten Kriegsanleihe beweist, wie rS mit unseren Finanzen steht. Wir können aushaltrn, zehnmal besser und gewisser als alle unsere Feinde, so daß diese wohl bald aushören werden, in der Zeit ihren Rrttungs- engel zu erblicken. Die Kämpfe im Oste« 0. Das Bild auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz ist hrutr daSs«lbr wie in den letzten Tagen: ein ständiger, durch einzelne Rachhutgesechtr gedeckter Rückzug der Russen und eine energische Verfolgung durch die deutschen Truppen, die den Feind angreifrn, wo sie ihn treffen. Das Ziel der deut sche« Truppen sind in erster Linie Dünaburg und Wilna. Beiden Orten haben sie sich schon bedenklich genähert. Drr deutsche Heeresbericht spricht von einem Kamps am Brücken- kops westlich von Dünaburg, gibt aber nicht an, um welchen Brückenkopf es sich handelt. Dünaburg liegt jenseits der Düna, in dem Knie, das dieser Fluß dadurch bildet, daß sein Laus sich auS drr bisherigen üstlich-westlichen Richtung nach Nordwesten wendet. Daß der im Heeresbericht genannte Brückenkopf schon unmittrlbar vor der Düna liegen sollte, ist kaum anzunehmrn, denn dann müßten unsere Truppen schon vor Dünaburg stehen. Es wird wohl «in weitrr nach Westen vorgeschobener Brückenkopf sein, um de» eS sich handelt. Dünaburg ist rin starker Waffenplatz für daS russische Herr. DaS Vorgrlände der über 70000 Einwohner zählen den Stadt ist von Seen und Sümpfen durchzogen, bietet also auch noch gute, natürliche Sicherungen, dir von drn Russen zu VerteidigungSzwecken zweifrlloS noch besonders vorge« richtet worden sind. Dir Deutsche« rücken nicht nur von Nordwestrn und Westen, sondern auch von Südwesten gegen Dünaburg vor. So wurdrn bei Sokolt, etwa 40 Kilometer südwestlich von Dünaburg, russische Reiter von deutschen Rei tern in die Flucht grschlagrn. Während der Angriff gegen Dünaburg eingrlritet ist, wird auch Wilna schärfer bedroht. Den Deutschen ist drr Urber- gW. Wtlija in Nordosten diesrS WaffrnplatzeS gr- ÄÄI DH* Gegenangriffe wurdrn abgrschiagen. Damit wächst dir Hoffnung, daß auch bald dir lrtztrn Bahnvrrbin« düngen, die nach Minsk sührrn, drn Frindrn rntriffen werdrn, MW für die MM MchMmW M, MM ME md de« Mnt zu IrMMg i. Zu. xvsed. l pksratr. 20, iiSrosrstr. ÄM«/ z. Einlegen ichloßstr. 19. 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