Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19151113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-13
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7 Sonnabend, den 13. November ISIS 74. Jahrgau« pflichtung der neueingetretenen Kammermitglieder mit einer kurzen Ansprache ein, in der er besonders den Kronprinzen Georg, sowie den neueintretenden Prinzen Friedrich Christian willkommen hieß. ezwingung seiner des Krieges un In der Ausführungsverordnung vom 21. Oktober 1915 zur Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 2. September 1915 über die Beschränkung der Milchverwendung ist eS unter II Ziffer 1 verboten, frische Sohne außer zur Herstellung von Milch in den Verkehr zu bringen. Um Irrtümern vorzubeugen, weist das Ministerium darauf hin. daß unter den BegM „frische Sahne" auch saure Sahne fällt. Der Ausdruck frische Sahne ist gebraucht im Gegensatz zur Dauersahne, deren Herstellung nach II5 zwar verboten ist, deren Vertrieb aber gestattet bleibt. Dresden, den 9. November 1915. Ministerium de» Innern. SScdrltedee Lanmag Erste Kammer Der zweiten Plenarsitzung der Ersten Kammer wohnten sämt liche StaatSminister bei, sowie aus der Tribüne Prinzessin Johann Georg und Prinz Ernst H inrich. — Präsident Graf Vitzthum v. Eckstädt teilte mit, bah er soeben mit dem Präsidenten der Zweiten Kammer den durch die Verfassung vorgeschriebenrn Eid in die Hand deS Königs abgelegt habe und leitete hierauf die Ver- Hierauf folgte die feierliche Vereidigung de» Prinzen Friedrich Christian. Ferner wurden verpflichtet durch Handschlag Graf Castell und Oberbürgermeister Vlüher, die beide bereits früher dem Landtag angehört haben, und sodann deS neueintretenden Mitgliedes Fürsten Hermann von Schönburg-Waldenburg als Vertreters des Fürsten von Schönburg-Hartenstein. Bet der hier auf vorzunehmenden Wahl dcS Vizepräsidenten entfielen 44 von 46 Stimmen auf Oberbürgermeister Dr. Dittrich (Leipzig), der die Wahl dankend annahm. Durch Zuruf wurden gewählt zum ersten Sekretär Oberbürgermeister Dr. Kaeubler (Bautzen), zum zweiten Sekretär Rittergutsbesitzer Domherr v. Hübel. — Nächste Sitzung nachmittags K Uhr. Die Zweite Kammer hielt Donnerstag vormittags 11 Uhr ihre dritte öffentliche Prä- ltminarsttzung ab. Präsident Dr. Vogel teilt mit, daß er soeben den Eid in die Hand des König» abgelegt habe. ES erfolgte so dann die Verpflichtung des neueingelretenen Abg. Reichsgerichts- rat Dr. Heinze aus Grund der Verfassung. Der Präsident er klärte hieraus die Kammer für konstituiert. — Nächste Sitzung nachmittags 5 Uhr. . . * Die beiden Kammern deS Sächsischen Landtages hielten heute nachmittag nur kurze Sitzungen ab. In der Zweiten Kammer widmete vor Eintritt in die Tages ordnung Präsident Dr. Vogel dem in der vergangenen Nacht ge storbenen konservativen Abg. Däberitz (21. ländl. Wahlkreis, Wurzen-Grimma) einen ehrenden Nachruf, auS dem u. a. hervor- ging, daß Däberitz seit 36 Jahren der Kammer angehört hat. Hierauf folgte die Wahl der Deputationen, zu den gedruckte Vor schläge Vorlagen, die auf Antrag deS Abg. Hettner (natl.) durch Zuruf einstimmig genehmigt wurden. Nach Konsttiuterung der Deputationen vertagte sich sodann da» HauS aus Montag, den 15. November, nachmittags >/,6 Uhr ckit der Tagesordnung: All wirtschaftlichen Maßnahmen deS StaateS und deS Reiches erfor dern wird. Nicht minder vertraue Ich fortgesetzt auf die selbst lose Mitarbeit der verschiedenen Berufsstände und aller ihrer An gehörigen in einer Zeit, die vom ganzen Volke Opfer jeder Art zum Heile deS Vaterlandes tagtäglich erheischt. Die Folgen, die das nötig gewordene Verbot der Verarbei tung von Baumwolle und Wolle für die beteiligte Arbeiterschaft äußert, haben die sorgsamste Beachtung Meiner Regierung gesun den. Die Ausgestaltung der Hilfstätigkett durch Einrichtung plan voller Arbeitsvermittelung wie auch durch die Bereitstellung der erforderlichen Mitte! läßt Mich hoffen, daß diese Wirkungen auf ein erträgliches Maß herabgemindert werden können. Die Be mühungen Meiner Regierung um Uebernahme eines Teiles der Au Wendungen auf Reichsmittel waren von Erfolg begleitet. Für die Beteiligung des StaateS finden Sie einen Ansatz im Staats haushalt, dessen Bewilligung Ich Ihrem Wohlwollen empfehle. Die Elektrizitätsversorgung des Landes bedarf, wie Vorarbei ten des Verbandes der im Gemeindebesitz befindlichen Elektrizitäts werke ergeben haben, dringend einer festeren Zusammenfassung und V reinheitltchung. Eine so allgemeine, auf das ganze Land sich erstreckende Aufgabe wird am zweckdienlichsten und besten vom Staat selbst erfüllt. Meine Regierung hat sich daher entschlossen, das große, für die gesamte heimische Volkswirtschaft bedeutsame Werk selbst in die Hand zu nehmen. Eine darauf bezügliche Vor lage wird Ihnen voraussichtlich noch während der gegenwärtigen Tagung zugehen. DaS bedeutungsvolle Ziel, das sich die Stiftung Heimatdank mit den ihr angehörigen Vereinen in der Ausgabe gesetzt hat, die retchSgesetzliche Versorgung der Krieasinvaliden und Kriegshinter bliebenen nach den verschiedensten Richtungen durch soziale Für sorge, insbesondere aus den Gebieten der Berufsausbildung und des Arbeitsnachweises, zu ergänzen, ist zu Meiner lebhaften Freude und Genugtuung in allen Kreisen der Bevölkerung ohne Unter schied deS Berufsstandes, lns Glaubensbekenntnisses und derPar- teirichtung warmer, opferw lliger und tätiger Teilnahme begegnet. Ich bin drssen gewch, daß dieses edle Werk der Fürsorge, daS unser Volk seinen auf dem Felde der Ehre verletzten oder gefallenen Vorkämpfern schuldet, auch künftig allerorten im Sachsenlande hilfsbereite Hände und opferfreudige Herzen finden wird. So lassen Sie unS gefestigt durch die bisherigen glänzenden Erfolge unserer Waffen und getragen von dem unerschütterlichen Vertrauen in die fernere sieghafte Bewährung unseres Volkes gegenüber allen noch an uns herantretenden Anforderungen deS Krieges im demütigen Aufblick zu dem Allmächtigen und im festen Zusammenstehen von Fürst und Volk der Zukunft entgegensetzen. Ein neues Zeitalter für unser Vaterland ist im Aufgange. Möge es der unenolich großen heiligen Opfer wert sein! Möge Gott unserer und unserer treuen Verbündeten gerechten Sache zuletzt den vollen Sieg, unserem Baterlande einen ehrenvollen, es nach außen gegen künftige Ucberfälle wirksam sichernden Frieden und ein nach innen in gleicher Einigkeit geschlossenes, durch die Stürme des Weltkrieges in seinen sittlich-religiösen Kräften geläutertes und dadulch unüberwindbares Deutschland schenken! Mögen, Meine Herren Stände, auch Ihre Beratungen und Beschlüsse in dieser großen, ernsten Zeit unserem Vaterlande zu reichstem Segen dienen! Wie da» Heer im Felde der Uebermacht der Feinde siegreich Trotz und Halt geboten, so hat da» deutsche Volk im Innern stand haft und opferfreudig im Dienste des Vaterlandes auf allen Ge bieten und insbesondere in nie ermüdender LiebeLtätigkeit für seine Hcldensöhne im Felde und in den Lazaretten sowie im Kampfe für seine wirtschaftliche Verteidigung festen und unerschrockenen MuteL durchgehalten. In der deutschen Geschichte wird es bis in die fernste Zukunft ein von der ganzen Welt bewundertes Ruhmesblatt bleiben, wie auch in dieser Zett die bedeutsame Pflege aller wichtigen Kulturausgaben leine wesentliche Einschränkung er fahren bat, wie Industrie und Landwirtschaft, Gewerbe und Handel den außergewöhnlichen Bedürfnissen der Äriegszeit gerecht geworden sind, wie alle Schichten und Stände nnseres Volke» dem Vaterlande die großen Mittel zur sieghaften Bezwingung seiner Feinde bereitwillig daraebracht und die infolge l 7 .. .. 7 . vermeidlichen Veränderungen und Einschränkungen auf sich ge nommen haben- Für diese Bewährung Mein Volk Meiner wärm sten Anerkennung zu versichern ist Mir herzliches Bedürfnis. Dem Staatshaushalte hat der Krieg schwere Opfer auserlegt; weitere Opfer werden trotz der von der Zeit gebotenen und von allen Zweigen der Staatsverwaltung geübten Sparsamkeit zu bringen sein. Aber festgefügt steht der Bau unserer Staatsfinanzcn, er wird nicht wanken oder versagen, wenn jeder Staatsbürger der Pflicht eingedenk bleibt, nach allen seinen Kräften dem Vaterlande zu geben, waS das gemeine Beste erfordert. Seit KriegSbeglnn ist dem schweren Problem, die BolkSernäh» rung zu angemessenen Preisen zu sichern, die besondere unausge setzte Fürsorge Meiner Regierung zugewendet. Die wirtschaft lichen Maßnahmen der verbündeten Regierungen zur Sicherstel lung des Bedarfs an Nahrungsmitteln hatten vollen Erfolg, wäh rend sich bei einigen wichtigen Nahrungsmitteln die Schwierig keiten und Hindernisse einer gerechten Verteilung unter maßgeben der Einwirkung auf ihre Preisbildung noch nicht überwinden ließen. Auch hierfür werden von dem Einzelnen und von allen Berufsständen schwere Opfer gefordert, die ihnen fürs Allgemein wohl und zur Sicherheit der Erfolge unserer Waffen nicht erspart bleiben können. Meine Regierung wird aus dem einaeschlagenen Wege sortschreiten, um diese Opfer aus das unbedingt Notwendige zu beschränken und der bedrängten Wirtschaftslage, insbesondere der minderbemittelten Volkskretse, mit allen Kräften zu steuern. Bei der Durchführung zahlreicher bedeutsamer Verordnungen auf diesem Gebiet haben sich Gemeinden und Bezirksverdände vor Ausgaben gestellt gesehen, die noch Inhalt und Umfang neu waren. DaS Außerordentliche, daS sie hierbei geleistet habe», gibt Mir dir Zuversicht, daß sie sich in gleicher Pflichterfüllung ebenso den schwierigen Fragen gewachsen zeigen, die der weitere Ausbau der gemeine Vorberatung über daS Dekret 5; Vorläufige Erhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1916. Die Erste Kammer trat nachmittag» um k Uhr zusammen, nahm zunächst die Verlosung der Sitzplätze vor und wählte dann die Deputationen, worauf sie sich auf unbestimmte Zeit vertagte. * * * Dresden, 11. November. Dem Sächsischen Landtag ist beute der SlaatshauShaltS-Entwurf 1916/17 zugegangen. Die Finanzverwaltung berechnet, daß die Staatsschulden, die sich zu Beginn der neuen Finanzperiode, also am 1. Januar 1916, auf mindestens 934 Millionen Mark belaufen dürften, bi» »um Schluß der Finanzpertode, am 31. Dezember 1917, sich auf rund 1023 Millionen Mark erhöhen werden. Der ordentliche Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 492009408 Mark (im Vorjahr 491,9 Millionen Mark) ab. Die direkten Steuern bringen trotz der ungünstigen Zeitverhältniffe ein nicht unbeträchtliche- Mehr, waS auf den geplanten Steuerzuschlag zur Einkommensteuer zurückzufübren ist. Dieser soll vom Jahre 1917 ab erhoben werden, und zwar bei Einkommen von 1400 bi» 4000 Mark mit 10 Pcoz., bei 4000 bis 12000 Mark mit 15 Pro»., bei 12000 bi» 25000 Mark mit 20 Proz. und bet mehr als 25000 Mark Ein kommen mit 25 Prozent der Normalsteucr. Die Einkommen unter 1400 Mark bleiben frei. Vorgesehen sind Ankäufe von Kohlen- feldern und Neuanschaffungen für die Eisenbahnen in großem Maßstab. Vie neue MaeurmMm Oer tScdtirkdeu Himer DaS Königlich Sächsische Mtlitär-BerordnungSblatt ent hält in Nr. 61 vom 11. November 1915 einen Erlaß Sr. Maj. deS Königs, in dem eS u. a. heißt: Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich: Da» Grundtuch deS Waffenrocks (Attila, Ulanka) und der Schirm mütze ist künftig feldgrau, für Jäger und Schützen graugrün nach dem von Mir genehmigten dunkleren graugrünen Muster. An den Schirmmützen der Husaren tritt im Grundtuch keine Aenderuug rin. DaS Garde-Reitrr- und daS Karabinier- Regiment erhalte« Schirmmützen von weißem Grundtuch mit farbigen Besatzstreifen und Vorstößen. Der Umhang ist fortan ebenfalls feldgrau; er erhält einen Kragen auS Besatztuch de» Mantels und hinten einen Schlitz und tritt zu dr« nur ge statteten Stücken über. DaS Brsatztuch der Jäger ist hell grau, des TrainS kaliblau, beim Zeug-, Feuerwerks« und Fe« stungSbau-Personal schwarz (Osfiztrre Samt). Die Husaren führen auf den Schulterschnüren ihr« RegimentSnummer, so« fern sie keinen NamenSzug haben. DaS 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 „Kaiser Franz Josef von Oesterreich, König von Un garn" und daS 2. Ulanrn-Regiment Nr. 18 erhalten Knöpf« und Tschopkabeschläge von Neustlber. Gefreite und Gemein« aller Waffen tragen fortan an den eigenen Mützen einen Schirm- Die besonderen Uniformen der Maschinengewehr- Abteilung und der Stabs ordonnanzen fallen fort. Ich genehmige die mir vorgrlrgten Muster: a) eines ein reihigen feldgrane» Mantels, von einheitlichem Schnitt für Unberittrnr und Berittene und mit einheitlichem Brsatztuch am Kragen für alle Waffen statt brr bisherigen Mäntel so wie statt der Mäntel der Offiziere; für Generale mitponceau- rotem Brustklappenfutter und ebensolchen Vorstößen; d) einer feldgrauen (graugrünen) Bluse statt deS bisherigen feldgrauen (graugrünen) Waffenrocks (Attila, Ulanka), von gleichem Schnitt und mit einheitlichem feldgrauen Brsatztuch am Kra gen sür alle Waffengattungen, für Jäger und Schützen mit graugrünem Besatztuch, sowie der Stickereien, Litzen und der Untrrosfizierborten statt der Treffen zu dieser Bluse; er) eine» W ffenrocks für dir schweren Retter statt deS bisherigen Waffenrocks; ä) eines AttilaS für dir Husaren statt deS bis herigen AttilaS; s) einer feldgraue« Osfizierlitewka, fortan „Kle ner Rock" genannt, statt der bisherigen grauen, nebst den aus der Anlage 3 «sichtlichen Abzeichen; k) der Schul terklappe« und «schnüre in der Breite von 4,6 Zentim., für dir Fußarttllrrir mit zwei gekreuzten Granaten. Bei dm Mannschaften der Ulanen treten Schulterklappen an dir Stell« der Epauletten; x) eines einheitlichen Koppels für dir Mann schaften aller Waffen statt der bisherigen Leibrirmrn und Säbrlkopprl sowie eines dunkelbraunen, genarbten, lederne« FeldkopprlS an Stelle der sortsallenden Frldbindr sür Ossi- zrrre. Dir Lribbtndr der Ulanen sällt fort. Die Husarm tragen zum untergeschnallten Koppel statt dcS Koppelschloss«» eine Schließöst. Dir Musikmeistrr tragrn zur Felduniform statt der Leibbinde daS MannschaftSkoppel mit dem mattm Schloß der Leibbinde; k) einer grauen Halsbinde an Stell« des Halstuches und der schwarzen sowie der feldgrauen Hals binde. OWrre dürfen zum kleinen Rock unter der Hals binde einm in der Höhe von 3 Millimeter sichtbaren wetßm Kragen tragen; i) rtnrS EinhritS-KavalleriesttrfelS statt drr bisherigen Stiefel sür schwere Reiter, Kavalleriestiesrl und MW sür Sie MM MMmmsW IW, dm MM MgeriK mi dm MM zu ImkMg i. -l. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg In Frankenberg I. La. Vie Ldl-mrae mit welcher Se. Majestät der König am Donnerstag den sächsischen Landtag eröffnete und die wir im Auszug bereits wiedergeben, hat folgenden Wortlaut: Meine Herren Stände! AIS Ich „Sie am Beginne des letzten ordentlicheu Landtags an dieser Statte zur Aufnahme Ihrer Arbeiten willkommen hieß, gab Ich der Zuversicht Raum, unserem Baterlande werde das kostbare Gut fortdauernden Friedens gesichert sein. Unerwartet aber, bevor noch ein Jahr verstrichen, brach über unser deutsches Vaterland der gewaltigste Krieg herein, den je die Welt erlebt, und stellte plötzlich unser Volk in den ihm aufgezwungenen Kamps um seine höchsten Güter. Die große Zeit fand ein großes Ge schlecht. In dem zu Meiner lebhaften Freude machtvoll wieder erwachten religiösen Leben fand da» deutsche Volk die starken Wurzeln seiner Kraft, die eS zu jeder Heldentat befähigte. In vorher nie geschauter Geschlossenheit scharten sich alle deutschen S dmme m Emtekeit und Treue um ihre Fürsten, um in un erschütterlichem Vertrauen auf den gnädigen Beistand des all mächtigen Herrn der Heerscharen und im fisten Glaubcv an ihre gerechte Sache unter freudiger Einsetzung von Gut und Blut sür deS Vaterlandes Ehre und Sicherheit zu kämpfen und zu siegen. In der Zett dieses zähen, an Erfolgen beispiellosen Ringens sind Sie bereit» zweimal versammelt gewesen, um mit Meiner Re gierung die durch den Krieg zum Wohle deS Landes gebotenen Maßnahmen zu beraten. Wenn ich jetzt beim Beginne der verfassungsmäßigen ordent lichen Landtagstagung Sie alle und insbesondere die im feldgrauen Ehrenkleide von der blutigen Walstatt zur FriedenSarbeit der Heimat herbeiaekommenen Mitkämpfer herzlich begrüße, so weiß Ich Mich mit Ihnen und Meinem ganzen Volke darin eins, daß Ich dankerfüllten Herzen» zuvörderst Gott die Ehre gebe in dem Bekenntnis: Der Herr hat Großes an un» getan! Ueberall hat sich unser Heer und unsere Flotte, das deutsche Volk tn Waffen, herrlich bewährt, kein Lob reicht an ihre unver- - gleichlichen Leistungen in Kampf und Steg, in Hingabe und Ent behrung heran. Unter der weitblickenden sicheren Führung ihres obersten Kriegsherrn, Seiner Majestät deS Kaisers, Meines lieben Freundes, und in Treue zu ihren Fürsten haben alle deutschen Stämme gewetteifert, in todesmutiger Tapferkeit und in uner schütterlicher Ausdauer dem Vaterlande ihre besten Kräfte zu weihen. Mit freudigem und gerechtem Stolze blicke Ich besonders auf die unvergänglichen Ruhmestaten Meiner Arme.', unter deren stegbewährtcn Fahnen ich sofort auch Meine geliebten Söhne ge stellt habe. Wo immer sächsische Regimenter - Truppen des aktiven Heere», der Reserve, der Landwehr und des Landsturmes — gekämpft haben, da haben sie die alte sächsische Tapferkeit aufs neue glänzend bewiesen. Ich spreche auch heute Meiner Armee, der Ich durch wiederholte Besuche an der Front Meine innige Zusammengehörigkeit mit ihr bekundet habe, aus bewegtem Herzen erneut Meinen Königlichen Dank aus. In stolzer Wehmut aber und in wärmstem Mitgefühle mit ihren trauernden Angehörigen gedenke Ich der Heldensöhne Meine» Volke», die Gesundheit und Leben ruhmvoll dahtngaben, damit das Vaterland lebe. Ihr Ge dächtnis und Vorbild wird unter un» immer in höchsten Ehren bleiben. zrankenberger Tagedlatt Bezirks- Anzeiger KavtoffeMeinverkaufZ am Sonnabend, de« 13. November 191S, Vorm^S—>/,1Uhr und Nachm. V»S—L Uhr an Inhaber der Ausweiskarte für Minderbemittelte. Zahlstelle «nd Kartoffelausgabrstelle wie bisher. Pre» 3 M. SV Pfg. sür den Zentner. Siadtrat Frankenberg» am 11. November 1915 Tageblatt-Bestellungen
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