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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190807096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19080709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19080709
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-09
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.07.1908
- Autor
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tichtensteinCallnberger Tageblatt »E————— , Beilage M Nr. 1S7.Douuerstag, dm s. Juli 1-08. MttteUm»»eu für Haas med Herd, Gierte«, Feld und Weld. Laudwirtschastltcher Btrneubaum «it Gerste, Hafer «fw. Bon S- Barfuß. Rach druck verbolm. D« lanbwirtfchapüche Birnenbaum wird sozu- «och sehr «ema gepflegt, weil tu den meisten E der Apfelbaum usw. im landwirtschaft- Zchoa Sinn verwertet wird. Der Btrneubaum kann «^landwirtschaftlich« Erwnbszwetg noch ein« Rolle spielen tu läadltchm Kreisen, well die Birnen »u Mm Obftartm gehör«, die noch all Tafelstüch« und WirtschafUfÄcht« Geld einbringen könnm. Die Bime ist sozusagen auf dem Obstmarkt noch ein Stiefkind, obgleich der Verbrauch der frischen und ge dörrten Früchte noch größere Demissionen annehmen kau». Ruch der Bttnemvein bürgt sich immer mehr ü» Deutschland ein. Die frische« Früchte dlreckt vom Baum oder von dem Log« smd für Jung und Alt oesund nnd in manch« Beziehung auch nahrhaft. Birnen enthaft« »ach chemisch« Unters» ^mg etwa: SS,04 Wasser, 0,36 vtickstoffsubstauz, 0,21 freie Säme, 8,28 Juck«. 3.64 sonstige säurefreie Stoffe, 4,31 Holz, fas« und Kerne, 0,80 Asche. Besehen wir un» deu Obst» mtt t» Deutschland, fomußkonstM«rtw«den, daß die Birnen fast nur i« Winter in den Obflkam. «em «ntmd« Guvbesttz« lagern, ab« nicht auf de» Markt de« Boll al» Nahrung od« Leckerbiffen angebot« w«d«. ZwetfeUohne ist für den Land« wia hi« noch d« Landwirtschaftliche Betrieb zu bereiche«, sofern d« Birnenbaum mit Unterfrucht od« Zaüschmsrucht zum Gelderwerb oder für den Hauß Haft betrieben wkd. Nach d« deutschen Obstbaumzählung find z. B. in d« Provinz Vachfen nur halb soviel Birnen« bämn« gezähft al» Apfelbäume. L« ReaterungSbe- ztrk Gesütt hat z. B. nur 222,732 Birnmbäume, beweg« ab« 530,448 Apfelbäume und sog. 1,228 607 Pflaum«» und Zwetschmbäume und 340 815 Ktrscheabäume. Au» diesem klein« Beispiel ist er» ftchmch, daß d« Bttnmbaum noch wenig gepflegt ««d und so ist es in ganz Deutschland. Wenn wir b« landwirtschaftlich« Birnenanbau in» Auge fass«, so soll gleich mit Nachdruck darauf hingedeutet wÄm, daß man «nächst vor de« Pflanzen die öaltch« »«HLttuiss«, die Umgegend und auch da» Absatzgebiet studiert. Zu naff« fest« kalt« ronboden ist weniger für den Birvenbaum produktion»sähig, jedoch kann d« Bodm verbrffert ««den. Ist zu- viel Lonttde in den Bodenschicht«, so ist e» nicht» seltene», namentlich 1« naff« Somme«, daß die Nimm rissig werd« und für die Konservenfabriken und zu« Gtnmachen untauglich sind. Meist«» aber auch stad die Birnen dann schlecht autgebildet, und lene vort«, die auf dem Lag« also im Kell« ihre Neff« bekomm« sollen, famen dann. Immerhin muß die Aufgabe de» Obstbau«» i« landwirtschaft lichen Sinn« sein, nicht die allerfeinsten Vort« zu ppönz«, fofern da» Grundstück nicht geschützt und o« Bodm Nahrung»«« ist. Die fein« Vtmerrsorten wücken nicht oolllomrum au»wachsen Atz««. GroßfrÜchttg« Tafelbtrnen, die aus dem Mwckte gesucht rmd teu« bezahlt find, gedeihen auch auf de« Feld«, wenn nicht die vtürme von Norden und Ost« zu sehr Zutritt zu dm Ptrnenbäumm Hachen. Feine« vort« find im rauhen Klima empfind« Uch nnd im allgemein« gedeiht d« Btrneubaum am besten tu» miltelschweren, fruchtbaren locker« tiefgründig« Boden und in recht sonniger steter Lage. Feiner« vort«, selbst großstüchtige vorteu s Misch«»» wird unter stete« UauMren «ft 95 Li find auch vorteilhast, beispielsweise in geschützt« I kaltem Wasser verdünnt. Beide Mittel find gut. Lagehintee einen walü ob« hinter größere Oekonomie- Biek-, GeSSaek- »er- GierewöereLurck Ater Vieh-, Geflügel- ms- Gürgvögelzercht Lan-wirtfchaft. KalkbodenunddessenVerbesserung. Wie man in reinem Sandboden nicht» bauen kann, ohne Beimischung von anderem Boden, so kann auch auf reinem Kallgrunde nicht» gewonnen werd«. Ist aber der Kalkboden mit Lehm, Sand oder einem andern Boden vermischt, dann läßt steh auf solchem Grund gut bau«. Wenn In 100 Psund Grd« nm 5—10 Psund Kall find, dann wird er schon Kall boden genannt. Diesen Namen behält « auch dann noch bet, wenn in 100 Mund Boden 50- 60 Pfund Kall enthalten stad, ein solche» Grundstück erwärmt sich sehr schnell, Üßt ab« noch schneller die Wärme von sich. D« Kalkboden zieht wenig« Wasser an al» der Lon, trocknet schneller al» dies« und nimmt auch wenig Sauerstoff au» der Luft auf. Gr ver wittert langsam. So tst auch d« Kalkboden leichter al» d« Louboden und wenn « trocken wird, fällt « leicht au»einand«. Lust und Wasser dringen also in den Kalkboden ein und erwärmen ihn, mithin zehrt « auch den Dünger schnell auf und führt da. her den Namen r hitzig« Boden. Der Kalkboden kann mit Lehm und Lon recht leicht vttbeffert wer den. Kommt Kallboden aus naff« Gründe, wo gern« Moo» wächst, so «erden dieselben wesentlich verbessert. Auf Kalkboden gedeiht ganz befand«» Welzen, Din- kel, Hafer, Gerste, und all« Gattungen Klee, wenn nm gehörig Lon, Lehm und Sand daran ge mischt ist. Obst» «rtd Gemüsebau. Schwarzfleckige Birnbaumblätter. Da» Schwarzwerden der Blätter und der« Abfall« vom Baum rührt vom Gittterrost her. AS gibt Ge- gmdm, wo dm« Rost Jahrzehnt« die Birnbäume schädigt. Da» Matt, btt Lunge d« Pflanz«, kann nicht mehr funktionieren und fällt früh vom Baum. Frühzeitige» Bespritzen mtt Sodakupferoitriollösung verhindert da» Umsichgreifen de» Uebel». Ein Kilo- gram« Kupstrvttriol und anderthalb Kilogramm Soda auf 100 Liter Wasser — od«r in drei Liter heiße« Wasser wird «in Kilogramm Kupfervitriol gelöst und in zwei Ltt« warmem Wasser anderthalb Kilogramm Soda; die Vodalösung wird dann in die heiße Kupfervitriollösung gegossen. Diese aebäud« zu pflanzen. Oft lohnt «» sich sogar, um feinere Tafestüchte, wo gut« Bodm Vorhand« ist zu erzttlen, eine Schutzpflanzung von Dann« od« Lärchen an d« Nord» und Ostin« anzuttgm, damit die vernichtend« Ost und Nordwind« und Stürme nicht verheerend wirken könnm. D« landwirtschaft liche Virumanbau tst auf dauernde» Fundament g«. setzt, wen» gesund«, kräftig«, konisch g«sormte Obst- bmim« gepflanzt werd«, die «in räch«» Wurz«lnetz mtt vielen klein« Faserwurzeln haben und die Krone von Jugend auf licht gestattet ist, um im Gleichgewicht mit dem Stamm zu btttben. Man beziehe di« Bimtnbäume zum Pflanz« möglichst au»drmselben Klima, worin dir Birnbäum« vegetieren soll«. Nie ab« w«rd«n Mrnbänme i« Felo« g« dethttch wachs«, die au» einer wärm«« Gegend in eine kälte« Gegend verpflanzt find. Diese Birnen» bäum« steh« Jahrelang ohne Fortschritte de» Wach»- tum» auf d« Stell« >md nicht selten zeigen dieselben die Wurzelfäule. (Fortsetzung folgt.) Um belgifch« Rtefenkauinchen erfolg» «ich zu zücht«, gift al» erst« Grundregel et» ge räumig«, hell«, nicht zu warm« Stall. Ist der letzte« zu warm, so kommt e» häufig vor, daß die Lttre dann die Ohr« schlecht trag« lern«. Dir «Sßte Reinlichkeit muß ebenfall» tue Stall« herrsch«». Im Vonn»« räum« «an alle acht, trn Winter all« vierzehn Lag« di« Str« au» und ersetze fie durch neue. Bie«e«zttcht. Da» Au»fa«gen de« Könlat«. Ist Ende Juni nicht überschwenglich reich« Honigtracht und tst «in« s«ch« auch nicht nähr zu erhoff«, so nimmt man die Königin Gade Juni« od« Anfang» IM au» dem Stocke weg. Acht hört all« Brut« ansatz sofort auf. die Bienen hab« bald kein« Brut mehr zu versorg« und,könnm und w«rd« deühalb all ihre Tätigkeit solange auf da» Honig» nnd Pollmeiafammeln verwenden, bi» sie von d« jungen Königin wted« Brut zu «nähr« haben, am» frühesten» gegen Schluß der Tracht möglich sein kann. Gtne langjährig, Erfahrung hat «tthrt, daß alle so behandmen Stöcke durchschnittlich etwa 12 Psund Honig am Gude d« Tracht mehr HM« al» and««, denen die König« nicht genommen wurde. Um die Stöcke derartig zu rntwetsrlu, nehme mm die Tafeln und hänge fit auf den Wabmkuecht bi» mm die Königin erblickt. Diese bringt mm w «in Vein«» nm 4 Waben fassende» WetfelzuchMvckchm, drm man «ine Honigwao« und 8 Rähmchen mtt Wabenanfängen einhmgt, kehrt so viel Bttnen von dm Brutwaben hinzu, al» da» Kästchen fass« kam und stellt e» dana auf dem Stand« ruck, oder »och vorteilhafter auf einem entfernt« Stande, wett in letzterem Fall« dtt zugekehrten Bttnen barm nicht mehr auf den Mutterstock zurückfl legen und da» Stöckchen dadurch volkreich« bleibt. Harr»wirtfchaft. Flecken au» Wollstoffen zu ent fernen. Man nehm« pulverisiert« Magnesia, feucht« dies« mit Benzin an, so daß«» «ine krümelige Mass« wird md trage dies« auf dtt beschmutzte Stelle auf. Wenn fie gmz getrocknet ist, fältt sie ab nnd der Fleck« tst «tfemt. Gesmt-hetttHfiege. Der Magenkatarrh Die Menschen von heute hab« e» eiliger al» unsre Vorfahr« mtt dem Gelderwerb, v e kürzen sich auch die Gffen»«tt, md durch da» schnell« Eff« md Trink« allein schon wird mancher Mag« verdorben. Jede» Organ unsre» Körper» braucht «tu« gewtffe Ruh« tu sein« Verrichtung«». Gönn« wir ihm dieselbe nicht, so grschttht die» nm zu seinem Schad« und damit zu demjmtg« unsre» gesamtm Wohlbefinden». Indem wir zu schnell eff«, kau« rott dtt Speis« auch nicht genügend. Dieselben soll« tm Mund beamt zttkletnert md eingespeichell «erd« md in dies« Welf« für den Berdauungbprozeß vorbereitet erst dem Mag« überliefert »«den. Gegen diese» ver bot tm Haushalt unsre» Körper» verstoßen ab« dtt metstm Mensch«, und wiederum z« ihr,« Schad«. Der Mag« hat nm zu viel Arbeit zu übernehmen, d« « auf dtt Dau« ntcht geroachfen tst, so daß « schließlich erlahmt, wa» sich durch allerlei Beschwerden ankündtgt. »Ein bischen viel haben fie un» heut ausg»pack>, Rein«, nicht?" Der Seine Legionär sah sich schnell um. .Dafür tst d« weg auch heute «twa» läng« al» sonst," entgegnet« « kurz. Der andere lacht«. »Wenn Dtt da» al» Ersatz gut genug ist — immerhin. Ab« Du kenust Dich doch i« diesem weglosm Land« so zttmüch au». wohingeht'S dmn eigentlich?" »wohin? nach Rabat. So ziemlich an der Grenz« dies«» heilig« Land«»." »An der Grenz«?" Di« Augen de» and«« wurd« wett. Hatte diese» Laud, diese Wüste dem auch eine Grenz«? Gab «» wohl irgend «ine Möglichkeit, dorthin zu komm« ? »Rein«!" »SH" machte dies« nur. Auf dem Zitadellenhofe wurde schnell Kolonne formiert md dann ging «» i« Ellmarsch hinau» in die brennende Wüste. Ein» kurz« Stund« und nicht» war uuhr von der Zitadelle zu sch«. Nur dtt Wüste, glühender Smd, md üb« ihr «in« flammend« Gönner Erbarmungslos wurd« dtt Legionär« von berittenen Offizier« angetrtebea. Und sank auch dies« und jener um — weit« — wett« —. Mühsam schlepp« sich der klein« Legionär fort Sein Kamerad, d« rote Dieter, dicht an fei»« S«ttt D« fpürt« h«ui« nicht» von d« Last de» Marsche». Sein glänzende» Auge war immer tu di« Feme ge richtet, al» such« «» dort «twa», al» läg« dort «tu heißerfehnte» Ziel. Und al» dem Kletnm e» fast zu vttl wurd«, da nah« der stark« Dttter «tue» Teil s«tn« Last auf sich. Al» war« all«» nur «in hetttr« Ausflug. — Zu Tod« «schöpft laugte di« Kolonne abend» ms ihn« Lagerplatz an. Mtt Peitschenhiebe» mußt« dtt dafür Bestimmten zu« Hottsaumrett, md F««- anzünden getrieben werd«», und kein«» Kamerad« Hand, di« Hülst bot. Nur der rott Meter. »Bleib ließen," flüster« « dem gänzlich abge hetzt« Rein« zu, »ich sammle für Dich «it." Er spür« keine Müdigkeit, obschon fein« Glieder von dem doppelten Gepäck wie g«schund« waren, keim« Durst, — md doch «ar tH» dtt Zuug« steif tm Munde. Sorgsam brach« er (seine« Kamerad« den Wafstrkrug — dtt Konfnwenfuppe —. And al» Ue-er die Grenze. Novelle von Heinz Waldow. (Nachdruck verbot«»). Wi« «in verlorener Post« ftand dtt Zitadelle in- «Uten b« nordafrikantschm Wüste, von der rin heiß«, trockn« Wind henvehte, drr die hohen Palmen, dtt in ein« Gruppe zusammenstehend, auf dem ZttadMmhofzwtsch« zerbrochenen RSmersäul« sta«. b«, hin md her bewegte und da» joebm geblasen« Morgenfingual tu di« M«, mit« Wüste trug, al» sollt« auch dort die Schläfer zu ernstem Tagewerk Ab« dtt hören kein Singnal mehr. Die ruh« fest, — fest -- Dagegen wurde e» in der Zitadelle kben-ig. Ein buntt» Völk««««, diese Fremdenlegion. In «ine« Ad»«« am End« de» langen Backstein»- «bäude war «an eifrig an d« Morgentoilette. Di« dünne Supp« war schon auSgelöffelt. Di« Tornister umgischnallt. MU sorgenvoll« Miene besah dieser md jener fein Marschgepäck Befand«» ein zi«Uch«, Vein« Legionär. Un- beachtet^ wie « glaub«.
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