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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191904233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19190423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19190423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-23
- Monat1919-04
- Jahr1919
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W tchch M «uMchtm, Wr bi, D»jami«inLbrung dis zum lknv» ö»s Wirtschaftsjahr», t«M MEN «I, nicht uMOnstig, ach»k»n. Die Hauptdediugung mMr, bab wir durch bas Mrtschaft-jahr glätt durch^om- MM W Hoch "ach wie vor da» Äufyüren der Stacks End etW ruM»» inverpoMphe Entwicklung. Siu- dies» nicht ge. »WIeiM, jo kann man nur mit größter Sorg« dem vöst lichW SM, *llv«M»s«h»n. Lin Dieaeertrsg« f Die Nachrichten, die in den letzten Tagen über die Beschaffenheit der uns zugedachten Friedensbedingungen laut «worden sind, haben Zweifel aufkommen lassen, oh die N«tionalversammlung alÄn imstande sein wird, die Verant. »oriung für die Annahme oder Ablehnung des Friede,isver» trag«, zu übernehmen, oder ob man die Entscheidung einer Volksabstimmung überlassen sollt«. Ein Entschluß in dieser Richtung ist, der „Köln. Ztg." zufolge, noch nicht gesagt worden, doch sind, um auf all» Möglichkeiten gerüstet zu s»tn, Vorarbeiten vorgenommen worden, so bah eine Volks abstimmung unmittelbar nach Belann twerden der Friedens- bedkngungen erfolgen kann. »Ma Deut Wand nicht «nterzetchnot f Nach dem diplomatisch«, Situationskericht über die letzte Sitzmy der Pariser Konferenz haben die Alliierten die Mahnahnurn noch nickt erörtert, di«/im Falle echter Richtunterzeichmrng des Vertrages durch Deutschland zu treffen sein würden. Indessen werden die militärischen Fachleute bequftvagt, vnt«r der Leitung de« Marschalls Foch Ur diesen M»F Bericht, auszuarbeiten. Di« Zwang»mahr^hmen, die den MW»r1»» zu Gebote stehen, sind verschiedener Art: sie um- WM imchezspmder, d» Besetzung weiter« deutsche^ E-bjetze, Sperrung dar deutschen Häfen und Einstellung der Vep pfl^ung. Zerstörung Kekgolaud» befchkesstn. Der Rat der Vier hat beschlossen- daß Helgoland chleist und, soweit wie das möglich ist, zerstört werden soll. " tz E Oesterreich, «ulgqM, AM. V» die Pariser Presse Meldet, werden die österreichychh, bUtzMiM «ist> bst türkische Delegation voraussichtlich auf dE V. Mai nach Versailles berufen werden. Man deutet -HW BeWüh. des Vjererrats dahin, baß inan mit der istWWWmng de« deutschen Friedensoertr^e« bis zum 9. Mai rechnet. «klärt, « sei noch unbestimmt, ob in den D»rtraa «in«. Klausel ausgenommen werden solle, durch die ditz tzloPkivdevung Deutsch-Oesterreichs an Deutschland vvr- hrch« werde. Sollte dies nicht der Füll sein, so, werd« MWfrriM «erschürfte Garantien verlangen, da eine Erhöhung Mr doulschen B,völkerungsziff«r für Frankreich «ine erhöht« Gefahr bedeuten würde- ZG F«M brr Freigabe der deutschen Kriegsgefangenen M VGDaM« Konferenz einen Beschluß gefaßt. Man einig le sich -ahm, diese Frage nur in engster Fühlungnahme mit der wutschen Abordnung in gemeinmer Sitzung zu erledtgenl Dia Etuladuna nach Versailles f Die Note der Entente ist in Berlin eingpjroffen. Sie ««Mit di» Einladung zum 25. April und angeblich auch die Arstdenrbedmgungen. Die Note der Alliierten soll zugleich, mit Mr Nate, d»e die deutsch, Antwort enttM, veiöffentlicht worden. Da« „Handelsblad" meldet aus Paris: Es ergibt sich immer mehr und mehr- daß der Charakter des am 25. April deH. dMschen Delegierten vorzustgenden Friedensoerträges nicht ebn vorläufig«, sondern der endgültige Friedensvertrag Hch werd, detz, wenn er einmal unterzächiret ist, nur noch die Möglichkeit offen läßt, technische od«r bedeutungslos« und Wkönsttchliche Fragen zu regeln. Mos Vrockdorff-Rantzau al« rwteMndler »ach Pari» f V«V», 21. 4. Im Anschluß an >das T-lsgramm, mtt I «MW Vst MH-. MgGr«, «M «W» kW Itz, «pr, die Einladung d,r alliierten und assoziierten Regiemr^m, zum 25., April nach Versailles «widert hott», überreicht« GonerU, Nudant der deutschen Aßlffenstillstandskpnzmissi^ Zn Spas am 20. April 4 Ühk 5 MMstu nachmiM» foWO« N«hrl D« Vorsitzende d<H, WnWrratzs uH WDniMNi testgiMhierte am 20. April 1AS unter, Nr, SW; Ich bitte Ne, der deutwen R»gHruqg -H folMche AMorf dos. verbündeten und assoziieren RjAierung«» zu «MmsttM; Die alliierten und assoziieren Regierungen können nW Abgesandte empfangen, du ledtzfich zur Entgegennahme des Wortlautes der Friedensartikel ermächtigt sind, so wie es die deutsche Regierung vorschlägt. Dst alliierten und assoziierten Regierungen sind verpflicht, von der deutsches MgÄmng zu fordern, daß sie BevyWchhizate nach D-rsaitl^ ent sendet, die ebenso volksMchjz ermächtigt sind, d« Ee^mtbeit der Friedensftagen zu verhandeln, wie die Vertreter der alliierten und assoziierten Regierungen. (gez.) Nudant. Der Reichsminister des, Auswärtig«» hat am 21- Apri nachmittag» sedWg. Vertreter in Spa telegraphchrtz Bitte dem dortigen französischen Vertreter zur Wester gabe an di» alliierten und assoziierten Mächte folgendes mitzu teilen: Nachdem der französische MnisterpkäDWt UN- Kriegs minister der deutschen Regierung die Aufforderung dm alliier- ten und assoziierten Regierungen übermittelt hat, die deutschen Delegierten mit ein»; ebenso vollständigen Ermächtigung zu Verhandlungen über die Gesamtheit der Friedensfragen zu versehen, wie die Vertreter der alliierten und assoziiert«« Regierungen sie besitzen, hat die deutsche Regierung, in der Voraussetzung, daß im Anschluß an die Uebergabe des Ent wurfes der Präliminarien Verhandlungen über derey Inhalt beabsichtigt werden, folgen-» mit »ntsprecheyden Vollmacht, versehen« Personen zu Delegierten bestimmt: Reichsminister de« Auswärtige« Graf Brockdorff-Rantzau, Reichsjusüzminister Dr. Landsberg, Reichspostminister Eiesberts, Präsident der preußischen Land«versamE D^, KM «WhM, Professor Dr- Schücking. A.s B«gl«t«r der Delegierten sm- weiter« Personen in Aussicht genommen, deren Namen mit Stellung di» deutsche Regierung baldigst en einem zweite« Telegramm bekanntgeben wird. Die deutsch«, Regierung ist b«eit, di« vorstehend bezeichneten Personen nach Versailles zu entsenden, wem ihr di« Zusicherung gegxhen wird, daß dem Delegierten und ilMN Begleitern währen-, ihres Aufent haltes dort Bewegungsfreiheit, sowie freie Benützung von Telegraph und Telephon zum Verkehr miL. der, deutschen Regierung gewähr leistet ist. Sie brhält sich vor, für einzeln« Friedensfragen nachträglich.besondere Sachverständig« zu be nennen, Die Abreise der Delegierten und ihrer Begleiter, würde sich jedenfalls um einig« Tag« verzögert). <g«z.) Brockdorkf«.Raptz^ VeM ErdrossekWgßfrWtz» s Hamburg, Id.. 4. Di« Deleglertenverfammlung der özialdemokratischen Partei für das Hamburger Stadtgebiet «schloß in Gr«r gestrigen Versammlung, das international« Sekretariat in Bern zu beauftragen, ay das Proletariat der Enfent«länd«r in. Mülftrr StunMstbie Frage zu richten, ob ie wirklich, die Erdrosselung der deutsche», Arbeiterschaft hff- -eiführen wollen, wie dies durch den uns von d«i Regie rungen ihrer Länder auserlegten Frieden beabsichtigt ist. Di« Genossen d«r feindlichen Länder sollen an die von der deut- chen. Arbeiterschaft! bei j«dpr Gelegenheit bewiesene Solidari- ät uüd die Hilfsbereitschaft der deutschen Ar-after b«i Kata strophen in den feindlichen Ländern erinnert werden. Ferner wurde der Vorstand beauftragt, bei der. Rmchpregjerung sofort geeignete Schritte zu unternehmen, um «ine restlos« Erfassung der noch vorhandenen Lebensmittel zu ermöglichet.. Das Zurückhalten von Lebensmitteln durch WoduMen und Händ ler, lleberschreiten der Höchstpreise sowie auch das Fordern übermäßig« Preist s»i»n «le Landssverrckt zu bestraf»«. West i» SttMtdmig Di» zahlreichen, M, Monaten st, d»r Stadt Braunschweig sich aufhaltenden ousWärtigen Spartakisten, die aW «Hy einlE^-a KommuM«» ,md ,,i«slol>-n od« baN«o jrchiMrhM «md.MtMhakh Btzaunschweigs verborgen. Der WrMent und SpaWistMüLOr WchM«rmM«r Merg« L« SMEtzA? -LZVL verhängt« Schutzhaft begeben. Der Vorsitzende des Arbeiar- rat«s Schütz ist flüchtig oder hält sich irgendwo versteckt. Der frühere Garniso«älteste, Flieger Schweis, und der frühere Bolhrwehrkoninrandant, Soldat Löhr, die zu den ertr«mst»n Kommunisten gehören, wurden in Schutzhaft genommen. Die b«id«n Redakteur» d«s sparla istischeu „Volisfreund", Richard Wägner und August Bünger, benützten «inen günstigen Augen blick zur Flucht^ Die Nachricht, daß Eichhorn zwischen Holz- mjyden und Hpzter bet der Notlandung von Regierung s- trpppen. f^tgepMm^n wurde, ist In der Stadt Braunschweig amtlich vestäthr und durch Ertraolätter beiaimtg«-».»» wor- -ep. EMpru wpllt« jedenfalls unter den Bergleuten im Ruhrbezirk, wo er bereit, zum Teil die vergangene Wach« verbracht hat, neu« Umtrieb« versuchen. General Märcker hat für di« Stadt Braunschweig di« Bestimmungen d«s Belagerungszustandes wesentlich gemildert. Am Freitag ist mit «irrer Mi.itärkap«ll« an der Spitze, «M. UMliefteyHimM mit andsrsn Truppenteilen kn die Stadt «hMdückt. Frertag« nachmittag, wurde der normal« Eisenbahn betrieb wrederheMtellt, Nach einer Meldung d«r Berliner Abardblätter au» Hannover IM Meines am Sommbend, aus'Braunschweig vor d«u ü^gierungstruppen flüchtend, im Automobil mit noch zw»i Genossen in Hannover «kn. Et ist dort unbeobachtet verschwunden. DUS-tH. Der Prässdapt der Sächs. Bollskammer, Julius FMdorf, hat an Krau Mmisstr Neuring folgendes Bj^Mß^Segrantm g^aM: Liebe Fpap Neuftng-' Namens der Volkskammer, d«r Ihr lieber. Manu angelKrts,, drücke ich Ihvtzn da» tipW MitMüht. zu d«n schweren Schicksals schlag« au», der S:e und Ihre Familie Vetroften.. Ihr braver Mcknn- d«sx diesen Ehrentitel in vollem Umfange verdient, fiel in Wahrung der Volksinteressen einein bestialischen, vor bereiteten Verbrechen zum Opfer, das seine Sühne finden wird. Wir betrauern, tieferschüttert, Ihm» schweren Ver lust d«r äpch der unsrig« ist. Das AndeWn äp uiLeren Ii«ben Kollegen Neuring wird nicht nur in der Volkskammer, sopdery im gamen Volk« fortl«ben. Ich selbst aber verlor «inen tr«u«n, apftichtigeu Freund und trauer« mit Ihnen und Ihrer Familie. Fraßdorf, Präsident der Volkskammer. — Namens de; Stadtra'«s hat Oberbürgermeister Blüher fol gendes Beileidsschr«ib«n gesandt: Sehr geehrt« Frau Neuring! Gestatten. Sie iM, im NamäU des Rates zu Dresden Ihnen und Ihs«; Familie die aufrichtigste Anteilnahme an dem erschütternden Heimgänge ihr« Herrn Gemahls zu versich»rn. Sein tiefhBageMMte? End« erfüllt all« mit tiefem Abscheu vor der entsetzlichen Tat, di« Staa!sr»gi»mng und städtisch« Körperschaften «ines der v»rdientesfen Mitarbeilpr beraubt hat. In vorzüglicher Hochachtung Blüher. Sacdt«» g«M tleberkpinmung Ser LenttaüliMon Der sächsische Ministerpräsident Dr. Gradnauer hat an den Präsidenten d«r verfassunggebenden deutschen National versammlung ein Schreiben gerichtet, in dem gegen die die Splbstänhigleit der Gliedstaaten empfindlich ernschränkendeu B«sch.Üsst des. Berfassungsausschuffes Wr Natinnalversamm- u-ng Einspruch erhoben w-irp. Die sächsische Regierung, ge- tützt auf Vie Mehrheit der Volkskammer und in sachlicher 1»b»r«:nsttmmung mst din Regierung»» Bayern«, Württenv bsrgs und Badens, warnt darin vyr «iner Ueberspannung der Z»nträlisalion und ersucht drtygenb um Wiederherstellung sti«b rin Doktor. GörgerS Sprechstunde WM. gerade, zu. Endf, als. Jutta anlqpgte, Dor Difner ließ sie gleich eMtr<sten.. Er, kannte sie genau und wußte- daß sein Herr immer für sie. zu sprechen war. Doktor Görger, rin rüstiger, schöner, alter Herr, Ende der Fünfzig, mit klugen, hinter Brillengläsern verborgenen „Ich habe furchtbare Kopfschmerzen, Minna, upd muß unbedingt eine Welle an die frische Luft. Aber Sie wissen, Mama sorgt sich gleich, und das darf sie nicht. Ich will, heimlich hinauSgshen. Hören Sie gut auf die Klinges. SMe Mama nach mir verlangen, dann sagen Sie- ich sei schnell gelaufen, um mir Farbe zu kaufen." Minna, nickte verständnisvoll. „Jawohl, gehen Sie nur, gnädiges Fräulein. Ich werd« schon alles machen. Wollen Sie nicht 'N bischen Essig riechen? Das hilft manchmal." Jutta schüttelte nur stumm den Kopf; Minna half ihr in den Mantel und ließ sie leise zur Wr hinaus. „Sie wird doch wohl nicht krank werden, sieht ja, zum j Erbarmen aus", dachte Minna. mitleidig. Mit Füßen, so schwer , wie Blei, verließ Juttz^dos Hau». Doktor Görger wohnte in nacktster Nähe. Die Damen waren nach dem Tode des Geheimrat» hierher gezogen, weil ihnen der Arzt hier nahe war. Wenn di« Mütter ihre HerzkräMpse bekam, war immer schnelle Hilst nötig. Erschrocken fing er sie in seinen Armen auf und sah forschend in ihr verstörtes Gesicht. „Was gibt es- Jvtta — die Mutter?" fragte er. hastig und. ließ sie voll väterlicher Teilnahme in einen Sessel gleiten. Sie schüttelte, dpa Kopf. - „Nicht die Mutter — Fred — Fredi Si« schrie, den Namen de» Bruders heraus, als könne sieden Schmerz nicht mehr in sich verschließen. Doktor Görger machte ein ftnst«eS Gesicht. „Macht, euch der Bengel wieder Sorgen? Himmel- doiWrpstiter noch mal, ich, möchte da- Bürschlein mal ab- beutelü, daß ihm Horen ünd Sehen vergeht", sägte er wütend und striL doch zugleich benMend mit väterlicher Zärtlichkeit übßr. das. blasse,. verstörte, Rädchengesicht. „Schilt ihn nicht, Onkel Dvktor.— Fred ist tot!" Das brach wieder wie ein Schrei au» ihrer Brust. , Der alte Herr erschrak „Toti Fred toti" Sie nickst, zog Bries und Depesche hervor und reichte ihch beide», „Lsts. selbst", bat sie und sank kraftlos in sich zusammen, mst br-nneudeu Augen vor sich hinstarrend. Doktor Görger la», sein Gesicht wurde noch finsterer. Seine W>pe« formten das Wort: „Schwächling". Aber ! er sprach es nicht au», um Jutta zu schonen. Mußt» er doch, wie zärtlich sie und die Mutter diesen leichtsinnigen Menschen gefielst hätten. Sanft nahm er Juttas kalte Hände in die seinen. „Du hast es Mutter noch nicht gesagt, Jutta?" Sie- schrak empor. „Nein, nein, wie kann ich das! Cs ist ihr Tod, wenn sie es erfährt, In meiner Angst und Not komme ich zu dir und. Tont« Maria; ich weiß ja michst was ich tun soll." Der Arzt trat an seinen ArzneischrM, ließ au- einer Flasche einige Tröpfen in ein halbßejülltWWafferglaS fallen und reichte e» Jutta, „Ttink das, Jutta. Du arlye- Ding bist zu sehr er- schrock^v. Hnd" dpch mußt. du. den Kops oben behalten, Kind — U . deine Mutter. Wr dürfen ihr jetzt nicht sagen, was geschehen ist. Siv, ist vor dem letzten Anfall noch nicht zur Ruhe gekommen: Mo Nachricht vom Tod« deine- Bruders wäre ihr sichvrer Töd." Jutta trank gehorsam da- Glas leer. Dann schluchzte sie trocktn auf,: „tzlch OM Mtor--w« ist da- Lebxn so schyer. Was tue . ich nur!." Zur Mutter konnte sie nicht hinüber, jetzt nicht. Sie wüvda ausschrvien müssen, wenn sie die Mutter anbfickte. Jetzt war sie nicht imstande, ein lächelnde-Gesicht zu zeigen. Und in ihrer Herzensangst fiel ihr der gute alte Freund ihres Vaters ein, Doktor Görger, der Helfer und Bergter in, den vielen Nöten, die ihr schon die Seele belastet haften, Ja, zu ihm, und seiner Frau, mußte sie, diesen beiden lieben, verständnisvollen Menschen mußte sie- ihr Leid klagen; sie würden: ihr. Helsen, sich zurecht, zu finden nach diesem Schick* salsschlag. Sie sprang auf, barg Bries uyd Telegramm in ihrer Tasche und ging leise hinan», in die Köche. Minna stprrsp sie erschrocken an. „Uw Gotteswillen, gnädige» Faulem, Ihnen ist wohl nicht gut?" rief sie, die Hände zusgmmenschlagend. Jutta würgte den aufsteigenden JawMr hinab, Ein schmerzliche» Zucken lies um Jutta» Mund/ Original-Roman von H. Co.urths-Mahler. 1ISIS bx «rvlov * Serpa, V. .10, Mt großen starren Augen sah Jutta auf diestn Bries heenk Es wäre ihr eine Wohltat gewesen, wenn sie hätte laut mrsschreien können in ihrer Qual: Aber da drüben saß die Mutter — ihre bedauernswerte Mutter. Ihr war, alN müsse sie ersticken an diesem namenlosen Leid. Ihr MHy, ihr heißgeliebter Bruder, tot — starr — tot! Und da Müsten saß die Mutter und strickte fsir ihn Strümpfe. Strumpf", so hatte sie vorhin gespgt. Mahr- liG e», war. der, letzt« — die letzte Liehx-tat für den ßeAkHfNi Squtte-es» denn sein? War sie bei Sinnen? Achte sie, mD'«n grausamer Spuk? Jutta dachte, an den Ruf, der si« um Mitternacht so schmckchast' au» dem Schlummer gestört. Um Mitternacht? Hellie da der- Bruder in seiner letzten Not nach ihr, gerufen? War d^ Schreckliche schon geschehen oder konnte man es noch verhüten? Vie sprang aus von neuer Hoffnung beseelt und blickte »irr um sich. Da fielen ihre Augen auf die Depesche, die si» noch nicht geöffnet hatte. Mit zitternden Händen tastete sie danach und riß sie aus. Richt von Lena kam sie, sondern von Oberst Heyden. DD war. der Borgesetzte ihres Bruder». Ein Schauer rann Übch, Jutta hin, und mit weit geöffneten Augen las sie: „Leutnant Alsred Falkner heute morgen vom Burschen in seinar Wohnung tot ausgefunden worden. Die Anwesen- heA «ix» Angehörigen dringend erwünscht. Oberst Heyden." Jufta sank in den Stuhl zurück. Nun erst glaubte sie daß>Schr«ckfichje, Unfaßbare, nun war jede Hoffnung verloren. Wa». sollte sie nun tun? Gia war keine» klaren Gedankens fähig. Diese Nachricht Hatch ihren sonst so klaren Geist getrübt, ihre Entschlossenheit zerstört- Nur ein« wußte sie: wenn Mutter das Schreckliche erfuhr,' Var eS ihr Tod, Vn. Stöhnen, brach über ihre Lippen. Aber dann raffte fi« M g«waksam auf. Es mußte etwas geschehen. Und ! .u Fred mußte sie gehen, mußte ihm noch einmal in daS . ... —„ stille AMtz. sehen, ihm ihre Verzeihung bringen. Bei allem Augen und gelichtetem Haar erhob , sich von seinem Schreib- Leid,, d-ß er über sie brachte, mußte sie »wr daran denken» fisch,, al» Jutta emftat. Er hatte soeben feine Rotten in »ie lieb sie ihn gehabt Hatch. Da». Her» brach ihr fast vor seinem Journal beendet.
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