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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192011062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19201106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19201106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-06
- Monat1920-11
- Jahr1920
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ua»' Aus Heimat und Vaterland s s s s sFranftnberg, den 6. November 1920. s Aerztlichin So»ttt»g»vtealt haben morgen di« Laren Sanitälsrat Dr. Költzsch und Dr. Stumps. Skltitcder Wtlrriig in Oer Unritefemngrlttge Loudon, 5. 11. IM Unterhaus« erklärte Lloyd George in Erwiderung auf «in« Anfrage: Die Auslieferung dos Deut schen Kaisers sei angesichts der Haltung der niederländischen Regierung auf diplomatischem Wege nicht zu erreichen. Das Haus sei sicher einverstanden damit, Latz in dem Wahl versprechen betreffend den vormaligen Kaiser nicht die Zu sicherung liege, Holland nötigenfalls den Krieg zu erklären, um di« Auslieferung durchzusetzen. Es sei nicht tunlich, den früheren Kaiser in seiner Abwesenheit zu verfolgen, ohne bah die Möglichkeit bestehe, das Urteil im Falle der Schuldig erklärung zu vollstrecken. Die Verantwortung bvbe für die Dauer der Internierung die niederländisch? Regierung, l - Politische Nachrichten Ein Reichsgesetz über die Schaffung von Arbeitsgerichte«. I Ein Reichsgesetz, das die Schaffung von Arbeitsgerichten vor- I sieht, wird nach Mitteilung des bayrischen Sozialmmisters aegen- I wärtig im Reichsarbeitsmmisterium fertiageitellt, um noch in der I laufenden Tagung vom Reichstag verabschiedet werden zu können. I Der Zweck dieses Gesetzes ist, das ganze Reich lückenlos mit I einem Netz von Behörden zu umspannen, die über die einzelnen l Streitigkeiten aus dem Arbeitsrecht in «mein mit den Vorzügen I des Gewerbe- und des Kausmannsgenchtsgesetzes ausgestattetrn I Verfahren (Beschleunigung, Laienbeteiligung, niedrige Kosten) I zu entscheiden haben. Bei Schaffung des Gesetzes ist die Frage I mit auszutragen, ob die Arbeitsgerichte als Sondergerichte nach Art der bisherigen Gewerbe- und Kaufmannsgerichte einzurichten oder ob sie unter Aushebung der letzteren den ordentlichen Ge richten anzugliedem sind. Da» erste Drittel de» Reich»votopfer». Wie die „B. Z. am Mittag- erfährt, ist die neue Vorlage über das Reichsnot opfer vom Reichskabinett beschlossen und am Donnerstag dem Äeichsrat übermittelt worden. Das Kabinett hat sich dahin ge einigt, daß von der gesamten Steuerschuld au» dem Reichsnot opfer ein Drittel durch die jetzt fertiggestellte Gesetzesnovelle be- I schleunigt eingezogen werden soll. Jeder zum Reichsnotoofer Verpflichtete wird also ein Drittel seiner gesamten Steuerschuldig keit in den nächsten Monaten zu bezahlen haben. Die Novelle ! bestimmt, daß dieses Drittel mindestens 10 Prozent des Ver mögens des Steuerpflichtigen erreichen mutz. Für die Zahlung de» nunmehr einzuziehenden Drittels werden zwei Termine gewährt, von denen der erste auf den 1. Februar 1921 festgesetzt ist. Ueber bl« Zurückhaltung deutscher Flußfahrzeuge in Polen haben vom 30. Oktober bis 2. November mit Vertretern der deutschen und polnischen Regierung Verhandlungen stattgefunden. Diese haben zum Abschluß eines Abkommens geführt, in welchem die polnische Regierung sich verpflichtet, sofort alle von ihr I requirierten deutschen Kähne und Dampser m Bromberg und I Danzig den Eigentümern zurückzugeben, die Rückkehr dieser I Schiffe sowie der sonst zurückgehaltenen westdeutschen Kluhfahr- > zeuge zu gestatten und für die Benutzung des requirierten I Schiffsraumes nach den auf den östlichen Wasserstraßen üblichen I Sätzen zu zahlen. Sie wird ferner den Elgentümern der I requirierten Schiffe die diesen infolge der Verdrängung von I ihren Fahrzeugen, der Uebersiedelung nach Deutschland und der I Rückkehr zum llebergabe-Ort der Schiffe entstandenen Kosten I ersetzen. Die Regelung der Uebergabe und der Entschädigungen I wird im einzelnen durch besondere Kommissare beider Regierungen I durchgesührt werden. Sobald die Rückkehr der Schiffe nach I Deutschland erfolgt, wird die deutsche Regierung die bisher ver- I weigerte Erlaubnis für die Durchführung von Superphosphat I und Schwefelkies-Transporten auf dem Wasserwege von Stettin I und Hamburg nach Polen erteilen. f 3« di« »Alton Günther-Abend", dm der Eolma.-uat. ArbttleroaetuzugunÄm da Ktet,kmdabewahra«stalt am 19. No- oemda im „Siadtparl" vaanstaUet, wird un» mtt da Bttt« um Bekanntgabe gefchrteben: Da ,Günth«-Abmd' zum Belm »«Ktudabrwadrantzall käunte die Vamutang auflauchm lassen, al» ob et« Erzg»btrg»orret« Frankenberg mitbearündot wadm möchte. Wie bekannt, erlitte« bereit, ein Erzgebirgszweigoaeia Frankenberg. Im Jahre 1906 wurde in da Havploalammlung or» Baschöuaungsvaeia» defchlosfm, daß da Verschönerung»« oaet« al» korporattoe» Mitglied dem Erzgebirgshauploaeiu sich wteda auschloß, nachdem die frühere Mttaltedtchafi lange Zett oorha arrfgegeben wordm war. Seit 1906 besteht daher et» Erzgebtrgezwetgvaein Frankenberg, da flch in da Hauptsache au» dm Vorstandsmitgliedern dr« V«schüaaung»vaetn» und «trügen Harm, die spät« dem Erzgrbtrgszwetgoaeine beige- tretm sind.»! zusammensrdt. Es ist vaständlich, daß nebm dem Vaschünartngsvaeiu da Erigeblrgszwetgoaetn nicht besonder» hervorgeireten ist. E» sollte vor allen Dlngm nur aretcht wadm, daß in dm Veröffentlichungen dr» Erzgeblrgshimvt- orretu» Frankmbag nicht mehr übagangm würde. Da Mlt- gltedr-Bettrag beträgt tmma noch 3 Mark, dasür «hält jede» Mitglied die Monat,»eitschrtst .Glückalll". Früher warm gewisse Vergünstigungen bet Uebauachtung tm Fichtelvag- und Al „ bag Hause damit vabundm, die aba wird« aufgrhobm wordm find. veatrcdek lleicbrtrg MrAn, 5. 11. 36 kl«kn» Anfragen liegen der heutig»» Mtznng do» Reichstages vor, von denen in d« geschäftsord- mmamnäßigon Z^t natürlich noch lang« nicht alle erledigt waden können. Dann wird in der „groben politischen Aus- sprach," sortgefahren, deren End« aber für heute ganz be stimmt erwartet wird. I , Don Neigen der Redner eröffnet heute Dittmann LRechts-U. L.), der «inen recht radikalen Ton anschlägt. Dencüx jetzt, nach ihreM' Abrücken von Moskau, befleißigen sich die Rechtsunabhängigen einer besonders scharfen Ton art. Er richtet sein« Angriffe heute besonders gegen die Helfferich« und Westarps, dir allein Schuldigen an dom heu- tigm Elend. > , NoichsentwaffnungskoMmissar Dr, Peters berichtet über dm Fortgang der Gntwaffnungsaktion, di« Entwaffnung der Organisationen. Hierbei müsse man auf die besonderen Ver hältnis!«, die z. B. in Bayern und Ostpreußen vorliegen, Rücksicht nehmen. Er werde das Gesetz objektiv, ohne Rück sicht nach r»chts oder links durchführen, i , ! lAbg. Dr. Dornburg (Dem.) spricht über die Re vision dos Friedensvertrages, die wichtigste Frage, die jetzt m lösm sei. Der Vertrag ist undurchführbar, und wir müssen Pine Revision fordern. ? Abg. Dr. Levi (Komm.) richtet wütend« Angriffe gr am die bürgerlich-kapitalisttsche Regierung und ihre „HelferÄ- Helfer", vje Sozialdemokraten und Rechtsunabhängigen. Abg. Alpors (Welfe): Nach dem Ausgang des Weltkrieges duldet das deutsch? Volk keine preußische Vor herrschaft mehr. Wir Niedersachsen nennen uns mit Stolz Deutsche. Wir wollen auch wenn wir übers Jahr unsere Selbständigkeit erkämpft haben, mit unseren Nachbarn östlich dm Elb« jn Frieden und Freundschaft leben. Di» Entwicklung, dM Berlin genommen hat, gereicht Deutschland nicht zur Ehr«. Abg. Eisenberger (bayr. Bauernbund): Hätte Kaiser Wilholm Mei Wochen früher abgedankt und hätte man das preußisch« Landtagswahlrecht neu gestaltet, dann wäre Manchses anders gekommen. Die Sozialisierung ist ein Schlag- Wort für di« Massen. Gewaltkuren wird ein vorsichtiger I Arzt nicht vornehmen, ein« Gewaltkur ist aber die Soziali sierung. Das Interesse d«s Mittelstandes und des kleinen I Handwerkers verlangt die Ablehnung jeder Sozialisierung. I Qualitätsarbeit ist notwendiger als schematische Massenlied- I rung. Die Landwirtschaft soll Mehr produzieren, wie ist das I möglich wenn ihr die Rohstoffe ständig verteuert werden. I Der Friedensverlrag muß revidiert werden. Di* Siedelungs- I fmg« lann leichter gelöst werden, wenn der Großgrundbesitz I hürangezogen wird. So manches Jagdgebiet kann benutzt, I vieles meliorisiert werden, -leberhaupt hat die Revolution I d»n Fehler ««macht, bei der Jagd Halt zu machen. (Große I Heiterkeit.) In Bayern besteht noch immer ein« groß« Furcht I vor d«m preußischen TLachthung«. ! < , f Bon einem Diebstahl herrühren dürste ein in der hie sigen Polizeiwache abgegebener, als herrenlos aufgefundener Handleiterwagen. Wahrnehmungen über das Fehlen eines solchen sind umgehend unter genauer Beschreibung des Wagens in der Polizeiwache zu melden. f Von der Eisenbahn wird uns mitgeteilt, daß ein Per sonenwagen 3. Klasse mittags mit dem Güterzug 1.18 Uhr von Hainichen abgeht. Der Zug trifft 1.54 Uhr in Frankenberg ein und dürste gewiß von manchem als willkommene Verbin dung zwischen Frankenberg und Hainichen begrüßt werden. f Wer ist wahlberechtigt zur L«ndt»gsw«HI k 2n der Bevölkerung herrsch« die Ar sicht, daß zur brvorstehmden Land- tagswahl nur dtei-ntgen wählen dürsten, die die sächsische Staatsangehörigkeit belitzen. Diele Meinung ist falsch. Wahl- berechtigt sind, genau wie bet der Reichstagswahl, sämtliche mäunlichen und weiblichen Deutschen, die bis zum Wahltage, den 14. November, da» 20. Lebensjahr erfüllt haben. Die Deutsch- Oeftareicher haben kein Wahlrecht. Hierzu ist »och zu be merken, daß diejenigen, die auswärts arbeiten und amArbeits- oite wähl-n wollen oder müssen, oder die sonst am Wahstage nicht tm Wohnorte sein können, ihre Angehörigen beauftragen mögen, für ihre Perlon rechtzeitig einen Wahlichetn zu beantragen. f Gerste und Hafer. Die Gerüchte, daß im Laufe des Wirtschaftsjahres, spätestens im Frühjahr 1921, die öffentliche Bewirtschaftung der Gerste und des Hafers aufgehoben würden, oder die Preise für Gerste und Hafer erhöht werden, wollen in landwirtschaftlichen und sonstigen Zeitungen und Zeitschriften nicht verstummen. Wie wir aus dem Reichsministertum für Ernährung und Landwirtschaft erfahren, entbehren diese Gerüchte jeder tatsächlichen Grundlage. Es ist eine Aenderung der öffent lichen Bewirtschaftung von Gerste und Hafer und eine Freigabe dieser Früchte im Wirtschaftsjahre 1920 21 von den maßgebenden Stellen ebensowenig in Aussicht genommen, wie eine Erhöhung der durch die Verordnung vom 14. Juli 1920 (R. G. Bl. S. 1456) für Gerste und Hafer festgesetzten Höchstpreise. Es ist daher eine I Zurückhaltung der Gerste und des Hafers seitens der Landwirte I in der Hoffnung auf eine Aenderuna der Bewirtschaftung oder I auf eine Erhöhung der Preise durch nicht» gerechtfertigt und i unzweckmäßig, l I s «Llußtermin M Anträge auf Lharatterechöhuna Up» I Uniform l Da» R«ich»wehrmimsterium hat unter dem 7. Oktober I verfügt, daß mit Rücksicht auf die bevorstehende Beendigung d« I Abwickelungals Schlußtermin für die Einreichung von Anträgen I ehemaliger Offiziere und Portepee-Ünterofsiziere des alten Heere» I auf Lharaktererhöhungen und Erteilung der Erlaubnis zum I Tragen der Uniform der 20. Dezember 1920 festgesetzt wird. I Anträge, die nach dem 20. 12. 20 bei den Heeresabwickelung». I ämtern, den Abwickelungsämtern der Armeekorps oder unmittelbar I beim Reichswehrministerium. Personalamt, eingehen, werden I keine Berücksichtigung mehr finden. I f Ltedstahl st— P»lo»«nlr«ft»,g«w st, Chemnitz. Am I Donnerstag «bmd wurde tn Lhematt et« Palonenkrattamgen I mm orauaegelba Farbe, Erkennung,numma IV 4610, Mark« I »Ault", Fadrikuumma 2266, Motormlmma 2356, 22 LS, I 4 Zylinder, 5 Sitzer, Spttzkühler, zwei große Scheinwerfer und I zwei Kurveulamvm, wovon die richte nicht brenut, tm Werte I von 100000 Mark pstzohlen. — Lhemnitz. In ver Chemnitzer Stadtverordnelensitzuna I erhob der Kommunist MUzer gegen die städtische Kartoffelstelle I und deren Leit«, Stadtamtmanu Dr. Heymann, dm Borwurf, I die Kartoffeln nur unter Anwendung von Schmiergeldern an- I gekauft und dadurch die Stadt um Millionen betrogen zu habm, I und «»langte, daß Dr. Heymann vorläufig vom Amte suspen- I diert werde. Die Debatte «gab, daß es sich bei d« Interpellation I lediglich um ein Wahlmanöo« handelt, wie es nach Anficht I eine« Stadtverordneten schamlos« noch nicht vorgekommen fei. I Die Kartoffelftelle tat wett« nichts, al» daß sie, wie alle anderen I Städte, zu dm 30 Mark für den Zentner Kartoffeln noch 2—S I Mark Schmiergelder bezahlte. Wie der Stadtoerordnete Stoll l dazu aussührte, habe da« Landespreisamt allerdings vorge- I schrieben, daß für dm Zentner Kartoffeln nicht mehr al» 28 Mark I bezahlt wudm dürstm, ab« vergessen mttzutei'm, wo man zu I diesem Preise Kartoffeln bekomme. Die vornehmste Pflicht d« I Behörde sei. Kartoffeln herbetzuschoffen. — Leipzig. 3n der benachbarten Sommerfrische Naunhof I wurden durch einen Brand 12 Hektar Waldbestand vernichtet. I Infolge des herrschenden Sturmes griff das Feuer blitzschnell I um sich. Ls wurde zwar eine weitere Ausdehnung des Brandes I durch die herbeigeeilten Wehren verhindert, doch gelang es nur I unter den größten Anstrengungen, das Element auf seinen Herd I zu beschränken. — Am Dienstag abend sind in dem Schokoläoen- I geschäft von Frl. Müller, Südstraße 2, zwei junge Männer I erschienen. Einer von ihnen begab sich sofort nach einem an I den Laden angrenzenden Raume, in dem sich die Geschästs- I inhaberin aufzuhalten pflegt, packte diese am Halse und würgte I sie. Der andere Bursche war im Ladenraum zurückgeblieben, I um hier feine Beute zu machen. Es war der Ueberfallenen I jedoch noch möglich, laut um Hilfe zu schreien, worauf rhr Än- I greiser von ihr ablieb und mit dem anderen eiligst die Flucht I ergriff. Während er selbst entkam, wurde sein Genosse verfolgt I und festgehalten. Der Entkommene soll nach Angabe des Fest- I genommenen Walter Weidlich heißen, etwa 23 Jahre alt, aus I Falkenstein stammen und ein ehemaliger Hölz gar di st sein. — Grimma. Die Einbrecher, welche in der letzten Zeit in I Grimma ihr Unwesen trieben, sind entdeckt und unschädlich ge macht worden. Das Haupt des Einbrechertrios war ein junges verkommenes Mädchen, noch nicht 16 Jahre alt. Die Ver brecherin hat die Einbrüche vorher auskundschaftet und dann gemeinsam mit einem Studenten und einem Kaufmann aus geführt. So hat sie in der Nacht zum 21. Oktober den Einbruch m eine Autohalle geleitet, „höchst eigenhändig" das schwere Schloß zersprengt, doch gelang der Diebstahl in dieser Nacht nicht. Sie haben dann in einer der nächsten Nächte den Dieb- stahl wiederholt, doch wurden sie dabei gestört und verhaftet. — Bad Schandau. Ein 17jähriger Bäckergeselle aus Krippen wurde am Montag abend zwischen Reinhardtsdorf und Krippen von einem jungen Mann angesprochen, der sich dann auch zu ihm gesellte. Nach einigen Schritten Wegs forderte der Fremde, daß der Bäckergeselle die Hände hoch heben und sich Uhr und Geld abnehmen lasten solle. Als der Ueberfallene ein Mester zog, schoß der Wegelagerer einen Revolver auf ihn ab, ohne aber zu treffen. — Zwickau. Die städtischen Körperschaften bewilligten zu nächst 75000 Mark zur Abgabe von je /, Zentner Kartoffeln an Erwerbslose, Kriegerwitwen, Arbeitsinvaliden und sonstige Minderbemittelle zum verbilligten Preise von 10 Mark. Sobald die Zufuhren von Kartoffeln stärker werden, sollen dieselben Beoolkerungskreise weitere 1'/, Zentner zu demselben Preise erhalten. In Betracht kommen rund 10000 Personen. Der Stadt erwächst dadurch eine Gesamtausgabe von etwa 200000 Mk. — Reichenbach. Am Mittwoch haben zwei unbekannte Männer tn den 40er Jahren, von denen der eine Bollbart getragen hat, einen hiesigen Einwohner in der Brunnenstraße angehalten mit den Worten: „Das Geld Herl". Da aber zu gleicher Zeit von.der Bismarckstraße her eine Person nach der genannten Straße gelaufen kain, haben die Unbekannten sofort die Flucht ergriffen, ohne den angehaltenen Mann weiter zu belästigen. — Platten i. v. Bei d« Aurschreibung des Eikenbahn- Neubauamte» Plauen zur Erlangung von Angeboten für größere Erd-, Fellen-, Schleusen-, Straßen- und Maulerarbeiten schwanken die Angebote von 651483,10 Mark, die eine Plauen« Fama fordert, bis zu 1323223,20 Mark ein« Chemnitz« Firma. Leipzig steht mit 926945,18 Mark in d« Mitte. M«l« el» SevaltLllt Abschlag nahm* Ke» Flugzeugmaterial in Danzig. Danzig, 4. 11. D« Stellvertreter des Oberkommissars, Oberstleutnant Strutt, hat unter dem 26. Oktober eine Vev> Tilgung übar die Beschlagnahme sämtlichen FlugMugmatenals innerhalb des Gebietes der Freien Stadt Danzig erlassen. Gemäß dieser Anordnung erging an di« Danziger- Lust- «eder«i die Weisung, bis zum 1. November, abends, die slhr gehörenden Flugzeuge abzumontieren und zum Abtrans. Port b«r«itzu stellen. Die Danziger Lustreederei hat darauf b»im stellvertretenden Oberkommissar Einspruch gegen die un- Erwartet erfolgte Beschlagnahme erhoben, da sie weder durch dtt Bestimmungen des Friedensvertrages noch durch sonstige für Danzig verbindliche Verträge gesetzlich begründet sei. Die Danziger Lustreederei ersuchte den Staatsrat um Vermittlung jsn dieser Angelegenheit behufs Rückgängigmachung der Be Alagnahn». Der Staatsrat ist daraufhin bei Oberstleutnant Krutt vorstellig geworden, hat jedoch keinen Erfolg gehabt. Vie fistsrttopde a« Arss-ei-Krmee Ein» Kundgebung Trotzkis. < Moskau, 4. 11. Der Heeresbericht besagt: An der Mdftont dauert unser Angriff fort. Jn Melitopol erbeuteten Wir 3 Panzerzüge, 18 gebrauchsfähige Geschütze, 100 Wag gons mit Geschossen, 25 Lokomotiven und über 2 Millionen Aid Brotkorn. s ! . s ! s f^1 <l lSIM i LIÄ Jn einer Kundgebung Trotzkis vom 2. d. M. heißt es: Gpneral Wrangel liegt in den letzten Zügen; 5 Armeen hasten Mn von all«n Seiten umringt. Unser Erfolg im Wrangel- Krieg wird sofort aus unsere internationale Lage zurückwirken. Polen, das mit uns den Vorfrieden geschlossen hat, versucht durch Petljura, Sawinkow und Dalachowitsch den Krieg gegen uns fortzusetzen. Die französisch?' Börse versucht den dienst bereiten Pilludski wieder in einen Kamps gegen uns zu verwickeln. Schließlich spricht Trotzki die Ueberzeugung aus, daß am 3. Jahrestage der Oktoberrevolution die Tore zur roten Sowjet-Krim geöffnet sein werden. Paris, 4. 11. Di« in Paris erschauenden russischen „Neuesten Nachrichten" teilen mit, die interallierte Kommission in Konstantinopel habe beschlossen, die Blockade gegen Sowjet- rußland im Schwarzen Meer zu «richten. Dem Blatt muß di» Verantwortung für dies« Nachricht überlassen bleiben. St«e überrascheude Offensive Di» WasfeaMlstandsIini« überschritten. I Kopenhagen, 5. 11. Nach Telegramm aus Warschau I haben Saoinkow und General Balachowitsch, der Obrrstkom- I mandierende der freiwilligen russischen Armee, gemeinsam an I Pilsudski und General Wrangel eine Depesche gerichtet, in I welcher es heißt, die freiwillige russisch? Armee habe die 'm I Riga festgesetzte vorläufige Grenze überschritten, um das un- I abhängige Weißrußland zu befreien und die bolschewistischen I Machthaber zu vertreiben. ! > ! t l ! l ! I Die Erbitterung über das Sowjet-Regime. s I Kopenhagen, 3. 11. „Berlingske Tidende" Meldet aus I Helsingfors: Nach Meldungen aus Moskau herrscht unter I den bolschewistischen Truppen eine allgemeine Erbitterung über I das Vorgehen der Mitglieder der außerordentlichen Unter- I kuchungslommissionen. Die Sowjetbehörden befürchten in- I folgedessen eine Empörung der unzufriedenen Soldaten in I Moskau. , , , l -I Helsingfors, 4. 11. Hier eingetroffene Flüchtlinge aus I Sowj«trußland berichten von einer starken Mißstimmung zwi- I tchen Trotzki und Lenin; di« „Prawda" nimmt eine feind- I ftlige Stellung gegen Lenst« an und kündigt seinen baldigen I Stur» an. Einige bolschewistisch? Zeitungen bereiten die I öffentliche Meinung auf eine roentuM Abreis« der Sowjet- I regierunz su» Moskau vor« ! s l- s s i - ! ! I > I A«S der Filmwett Da» Welttheat« tn d« Fretbag« Straße «öffnete am I Freitag-Abend erneut seine Pforten. Die kurze Zeit der Ruhe I wurde benutzt, um au» d« beliebten llnluhastungsstätt« «tn I wirkliches Schmuckkästchen zu machen. Treppenaufgang und I Zulchauerraum zeigen sich tn neuem Gewände und laden zu I frohem Verweilen freundlichst ein. Die Innenausstattung de« I Theaters verrät guten Geichmack. Eine gutgewähtte Farben- I «usammenftellung de» Decken- und Wandanstrtchs sowie eine I Anzahl farbenfroh« Wandbild« geben dem Raume einen I gewissen familiären, äußerst gemütlichen Charakter Dazu kommt I noch da« wirklich au,erlesene Eröffnungsprogramm, da» einen I köstlichen Lustspielzwetaft« und «tn sech-aktiges Detektiodrama I bringt. Hoffentlich ist d« Leitung de» Theater» auch tn Zu- I kunst bei d« Auswahl d« Filme eine gleich glückliche Hand I beschieden. MH NedÄMnsWlH SAgWMWM MÄdMHM I, DW Entente gegen die SelbstMtzorganisationen. s Berlin, 6. 11. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" ver- I öffentlich^ eine Note d«s Chefs der interalliierten Heereskon- I trollkommission, Generals Rollet, welche sich gegen die Selbst- l schutzorganisationen wendet. Die interalliierte militärisch? I Kontrollkommission ersucht in der Note, ihr von denjenigen I Maßnahmen Mitteilung zu machen, welche die deutsch« Ne- I gierung zu treffen gedenkt, erstens um di« Entwaffnung der Selbstschutzorganisationen zu beschleunigen, zweitens um die Auflösung und Beseitigung dieser Formationen sicherzustellen. Erzberger du Steuerhinterziehung beschuldigt. Berlin, 6. 11. Wie eine Berlin« Korrespondenz Meldet, ist gegen den früheren Reichsfinanzminister Erzberger nunmehr t«i der Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet worden wegen dringenden Verdachtes der Steuerhinterziehung. ! , , Berlin ohne Licht Nnd Kraft. > ! > Berlin, 7. 11. Die Arbeiter der Berliner Elektrizität»- Werke sind, wie sie es angedroht haben, gestern früh 3 Uhrf tn den Streik getreten. Berlin ist seitdem ohne elektrisch«», Licht und Kraft. Dadurch ist auch der Aerkehr der «lek- kilchm Ltwkrn-Ml unterbunden« s I i s , i .! ! ,
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