Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191810295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19181029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19181029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-29
- Monat1918-10
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- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.10.1918
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Kagimeisl Nr. !_>! erneut mit großer Mn ft vor- lbreciieiide ".1 »griffe des Feindes zurück. Beiderseits Dou Siisoune blieb die feindliche Fufanteric gestern Nutung. Auf den Hötzeu westlich der Ajsnc stieß ein cigenier örtlicher i'st'geiiangrisf gegen den Luchsen tcmld mit starten Ängrjif^i, »chmmen. die der Feind »nit wtNgesteUev vielen zivischcii 'Ajz:> le-Ecuute nud Der 'Aisiie »»geiegl !>atle. S.b m denn ttedersetireiten der Hölie nr>roweÜUch von '.>U;u le dointe erlitt der 'F-eiuv in nniereui ÄrtiUerier»er schivere Verluste. Hier iowic^ westlich vni -Uie'gne sind die Angriffe dec! «''egw.-rs völlig geiUniierl. Un dem schluchten reichen lind dicht! enniidelen vststände tvestlich der 7Aisne dauerte» ertutnrie ltämpie lagsüber an. Vis gum Abend tvuren iie gu unseren t^nnsten entschieden. Eie sanden ruvn an der Ltrgs;e Baeognc —El-ateau Vvrcten und bei Heipci, ihren Abschluss- An der 'Aisne Front und tun der Heeresgruppe «allwitz Deidersego der chsna-o leine gröberen .stampfchnd Illngen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. 'Die Bewegiiugen in rü.kivärnge Linien Verliesen Dlnngemach v» e>iolgrenl'eu ?tbwcln täinvien bei Äraguieoanch uns Fugeei»» inberteu Nachlgueu den Mnnarsci' unserer Hauvuräste. Ter Ehef »cs Geueralftave» de» Felvhee^e». Der amtliche deutsche Abendbericht. Berlin, 27. Dtivber, abends, iAmtlich) Der Tag verlief vbne gröbere bampfbandlungen. Neichskauzler Prinz Mar von Baden über die Kriegsanleihe: Die neunte Kriegsanleihe muß den un gebrochenenTelbsterhaltungswillendes deutschen Oolkes zum Ausdruck bringen. Die neuen Verfassungsanträge. Berlin, 26. Oktober. Dem Reichstag liegt zur Abänderung der Verfassung heute folgender neuer Antrag der Mehrheitsparteien vor: Die Reichsverfaffung wird wie folgt abgeändert: 1. Im Artikel 11 werden die Absätze 2 und 3 durch folgende Bestimmung ersetzt: Jur Erklärung des Krieges im Namen des Reiches ist die Zustimmung des Bundesrats und des Reichstags erforderlich Friedensvertrüge sowie diejenigen Verträge mit fremden Staaten, welche sich auf Gegenstände der Reichsgeselzgebung beziehen, bedürfen der Zu stimmung des Bundesrats und des Reichstags. 2. Im Artikel 15 werden folgende Absätze hin- zugesügt: Der Reichskanzler bedarf zu seiner Amtsführung des Vertrauens des Reichstags. Der Reichskanzler trägt die Verantwortung für alle Handlungen von politischer Bedeutung, die der Kaiser in Ausübung der ihm nach d r Reichsverfassung zustehenden Befugnisse vor nimmt, Der Reichskanzler und seine Stellvertreter sind für ihre Amtsführung dem Bundesrat und dem Reichstag «erantwortlich. Im Artikel l7 werden die Worte gestrichen: „welcher dadurch die Verantwortlichkeit übernimmt". 4. Im Artikel 53 Abs. k wird folgender Satz hinzugesügt: Die Ernennung, Versetzung, Beförderung und Verabschiedung der Offiziere und Beamten der Marine erfolgt unter Gegenzeichnung de» Reichs kanzlers. , 5. Im Artikel 64 Abs. 2 werden im ersten Satz hinter dem Worte „Kaiser" die Worte einge schaltet. „unter Gegenzeichnung des Reichskanzlers". 6. Im Artikel 66 werde folgende Absätze r und 4 hinzugesügt: Die Ernennung, Versetzung, Beförderung und Verabschiedung der Offiziere und Militärbeamten eines Kontingents erfolgt unter Gegenzeichnung des KriegsminifterS des Kontingents. Die Kriegs minister sind dem Bundesrat und dem Reichstag für die Verwaltung ihres Kontingents verant wortlich. Diese Mehrheitsanträge wurden nach langer Aus sprache gegen die Stimmen der Konservativen und einiger Mitglieder der deutschen Fraktion ange nommen. Damit ist die dritte Lesung des Gesetz entwurfes beendet, der Präsident wird ermächtigt. Tag und Tagesordnung der nächsten Sitzung an- zuberaumen. Unsere Stellung zu der vorgenommcnen Verfäs- sungsändcrung haben wir bereits dargelegt, sie ist übrigens nicht auf Wilsons Note, hin erfolgt, son der» schon vor zwei Wochen eingeleitet worden. Sie me WM Wie«. . Eine amtliche Meld»na der „Sächsischen Lnw t7 Aw" spricht die Ernennung aus. demnach seht sich die neue sächsische Regierung folgendermaßen zu sauuueu: Tr. H e i n z e , Vorsitzender Stantsmjuister, Zu sunuiumee und Minister des Aeußeren; Tr. Koch, Minister des Innern: Tr. Schröder, Finanzmiuistcr: v o n N o st i tz - W a 1 lwi tz .Alsredh Minister des '.Iulius und öffentlichen Unterrichts. "Tamil ist die sächsische Regierung fürs erste wieder vollständig besetzt- Es bleibt nun noch übrig, die von den Parlamentariern gewünschte Erweiterung durchsusützren und die dafür in Frage kommenden Männer zu berufen. Tas wird in den nächsten Ta gen zu erfolgen basten, dost) must vorher der schon mehrfach augekündigte Staatsrat zufammenlreteu, dem es belauntlich obliegt, die hieriür nötigest Vor ausfctznugen zu scheinen und entsprechende Vorschläge cinzureicheu. Wie die Vorschläge ansiallen werden, kann man narb dem, was ans den ^rbandlungen der Parteien mit der Negierung am Freitag vcr lautet, unschwer erraten. Wahrsthcinlich wird der nationalliberale Ahg-ord nete N i tz s ch k e - Mu sch das vom F.nanuuinistcriu u abzuUcunende Verk hrsministerjum übernehmen d r Fortschrittler E, stnther die vom Ministerium der lInnern abzuzwcigende Abt ilung für Handel und Inidiistrjc, ein Sozialdemokrat, wahrscheinlich der f fAbgeordnete Fraßdorf tritt als Arbeitsveimske»' in die neue Negierung ein. Noch innner verlautet ! iveiterbiu, daß man die Trennung des Schulwesens vorn Kultusministerium im Auge hat, und daß alS llnterrjchtsininister in erster Ljuie der nationallibe- ?n1r Abgeordnete Dr. Zöphel in Frage kommt- 'Tost; wie gesagt: Tie letzte Entsst-eidung über alle diese Fragen liegt äusser lvi der Krone bei dem StaatSrate, der nach Erkundigung an gut unter, richtete! Stelle sehr bald zusannnentreten wird, um die Neuordnung der Negierung wie per Verfassung cinzuleilen. Aus Rah u«d Fer» Lichtenstein. 2M Oktober. * Zwei hochbedentsame Dortrüge über die Lage stehe,l für die Einwohnerschaft Lichtensteiü- Caünbergs und der Umgebung in Aussicht? Dazu wird uns geschrieben: Auf Ansuchen der hiesigen Ausklärungsstelle hat sich Herr Kra » old, Schrift- leiter der Chemnitzer „Bolksstimme", bereit erklärt, „über die politische Lage" zu sprechen. Es darf wohl angenommen werden, daß die liebens würdige Bereitwilligkeit des Herrn Redners durch allseitigen Besuch gelohnt wird. Wir haben lange keinen ausgesprochen politischen Vortrag mehr hier gebärt und dürfen wohl sagen, daß die Seite, von der der Herr Redner kommt, jetzt die berufenste ist, zu sprechen und auch gehört zu werden! Der: zweite Vortragende kommt aus d r Rcichszentrale selbst, vom Kriegsernährungsamt inBer- li n. Die kleineren Ortschaften genossen bisher nicht den Vorzug, daß sich das Kriegsernährungs- amt bis zu ihnen herauskemühte. Redner, die vom Stand der Dinge etwas wissen, kamen höchstens bis Chemnitz, erst, neuerdings auch mal nach Glau chau. Auch das soll nun anders werden. Den andauernden Vorstellungen der hiesigen Aufklä- rungssielle hat nun das Kriegsernährungsamt ent sprochen. Herr Rupprecht, Referent des K. E. A., wird voraussichtlich Aufschlüsse über die Ernährungsaussichten im Winter 1918 zu 1919 geben. Auch er dürfte deshalb eines großen Zuzugs von Männern und Frauen sicher sein, um so mehr, als er mist' gestellte Fragen zu be antworten in de Lage sein wird. Da beide Bor träge mit der ansthuetzenden Besprechung Zeit in Anspruch nehmen, wird es notwendig sein, jeden gesondert anzusetzen, und es läßt sich — bei dec sonstigen Inanspruchnahme der Herren Redner — leider nicht umgehen, daß beide Borträge nahe bei einander zu liegen kommen, nämlich auf Freitag, den 1. November Abend und Sonntag den 3. November Nachmittag. Aber di« zu be handelnden Fragen sind sowichtig, daß für beide jetzt Interesse da sein muß. Und was haben viele in ihrer Vergnügungssucht früher nicht alles hinter einander an Konzerten, Theater und Vorträgen verdaut. Es geht also, und zivar geht es jetzt um unser aller Zuknnst! * Zn tiefe Betrübnis versetzte der Kries auch die Familie des Herrn Earl Köcher hier, die fciuölistw Kugel verwundete tödlich den teure«. Svlw euw tückische Krankheit nahm ihr den geliebte» Enkel. Tiefe Toppeltcauer tvcckt allgemeines Mit- gcsütst, must wir dnicten den Leiütragenden in stiller Anteilnahme die Hand. » frinäe unS ^runät - Rachvruck verboten* Mmgil wolste niemand mehr zur Last fallen, son dern sic!' auf eigene Föne neUcn. TokiorOdrn welcher sie öei dem kranken eiuvioble» statte, Machte auch Hxis VT ne re für n e ast. Vian sicherte istr ein schönes <^ch)a4 Kl «und jeden Tag -j ol freie StunFm? welche iie mm SraziergcMen stenntzen sollte. . Unrgir baue ein paar Tuge. stevor sie ihre Stelle Nunal, eine» Bries an Tran Alain geschrieben in welchem iie sie stak, istr Borgesten zu vstrzeihen, das möreisten kam uiieröiiuei zurück, und Margit weinte ein paar heiße TEinm. als sie es wieder in istren Händen iiielt. Sie iüläle, das: Fran stüaiii van istr, als einem Hieicstöns, wcstc!)es ihre Täaitzi iien niii schwarzem l'.n dank lolnue, niclns nceln' nsti'en ivolli.-. Tas arme -itstnb wnstte so niclü, dast das Verhängnis, wei tstes sie. gerade sie in das Hans Fö:as sühne, wäh rend sjch Fran eilain macstklos füstlke, das zii ver- liinderii, dieier den l'Fdonken an die zu einem ge raden! nnerirägUchen marltte. 7>n. »apstel. o w H a u s e d e s M ö rder s. '>lls Margii niit iln.ni stescheidenen uöisrrchen an ilnem nen.-n Bestiiiiinnngs nst anlangte, wurde sie Don einer siennd.i:!) anssestenden älteren Frau, welche r,n stl'wnczes .g>ew nnd ein iveistes Spjtzenbänb «stcn i>ng, ,n so mimeilnster z'seiie emviangen, das; lbas Hei stlavien, iveictzes s,e steim Eintrilt in das düstere, 'stule .Haas stefal en. saf »rc verscl)waud und sie sich glrstb viel srol) r iniilie. ^ie srenndlictze Fraii iiannke iich Frau Wiese und stellte sicst Margit als Pflegerin des Kranken vor. ästest sali sie erstaunt an und stammelte ver wirr,, wästrend sie an ihren Handschnlfcn nestelte: „Ich glaube — ich dachte - " „Was denn, mein Kind?" „Tas; ich eigentlich lächelnd unterbrach Frau Wiese sic: „Toch nicht, das: sie die Pflegerin sein werden?" „Fa, das glaubte ich." ,Nun, das wäre der richtige Platz für ein Sommer Vögelchen wie Sie. Tas würde sich unser Herr Tok- tor wahrscheinlich verbitten, tvenn wir die Absicht hätten, Ihnen das zuzumuten." Tas Mädchen errötete; sollte die fremde Frau da eine Ahnung haben von dem, was sich in kau fend zarten Fäden zwisclien ihr und Ohry ansvanu, und an ivas sie selbst nach nicht zu rühven wagte? Aber sie sagte nur; „Es find doch so viele Mäd chen Pflegerinnen." „Eanz rechi, aber dazu smntz man geboren und erzogen sein, meine Liebe- Haben Sie eine Ahnung davon, was so ein Kranker, noch dazu einer wie unser jetziger Herr hier, für eine schwierige War tuug und Pflege braucht? Tasür bin ich und der Wärter da." „Und ich?" „Sie werden ihn zerstreuen, ihm vorlewn. Briese schreiben, Limonade mischen, stvas iveis; ich- Schon allein ein so bübsäies junges (Besicht nm sich zu sehen, ist ja ein Augentrost für einen Kranken, und nufer Herr kann das wirklich brauchen." „Sie sjfid so gut, liebe Frau Wiese, aber wes halb sagen Sie, der Herr lcunr Trost brauchen, ist er sehr krank M „Und ob, ich glaube kaum, daß er noch einmal geiund wird, aber die Hauptsache ist, hak er bei Tag und stei Nacht keine Rube finden kann nnd stets sehr traurig und unglücklich ausjieht- Tann müssen Sic vor allnn suche«, ihn zu erheitern. Kind." . , j ..Ich will's versuchen." s Lck öu sl'gr ich. stehe hier und schwatze ivie ein« alte Klatschbase, anstatt ?8ie än Ihr Zimmer zu. sühieu. Hier, bitte!" iSie ösfuetc eine Tür, welche in ein nicht großes, aber sehr hübsches Eartenzimmer führte. Tie Woh nung ivar in. einem der letzten fHänser der Stadt- wäldchcnallee im Hochparterre gelegen, rückwärts war ein schöner Earten. Margit konnte einen kleinen Ausruf des Entzückens nicht uuteidrücken, als sic sah, daß die grünen Zwei ge eines dichtbelaubten Kgstanienbaumes ihr einen Willkommengrub beim Fenster hereinzunicken schie nen. „O, wie schön!" „Nicht wahr? 'Aber jetzt machen Sie sich's hier ein wenig bequem. Wie Sie sehen, hat man Ihre Sachen bereits hereingebracht. In einer halben Stu«- He vielleicht wird der Herr Doktor kommen, das ist seine gewöhulicl)e (Zeit, nnd dann wird «r Fix wohl lstnüberfübren und vorstellen." T,e sreuudliclie Frau verschwand, und Margit tatz, wie ihr geheißen. Als mau eine gute kalbe Stunde später wi«der au Uwe Tür pochte, hatte sie bereits ihre Sache» ansgeräumt. Der Toktor und Frau Wiese traten ein. Rach-i ^-em Odr» das junge Modellen begrüßt hatte, fragte er: „Nun, wie gefällt es Ihnen in Ihrem neue»! Heim?" „Bisher gut!" antwortete Margit und setzte mit aufleuchtendem Blick hinzu: „Frau Wiese ist so gut. zu mir!" Ter Toktor lächelte. „Tas wußte ich Um lvoraus, sonst hätte ich Si^ .nustt hergebracht.. Frau Wiese und ich, wir sjnd alte Bekannte." i _ .... sFortfetzunS folgt-j 5^'LIL
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