Erzgebirgischer Volksfreund : 05.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192008055
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-05
- Monat1920-08
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.08.1920
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läiigtn Firm«n Die Maul- «n- Klauenseuche Aue Sue, den 3. August 1920. Zwickau» den 3. August 1920. Karlosselverlraus Schwarzenberg Der «al »er Sla-U Der Bezirksverba«- Zwicka»««»». I. D.: vr. Zweifel. Dl« Paplerknappdeii zwingt zur Verwendung dieses Nol-Ieiiungskopses. Erlosch«» ist die Maul- un» «laueuleuch» in Zschäck«. Der vristeil Oderzschocken erledigt sich als Sverrbeurk, bleibt jedoch weiter Beobachtungsgckich Die Ortsteile Niederzschocken—Kahenhäuser erledigen sich als Beobachlungsgeblet. Zwtcka«, den 3. August 1920. Die «wtshauulwauuschasi. Erzgebirgischer Volkssreunö Nr. 179. Aue, Erzg.» Donnerstag, den 5. August 1920. 73. Iahrg. r Firma Frauz yrommhol» Inh. «er«, o»hf» in «chedewttz. Firma Franz MM« Inh. Paul Oberl»«-,, In Zwtcka« ui« Firma «lired Schröder in Wilkau, als Kommissionäre zum Aushaus der nach der Reichsgetreideordnung sltr das Ernlejahr 1920/21 beschlaa» nohmlen Früchte bestellt worden. Der Bezirksverba«- -er »»»^«»»»««««schap. Belieserung -es Abschnittes 42 -er Bezirksnührmittelkarle. Don den angemeldeken Nährmilielkarien des Bezirksoerbandes der Am'shauptmannschasl Zwickau einschlieblich der revidierlen Städte Crimmitschau, Werdau und Kirchberg werden beliesertr Abschnitt 42 »er Karks K mit: 250 gr Teigwaren zu 100 Psg. 250 gr Kaserslocken zu 125 Psg. und .' 220 sr Zwieback zu 310 Pfa. Abschnitt 42 »er Karlen S und c mii je: ' 250 gr Teigwaren zu 100 P g. 250 gr Kaferslocken zu 125 P g. und 250 gr Pflaslersteine zu 300 P g. Die Belieferung der Abschnitte 42 durch die Kleinhändler und Konsumvereinsslellen darf nicht vor dem s. Augnsl 192« und nur gegen Kingabe Les Bezugsabschnities erfolgen. Zwickau, am 3. August 1920. Der Lszirksverban» »er Amlshanplmannschafi» I. D.: Vr. Zweifel. Fleischbezug im Dezirksvervan» Zwickau-San». In der laufenden Woche gelangen aus di« Reichsfleischmarke „K" 200 gr Frischsleisch einschl. Wurst, soweit vorhanden, oder 200 gr ausländ. Rindergesriersleisch sür Erwachsene und 100 gr Frischfleisch einschl. Wurst, soweit vorhanden, oder 100 gr ausländ. Rindergesriersleisch sür Kinder unter S Jahren zur Ausgabe. Anspruch aus «ins bssttmmle Fleischsvrls »«fleht nicht. Außerdem werden in dieser Woche aus «ine von der Vrtsbehörde zu bestimmende Warenmarke 150 gr amerik. Speck sür Erwachsene und 75 gr amerik. Speck sür Kinder unter S Jahren und auf den Abschnitt 9V der blauen Sonderzusatzsleischkarte für Krankl 250 gr amerik. Speck ausgegeben. Der Verkaufspreis für den amerik. Speck ist 11.75 Mk. und für das ausländ. Rindergesrier- fleisch »50 Mk. sür das Pfund. Die Mehrausgabe über die gesehlich bsslimmle Wochenkopsmenge von 180 gr gilt als weiterer Vorschuß sür die kommenden Wochen. ist amtlich festgestellt worden ln den Grundstücken Weltinerstraß« Ar. 3» Mleilchermeister «sch») Psarrstrak« „ 15 lKaufmann Roßner) »etchsstrabe »» 52 (Fabrikdirektor Schroth). Ss werden erklärt als Sperrbezirk die von der Seuche befallenen Gehöft«, als LevOachtuags- gebiet das Stadtgebiet Aue. Die von der Amlshauvlmannschaft Schwarzenberg am 23. Mai 1920 in Nr. 123 des »Erzaeb. Dolkssreundes" vom 1. Juni 1920 unter Absah 4 bekannt gemachten Bestimmungen werden ebenfalls sür Aue in Kraft gesetzt. Zuwiderhandlungen gegen dies« Vorschriften werden, somit nicht «ine höher« Strass gesetzt, sestgesetzt ist, mit Geldstrafe bi» zu 150 Mark oder mit entsprechender Last bestraft. Schwarzenberg. Fräulein Frieda Schwingen aus Leipzig Ist anstelle der kn den Ruhestand getretenen Fran Marie Schmitt als Kebamme sür den zusammengesetzten Lebammenbezirk Schwarzenberg gewählt und sür dieses Amt heule in Pflicht genommen worden. Fräulein Schwingen hat bei Frau Kebamme Schmitt, Srlaerstr. 25, Wohnung genommen. Schwarzenberg» am 2. August 1920,Der «ar »er Stabt, Donnerstag, »e« 5. August 1929, 3 Pfund für die Person zur Versorgung aus Lie Woche vom 1. bis 8. August 1920 in demjenigen Ge schäft in dem Anmeldung zum Karlosfelbezuge erfolgt ist gegen Karlosfelkarte. Don dieser ist di« rest liche Kälste des Abschnittes 2 abzutrennen. Verkaufspreis beträgt 45 Psg. sür 1 Pfund. Schwarzenberg, den 4. August 1920. Der Rat »er Stadt. — Polizeiabteilung. Aue. Slratzensperruug. Wegen Einlegung neuer Eisenbahnschienen wird der Verkehr auf der Uebersührung der Reichs straße über die Aue—Adorfer Eisenbahnlinie (am Kochschulplahe) am Sonntag, den 8. August 1920» voa früh 7 Ahr ab» sowohl für Wagen wie sür Personen gesperrt. Aue, am 4. August 1920. Ler Rat »er Stadt. Die Amnestie. <k Man schreibt dem „E. V.": Nichts ist bezeichnender für die ungeheure Lockerung unserer staatlichen Verhältnisse als Lie immer wiederkehrenden Amnestie rungsgesetze für hochverräterische Unternehmungen. Hochverrat ist dasjenige Verbrechen, für das der Staat, der sich selbst erhalten will, unbedingt Sühne fordern muß. In dem neuen Deutschland häufen sich nicht nur die Verbrechen des Hochverrats, sondern es Häufen sich in demselben Maße auch die Gesetze, durch die dem hoch- verräterischen Verbrechen Straffreiheit gewährt wird. Es handelt sich bei der Vorlage, die am Montag im Reichstag angenommen wurde, um nicht mehr und nicht weniger als eine Massenbegna- bigung hochverräterischer Unternehmungen. Es ist ganz selbstver- stündlich, daß dieses Moment der Gesetzgebung jede Partei, die noch an der Staatsautorität festhält, mit dem allcrschlimmsten Beden- 4en und der allerschwersten Sorge erfüllen muß. Während im Reichstag die Begnadigungsvorlag« angenommen wurde, wurde in Zittau durch die Errichtung der Nätediktatur «in neues Hochver- ratsverbrechen begangen. Der Abgeordnete Dr. Kahl wies in seiner Reichstagsrede darauf hin, daß tagtäglich vor unseren Augen für «ine neue Revolution vorbereitende Exerzitien vor sich gehen. Die ganze Lage ist also tatsächlich eher dazu angetan, mit festem Griffe zuzupacken, als mit milder Hand Gnade walten zu lassen. Es ist feine gelt für Amnestierung. Wenn trotz alledem der Reichstag mit überwältigender Mehr heit abermals sür hochverräterische Unternehmungen unter Aus schluß der Rädelsführer Straffreiheit gewährt hat, so gibt es dafür feinen anderen Grund, als daß auch heute noch die Zwangswirkung jener unseeligen Tage andauert, an denen im Deutschen Reiche und in den deutschen Einzelstaaten die bestehende Staatsform zerbrochen wurde. Seitdem ist Deutschland ein Versuchsfeld für hochverräte rische Unternehmungen geblieben. An den Verbrechen jener ersten Revolution krankt auch heute noch die Staatsautorität bis in ihr Inneres. Die Amnestie, die am vorigen Montag beschlossen wurde, Hatte die Aufgabe, wieder einmal reinen Tisch zu machen un- unter die Rechtsfolgen des Kapp-Putsches wie der gegenseitigen Ver gehen einen Strich zu ziehen. Es soll sür eine Entspannung der Ge gensätze gesorgt werden, die im Ruhrrevier wie an anderen Stellen Les Deutschen Reiches immer noch in unheilvoller Weise nach wirken und die nicht zur Ruhe kommen wollen, so lange die Straf verfolgung andauert. Wenn die gegenseitige Zerfleischung jener verhängnisvollen Märztage, die auch am Montag wieder im Reichs tag ein wenig erfreuliches Nachspiel erlebte, endlich aufhören soll, so muß das Thema der damaligen Vorgänge — das ist die Auf- fassung des Reichstages — von der Tagesordnung abgesetzt werden. Es darf aber nicht der mindeste Zweifel bestehen, daß man auf dem Wege dieser Amnestierung zweifellos zu einer völligen Staats- anarchis gelangt, wenn nicht endlich der unheilvolle Quell des 9. Novembers verstopft und dem Hochverrat wieder das Schandmal wie ehedem unverwischbar auf die Stirne gedrückt wird. Die Staats- autoritär muß sich endlich von dem schweren Schlag erholen, den sie durch die Revolution erlitten hat. Deshalb muß die Amnestievor sage von Montag auf unabsehbare Zeit die letzte gewesen sein. Nur schärfste Strafverfolgung kann in Zukunft die hochverräterischen Verbrechen in Deutschland beseitigen. Es wird Aufgabe der Re- gierungsparteien sein müssen, daß die Negierung in Zukunft nicht nur den Willen zur schärfsten Unterdrückung hochverräterischer Ver brechen zuriickgewinnt, sondern ihn auch mit allen Mitteln durch setzt. Denn nicht durch Gnade, sondern nur durch unnachsichtige Strenge kann der Hochverrat bekämpft werden. Möge die Staats gewalt sich auf diesen Weg zurücksinden, und möge am Montag zum letzten Mal das schlimmste Staatsverbrechen, das es gibt, mit Hem Mantel der Gnade zugedeckt worden sein. i- k- Der Entwaffnungsdiktator. ' Wie die „Köln. gta." hört, ist für den Posten des Noichskom- missars für die Entwaffnung der Zivilbevölkerung der Unterstaatr- sekretär im Neichsernährungsministerium, Dr. Peter, in Aussicht genommen. Wilson erwartet Revision von Versailler. London, 8. August. Nach einer Meldung der „Times" aus Rswyork hat Wilson sich dahin ausgesprochen, daß er zur Kaufe- renz in London, die wegen des Friedens mit Polen stattfindcn soll, einen Vertreter entsenden wird. Wie von gutunterrichteter Seite, die Wilson nahcstcht, behauptet werde, solle der Präsident der An sicht sein, daß die Konferenz in London zur Resten des Friedens- Vertrages von Versailles führen werde, < , . Die U. S. P. und bl« 8. Internationale. Zn Ler Versammlung der 3. Internationale führte, wie aus Dloeka« durch Funkspruch gemeldet wird, der italienische Kommu- mist Serrati aus, daß in Frankreich der Boden für die soizalistische Dartei nicht genügend vorbereitet sei und sie daher nicht in Lie international« ausgenommen werden dürfe. In Deutschland sei die Lage ganz anders Dort sei -i« Devolution bereits Tatsache, und daher könne auch die deutsche U. S. P. ausgenommen werden. Für Italien treffe das gleiche zu. Hier stehe die Revolution unmittel bar bevor. Italien befinde sich in ernster Krise, und die Notlage -er Bauern un- Arbeiter wachse täglich, Die Revolution sei un vermeidlich. , Darauf sprach Lenin über eine Rede -es Unabhängigen Cris- pien. Er sagte, diese Rede sei an sich ein Dokument von großem Werte, weil Li« Lage Les rechten Flügels -er U. S. P. klar dar aus hervorgehe. Er bemerkte, daß sich die Ansicht von Erispien über Lie Diktatur Les Proletariats fast vollkommen mit der Ansicht Kautskys -ecke. Als Beispiel des Opportunismus der Deutschen unterstrich Lenin Len langen Aufschub, bevor sich die Unabhängigen von Ler Scheidemanngruppe trennten. Lenin analysierte dann die Haltung der U. S. P. D., und besonders des rechten Flügels, bezüglich der Anwendung von Terrorismus und Gewalt. Er fragte, welche Haltung die Partei einnehmen werde, wenn die Diktatur des Proletariats durchgeführt würde, und zwar hinsichtlich der „Mörder" der Rosa Luxemburg und Liebknechts, sowie Hinsicht- lich der Offiziere der Weißen Garde, hinsichtlich des Preiswuchers und gegen Krupp und Stinnes. Mit Rücksicht auf gewisse gegenrevolutionäre Elemente in der Partei wies Lenin darauf hin, daß eine Politik, die vor Ge walt und Terror zurückschrecke, nicht existenzfähig sei. Die Diktatur des Proletariats sei ohne Terrorismus und Gewalt gegen die schlimmsten Feinde -es Proletariats und die arbeitende Klasse nicht denkbar. „Ihr sagt," so schloß Lenin, „daß Kautsky keinen Einfluß in eurer Partei hat, aber ihr selbst seid -er lebendige Beweis da für, -aß er großen Einfluß hat, und daß dieser Einfluß sehr schlimm für die Massen ist, weil er bürgerliche Tendenz hat. Wir können mit Kautsky nicht in einer Internationalen zusammenwirken und wünschen kein neues Mitglied in unserer kommunistischen Inter nationale, das sich auf Kautskys Standpunkt stellt. Wir müssen uns vor -er Aufnahme neuer Mitglieder sorgfältig Rechenschaft geben, wie die politische Lage in dem betreffenden Lande ist." Levy (Deutschland protestierte heftig gegen die Aufnahme der deutschen Unabhängigen in die kommunistische Internationale. Er erklärte an Hand zahlreicher Dokumente, daß die U. S. P. D. syste matisch die revolutionären Richtlinien verletze und sich zum Wil- sonismus und pazifistischen Sozialismus führen lasse. Stöcker stellte fest, daß die Lage des politischen Lebens in Deutschland derartig sei, daß im Augenblick keine Entscheidung gegen die Unabhängigen un ternommen werden könne. * ' ' " - Die Ostseebäder ohne Licht. Seit Dienstag ist Vorpommern mit den Ostscebädern ohne elek trisches Licht und Kraft, weil sämtliche Arbeiter und Beamten der Ueberlandzentrale Stralsund und Swlnemünde wegen verweigerter Lohnforderung in den .Streik getreten sind- Die Zeitungen können nicht erscheinen, Ein Banbenüberfall in Stettin. Stettin, 8. August. In der Nacht zum Sonntag griff eine etwa 70 Mann starke Bande die Wachtposten des Kriegsgefangenen lagers Altdamm an, bemächtigte sich ihrer Gewehre und drang in das Lager ein, aus dessen Waffenkammer noch weitere 20 Gewehre mitgenommen wurden. Die Hauptwache des Lagers eröffnete das Feuer und vertrieb die Eindringlinge, welche die Gewehre fortwar- fen und entflohen. Nur die 15 Gewehre der Wachtposten wurden von ihnen mitgenommen. Schwere Ausschreitungen in Frankfurt. Frankfurt a M., 3. August. Es ist gestern in Lem Adlerwerk Klcyer zu schweren Ausschreitungen gekommen. Es handelte sich um die Uebernahme dos Steuerabzuges durch die Firma und um die Arbeitszeit. Die Arbeiter drangen in das Direktionsgcbäude und nötigten den Generaldirektor Säuberlina zu Zugeständnissen. Mehrere Arbeiter schlugen den Direktor zu Boden, wodurch er einen leichten Schädelbruch und Quetschungen davontrug. Zwei Proku risten, die Söhne Kleyers, die den Generaldirektor zu decken ver suchten, wurden ebenfalls verletzt. Viele Einrichtunasgegenstnnde wurden zerstört und zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Ein Teil der Arbeiter suchte erfolglos die Angegriffenen zu schützen, Der Kampf gegen die Aushebungen in Tschechien. Prag, 3. August. Der Kampf der Sozialdemokraten gegen die Aushebungen hat begonnen. „Narodni Politika" weiß von Protest- vcrsammlungen gegen Lie Aushebungen in Reichenberg, Teplitz, Aussig, Leitmeritz usw. zu berichten. In Prag verbreiten die tsche chischen sozialdemokratischen Jugendorganisationen Flugblätter gegen den Militarismus. In Asch erschien kein einziger von den Stel lungspflichtigen zur Aushebung. Troppa«, 8. August. Am Sonnabend früh trafen in Troppan 12 Legionäre aus Sibirien ein. Am selben Nachmittag begannen sie ihre Tätigkeit. Sie vernichteten die deutschen Plakaie, die zum Protest gegen die Aushebungen aufrufen. Am Sonntag abend er schien eine große Menge vor dem Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal und versucht« dir Figur he» Kaiser» herunterzuwerfen. Köln, 3. August. Als Beauftragte -es Wucheramts Zweibrücken! nach dem Orte Krähenberg entsandt wurden, kam es zu schweren Ausschreitungen. Die Dorfebwohner empfingen -i« Kontrolleurs; mit Sensen und Mistgabeln, schlugen sie nieder und verletzt«« st« schwer. Rotterdam, 3. August. Die „Times" melden au» Paris: Dies deutschen Kohlenlieferungen gehen seit 20. Juli ordnungsgemäß ein, Die Kohlenüberwachungskommission für Deutschland wird am 10, August in Berlin ihre Tätigkeit aufnehmen. Kirkilissa, 1. August. Die griechischen Truppen Hatzen Thrazien! bis zur Tschataldscha-Lrnie besetzt, , ... . Z . " Bor dem Waffenstillstand? ' ! London, 3. August. Ein Moskauer Funkspru'ch meldet: Di« Waffenstillstandsverhandlungen sind ausgesetzt worLen. Di« polni schen Delegierten kchren nach Warschau zurück, um von ihrer Re gierung die Ermächtigung zur Unterzeichnung nicht nur -es Waf- senstillstandsvertrages, sondern auch der grundlegenden Friedens bedingungen, welche dis Kowjetregierung ausgestellt hat, Zu er langen. » Kopenhagen, 8. August. Di« polnische Waffenstillstandskom mission gibt der Regierung Lurch Kunkspruch bekannt, Laß die Russen den Begin« -er Waffenruhe für Donnerstag Mitternacht vorschlagen. Die bisherige Frontlinie soll bis Abschluß her Frie densverhandlungen unverändert bleiben, . , - , , / . Königsberg, 3. August. Nowgorod westlich von Lomza ist Dienstag nachmittag 4 Uhr von den Russen besetzt worden. Der Einzug erfolgte, während die Polen di« Stadt noch verteidigten, Die polnische Armee geht auf Ostrolenka zurück. Nach anderen Meldungen ist auch Brest-Litowsk in Russenhand. . * „Daily Mail" meldet aus Warschau: Die polnischen Fronte» sind am Sonntag unter den Befehl von Geyeralstabsoffiziere» der Entente gestellt worden, i London, 3. August. Lloyd Georg« hat sich geweigert, die Sow jetvertreter Krassin und Kamenez zu empfangen, da -er Waffen stillstand mit Polen abgeschlossen und die Bedingungen dafür in Kraft getreten sein müßten, bevor er mit den beiden Bevollmäch tigten der Sowjetrepublik verhandele, London, 3. August. Im Unterhanse erklärte Lloyd George, daß im Juli von den irischen Aufständischen im ganzen 15 Po lizisten, 22 Militärpersonen un- 5 Zivilisten verwundet worden sind. Lloyd George bemerkte weiter, die Terroristen in Irland bildeten eine schwache Minderheit. In den letzten Tagen hätte» sich Anzeichen geltend gemacht, daß die gemäßigte Richtung in Ir land sicherer zu werden beginne, ./ / Von den Bolschewistenführern. Der „Vorwärts" -ruckt aus -em in Paris erscheinenden Organ „La republique russe" folgende bezeichnende Schilderung über da» Leben der bolschewistischen Volkskommissare ab: Männer wie Riasanow, Radek, Rykow, welche einst die Uns glcichheit bekämpft hatten, bestreiten nicht meh rdie Existenz von Weißbrot, Neis, Butter, Fleisch und (bei Radek und Rykow) von teuren Weinen und Kognak auf ihrem Tisch . .. Galaeflen, wo reiche Holzhändler mit führenden Bolschewiki zusammentreffen, wo bei die Rechnung mehrere hunderttausend Rubel beträgt, sind an der Tagesordnung. Trotzki hatte im Januar einen großzügigen Plan von Militarisierung der Arbeit und von Arbeitsarmeen ver kündet, aber seine Begeisterung war sehr rasch einaedämpft, als «r die wahrhaft russische Schlamperei bemerkte, di« daraus entstand« Er war froh, als Pilsudski ihm Li» Gelegenheit bot, zu seine« üblichen Beschäftigung zurückzukehren: Paraden, -Verteilung von Fahnen und von militärischen Auszeichnungen .. . Radek war aus Deutschland erfrischt zurückgekommen und mit einer Anlage zum Kritisieren: Er erlaubte sich in Privatgesprächen, sich über die Kor ruption, über den Bureaukratismus und über den moralischen Ver fall des Bolschewismus zu „entrüsten". Sogar in öffentlichen Versammlungen kritisierte er die militärischen Gesetzentwürfe unü sprach für di« unabhängige Aktion des Proletariats. Man erteilt«! ihm ein oder zwei leichte Rüffel, und daraus zog er den Schluß, daß unter dem gegenwärtigen Regime man nur „wirken" könne, indem man sich in das Zentralkomitee hineinschmuggle. Um dort-- hin zu gelangen, kroch er auf allen Vieren, und wenn auch schwer,! err«ichte «r sein Ziel, indem er jene Opposition verriet, di« sich am! Vorabend des letzten bolschewistischen Kongresse» gebildet hatte«. Er hat seitdem diese kriechende Haltung bewahrt und ist ein «a«l< rechter Offiziosus geworden, welcher heute erklärt, daß die deutsch» Revolution noch fern sei, und daß man daher die Unabhängigen in der dritten Internationale aufnehmen müsse, und morgen, daß man dies« selben Unabhängigen mit Fußtritten hinauswerf«, muss-» Der „vorwärts" bemerkt dazu, daß MH seiM Kenntnis ha« hi«r .ntwoM« Wlh «adekzzutrifft.
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