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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192009119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-11
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1920
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MMych» sich »«« I«» «KtHkchM« ADm, D^ teutschrn v»ga«ifatton«n hab»« vor «twa »ihn T<vn «u» -E SirichsevnShruag«ntntst«riu» di» Mitteilung erhalt«, Laß hi, A»- ael««icheit vom Ministerium schleunigst «rleLtgt amo« soll. Bis her ist aber kein Entscheid erfolgt, und di« Bewegung auf dem Ba- lutamarkt macht e» immer unwahrscheinlicher, daß au« dem groß- »itatsen Angebot der nordamerikanischen Backer «in» greifbar« Ver orderung unser«, Ernährung Hero »«kommen wird. Anmeldepflicht de» stUlzulegend«, Betrieb«. Berlin, g. Sept. Der Arbeit-Minister Dr. Braun hat dem volle- wirtschaftlichen Au-schuff» mitgeteilt, daß dem Reichstage bald nach seinem Zusammentritt» «in« Verordnung untevbreitet werd«, die fllr di« Stillegung von Betrieben di« Anmeldepflicht vorschreibt und in besonderen Fallen die Beschlagnahm« von Rohstoffen und Maschi- n«n der stiügelegten Betrieb« vorsieht. Sin« Entspannung im Eis«nbahnerlonfliktt Berlin, 0. Sept. In der Lag« de» Eisenbahnkonflikts ist eine Entspannung «ingetreten. Die Abstimmungen in den Betriebs- Werkstätten, di« erst gestern abend abgeschlossen wurden, haben keine Mehrheit sür «inen sofortigen Streik gebracht, dagegen wurde «in» vertrauensmännerkommtssion gebildet, die erneut mit dem Reichs- verkehrsminister üb«r die Frage des Kontrollrecht« gegenüber Mu- nitionstransporten verhandeln soll. Berlin, g. Sept. In Rochenburg, Meiningen und Sonders hausen sind wieder Munitionstransport» Mr di» Reichswehr eigen mächtig von den Eisenbahnern zurückgehalten worden. Im Cr- furter Konflikt haben die dortigen Gewerkschaftsvorsitzenden Vor stellungen an den Reichsverkehrsminister gerichtet, um die Wicder- «instelluna der «ntlaflen« Eisenbahner zu erreichen. Bi» dahin wurde di» Abstimmung in den Eisenbahnbetrieben und -Werk- Eitten ausgesetzt. Die Sozialdemokraten und die Regierung. Berlin, v. Seot. Dir Stellung der Sozialdemokratie zur Re gierung wird in der klerikal« „Germania" behandelt. Das gen- ttumsoraan glaubt feststell« zu sollen, daß die Sozialdemokrat!« ihr» wohlwollend« Haltung aufgrgeben habe und daß die Sprache d«r Verneinung wieder au» den Spalten -er sozialdemokratischen Presse spricht. 421000 Arbeitslose im Reich. Di« Zahl Ler Arbeitslosen war im August auf 421000 gestiegen, von der sich täglich vergrößernden Zahl entfallen 40,S v. H. allein auf Berlin. Mehr Arbeiter auf» Land. In der Beratung des volkswirtschaftlichen Ausschusses de» Reichstages über die Arbeitslosigkeit waren sich all« Parteien da rüber einig, daß mehr Arbeiter aufs Land gebracht werden müßten. Es wurde ein aus allen Parteien gebildeter Unterausschuß einge setzt, welcher in Gemeinschaft mit dem Reichsarbeitsmtnisterium die weiteren Maßnahmen zur Behebung der Arbeitslosigkeit zu prüfen hat. Ein Antrag Ledebour auf Abänderung der Erwerbslosenfür- forgr wurde obgelehnt und statt dessen ein Dermittelungsantrag der biNtzeilkchen Parteien angenommen, demzufolge die geltenden Ver ordnungen auf dem Gebiete der Erwerbslosenfürsovg» baldmöglichst kN «in» gesetzlich« Gestaltung zu überführen sind. Dabei ist insbe- sonder« der Weg der Arbeitslosenversicherung zu beschreiten mit dem obersten Zweck, di« Arbeitskraft der Erwerbslosen produktiv zu ver wenden. Di« Folg,» de» Stuttgarter Streike«. Stuttgarts 9. Sept. Die Industriellen haben bisher erst 7V v. H. der in den Generalstreik getretenen Arbeiter wieder «instellen «innen. Di« Desamtverlufte an Arbeitslöhnen in dem siebentägigen Streik wurden vom Gewerkschaftskartell mit 12 Millionen Mark k»lff«rti Internationale Organisation der HandelsangestE« MalmS, S. Sept. Die International« Dewerkschastszentral« hat -um k. Oktober d. I. «ine Konferenz sämtlicher Organisationen «r Handel»«»gestellten nach Amsterdam einberufen. Der Konferenz wird «in Antrag auf Errichtung ein«» internationalen Sekretariats der Handels- und Bureauangestellten vorgelegt werden. Reu« Lohnforderung« weg«« Preissteigerung. Saarbrücken, 9. Sept. Die gesamten Angestellten verbände stellten an den Arbeitgeberverband der Saar-Industrie neue Ge haltsforderungen im Hinblick auf die gerade in den letzt« Wochen außerordentliche Steigerung der Preise für Lebensmittel und tag- lieh« Bedarfsgegenstände. Auch ei« Deutscher. Folgende Abschrift eines Briefes wird dm „Dresd. Nachr." zur Verfügung gestellt: Lottbu», 12. August. „An die interalliierte Kontrollkommission, Berlin." Am Sonntag, den 1. Juli ist in der Stadt Peitz bei Cottbus ein Flugzeug gelandet. Der Fabrikbesitzer Hein« aus Peitz hat es von Leipzig au» hergeflogen und in einem Schuppen seiner Fabrik untevgebracht, wo es in abmontiertem Zustande heute noch steht. Peitzer Einwohner erzählen, das Flugzeug wäre verschoben worden. Da Heine auch in seinen Kreisen volitisch tätig ist, besteht die Ge fahr (Heine war Neichswehrvfftzier), daß das Flugzeug bei kommen den Putschversuch« Verwendung finden kann. Um dies«» zu ver hindern, erstatt« ich bei Ihn« diese Anzeige. Da ich aber ferner weiß, daß auf Erfassung von verschobenem Heeresgut ein« Belohnung ausgesetzt ist, würde ich dieselbe für mich beanspruchen. Zu jeder «eiter« Auskunft erklär« ich mich gern bereit. gez. Ernst Treder, Cottbus, Spre«straße 9. Am besten bin ich zu sprechen täglich nach 4 Uhr.. Polen der Verwaltung de» Völkerbünde» unterstellt? Hamburg, 9. Sept. „Dagens Nyheter" teilt mit, Polen werde auf ein» Reihe von Jahren der Verwaltung des Völkerbundes mit einem englischen Kommissar unterstellt werden. Ein schwedisches Blatt bemerkt dazu, wenn das geschehe, so sei das Mandat nicht an der«« als eine maskierte englische Annexion. Ein neuer Balkanbund? Zürich, g. Sept. Die „Neue Züricher Zeitung" meldet aus Prag: Der bulgarische Ministerpräsident ist in Belgrad einge- trofsen, um die Verhandlungen zum Abschlusse Bulgariens an Sie „Klein« Entente" abzuschließen. Bulgarien hat seine Neutralität im polnisch-russischen Krieg erklärt. Der König von Bulgarien trifft auch diese Woche in Belgrad ein. Es wird bestätigt, daß die Verhandlungen in Belgrad sich um di« Schaffung eines neuen Bal- kanbunde» d«hen. Kohlenüberfluß i« Frankreich. Pari», -. S«pt. Wie „Petit Parisien" erfährt, führte Frank reich im August außer den deutschen Kohlenlieferungen 800 000 Tonnen au» England ein, 280000 Tonnen aus Amerika, 800 000 Tonne» au» Belgien und förderte außerdem 1 SSO 000 Tonnen selbst, so Laß es im August insgesamt 4 380000 Tonnen erhielt. Der Rrseroevorrat der französischen Eisenbahnen, der im Januar nur 180000 Tonnen hetnw, bezisfere sich jetzt auf 800 000 Tonnen. Da« sei der normale Durchschnittsstand vor dem Kriege. Der Rescrve- vorrat der Pariser Gasanstalten, der im Jahre 1919 nie hoher als 2S000 Tonnen war, übersteige heute 900000 Tonnen. Diese Mitteilung« sind besonders interessant im Hinblick Lavauf, daß Deutschland eben jetzt wieder feststcllen mußte, daß es außerstande ist, den Feinden di« geforderten Kohlen zu liefern, so lange in Oberschlesten Li« Förderung nicht wieder normal geworden ist. Die Franzosen haben mit der Besetzung de. Ruhrgeb'et» ge droht, wenn wir ihnen nicht Li« gefordert« Kohlenmenge lieferten. In jeder Weis« wußten sie uns zu bedrohen und einzuüliüchtcrn. Jetzt stellt sich Heron», daß Frankreich mehr Kohlen hoi, als iw Frieden, Millerand in Spa also kein anderes Ziel vmblgte. als nutz Möglichkeit Deutschland di» Lust ,»m Leben auzuiäneiden. WA jW>WDk>Ml WstPWchiB Dm VstE KV«tg»L«ch,, 9. G«pt. Lagebericht. Im Suwalki-G«Litt, nörd lich von Sokslka und bei Kam«»—Litowsk örtlich« Kgmpfhand- lung«n. In Ler Gtgend Grubeschow hält Li» polnisch« Verfolgung -er Arme« BuLjennq an. vestlich von Lembira Lehnten Li« Dolen ihm Angriff»front weiter nördlich au» und überschritt« »wisch« Kamionka und Bust den B»>g. Gegenangriff« der Bolschewisten b«t Bust und Krasne wurden abgewiesen. Migeg« mußt» di« polnische Front zwischen Ehodorow und Rohatyn zurückgenommen werden. Di« polnisch-russischen Verhandlungen. Rotterdam, 9. Sept. Di« „Time," meldet au, Riga: Die polnische Delegation hat den Russen ein« Frist bis Sonnabend zur Gegenerklärung gegeben. Es zeigt sich auf beiden Seit« noch kein Wille, zu einem schnellen Fried« zu gelang«. Basel, 9. Sept. Nach Meldungen au» Part» werden di« pol nisch-russischen Friedensverhandlung« in Riga am Montag b«. ginnen. Part», 9. Sept. Wie der „Atatin" au» London meldet, hat die russische Friedeusdelegattvn di« Antwort auf Lie letzte Note Bal four» bekannt gegeben. Die Antwort ist sehr maßvoll gehalten und beklagt sich über di« plötzliche Arnderung in der Haltung der eng lischen Regierung. Es scheine, daß Balfour unter dem Eindruck stehe, in der militärischen Lage zwischen Rußland und Polen sc! eine radikale Aenderung eingetret«. Die Kräfte Rußlands seien aber dieselben wie vorher. Wenn also di« englisch« Regierung vor drei Wochen anerkannt habe, daß Rußland als Sieger das Recht habe, seine Bedingungen zu stellen, so sei dir Lage weiter unver ändert. Di« Randstaatenkonferenz tu Riga. Da» Lettische Presseburean meldet au» Riga: Nm Montag wurde Li« Konferenz der baltischen Staaten in Riga beendigt. Die Konferenz faßte Len Beschluß, einen dauernden Etaatsbevollmäck- tigtenrat zu errichten, welcher seinen Sitz in Riga haben soll. Prä sident Ulmanis hob in seiner Abschiedsrede hervor, zwischen den baltischen Staaten sei eine politische Annäherung erfolgt, die als das Hauptergebnis der Konferenz gelten müsse. Freiheit, di« ich meiner Das Moskauer bolschewistische Blatt „Proletarskoje Echon" veröffentlicht eine Ansprache Lenin«, die dieser in Serpuchow ge halten bat, und mi» Ler hervorgeht, daß sich das Sowjetsystsm in Rußland immer mehr in eine boifcheWistische Bureaukvati« umge- waüdelt hat, an deren Spitze einige mit nahezu diktatorischer Macht ausgÄstattcte Personen stehen. „Die Freiheit — so sagt Lenin — ist «ine Erfindung der Bourgeoisie, welche das ökonomische Sklaven tum maskiert. Rußland muß sich von dieser Ansicht frei machen, daß man das Glück durch persönliche Freiheit erreicht. Rußland braucht eine starke Regierung von einigen Menschen mit klarem Blick und deutlichem Klasscubewußtse'm. Glücklicherweise besitzt Rußland so eine Negierung. Die Unzufriedenheit und das Tadeln sind ebensolche Vergehen wie die Intrigen mit weißen Reaktio nären und werden ebenso wie die letzteren bestraft werden." In derselben Rode erklärte Lenin, daß die Gewerkschaften demnächst in Staatsdepartements umgestaltet «erden, da sie sich als selbständige Organisationen unfähig erwiesen haben. Jeder Verband werde der entsprechenden Abteilung des Obersten wirtschaftlichen Nates zugeteilt und der Aussicht eines Komitees unterstellt werd«, -dem ein offizieller Kommunist sowie zwei kommunistisch« Vertrauens männer Ler Arbeiter angehöre-' sollen. Ein« englisch« Akklass« gegen den französisch« Militarismus. Köln, 8. Sept. E. D. Morel, der bekannte englische Pazifist, veröffentlicht soeben «ine neue Flugschrist, um das Gewissen der Welt gegen Len „Schrecken im Rheinland" aufzurütteln. Er schleu dert ein« vernichtende Anklage gegen den französischen Militari»- mu», Len »r für den schlimmsten «rklärt nicht nur L«swegen, weil viel« Tausende afrikanischer Söldlinge im Frieden als Hüter staat licher Ordnung über weite Strecken europäisch« Landes verteilt werden, sondern vor allem auch deswegen, weil Liese Leut« gegen ihren Willen zum Heeresdienst gepreßt und auf fremdes Gebot in beliebige Gegenden fern von ihrer Heimat verschickt «erden. Der Verfasser weist warnend darauf hin, daß eine solche Politik nicht nur demoralisierende Wirkungen für Europa, sondern auch unbe rechenbar« Folgen fllr Afrika haben müsse. Morel unterzieht weiter Li« französische Ableugnungstaktik hinsichtlich Ler begangenen Sitt lichkeitsverbrechen einer sakastischen Kritik und gibt dann einen eingehenden Wahrheitsbeweis für di« Richtigkeit der erhobenen Anschuldgungen. Entschließung«« de» englische» Gewerkschaftskongresses. Amsterdam, 9. Sept. Der Gewerkschaftskongreß in Portsmouth befaßte sich mit der Weigerung der britischen Regierung, die russi schen Gewsvkschafts-Delegi«rten nach England gehen zu lassen. Ro bert Williams brachte eine Entschließung ein, in der gegen die Wei- gerung Ler britischen Regierung Einspruch erhoben wird. Sie wurde mit allen Stimmen gegen die von Havelock Wilson angenommen, der sich Lagegen aussprach. Es wurde eine Anzahl weiterer Ent schließungen voryeschlagen, in denen u. a. gefordert wurde, daß die Negierungsausgäben für militärisch« und maritime Unter nehmun- gen vollständig aufgehoben würden. Die Wiederherstellung des Friedens der ganzen Welt sei die erste Notwendigkeit. Dis Kriegs- Entschädigungen müßten bis zu einem angemessenen Betrage genau festgesetzt werden. Die internationalen Schulden müßten durch den Völkerbund ausgeglichen werden unter Bedingungen, die vom Bunde scistgestellt würden, um Lie verarmten Länder mit Mitteln zu versehen^ di« si» für ihre Produktton nötig hätten. Ein Ausgleich kn Ler italienischen Streikbewegung. Mailand, 9. Sept. In der Bewegung der Metallarbeiter sind di« Negierung und die Industriellen bemüht, einen Ausgleich her- beizusühren. Die Industriellen verlangen allerding» vor allem die Aufhebung der Besetzung der Fabriken, eine Bedingung, mrf Lie Lie Arbeiter nicht «ingehen wollen. Für den 10. d. M. ist di» Leitung der Sozialistischen Partei und des Gewerkschaftsbundes zu gemein samer Besprechung und Beschlußfassung nach Mailand berufen worden, und auch Lis gesamte parlamentarische sozialistische Gruppe wird dort zusammentrcten. Der Arbeitsminister will durch Ein führung von Fabrikräten, die die Verwaltung des Betriebes zu kontrollieren hätten, die Arbeiter auf den Weg der Gesetzlichkeit zn- rücksühren. Rom, 9. Sept. Alle Nachricht« über die Arbeiterbewegung lassen erkennen, Laß di« Arbeiter beginn«, der Sowjet überdrüssig zu werden. Man erwartet, daß Ende der Woche die entscheidende Krise kommt, da niemand Lie Arbeiter bezahlen wird. Der „Avanti" hat sich mit dem Scheitern der Bewegung bereits abgefunden. Der „Seecolo" meldet aus Turin: Bewaffnete Arbeikrabteilun- gen besetzten dar Stadthaus, nachdem Las Militär sich zurückgezo- gen hatte. Auch die Post und Las EiscnüahnüirektionsgebäuLe sind von bewaffneten Arbeitern besetzt worden. Die Negierung hat Len Truppen in Ler Nacht zum Montag Befehl gegeben, die öffentlichen Gebäude zu besetzen und die gesetzlichen Gewalt« wieder «inzu- setzen. Montag nacht und Dienstag morgen wurde in Turin g«. kämpft. Di« Stadt ist von der Außenwelt abgeschnitten. Da» Erdbeben i» Italien. Lugano, 9. Sept. Zn der Provinz Florenz wurden durch Las Erdbeben 800 Menschen getötet, 200 verwundet. In der Provinz Gargagnan wurden ganze Dörfer vernichtet und die Einwohner un ter Len Trümmern begraben. I". der Provinz übersteigt die Zahl der Toten mehrere hundert. Kostbare Denkmäler sind zerstört war den. Im ganzen wurden bisher über 400 Tote geborgen. Wilson wieder hergestellt. Rcwtzork, 9. Sept. Nach den Erklärungen seines Hausarztes dar: Präsi^.-- Wilson als völlig herpcstesst d-:r,ch1et «erde»; doch hat er stark geeitert. »«kN» » v»pT MBcklf RAO kp M AN» «m 77 ILfstM gestorben. Berlik, 9. Sept. Da« Zentralkomitee der U. S. P. v. hat be schlossen, Len Parteitag für Sonntag, Len 24. Oktober, nach Hass» «iozub,rufen. Al, Tagesordnung ist ftstgesetzt: Bericht L«r Zentra!- l»itung, Bericht L«r Kontrollkommission, Li« kommunistisch. Inter national« und Li« Aufnahmebedingungen. Die Avt der kleinen Renlner. Folgender erschütternd« Notschr«! geht L«r „Dtsch. Tagesztq." »u: Wenn in letzter Zeit viel über Lie Not der kleinen Rentner und über einige Steuer-Erleichterung«, Lie man ihnen gewährt hat, ge schrieben wurde, so wurde stet» von Len kleinen Vermögen bi, 150 000 Mart oder 200 000 Mark gesprochen. G«wiß sind dies« Ver mögen heute klein »u n«nn«, ganz besonder», wenn di» Zinsen da- von dl» »inzig» Altersversorgung für »in alte, Ehepaar sind. Wer denkt ab» daran, Laß HunLerttausenLe von kleinen Rentnern nicht entfernt einen so großen Fond» für ihre Altersversorgung habenl Die weitaus meisten Lieser wahrhaft Unglücklichen konnten sich in einem langen arbeitsreichen Leben kaum 80 000 bis 40000 Mark ersparen; hatte ein Privatbemnter oder Gewerbetreibender mehr als zwei Kinder, so konnte er sich im allgemeinen noch nicht einmal 30000 Mark sür sein Alter zurücklegen. Kann sich nun jemand vorstellen, wie ein altes, arbeitsunfähiges Ehepaar mit den Zinse» von 20 000 bi» 80 000 Mark aurkommen soll?! Da» sind noch nicht 100 Mark monatlich! Wer mutet heut» einem 15jährigen Laufmäd chen zu, mit 100 Mark monatlich auszukommen. Grausam würde man Len betreffenden Arbeitgeber nennen! Aber zwei alte Leute sollen von diesem winzigen Betrage leben! Hiervon sollen sogar zunächst noch (man möchte lachen, wenn es nicht so traurig wär«) „Kapital-Ertraasstcuern^ entrichtet werden! All«rding, sollen di» letzteren „auf Antrag" „nach Schluß Le» Kalend«rjahr«»" zurücker- statet werden!! Wissen Lie Herren am grünen Tische, di« wöchentlich so viel zu verzehren haben, wie so «in alt«» Ehepaar im ganzen Jahre, was da» für «inen armen Greis, der nicht die Mittel hat, sich «ine Zei- tung zu kaufen, bedeutet?! Die 10 oder 12 Mark monatlick)« Kapi- tal-Ei tragsteuer bedeuten heute für «inen Arbeiter einen Bettel- Pfennig, für den alten kleinen Rentner, der keine Staatspensio» bezieht, bedeuten diese 10 Mark den zehnten Teil seines monatliche» Lebensunterhaltes! Drei Tage soll er davon leben!! Welcher von diesen alten Leuten weiß, Laß er Liese Kapitak- Ertragsteuer am Ende des Kalenderjahres zurückerhält? Wer von diesen Armen, für die 30 Psg. auch heute noch „Geld" sind (denn si« haben heute nicht größere Einnahmen als vor Lem Kriege), kann sich ein« Zeitung kaufen. Die weitaus meisten wissen es gar nicht, daß ihnen „auf Antrag" Ler Betrag hcrausgczahlt wird! Außerdem schmilzt Las winzige Kapital dieser Bedauemswer ten noch schneller zusammen, wenn derartige Abzüge auch nur „vorläufig" für einig« Monate gemacht werden! Weshalb soll der Greis erst noch mit zitternder Hand einen langen Antrag schreiben und das für ihn so schwer« Porto ent richten? Dringend erforderlich, um der Barmbcrzigkcit willen, ist eine sofortig« Verfügung, welche den A«rm!stcn der Armen mich die vor läufige Entrichtung Ler Kapital-Ertragsteuer erläßt! OerMche Angelegenheiten. H ' L.W Landtagswai-len. Nach einer Aeußeruug des präsidenten Buck in einer Versammlung in Roßwein werd« di» Wahlen zum sächsischen Landtag am 14. November stattfinLen. Vor- ber soll die Volkskammer jedoch noch einmal zur Abwicklung dringen- der Arbeiten znsammentreten. " UeberMwa de« Abwicklungsarbeit« von den Versagung» Suttern auf Li« Abwicklungsbehördem Lom 15. September 1920 aL gehen sämtlich« Abwicklungsarbeiten, Li» die Bersorgungräm.e» (frühere BezirkskommanLos) bisher noch erledigten, an die Abwick- lungsbehördsn über. Dazu gehören: alle Heimkehrangelegenheiten, z. B. Entschüdigungoantrüge für verlorcngcgangene und geraubt» Gegenstände; Guthaben jeder Art au» der Kriegsgefangenschaft; Forderungen an frühere T uppenteile; Anträge auf Auszeichnungen; nachträgliche Beförderungen, Fluchtkosten, Beschwerd«; Anfordcrn der Mititärpapiere usw.; weiterhin die Beförderung»- und Ordens- Angelegenheiten einschließlich Berwundetcn-Abzeichen; Abfindung mit Entlassungsanzügen unL Geldvergütung hierfür; Abfindung mit rückständigen Gebührnisscn. Die Gesuchsteller in solchen Ange legenheiten werden ersucht, alle schriftlichen und mündlichen An fragen bis zum 1S. September zu unterlassen und sich nach diesem Zeitpunkte an das Abwicklungsamt des früheren 12. Armeekorps, Dresden°N. 6, Große Klostergasfe 4, zu wenden. Besonders wird darauf hingewiesen, daß Militärpässe nach dem 1S. September 1920 nur noch durch das genannt« Abwicklungsamt ausgestellt werden bezw. angefordert weichen müssen, und daß Zahlung rückständiger Gebührnisss, Guthaben jeder Art, aus der Kriegsgefangenschaft, Fluchtkosten vom 1ö. September 1920 ab nur noch durch dieses Ab wicklungsamt erfolgt. Bescheinigungen über abgeleistete Friedens- und Kriegsdienstzeit, sowie über anzurechnende Kriegsjahr« werden aber nach wie vor durch die Versorgungsämter ausgestellt. * Die Ruhegehälter der Altpenslonäve. Durch Gesetz vom 21. Mai 1920 ist das Ruhegeld der sogenannten Altpensionäre, ihrer Hinterbliebenen sowie der Hinterbliebenen solcher Staatsbeamte» und Lehrer, di« vor dem 1. April 1920 im Amte gestorben sind, rückwirkend ab 1. April 1920 angemessen erhöht worden. Leider aber Haien Lie neuen Bezüge bisher noch nicht ausgezahlt werden können. Es ist nötig, sie einzeln fostzustellen, und Lies« Arbeit nimmt geraume Zeit in Anspruch. Um nun di« Ruhegeld empfange» nicht leid« zu lassen, ist ihnen im Juli und August ft ein monat- licher Betrag ihrer bisherigen Bezüge als Vorschuß gewährt worden, und einen Vorschuß in gleicher Höhe beabsichtigt di« Regierung auch im September anzuweisen. * Umsatzstell er der kommunalen Nattonierung«. Verschiedent lich bestehen Zweifel darüber, ob diejenigen Warenverkäufe, die von Bäckern, Fleischern, Kolonialwarenhändlern usw. im Auftrag« der Gemeinde oder aus den von den Gemeind« gelieferten Bestände» erfolgen, der Umsatzsteuer unterlieg«, und ob mithin in die festzu» setzenden Höchstpreise oder in die von der verteilenden Gemeind» vorzuschreibenden Preise die Umsatzsteuer einzukalkulieren ist. Da» Umsatzfteuergesctz enthält nirgendwo eine Bestimmung, welche Liefe rungen rationierter Waren öder auch nur Lieferungen der Gemein den oder im Auftrage von Gemeinden steuerfrei ließe. Bäcker, Fleischer usw. muss« deshalb damit rechnen, daß nach Jahresschlug bei Lcr Veranlagung zur Umsatzsteuer ihr« sämtlichen Umsätze zur Stcüer herangezögen werden. Bei dieser Sachlage liegt es im Interesse aller beteiligten Gewerbetreibenden, daß sie bei den Ver handlungen iiber Festsetzung ihrer Preise sich über die Rechtslaa« im Klaren befinden und bei ihren Gemeinden darauf dringen, daß die Umsatzsteuer von 1^ v. H. in die festzusetzcnden Preise ein- kalkuliert wird. * Verbilligung de» Schuhwerk». Der Verband Deutscher Schuh- waren Händl er mit dem Sitz in Berlin hielt seine Generalversamm lung In Eisenach ab, zu der zahlreich« Vertreter au» allen Teil« Deutschlands erschienen waren. Nach verschiedenen Referaten, in denen zum Ausdruck gebracht wurde, daß viel« Kommunalverbänd« zum Schaden des reellen Kaufmann» Mißwirtschaft trieben, daß ein» Schuhnot nickt existiere und daß nur eine erschwinglich'» Preislage schls, wurde folgende Entschließung gefaßt: „Der Verband Deutscher Schuhwarcnhandlcr ist der Auffassung, daß es Lie vornehmste Auf gabe des deutschen Zchuhwarenkkinhandels ist, die miuderbemitt lt« Bevölkerung mit billigem und brauchbarem Schuhwerk zu versehen. Zu diesem Zwecke ist'eine Vermehrung der geringen Bestände an Gebranchsschuhwerk für die Bcrufsbevö'kerung und an billigen Polksschuhcu durch Hebung der Erzeugung mörderlich. Der Klein handel c'klärt sich bereit, dieses Schuhwerk dem Verbräm her mit einem geringen Aufschlag zuzuführen. Der VcrbanLstag beauftragt di» Dcrbandsleftung. sick sofort mit dcn maßgebenden Fabrikanten in Perlmdung m scgcn. nm Mittel und Wege ü!r «ine sackver- ständige Herstellung derartigen Lchuhwrrks zu jinmn. Er erwarte?
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