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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193109082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-08
- Monat1931-09
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Das Neueste aus aller Wett der waldes vernichtet hat. Ein Dors fiel bereits den Flammen zum Opfer, während mehrere andere sammen 600 000 RM. haben. Es dürfte bisher polizeilich geräumt werden mutzten. Die optischen nur selten vorgekommen sein, datz ein so hoher Gemeinden Acharnae, Sfendali und Aphidnaes > Gewinn einem einzigen Inhaber ungeteilt zufällt. Eia enlsetzlicher Anfall Stadt Athen wird stark durch den ausgebrochenen Brand des Berges Parnas bei Athen gefährdet, der bereits Tausende Hektar herrlichen Pinien Eleiwiher Kaufmannes, der das ganze Toppellos allein spielt. Er würde demnach Anspruch auf zu- Gandhi aufdemWege aa-London London, 8. 9. (Funkspruch.) Gandhi ist am Montag auf der Fahrt nach London in Port Said eingetroffen, wo er von indischen Abord nungen, die ihm Geschenke in Gestalt von Honig, Ziegenmilch und selbstgewebtem Leinen brachten, feierlich empfangen wurde. Da Gandhi am Montag seinen „Tag des Schweigens" hatte, ging die Unterhaltung von seiner Seite nur schriftlich vonstatten. - Der Mahatma erhielt während seines Aufenthalts kn Port Said auch die Einladung verschiedener englischer Abgeordneter zu einer Feier in London anläßlich seines 63. Geburtstages am 2. Oktober, worauf er jedoch erwiderte, datz er nicht die Absicht habe, an irgendwelchen Feier lichkeiten teklzunehmen. Gandhi erklärte kurz vor der Weiterfahrt, er habe keine Befürchtungen, datz Indien je von bolschewistischer Propaganda angesteckt werden könnte. Klaffenbach. Als der hiesige Gutsbesitzer Uhlig auf dem Felde Klee auflud, hatte sich sein 12- Lhemnitz« Krankenhause, wo er indessen bereits seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Rlesenwaldbrand Sel Athen Athen, 7. 9. Die nördliche Umgebung sind von den Flammen angegriffen. Auch die Sommerresidenz des Staatspräsidenten Zaimis, der sich vor der Feuersgefahr nach Athen begab, die Villenkolonie Kephissla, soll in der Gefahr- zon« liegen. Der frühere Sommersitz des Königs Konstantin, Tatoi, ist von den Flammen ange griffen. Die ausgedehnten Sperrmatznahme» kön nen die Feuerausdehnung nicht verhindern. Starke Militärabteilungen sind bisher zur Unterstützung der Bauern vergeblich zur Eindämmung des Brandherdes herangezogen worden, der eine grö- here Ausdehnung hat al» das Grotzfeuer in Tatoi im Jahre 1916. M dem Auto ln den Abgrund Pari», 8. 9. (Funkspruch) In der Nähr von Ajaccio auf Korsika ereignete sich am Montag ein icknveres Autounglück, bet dem der Besitzer des Magens, ein Rechtsanwalt au« BaMa und sein Schauffeur den Tod fanden, während ein Freund des Anwalts lebensgefährlich verletzt wurde. Da« Auto wollte in einer Kurve einen anderen Magen überholen und stürzt« «inen S Meter tiefen Abhang hinunter, wobei es vollkommen in Trümmer ging. Neues Erdbeben in Belutschistan London, 8. 9. (Funkspruch.) Nach Meldungen au« Quetta haben am Montag zwei weitere hef tig« Erdbeben in Belutschistan stattgefunden, dar erst vor einer Woche durch mehrere Hundert Erd- flöße große Verluste an Menschen und Material erlitten hat. Nus Furcht vor einer neuen ttata- ftrovb« hab«n bisher 8000 Einwohner die Stadt verlassen. Zweimal MM Mark gewonnen Eleiwitz, 7. 9. In der Sonnabendziehung der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie entfiel ein Hauptgewinn von 300 000 Reichsmark auf das Los Nr. 235 245. Wie die „Oberschlesische Volksstimme" dazu erfährt, befindet sich das Glückslos in beiden Abteilungen im Besitz eines Vie Lage In Wle Maßnahmen gegen Gonrralstreikgefahr — Chemnitz. In der Sonmagnacht wurde die Chemnitzer Bcrufsfeuerwehr nach dem Stadtteil Chemnitz-Furth alarmiert, wo auf noch nicht er mittelte Meise In der Nähe der Chemnitz—Berliner Etlenbahnftrrcke eine große Getreidefeime In Brand geraten war. Infolge Wassermangel« gelanq e« nicht mehr, die Flammen rechtzeitig zu unterdrücken, denen rund 850 Zentner Weizen zum Opfer ge fallen sind. Der König non England verzichtet ans l Million Marl Berlin, 8. 9. Der König von Enaland, der am Montag den Ministerpräsidenten Macdonald empfing, gab nach einer Meldung Berliner Blätter au« London diesem seine Abficht bekannt, dt« ihm ausgesetzte Zivilliste um eine Million Mark ver- kürzen zu lassen, um so auch persönlich zur Kerab. lrtzuna oller «»«gaben beizutragen. Der Prinz von Wale« ließ, obgleich «r leine Zivillift« erhält, mtttellen, daß er einen Betrag von 200 VOll Marl dem Staatshaushalt zuzuwenden gedenke. Laadlagseinberusung beantragt Dresden, 7 9. Die Landtaasfraktion der kozialdemokra! sichen Partei Deutschlands, hat am Montag an das Präsidium des Sächsischen Landtages folgenden Brief gerichtet: „Die sozial, demokratische Landtagsfrattion beantragt unter Berufung auf Artikel 8 der Verfassung die Einberufung des Landtages zu einer Zwischen, tagung rund auf die Tagesordnung der ersten Sitzung zu setzen: Beratung des Antrages der sozialdemokratischen Fraktion ooin 4. September 1931, Behebung der sächsischen Notzustände be treffend" In diesem Antrag wird u. a. auch von der Staatsregierung gefördert, datz sie bei der Reichs, regierung erneut und im verstärktem Matze vor. steMg werde, um eine besondere Nothilfe für Sachsen durchzitsetzen; die Beseitigung der Miet- zinsfteuern zugunsten des Hausbesitzes ganz ent- zi,lehnen; die Aufhebung der Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen zu fordern; die sächsische Verfügung vom 22. August dieses Jahres zur Drosselung des Baumarktes aufzuheben; die beschleunigte Durchführung der mittelsächsischen Wasserversorgung mit allem Nach druck zu fördern; die Matznahmen zur zwangs weisen Kürzung der Fürsorgesätze und den 20- prozentigen Lohnabbau bei den Staats- und Forstarbeitern rückgängig zu machen; dem Land tag umgehend eine Vorlage über die Kürzung der hohen Gehälter der Staatsbeamten vor. xulegen und daraufhinzuwirken, datz in den Ge- meinden ebenfalls eine entsprechende Herabsetzung der hohen EehaltSbezüge erfolgt, ferner darauf hinzuwirken, datz die Gehälter der leitenden An gestellten in staats- und gemischtwirtschaftlichen Betrieben herabgesetzt werden, die Gehälter der unteren und mittleren Beamten, sowie die Bezüge der Tarifangestellten nicht weiter zu kürzen; das sächsische Volksschulwesen auf der bisherigen Höhe zu erhalten. Auf Grund der Verfassung mutz der Landtags- Präsident den Landtag einberufen, wenn min destens ein Drittel! der gesetzlichen Zahl dey Abgeordneten es bei ihm beantragt. Da die sozialdemokratische Landtagsfrattion über diese erforderliche Stimmenzahl verfügt, dürfte mist der Einberufung in Kürze zu rechnen sein. f Schwerer Zusammenstoß. In der bekannten Karo« an der Brettmüdl« in Chemnitz-Ebersdorf ettolgte am Montag vormittag ein schwerer Zu sammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Lastkraftwagen «tne« Viehhändler» au« der Dresdner Gegend. Der Anprall erfolgt« mit solcher Wucht, daß sich der schwere Lastkraftwagen im Kreise drAe und dann eine 3 Meter hohe Böschung hin abstürzte, wo er vollständig zertrümmert li«gen blieb, io daß die au« Schweinen und Kälbern bestehend« lebendig« Ladung heraurgeschleudrrt wurde. Das Vieh macht« sich sofort über ein« nahe Weide her und mußte einzeln wiedereingesangen und bi« zum Abtransport an Bäume be^estiP w«d«jr. Personen Elm neue Marneschlacht Als Auftakt für die französische „Abrüstung- Paris, 7. 9. Wie die Pariser Presse berichtet, werden die am 10 Sepiember an der Marne be ginnenden Herbstmanöv-r in großem Stil vorbe reitet. Durch die Städte und Dörser der Cham- vagne martchieren ununterbrochen Truppen aller Mafsengaitungen. Das Bild erinnert, wie das „Journal" bemerlt, an die ersten Mobilmachunge- tage 1914. Während der Hebungen sollen verschiedene mili- täniche Verbesserungen und Neueinrichtungen aus probiert werden, jo zum Bespiel «ine Formation mit Malchinenn-wehren ausgerüsteter Motorrad, fahrer. Jede Division erhält nicht weniger al« KOO 000 Schuß für Mitrailleulen, ebenloviel Muni tion Mr Maschinengewehre und 300 000 Geschähe für Lebel-Gewehr«. Mit Munition wird also bei diese,n Manöver nicht ««spart werden. Die Erplofio» k» «erlehrsslogzeag Der Metalifchleifrc Kutte gestorben Nürnberg, 8. 9. (Funkspr.) Der Metall- schleiser Hutt«, der vor einiger Zeit in einem Verkehrsflugzeug über Fürth eine Erplosion ver ursachte, ist in der Nacht zum Dienstag im Kran kenhaus Schweinfurt seinen schweren Brandwun den erlegen. Non der Justizpressestelle wird mit- geteilt, die Untersuchung der Landeskriminalpolizei habe ergeben, datz es sich bei dem Vorfall in dem Verkehrsflugzeug um einen planmäßig vor bereiteten Selbstmordversuch gehandelt habe. Eelbftmord des Generalleutnants a. V. Heinrich Grabmann Berlin, 7. 9. Nach einer beim Amtsgericht Ber- Itn-Charloltenburg elngelaiisenen Mitteilungen bat der 64säbripe vreußilcbe Generalleutnant a. D. Heinrich Großmann In Zürich durch Freitod seinem Leben «'n Ende gemacht. Der tragische Tod de» Generalleutnants Großmann bat folgende Vorge schichte: Großmann war vom Bezirksgericht In Brügge wegen „Outraae Publtque" (öffentliche Beleidigung) zu vier Monaten Gefängnis verur teilt worden, weil er in Belgien einigen jungen Leuten unsittliche Anträge gemacht haben sollt«. Das Urteil ist nicht vollstreckt worden. Großmann hat vom Anfang bis zum Ende allen Bekannten energisch seine völlige Unschuld versichert und hatte auch Rechtsanwalt Dr. Julius Meyer I mit der Einleitung eine» Wiederaufnahmeverfahrens beauf tragt, das bereits beantragt worden war. Es Ist anzunehmen, daß Erteilen, Großmann aus Gram über die nach seiner Ansicht ungerechtfertigte Ver urteilung durch das belgische Gericht in einem An- all von Schwermut Hand an sich gelegt hat. kamen bei dem grsährllchen Unfall «rfreulicherweis« nicht zu Schaden. Al, man da» Vieh «ingrlange» hatte, war der Personenkraftwagen, der di« Schuld an dem Zusammenstoß trug,unerkannt«rschwund'N. * Welche Beträge gibt die Deutsche Rei»«' bahn für velchaffrrnaen an»? 2m Jahr« 1930 verausgabt« di« N«tch«bahn für Kohle 275 Mi » Honen Mark, für andere Betriebsstoffe 40 Millionen Mark. Für den Einkauf von Ersahftücken zu Fahr- »»ugen wurden 83 Millionen Mark ausgegebcn. Die Aufwendungen für Neubelchaffungen von Fahr zeugen beziffern fich auf 172 Millionen Mark. s Wan» sind eßbar« Pilze giftig? Jetzt m«hr«n fich wieder dt« Zeitungsberichte über mehr oder weniger schwere Pilzvergiftungen und manche ängst liche Hausfrau scheut fich daher, die köstlichen und wohlschmeckenden Pilzgertchte aus den Tisch zu bringen. Bei «In wenig Sorgsälllgkeit ist diese Aengftttchkett nicht angebracht. Man muß nur darauf achten, daß man alle weichen Stellen am Pilze sorgkältlq ausfcheidet und vermeiden, daß einmal zubereitete Pilze länger al« einen Tag aul- bewahrt und dann gar aufgewärmt werden, da sich In diesem Falle stickst Zersttzungsglfie bilden. Sam melt man selbst die Pilze, so kalte man streng darauf, nur die aenau bekannten Arten zu sammeln und fich vor Crperimenten zu hüten. Wenn man diese Regeln beachtet, kann man fich ungetrübt d«m Ge nuss« dieser delikaten Gerichte hingeben. MM Deutsche Dpfer polnischen Terror« Berlin, 6. 9. Nach den Angaben des War- chauer Forschungsinstituts für Nationalitätenfra gen sind, wie Berliner Blätter aus Warschau be richten, in den ersten acht Jahren seit Errichtung des heutigen polnischen Staates 990000 Deutsche aus dem polnischen Staatsgebiet ausgewandett. In der Zeit vom Waffenstillstandstage bis zum 1. Januar 1927 haben rund 640 000 Deutsche Posen und Pommerellen verlassen, während 100 000 Deutsche aus Ostoberschlesien und 50 000 aus den übrigen Landesteilen Polens aus- wanderstn. Segen PutschieW« der KPD. Einheitsfront des Stahlhelm «nd der NSDAP Frankfurt a d. O 7. 9. Auf der Ta. gung der Gesamtführerschaft des Landesverbandes Brandenburg des Stahlhelm, die am Sonnabend und Sonntag in Frankfurt (Oder) stattfand, gab der Landesführer Rittmeister a. D. v. Moro- zowicz eine Erklärung ab, der tm Hinblick auf den kommenden Winter ganz besondere Bedeu tung zukommt. Der Landesführer betonte in seiner Rede, mit der die Tagung schloßt datz der kommende Win ter den Stahlhelm vor gang außerordentlich schwer« Aufgaben stellen werde Es sei eine ge- schlossen« Front aller Rechtsparteien notwendig, um die bolschewistische Flut, die sich in letzter Zeit auf dem flachen Lande besonders bemerkbar gemacht habe, zum Stillstand zu bringen. Der Redner berichtete, datz ihm vor einigen Tagen «in kommunistischer Aufmarschplan bekannt ge- worden sei, nach dem die Kommunisten unzählige klein« Terrorgruppen auf das flache Land schicken wollen. Der Landesführer erklärte unter großem Beifall, ein etwaiger kommunistischer Putsch werde den Stahlhelm gerüstet finden, der mit den SA.- Abteilungen der Nationocksoztalistischen Deutschen Arbeiterpartei für Brandenburg ein Abkommen »um gemeinsamen Abwehrkampf getroffen habe. Falks die Regierung wieder die Hilfe der natio. ualen Bewegung brauche, so werde man sie dies, mal allerdings nicht bedingungslos zur Bey. fügung stellen. Der Landesführer schloß seine Rede mit dem Gelöbnis, daß der Stahlhelm allen Gewalten zum Trotz für die Erhaltung des deut- scheu Vaterlandes kämpfen werde. Ms -elmat und Merlan» Frankenberg, 8. September 1931. Der erste Schnee In den höchsten Lagen de- schlesischen Gebirge waren am Sonntag starke N'ederjchläge zu ver zeichnen, die zum Teil 80 Millimeter überlchcliien. Die Temperaluren sind so stark gesunken, daß die Schneekoppe am Monlaa um 8 Uhr bei 1 Grad Käste den ersten Schneefall in diesem Herbst meldet. — Limbach. Auf der bststgen Polizeiwache wurde von einem LImbacher Einwohner ein Flstgerabwehrgeschoß abgegeben, da« dieser an geblich auf einem Schuttabladeplatz in Obersrohna gesunden haben will. Die polizeilichen Erörterungen darüber, wie das gefährliche Geschoß dahin ge kommen ist, sind Im Gang«. - Augustusburg. Während eine« schweren Ge witters ging hier ein mehrer« Minulen anhaltende« Hagelwetter herab. Die Hagelstücke hatten di« Groß« von Halelnüssen und übertrafen diese ieil- wetle sogar, lodaß mitunter der Erdboden mit «iner weißen Schicht bedeckt war. Ersreulicherweise wirb der an Gärten und Feldern angerichtete Schaden al» nicht allzu erheblich bezeichnet. — Wolkenst«i». Der bei einem Sturze über eine zwöst Meter hohe Brücke in die Zschopau g'töieie Radfahrer ist jetzt als der 31 jährige Ma» Listner aus Drebach ermittelt worden. Der auf Io tragische Weist aus dem Leben Gerissene Ist ledig und erst dieser Tag« au« dem Militärdienst helm gekehrt. Wie man festgestellt bat, handelt «« sich b«l dem Unfall um den 23. Sturz, der fich im Laufe der Jahr« an d«r verhängnisvoll«» Stelle ereignet hat. — v«d«ran. Beim Abladen einer Fuhre Hafer wurde die hier wohnhaft« Frau Kluge von einer Kreuzotter gebifien, dl« unbemerkt mit aus den Wagen gekommen war. Da« Bein der verletzten Frau schwoll in wenigen Minuten furchtbar an, so daß fi« nach der ersten Behandlung durch einen hiesigen Arzt dem Chemnitzer Stadtkranknhanl« »UiMhlt wtlhfn mußt«. ein Krokodil. Die begeisterte Menge mar nicht zurückzuhalten und folgte dem Lustriesen bis in die Halle, so datz die Passagiere mir mit Mühe das Luftschiff verlassen konnten. Dr. Eckener, der cm der Hinteren Motorengondel ausgestiegen war, hat die Anwesenden sehr enttäuscht, da sie den Luftschiffsführer nicht zu Gesicht bekamen. Die Postbeamten nahmen zehn Säcke Post in Empfang;. Mit südamerikanischen Andenken, wie Palmen zweigen, Kasteen, Schlangenhäuten, Ananas usw. reich bepackt, stiegen die Besatzungsmcmnschasten aus und wurden von ihren Angehörigen freudig begrüßt. Herrn Geheimrat Prof. Dr. Haußmann überreichte Oberbürgermeister Lillig von Schwä- bksch-Gmünd ein Blumengebinde und sprach im Namen der Stadt die herzlichsten Glückwünsche aus. Alle Passagiere der Südamerikafahrt äußer ten sich sehr begeistert über den glänzenden Ver lauf 'der Fahrt. Schwere Berlehrsunsälle Chemnitz. Au der Kreuzung der West- und Reichsstratze ereignete sich am Sonntag nachmittag wie schon so oft wieder einmal ein Zusammen stoß zwischen einem fahrenden Stratzenbahnzuge und einem Motorrad. Dabei stürzte der Motor radfahrer, ein aus Crottendorf stammender Stem- arbeiter, mit seiner auf dem Soziussitz mitfah- renden Frau so unglücklich auf die Straße, datz beide mit erheblichen Kopfverletzungen bzw. einer schweren Gehirnerschütterung ins Stadtkranken haus gebracht werden mutzten. Ein weiterer Zu sammenstotz ereignete sich cm der Ecke der Zscho- pauer und, Turnstraße, wo ein 26jähriger aus wärts wohnhafter Schlosser mit seinem Kraft rads gegen einen Personenwagen fuhr. Dabei zog sich der Schlosser so schwere Schnittwunden am Kopfe zu, datz er ins Krankenhaus gebracht wer den mutzte, während ein Insasse des Personen kraftwagens, ein auswärtiger Tischlermeister, durch Glassplitter erhebliche Verletzungen am Kovfe er litt. — Beim plötzlichen Verlassen des Fußsteiges an der Weißenburger Straße wurde ein zehnjäh riges Schulmädchen von dem Kotflügel eines Personenkraftwagens gestreift und umgerissen. Das bedauernswerte Kind, das durch eigene Un achtsamkeit den Unfall verschuldet hatte, trug schwere Kopfverletzungen davon. — Ganz in der Nähe wurde eine 34jährige Haustochter beim Ueberschreiten der Fahrbahn der Weststraße von einem in rasendem Tempo daherkommenden Rad fahrer cmgefahren und umgerissen. Sie zog sich beträchtliche Arm- und Beinoerletzungen zu, wäh rend der rücksichtslose Fahrer feige sein Heil in der Flucht suchte und leider auch unerkannt ent kommen ist. — Schließlich wurde noch an der verkehrsreichen Kreuzung der Hain- und Dresdner Straße ein« die Fahrbahn überschreitende 66jäh- rige Arbeiterswitwe von einem Motorradfahrer gestreift, wobei sie und der Fahrer zum Stüben kamen. Während aber der Fahrer mit dem Schrecken davonkam, erlitt die alte Frau so schwere Kopfverletzungen und Schnittwunden, datz sie nach dem Krankenhaus gebracht werden mutzte. Vie Südamerttasahtt der Zeppelin ein eindruarvolles Erlebnis Friedrichshafen, 7. 9. Geheimrat Prof. Dr. Haußmann äußerte in einer Unterredung seine Eindrücke auf der Zeppelinfahrt. Ter Wech sel von Leuten, Land und klimatischen Verhält nissen innerhalb von drei Tagen hat den Passa gieren dieser herrlichen Fahrt, so betonte er, besonders starken Eindruck gemacht. Die Stim mung an Bord war vorzüglich, und die Passa giere hatten immer einen anregenden Gedanken austausch. Besonders interessant war das Farben spiel des Meerwassers, das in raschem Wechsel von ganz dunster Farbe zu Kobalt- und Azurblau und an den Küsten sogar bis Smaragdgrün sich änderte. Die Wolkenbildung, die man als leichte, sichre Wölkchen oder auch als Ballenwolken unter sich ziehen mH, war ein herrlicher Anblick. Von ganz b«lon>.-r-m Reiz waren die sternklaren Nächte bei teilwei'e prächtigem Mondschein. Das Wetter mar sehr gut, nur auf der Rückfahrt in der Palineuzone kam das Luftschiff in starken Regen, dem es jedoch immer sehr gut ausweichen konnte. Die wissenschaftliche Beobachtung meteorologischer Art, ausgeführt von Prof. Dr.'Weickmmm, sowie die Versuche mit dem neuen Kompaß von Prof. Dr. Haußmann gelangen zur vollen Zufrieden heit. Bei den Versuchen von Prof. Weickmann ging das Luftschiff jeweils hoch, damit die In strumente an einer Haspel heruntergelassen werden konnten. Mehrfach wurden auch Echolotungen aus- gestihrt. — Nach Pressemeldungen sollte Dr. Eckener einen in Not geratenen Deutschen aus Brasilien kostenlos mit dem Luftschiff nach Fried- richshasen befördern. Kapitän Lehmann erklärte dem V-rtreier der Tel.-Unlon hierzu, daß dieser Mann sich bei der Schiffsleitung in Pernambuco nicht gemeldet hat. Begeisterter Empfand des Luftschiffes Friedrichshafen, 7. 9. Während der Landung des „Graf Zeppelin" brach die im Wcrft- geländc nach Tausenden zählende Zuschauermenge in begeisterte Hochrufe aus. Zwischen riesigen Pnlmenzweigm am Bug des Luftschiffes baumelte Londom, 8. 9. (Funkspruch.) Die „Times" bn'ngt ergär^ende Mitteilung über die chilenische Matrosenmeuterei. Danach habe sich die Mehr zahl der Matrosen dein Aufständischen nicht cm- schlietzen wollen, sei aber von radikalen Agita-' jähriger Sohn, um den Vater zu' necken, auf toren an Bord des „Almirante Latorre" dazu dem Wagen unter den frischgemähten Klee ver. gezwungen worden. An dem Fliegerbombarde- borgen. Der ahnungslose Vater schkug, als er ment auf die meuternde Flotte, haben 80 Flug- seine Feldarbeiten beendet hatte, wie das bei zeuge teilgenommen. Ein Unterseeboot wurde, Landwirten üblich ist, di« Sens« in den auf versenkt, 2 Zerstörer außer Gefecht gesetzt.idem Magen liegenden Klee, traf aber dabei das Mehrere Kreuzer erhielten ebenfalls Treffer. Die'unter dem Klee verborgene Kind so unglücklich, Kämpfe spielten sich so nahe der Küste ab, datz daß der blanke Stahl diesem den Leib vollständig die Einwohner von Coquimbo den Verlauf vom aufritz und die Eingeweide hervorquolstn. Man Ufer aus verfolgen lonnten. Der größte Teil brachte den bedauernswerten Knaben nach dem der wiedergewonnenen Flotts ist bereits unter Bedeckung in Valparaiso eingelausen. Die Eisen- bahnoerwaltung ist von der Regierung übler-, nommen worden. Die Bahnhöfe und Züge wer den von Militär betreut, da der Ausbruch eines Generalstreiks befürchtet wird. Dlle Regierung hat Vorbereitungen getroffen, die Mehrzahl der Arbeitslosen in Konzentrationslagern unterzubrin gen, um sie vor der kommunistischen Propaganda zu schützen. Alle van den Meuterern gefangen gesetzten Offiziere sind befreit worden. Viele Ge. schäftsleute in Santiago de Chile haben der Ne gierung Gold, Juwelen und Autos zur Ver fügung gestellt, um die Revolution so schnell! wie möglich zu unterdrücken.
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