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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-194209179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19420917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19420917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1942
- Monat1942-09
- Tag1942-09-17
- Monat1942-09
- Jahr1942
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1 /kti/tui' UN al l^ute^/ra7tuuA Machdruck ociwten) Und Graphiker Mar Slevogt. in der mittelbar ansprechend. Schüler von Wilhelm ^//F» WMSNSNK» ver eigene W! Bauer lei waMm - Miu Bein NdeißSstshie War ist heute los? Zahlreichen Besuch erwartet Dr. Loren», V«reln«leiter. UritNtA«» Anfang 20 Uhr. Sebickt AUuftrlerte an die Front Der Frontsoldat Wir», dafür stets dankbar ein »4 verschüttet l «Anlaß 19 Uhr. Zahlreichen Besuch erwartet Roma» »o» Ertl« Will« Urhederrechtrschutz: veutscher koman-verlag (vorm. G. Unverrichts Ulotzsche (Bez. Dresdens MAM werbe WM MW ««»-risnnknr Letztmalig 17.80 und 19.48 Uhr ,,m» rinnu« Noe V«r»u«l»uns" Für Jugendliche nicht erlaubt Ungarisch« Filme für da« Au,land. Unter dem Namen „Unionfilm" wurde in Belgrad ein Unterneh men gegründet, das sich mit dem Vertrieb von unga rischen Filmen ins Ausland befassen wird. Die unga rische Produktion wird vor allem Lustspiele und Film operetten dem ausländischen Markt zur Verfügung stel len können. Fritz Arno Wagner steht bei dem neuen von Erich Engel inszenierten Emil-Jannings-Film der Tobis „Altes Herz wird wieder jung" an der Kamera. Wie erinnerlich, war Wagner auch der Kameramann des jüngst mit grohem Erfolg neu aufgeführten Jannings- Films der Tobis „Der zerbrochene Krug". merken hierzu, daß diese Methode von den Indern längst durchschaut sei; mit derartigen Mitteln Netzen sie sich von dem grohen gemeinsamen Ziel, Indien von der englischen Herrschaft zu befreien, nicht mehr ab bringen. WAnWmi «tlt« mn MMnmmi zu tauschen gesucht. Offerten unter 17 84S an den Tageblatt-Verlag erb. al« Aufwartung gesucht. Zu erfahren im Tageblatt-Verlag. HSISMert« »neu« autzer dem Hause. Zu erfahren im Tageblatt-Verlag. c grauer verregneter Übend. Die Soldaten' und Zivilisten, die den Bahnhof LatHt, VWiranen, Strafe« anv Zersetzung vorn vrtUsOen «nterdellaungskamps gegen Indien Memdm für jedenGewerbetreibenden geeignet Neml» AN. > , Zu haben bei k. 8. Md«,.MM. Slevogt war in München ein von Dietz und hat auch noch manches von dessen Lehrer, 18. MIIlitzkiMdM. MkMiiWSl'gÜAM I K««r. 1841 Sonnabend, den 19. September, 20.30 Uhr im „Deretnohaus"« Lines Tages erschien eine Untersuchungskommission, das Landgut wurde besichtigt und abgeschätzt und Marga Nakot durfte uneingeschränktes Lob tinstecken, als die Herren erfuhren, daß diese zart« >-ru Hof durch die ganze schwere Seit nach dem Welt krieg und der Franzosenherrschast zu solcher Blüte emporgebracht hatte. Jetzt bekam sie neue Uüh« als Lrsatz für die ver lorenen, ein Pferd aus guter alter Lothringer Zucht und eine ausreichende Schafherden Sie wurde dafür verpflichtet, die festgesetzten Abgaben genau einzu. halten an Milch und Butter und wolle und Schlacht, vieh, aber auch an Gemüse und Obst und ttartoffeln. Ihr Hof wurde zu einem winzigen Bad in der großen versorgungsmaschtne des Beiches, wie stolz war Marga Badotl Nun hatten sie und der alte Baltasar und die beiden Mägde wieder alle Hände voll zu tun und ihre Lebensaufgabe schien ihr klar vorgezeichnet. Da kam zu gleicher Seit hie Nachricht, die Marga Rabat nach Deutschland riefl Ihr Tunae war verwundet — ihr Sohn, den sie hatte hergeoen müssen an den Krieg — wie einst, malr seinen Vater! Lin dem Abend, al» der Brief aus dem Lazarett kam, stand Marga Badot lan-- Zeit am Saun i' res Gehöftes und sah über die wiesen hin zur Mosel hinunter. Die Luft war seltsam weich und warm und rings um war alles still. Die neuen Schafe blockten nur selten einmal aus ihrem Pferch herüber, den der alte Knecht sachgemäß zurechtgezimmert hatte. Mor- gen würde er sie austreiben auf die weiten wiesen am Fluß, die für sie bestimmt waren. Märgas Ge danken verloren sich aus der Gegenwart, oie gut und gesichert vor ihr lag, in die Vergangenheit. In die Seit zurück, als sie ihr Kind unter dem Herzen trug — ihr Kind, das keinen Vater haben würde, wie furchtbar schwer ist es damals oft für sie gewesen — und wie sehr glücklich war sie trotzdem! Und, nun heute, viele schwere Jahre später, sieht Marga Rabat wieder auf dem Hauptbahnhof in Metz, um zu-ihrem verwundeten Jungen zu fahren, der in den Krieg gegangen ist wie sein verschollener Vater. Aber den Jungen hat der Krieg ihr zurück- gegeben! Den hat er nicht behalten, wie den Assi stenzarzt Karl HSmbergl ... (Fortsetzung folgt.) g» seinem 10. Todestag« am 20. Septembrr Am 20. September vor 10 Jahren starb der Maler " Aber er ist nicht tot Dennoch ungebrochener indischer Freiheitswille Wieder liegt eine Anzahl neuer Meldungen über bri. tisch« Unterdrückungsmaßnahmen gegen das Freiheits streben der Inder vor:- In Bombay wurden am Dienstag 35 Personen verhaftet, die sich an der Bildung eines Demonstra- tionszuges beteiligt hatten. Die Polizei machte bei der Auflösung des Zuges von dem bleigefüllten Bam busknüppel Gebrauch. Die Mitglieder der Bezirksverwaltung von Lhit- toorC Hingleput in der Provinz Madras sind wegen Teilnahme an den Kongrehkundgebungen ihrer Aemter enthoben worden. In Tenjore in der gleichen Provinz wurde die Verordnung, nach der nicht -mehr als fünf Personen sich versammeln dürfen, um «inen weiteren Monat verlängert. In Patna in der Provinz Bihar fällte das Son- dergericht, das zur Aburteilung der Teilnehmer an den Kongrehkundgebungen eingesetzt wurde, jetzt die ersten Urteile. Schon am ersten Tage sprach es ein Todes urteil aus und verhängte eine Anzahl Gefängnis strafen. Der frühere Kongretzminister der Provinz Assam, Biswas, ist nach Berichten aus Delhi verhaftet worden. Der allindische Rundfunk berichtet über Kol lektivbestrafungen einer Anzahl von Dörfern in meh reren Provinzen. So wurde 19 Ortschaften in der Provinz Madras eine Strafe von 235 000 Rupien auf erlegt. Auch in der Provinz Bihar und in denVercinig- ten Provinzen wurden Strafen verhängt. Di« Engländer wandten auch wieder die alte Me thode an, Zwietracht unter der indischen Bevölkerung zu stiften. Eine gewisse Gruppe in der Provinz Ma dras, die der Polizei bei Unterdrückung von Unruhen geholfen hatte, wurde jetzt von der Zahlung einer Kollektivstrafe befreit. Indische Kreist Bangkoks be- Zn diesem Sommer 2« sowjetische U-Boote im Mimischen Meerbusen oernichtet Ein« Sondtrmeldung d«s finnische« Hauptquartier« Vas finnische Hauptquartier gab am Dienstag nach mittag über die Tätigkeit der Seestreitkräft« folgende Londermeldung aus: In der gegenwärtigen Schiffahrtsperiode hat dld im innersten Teil des Finnischen Meerbusens einge schlossene sowjetische Dstseeflotte fortlaufend Unter seeboote ausgesandt, um die Seeverbindungen in der Ostsee zu stören. Um den Preis schwerer Verluste ist er auch einzelnen Booten geglückt, durchzubrechen. Nach dem amtlichen Bericht vom Iulr dourden durch die gemeinsamen Operationen der deutschen und fin nischen Seestreitkräfte elf feindliche Unterseeboote ver nichtet. Unter Berücksichtigung der bereits früher ge meldeten Verlust« stieg die Zahl der in diesem Som mer im Finnischen Meerbusen vernichteten Untersee boote auf 26. Dazu kommen einige unsichere Fälle, in denen feindliche Boote zum wenigsten schwer be schädigt wurden. Auch die Luftstreitkrafte haben wirk sam an der Suche nach den Unterseebooten teklgenom- men und Ihnen durch Bomben Schäden zugefugt. Kleines Haus mit Garten in Frankenberg oder Umgebung »« Umukvn >«>»«!>». Angebote u. H 847 an den Tageblatt-Verlag. Ein« gutmelkende, hochtragend« zu verkaufen. Sachsenburg Nr. 11. «In« llroirimmor stoboooi mit Abstellraum — mit oder ohne Hausmannsposten. Offerten unt. 848 an den Tageblatt-Verlag Suche 1. Oktober oder 1. November MWl. MM. Offerten u. 2 849 an d. Tgbl.-V«rl. Der Kameradschaftaführe». Saubere«, kinderliebe« Pflitzijahrmiidtzm für 1. Oktober 1942 gesucht. Ange bote unter V 847 an d. Tgbl.-Verl. Manches von der dekorativen und effektvollen Malerei Pilotys aufgesogen. Aber auch Defregger und Leibl »arrn Piloty-Schüler und haben sich doch stark auf di« Natur besonnen, Leibl im besonderen war mit Courbet verbunden, dem Offenbarer der Wirklichkeit, und strebte Holbein, dem Künder der Natur, nach. Defregger und Leibl standen Dietz nahe; und gerade in Leibl ist durch dessen Schüler, den Porträtisten und Land schafter Trübner, Entscheidendes auf Slevogt einge- prömt. Um die Jahrhundertwende drang er auf einer Neise nach Holland in Rembrandts Kunst ein und begegnete zum erstenmal mit wachen Sinnen den französischen Impressionisten. Er wurde von ihnen nicht abhängig, immer stand er persönlich handelnd, mitarbeitend, weiterarbeitend, über den Natureindrücken. Er verwendete sie, er war ihnen nicht ausgeliefert. Die Phantasie und Fabulierfreude, die schon sein Leh rer Dietz an ihm festgestellt hatte, die er aber nicht hatte wuchern lassen, sondern die er erst mit gründlichen, gegenständlichen Malkenntnissen unterbaut hatte, die Leichtigkeit und Beweglichkeit der Gedanken und der Gestaltung ist ihm erhalten geblieben. Das Skizzenhafte, das Improvisiert«, das er gern seinen Bildern beließ, macht seine Schöpfungen, mögen sie nun aus München stammen oder aus den letzten Jahrzehnten in Berlin, unmittelbar: seine Lithogra phien, Färb- und Tuschzeichnungen, aber auch seine Oelbilder; sein« Illustrationen zu Werken der Musik Pud Dramatik, zu Märchen und Abenteuern, aber auch seine Porträts, seine Tierbilder und Landschaften! Drei Werke Slevogts seien hier als besonders stark« Zeugen seiner Kunst aufgerufen: sein Selbstbildnis als Jäger, di« Flinte ladend, und um ihn herum die ge- liebte pfälzische Landschaft mit all ihren Farben, Lichtern und Düften, mit allem, was der Weidmann wittert, er selbst ein Mensch, der Natur verbunden, behäbig, überlegen, etwas lustig, etwas listig. Der Sänger Francesco d'Andrade als Don Juan — vier Bilder zeigen ihn in der Rolle, aber eins, der söge- nannte „Schwarze d'Andrade", läßt Theater-Effekte, die auf den drei anderen hie und da noch zum Aus druck kommen, am weitesten hinter sich, Schicksal und Leidenschaft erscheinen gebändigt in Haltung und Ge bärde. Und die Folge von Radierungen zur Illustra tion der „Zogberflöte" — eine ideale Vereinigung von Bild und Musik wird erreicht: die Bildchen um rahmen, umranken die Noten, unterbrechen sie, spielen l» sie hinein, huschen spukhaft durch die Klänge! Johanne« Günther. ist wieder eingetroffen. WeüM.H»S MH«. zeldMM füllten, um auf irgendeine Weiterbeförderung zu warten, die es irgendwann einmal geben würde, die auf den Bahnsteigen und in den Unterführungen aus Kisten und Kasten hockten oder einfach auf ihren Mänteln ausaestreckt den Schlaf der Erschöpfung schliefen, wollten nichts weiter als Buhe Da durch drang vlötzlich «in seltsamer Lärm den riesigen Bau: Lin wildes Gepfeife und Gejohle näherte sich aus einem eingelaufenen Fuge kommend der Sperre, ein« rote Fahne wurde hochgeschwungen, schrille Stimmen schrien: „Ls lebe die Revolution!" Aufgeregte Männer drängten den Posten an der Sperre beiseite und stürmten in die Halle: „Legt die Waffen nieder! Hoch die Revolution! Jetzt befiehlt der Soldatenrat!" Am Stadthaus am Paradeplatz wehte die rote Fahne, alle Ordnung löste sich auf. Lin Arbeiter und Soldatenrat residierte, Truppen-Transport- und Munitionszüge für die nahe Front wurden zurück, gehalten, die Lebensmittel für den Soldaten an der Front gestohlen und beiseitegeschafft. Die Be völkerung war machtlos. Tolle Zetten kamen für Metz. Lrzberger führte dce Waffenstillstandsverhandlungen in beschämender Liebedienere». Für Lothringen war alles verloren. Die waffenstillstandsbedingungen verlangten u. a.: Sofortige Räumung der besetzten Gebiete (Belgien, Frankreich, Llsaß-Lothringen und Luxemburg) inner halb von 14 Tagen. Die deutschen noch vorhandenen Truppen zogen ab, viele tausende deutschfühlender Linwohner mit ihnen. , Aber Marga Radot bli:b! Sie wartete weiter. Denn Immer noch kamen Transporte über den Metzer Hauptbahnhos, und wenn ihr Dienst auch längst auf gehoben worden war, wenn es keine Kaffeekannen mehr zu schleppen gab und sie die Armbinde der Helferinnen nicht mehr tragen durfte, sie war Tag Nir Tag und Nacht für Nacht auf dem kalten zugigen Bahnhof. Sie schlüpfte durch die Sperre, sie ge langte an jeden Zug, tn dem Soldaten waren und fragt«, fragte, fragte: „Habt ihr den Assistenz- arzt Hömberg nicht gesehen?" Dann war auch dies vorüber. Das Lhaq; ver. ebbte, langsam breitete sich so etwas wie Ordnung über die schwergeprüfte Stadt. Über ihr Bild ver änderte sich. Häuser standen leer, Geschäfte ver. ödeten. Denn alle Deutschen und deutschfühlenden Lothringer wurden' verfolgt, ihre vermögen «inge. zogen und sie selber schließlich vertrieben. Zahllose Metzer Bürger waren verhaftet worden, lagen in den Gefängnissen ohne Schuld, nur weil sie deutsch, freundlich waren. Deutsche galten als vogelfrei. Die glorreiche französische Gleichheit und Brüderlichkeit hatte grinsend ihr Haupt über der unglücklichen Stadt Metz erhoben. Wer irgend konnte, floh hinüber in das Reich, nur Altlothringer durften unbehelligt bleiben und Französlinge. Als Altlothringerin blieb Marga Radot auf dem Landgut. Sie nahm aller auf sich, selbst Demüt». gungen und Ouälereien, denn sie wartete, ach ja, sie wartete doch immer noch auf ihren Karl, wenn er noch am Leben war, wenn er jemals aus der Hölle zurückkam, dann mußte er sie hier suchen, in Metz, wo man wußte, wo Marga war. Nirgend; auf der ganzen Welt hätte er sie doch sonst finden können! Man ließ sie und ihre Litern auf dem halb zer» fallen«« Grundstück Hausen, aber man hatte ein fcharfes Auge auf sie, weil ihre Schwester mit ihrem deutschen Mann nach Deutschland geflohen war — und Marga selber sich nie als glühende französische Patriotin beweisen würde. Marga hat allen Schwierigkeiten zum Trotz in den Jahren nach dem Kriege gearbeitet, wie eine Magd. Man forderte ungebührlich hohe Abgaben von ihr, aber lieber hungert« sie mit den Litern und dem treuen Balthasar, al» daß sie einmal eine Lieferung versäumte. Man sollte sie nicht vertreiben dürfen, es mußte geschafft werden. Und er war erstaunlich, wa» für Kraft« in ihrem schwachen Körper steckten. Nur mit dem damal» schon nicht mehr Zungen Knecht und abgetan, sondern er steht, wenn auch nicht z«it- tzrengend schöpferisch, so doch hervorragend Kunstgeschichte und bleibt mit seinen Leistungen un- »ar Kleooat Riesengroß stand da» Wort vor Marga Radot. alles um sie herum wurde schwarz und drehte sich. Dröhnten die Linschläg« der Artillerie nicht in ihren Ohren, bebte der Bahnhof wegen der herabsausen den Fliegerbomben oder waren «» nur ihre Knie, die sie nicht mehr tragen wollten? Lin abgeschossener Feindflieger stürzt« hellobernd au; die Seillewiese, «inen feurigen Kometenschweif nach sich ziehend, Marga spürte die Flamme brennend in ihrem Herzen erlöschen. Lie umklammert« krampfhaft den heißen Kannenhenkel: „Lieber Gott, laß es doch nicht wahr sein. Lieber Gott, hilf mir doch -- verschüttet!" Aber der Unteroffizier hatte doch gesagt, er habe es nur gehört — und wenn er verschüttet worden ist, dann brauchte er doch längst nicht tot zu sein — er ist doch auch nicht als gefallen gemeldet worden. — Marga richtet sich mühsam auf mit der Bewegung einer alten Frau — sie würde weiter warten. Und er würd« hat st« sich bar«« gegeben, au, dem oerfallen« Gütchen, auf dem «» kaum noch Vieh gab, auf dem di« Granaten die Felder umgepflügt hatte« und Ler Stall heruntergebrannt war, wieder eine« Hot zu schaffen, auf dem sie leben konnte. Jahre und Jahre hat sie nicht, weiter gekannt al» von früh bi» spät drängende, meist viel zu schwer« Arbeit und Nacht, dumpfen quälenden Schlaf. Und eine. Tage, hat st« gespürt, dckh si« nicht einmal mehr wartete. „ Daß si« sich selber aufgegeben hatte,. Da ist si« dicht daran gewesen, in die Mosel zu gehen, uin endlich Ruhe- zu haben. Aber sie »st darüber htnweggekommen und hat ihr Leben noch einmal ganz neu angefangen. Auf Hömberg zu warten, war wohl zwecklo,, aber vergessen konnte sie ihn nicht. So wollte sie tn seinem Namen leben und «ttoas Ordentliche, schaffen, so daß er hätte stolz sein können auf sie. Sie wollte aufbauen auf dem Stückchen Erde, das in ihr« Hand gegeben war, sie wollte so tapfer sein wie Karl, al» er in die Hölle vor Verdun ging. Langsam und unter größten Mühen brachte sie den Hof im Lauf der Jahre wieder in die Höhe, oft über kleine Dinge stolpernd, die ihr fremd waren, denn sie war ja ein Stadtkind, und manchmal große Schwierigkeiten einfach aus dem Instinkt her aus meisternd. Marga Radot war -fast «in Sinn bild ihres armen Landes selber, das sich nach allen Schicklalsschlägen immer wieder aufrichtete. Bt» der großeMrieg auKuach und Lothringen wieder darunt«r zusammenbrach. Aber jetzt konnten endlich die Deutschfühlenden tm Land ihre Köpfe aufheben. Nun kam Hilfe — nun kam die endliche Befreiung! Als der Westfeld, zug 1940 vorübergebraust war^kam für Lothring«« die endgültige Zeit des Aufbaues herbei. Allen wurde geholfen, die Hilfe brauchten und z« allererst der Landwirtschaft. Auch auf Marga Radot, Hof, von dem die Franzosen noch, ehe sie abziehe» mußten, alles Vieh fortgetrieben hatten — bis auf zwei Kühe, di« Balthasar im Wald verstecken konnte — kam neue, Leben. Di« Berliner Philharmouil«r gaben nach einem Kon zert in dem siebenbürgischen Kronstadt ein erste» Kon zert in Bukarest — einen Beethoven-Abend unter Hans Knappertsbusch, der, wie es in einer Presseäuße- rung heißt, „gleich gewaltig wie fies erschütternd" war. Tagebüchtr Rainer Maria Rill««. Ruth Sieber- Nilke und Carl Sieber haben im Insel-Verlag einen Band Tagebücher aus der Frllhzeit Rainer Maria Ril kes herausgegeben. Der Band vereinigt das hier zum ersten Mal erscheinende Tagebuch aus Florenz mit den früher bereits im Rahmen des Briefwerkes veröffent lichten Schmargendorfer und Worpsweder Tagebüchern. Die Aufzeichnungen umfassen die Zeit vorn April 1898 bis Ende 1900, also einen wichtigen Abschnitt in der Entwicklung des Dichters. „Da« Liebespfand". Im September erscheint in der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart «in Roman von Jakob Schaffner: „Das Liebespfand". Es ist ein hei teres Buch, eine fröhlich« Beschichte um einen Heim kehrer, der in der weiten Welt sich gehörig umgetan hat und nun den Weg zum Herzen eines rechtschaffenen Mädchens und so zu seiner echten Heimat findet. Ko misches und Hintergründiges, Heiteres und Ernstes Rin gen in einem farbenfrohen, spannenden Geschehen über zeugend zusammen. „Woch« sächsischer Dramatiker" in Freiberg. Das Stadttheater Freiberg (Sachsen) veranstaltet vom 20. bis 27. September eine „Woche sächsischer Drama tiker", die mit der Uraufführung der Tragödie von Eugen Linz „Richard der Ungekrönte" ihren Anfang nimmt. Weiter sind vorgesehen am 22. und 23. Sep tember das Lustspiel von Karl Zuchardt „Frisch ver- loren — halb gewonnen", am 24. und 25. September die Komödie von Walter Gilbricht „Der Erbe seiner selbst", und am 26. und 27.. September das Schau spiel von Wolfgang Goetz „Der Ministerpräsident". Alle Autoren haben ihr Erscheinen zugesagt. ^7»^ «rund- md Hausbesitzer-Verein, Frankenberg. Freitag, d«n 18. September 1942, 20 Uhr Im „Roß" Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. tz«rr Oberstadtinspeftor Schuster spricht über di« „Aufhebung und NblSsung der Mketztnssteuer, 2. Aussprache. DraanattfGer Verein d4»nI»A, den 21. September, im Sonder-Aufführung für unsere Mitglieder: „Der »am, om dem mm spritzt". Und vte neueßte MoeyensMau.
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